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Diese Oris Divers Sixty-Five ist ein Geheimtipp für Sammler

January 27, 2025 | Lesedauer: 4 Minuten
Autor: Harald Saller | 3 Kommentare | oacsspl

Das Jahr 1965 sollte für ORIS wegweisend sein. Damals erschien die erste Taucheruhr des Uhrenunternehmens aus Hölstein, die den Namen Diver Sixty-Five erhielt. Zum 60-Jahre-Jubiläum dieses Ereignisses ist nun ein Modell erschienen, das dem Original nicht nur in vielen Punkten ähnelt, sondern ihm auch Tribut zollt. Die 60-Jahre-Edition des Divers Sixty-Five mit der Referenz 01 733 7772 4034-Set kostet 2250 Euro und wird mit einem Edelstahl- sowie zusätzlich mit einem Lederband geliefert. 

Bildquelle: ORIS

Zahlen, Daten und Fakten

Bildquelle: ORIS
  • Referenz: 01 733 7772 4034-Set
  • Werk: Automatikkaliber 733
  • Gangreserve: 41 Stunden
  • Durchmesser: 40 Millimeter
  • Bauhöhe: 12,80 Millimeter
  • Lug-to-Lug: 48 Millimeter
  • Zifferblatt: Schwarz mit Retro-Details
  • Lünette: beidseitig drehbar aus Edelstahl  
  • Glas: Gewölbtes Saphirglas
  • Wasserdichtigkeit: 100 Meter
  • Band: Mehrteiliges Edelstahlarmband mit Faltschließe, geliefert mit einem zusätzlichen Lederarmband mit Edelstahlschließe.
  • Preis: 2250 Euro (Stand Januar 2025)

Die Geschichte des ORIS Diver Sixty-Five

In den 1960er Jahren begann der große Aufstieg der Taucheruhren. Im Gegensatz zu heute waren diese Zeitmesser wertvolle Begleiter bei unterschiedlichen Tauchgängen. Robustheit, eine Wasserdichtigkeit von 100 Metern und eine gute Ablesbarkeit unter Wasser waren die wichtigsten Eigenschaften dieser Uhren. ORIS wollte natürlich an diesem Erfolg teilhaben und präsentierte 1965 die erste Taucheruhr, die Diver Sixty-Five. Die Bezeichnung war an das Jahr der Veröffentlichung der ersten Taucheruhr des auch heute noch unabhängigen Uhrenunternehmens aus dem Schweizer Ort Hölstein angelehnt. ORIS gehörte laut eigener Chronik zu den zehn größten Uhrenherstellern der Welt: 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produzierten unfassbare 1,2 Millionen Armbanduhren und Wecker pro Jahr.

Der damalige Diver verfügte über ein 36 Millimeter großes Edelstahlgehäuse, ein gewölbtes Acrylglas, eine beidseitig drehbare Lünette, eine verschraubte Krone und ein schwarzes Zifferblatt mit charakteristischen, kontrastreichen Details, einschließlich großer, lumineszierender Stundenmarkierungen bei 3, 6, 9 und 12 Uhr.

In den darauffolgenden Jahrzehnten wurden regelmäßig Taucheruhren von ORIS auf den Markt gebracht, die den Geist der ersten Ausgabe hochleben ließen. Vergangenes Jahr kam die Divers Date auf den Markt. Dabei handelt es sich um eine vielseitige Alltags-Sportuhr. Neben dem überarbeiteten Design bietet diese Uhr ein robusteres 39 Millimeter großes Edelstahlgehäuse, eine kratz- und farbbeständige Keramiklünette, ein Schnellwechsel-Armband-System und eine Wasserdichtigkeit von 200 Metern.

Die erste Tauchuhr von Oris aus dem Jahr 1965. Bildquelle: https://www.uhrenkosmos.com/

Der ORIS Diver Sixty-Five im Detail

Sechs Jahrzehnte später zollt ORIS mit der 60th Anniversary Edition diesem besonderen Erbe Tribut. Die retro-gehaltene Uhr bringt den Charme und Charakter eines der beliebtesten Modelle des unabhängigen Schweizer Unternehmens originalgetreu zurück. Die neue Uhr verfügt über ein 40 Millimeter Edelstahlgehäuse. Damit ist sie vier Millimeter größer als das Original aus dem Jahr 1965. Der Lug-to-Lug beträgt 48 Millimeter, und die Bauhöhe ist mit 12,80 Millimeter relativ hoch.

