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NOMOS: Vor 20 Jahren sorgte die Super 30 Serie für Furore

May 8, 2024 | Lesedauer: 4 Minuten
Autor: Harald Saller | 0 Kommentare | oacsspl

In den vergangenen Jahren hat NOMOS vor allem mit den Modellen der Club Campus und ihren bunten Farbgestaltungen eine erfrischend jugendliche Note in die Uhrenwelt gebracht. Erst vor Kurzem fanden zwei weitere Ausführungen mit den Farben Nonstop Red und Endless Blue in die äußerst beliebte Modelpalette, die vor allem das junge Publikum anspricht. 

Das von Roland Schwertner gegründete Unternehmen hat bereits vor 20 Jahren für Aufsehen gesorgt. Damals erschien die “Tangente Super 30”-Serie. Dabei handelte es sich um eine Sammlung von 30 Uhren der preisgekrönten Tangente-Modellreihe, die alle unterschiedliche Zifferblattfarben hatten und auf jeweils 100 Stück pro Modell limitiert waren. Es gab also insgesamt 3000 Uhren. In diesem Jahr feiert diese einmalige Kollektion ihr Jubiläum.

Bildquelle: Andreas Schultze

Mut bei den Namensgebungen

Die Uhren der Super-30-Kollektion zeichnen sich durch ihre vielfältigen Farbkombinationen und Designmuster aus, die oft als lebhaft und auffällig beschrieben werden. Jede Uhr wurde mit einem früheren Modell des NOMOS Alpha-Uhrwerks hergestellt, das im Gegensatz zu späteren Versionen keine Dreiviertelplatine hatte. Zudem waren alle Uhrwerke vergoldet. Der Durchmesser der Uhren betrug 35 Millimeter. Alle Modelle hatten eine Höhe von lediglich 6,6 Millimeter und waren mit einem Saphirglasboden ausgestattet. 

Bei der Namensgebung der Uhren bewiesen die Uhrenmeister aus Glashütte ebenfalls Mut und einen Hang zum Humor. So nannten sie die 30 unterschiedlichen Farben unter anderem Hausmausgrau, Backfischrosa, Datschenbraun, Sommernachtsschwarz oder Risibiseweiß.

Die Veröffentlichung der Super 30 erfolgte in fünf Paketen zu je sechs Uhren, die über einen Zeitraum von fünf Wochen herausgebracht wurden. Der Startschuss erfolgte am 15. September 2004. Diese Veröffentlichungsmethode trug zur Exklusivität der Kollektion bei und machte das Sammeln aller Varianten zu einer Herausforderung für Sammler. Bereits nach kurzer Zeit waren alle Ausgaben der Super 30 ausverkauft

 

NOMOS Werk 1 TS sorgt für Antrieb

Das junge Uhrenunternehmen, NOMOS gab es zu diesem Zeitpunkt erst 14 Jahre, arbeitete eifrig an einem hauseigenen Werk, das schlussendlich auch im Jahr 2005 präsentiert wurde. Bei der Super-30-Serie griffen die Ingenieure auf ein Basiswerk von ETA zurück, das bei NOMOS weiterentwickelt wurde und den Namen Werk 1 TS trug. 

Bildquelle: NOMOS

Dieses mechanische Handaufzugswerk bestand aus 99 Einzelteilen und 17 Steinen. Es verfügte über einen Sekundenstopp, 21.600 Halbschwingungen pro Stunde. Die Gangreserve bei diesem Werk betrug rund 45 Stunden

NOMOS verzichtete auf die Grundplatine der ETA 7001-Werke und fertigte eine eigene Grundplatine des Alpha Werkes an. 

Der Durchmesser des Werks betrug 23,3 Millimeter, die Höhe 2,5 Millimeter. Dieses Werk, das nur für die Super-30-Serie angefertigt wurde, trug bereits eine fortlaufende Werksnummer auf der Grundplatine. 

Breitling Avenger

85 Jahre Bauhausstil

NOMOS feierte mit der Super-30-Kollektion auch das 85-Jahre-Jubiläum des Bauhausstils, der bei sämtlichen Modellen als Vorlage diente und noch immer dient. Der Bauhaus-Stil, auch einfach als Bauhaus bekannt, ist eine einflussreiche Design- und Kunstbewegung, die in Deutschland entstand war. Walter Gropius gründete 1919 die erste Kunstschule in Weimar. In den folgenden Jahren gewann der Bauhaus-Stil an Bedeutung.

Diese Kunstbewegung zeichnet sich durch eine klare und minimalistische Ästhetik aus, die Funktionalität, Einfachheit und die Verwendung industrieller Materialien betont. Sämtliche Formen folgen der Funktion. Bauhaus-Designer bevorzugten die Verwendung von industriell hergestellten Materialien wie Stahl, Glas und Beton, um die Kosten niedrig zu halten.

 

Bildquelle: Andreas Schultze
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Verfügbarkeit und heutige Bedeutung

20 Jahre nach dem Erscheinen dieser Super-30-Kollektion ist es schwierig, an eine Uhr zu kommen. Zumeist werden einzelne Modelle weit über den damaligen Verkaufspreis von 560 Euro pro Stück angeboten. Wer sich 2004 die gesamte Kollektion mit den 30 Uhren kaufen wollte, musste 17.700 Euro auf den Tisch legen – in der heutigen Zeit wäre das ein Schnäppchen. 

Die Tangente wurde 1992 von NOMOS eingeführt und ist eines der wichtigsten Modelle des deutschen Uhrenunternehmens. In den vergangenen 30 Jahren wurde die Tangente stetig weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es 20 unterschiedlichen Ausführungen, mit einem Durchmesser von 33 bis 42 Millimeter

Die hervorragende Arbeit an der Tangente blieb auch den Juroren bei unterschiedlichen Design-Wettbewerben nicht verborgen. Als zweite nicht-schweizerische Marke nach A. Lange & Söhne wurde NOMOS 2018 mit dem Modell Tangente Neomatik 41 Update beim prestigeträchtigen Grand Prix d’Horlogerie de Genève ausgezeichnet. Insgesamt gewann das Unternehmen bis heute über 170 Preise und Wettbewerbe. In diesem Artikel findest Du alle Informationen zur aktuellen Tangente. 

Mein Kollege Benedict hat sich zudem vor zwei Jahren intensiv mit der NOMOS Tangente Update 41 befasst und sein Review im folgenden Video festgehalten. 

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Harald Saller

Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt.

Dieses Modell markierte auch meinen Einstieg in die Welt des Uhrensammelns. Es sollte jedoch 15 Jahre dauern, bis ich mir meine damalige Traumuhr leisten konnte.

Im Laufe der Jahre verschieben sich Interessensbereiche. Bei mir war es nicht anders. In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue gerne hinter die Kulissen.

Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum das Sammeln von Uhren ein tolles Hobby ist. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir wecken. Ich versuche, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.

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