Die Lünette aus Stahl ist beidseitig drehbar und um einiges schmaler. Sie kommt dem Original vom Aussehen allerdings sehr nahe. Das schwarze Zifferblatt bietet einige Höhepunkte: die Anti-Schock-Beschriftung bei 6 Uhr, die kürzeren Indizes, die besonders großen, lumineszierenden Ziffern bei 3, 6, 9 und 12 Uhr, die direkt vom Original von 1965 übernommen wurden, sowie das Retro-ORIS-Logo mit dem Schriftzug „waterproof“ unterhalb der 12-Uhr-Position.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt die Wasserdichtigkeit von nur 100 Metern, die sich jedoch mit dem Original aus dem Jahr 1965 deckt. Die neue Uhr wird mit einem zusätzlichen Lederarmband geliefert, und der Gehäuseboden ist mit speziellen Gravuren versehen, die das 60-jährige Jubiläum des Designs würdigen.

Bildquelle: ORIS
Bildquelle: ORIS

Das Werk des ORIS Diver Sixty-Five

Im Inneren des neuen Divers arbeitet das modifizierte Kaliber 733. Dieses Automatikwerk basiert auf einem Sellita SW200-1, das mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde (4 Hz) arbeitet. Die Gangreserve beträgt laut ORIS leider nur 41 Stunden.

Die Schweizer Uhrenmanufaktur verwendet das Kaliber 733 in verschiedenen Modellen, darunter in der Aquis Date. Obwohl es sich nicht um ein hauseigenes Uhrwerk handelt, wird es von ORIS modifiziert, insbesondere durch die Anpassung des Rotors, der oft das charakteristische rote Design von ORIS aufweist.

ORIS gibt an, dass das Kaliber 733 eine durchschnittliche Abweichung von -5 bis +19 Sekunden pro Tag aufweist.

Bildquelle: ORIS
Breitling Avenger

My two Cents

Es ist äußerst erfreulich, wenn Uhrenunternehmen ihre Geschichte immer wieder aufleben lassen und sich ihren Prinzipien treu bleiben – so wie auch ORIS. Die 60th Anniversary Edition des ersten Divers zeigt, dass Tradition und Moderne harmonisch kombiniert werden können. Das Design ist eine gelungene Hommage an das Originalmodell von 1965 und überzeugt mit seinem Retro-Charme und der hochwertigen Verarbeitung. 

Dennoch gibt es einige Kritikpunkte, wie die Wasserdichtigkeit von nur 100 Metern – auch wenn die meisten Menschen selten so tief tauchen – sowie die eher geringe Gangreserve von zirka 41 Stunden, die im Alltag etwas mehr Komfort bieten könnte. Positiv hervorzuheben ist die Entscheidung von ORIS, ein zusätzliches Lederarmband beizulegen, das dem Träger mehr Flexibilität und Abwechslung bietet. Insgesamt ist die 60th Anniversary Edition ein gelungenes Modell, das den Geist der Marke bewahrt und gleichzeitig moderne Standards erfüllt.

Deine Meinung ist gefragt!

Was hältst du von diesem Retro-Diver? Würdest du ihn als Taucheruhr tragen? Lass es uns in den Kommentaren wissen – wir freuen uns auf dein Feedback!

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Harald Saller

Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt. Dieses Modell markierte 2009 meinen Einstieg in die Welt der Premium- und Luxusuhren.

In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue vor allem gerne hinter die Kulissen.

Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum Uhren ein tolles Hobby sind. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir auslösen. Als Journalist versuche ich, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.

3 Comments

  1. Hi Harald,
    Ich habe die Aquis Date Kaliber 400 und bin damit mehr als nur zufrieden. Einziger Wermutstropfen ist, dass es für die kleinere 41ziger Variante nicht die gleichen Kautschukbänder gibt, wie für die größere 43ziger.
    Ähnliches könnte mir bei diesem „Retro“ Diver vorstellen. Das Ziffernblatt ist dann nicht ganz so meins, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich nicht so der Vintage Fan bin.
    An sich bin ich aber ein Freund davon, dass Hersteller mal in ihrer eigenen Historie schauen und Neuauflagen bringen, als zu schauen womit andere gerade Erfolg haben und versuchen auf diesen Zug mitaufzuspringen.

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