Slide 1

Die Zenith Chronomaster Kollektion im Fokus

September 4, 2023 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Luca Cordes | 0 Kommentare | oacsspl

Mit der Vorstellung der Chronomaster Sport ist Zenith im Jahr 2021 ein Erfolg gelungen. Das Echo in der Uhrencommunity war riesig und der Hersteller konnte sich vor der Nachfrage kaum retten. In der Folge ist aber etwas in Vergessenheit geraten, welche wunderschönen Sammlerstücke mit spannenden historischen Bezügen die Chronomaster Kollektion von Zenith sonst noch zu bieten hat. Und weil das so ist, schauen wir uns heute auch einmal die Modelle an, die noch immer ein echter Geheimtipp sind.

Zenith ist im Vergleich zu anderen Schweizer Uhrenherstellern eine verhältnismäßig kleine Manufaktur, die in geringer Stückzahl exklusive und technisch höchst anspruchsvolle Zeitmesser produziert. Bekannt ist die Marke nicht zuletzt durch das legendäre und im Jahr 1969 vorgestellte El Primero Automatik-Chronographenwerk, das einst sogar in der Rolex Daytona verbaut wurde. Heute arbeitet es dagegen unter anderem in den von Zenith hergestellten Varianten Chronomaster Original, Sport, Open und Revival. Beginnen möchte ich mit letzteren Modellen, denn einerseits sind diese Uhren meine persönlichen Favoriten, und andererseits bin ich der Meinung, dass ihnen bisher völlig zu Unrecht mit am wenigsten Aufmerksamkeit zu Teil geworden ist. 

Newsletter-Sign-Up
Zenith Chronomaster Revival mit braunem Zifferblatt am braunen Lederband liegend auf einem Skizzenbuch
Bildquelle: Zenith

Zenith Chronomaster Revival

Wer eine Vintage-Uhr tragen möchte, ohne auf die neuste Technik verzichten zu müssen, der sollte sich die Zenith Chronomaster Revival unbedingt einmal anschauen. Ich selbst bin hin und weg von der Variante mit braunem Zifferblatt und weißen Totalisatoren. Alle Revival-Modelle gehen zurück auf die Referenz A385 aus 1969, eine von drei ersten Uhren mit El Primero Werk und in diesem Fall einem tonneauförmigem Gehäuse mit aufwendiger Finissage. Eine Besonderheit dieser Zeitmesser ist zudem, dass sie sehr originalgetreu von Zenith neu aufgelegt wurden. So ist zum Beispiel der Durchmesser von 37 Millimetern geblieben und auch das puristische Edelstahlarmband versprüht nach wie vor das Flair der späten 1960er-Jahre. Gleiches gilt auch für das abgestufte Zifferblatt, das beim Original von einst Premiere feierte. 

Es ist daher fast selbstredend, dass Zenith auch bei der Mechanik auf Tradition setzt. In den Revival-Modellen arbeitet das automatische Chronographenkaliber El Primero 400 mit 50 Stunden Gangreserve und 36.000 Halbschwingungen pro Stunde. Dieses legendäre Werk ist nicht nur sehr präzise, sondern auch wunderschön anzusehen. Glücklicherweise hat der Hersteller die Uhren mit einem Glasboden ausgestattet, sodass du diesen Anblick regelmäßig genießen kannst. Das Kaliber El Primero 400 bietet darüber hinaus eine Datumskomplikation zwischen 4 Uhr und 5 Uhr, was sehr zur Alltagstauglichkeit der Modelle beiträgt.

Die Zenith Chronomaster Revival ist in ganz unterschiedlichen Farbvarianten erhältlich. Neben dem Modell mit braunem Zifferblatt gibt es unter anderem auch eines mit weißem Zifferblatt und schwarzen Totalisatoren. Ein weiteres Highlight ist die schwarze Titan-Variante mit dem Namen Revival Shadow. Preislich beginnt der Einstieg in die Welt der Zenith Chronomaster Revival bei 9.100 Euro am schwarzen Alligatorlederband

Zenith Chronomaster Original mit grauem Lederarmband vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Zenith

Zenith Chronomaster Original

Wie schon der Name verrät, zählt auch die Zenith Chronomaster Original historisch gesehen zu den ersten Modellen mit El Primero Werk. Mit einem 38 Millimeter Gehäuse bietet auch diese Uhr traumhafte Proportionen und besticht ganz nebenbei mit dem ikonischen dreifarbigen Zifferblatt, bei dem sich die Totalisatoren auf 3 Uhr, 6 Uhr und 9 Uhr leicht überlappen. So entsteht in Kombination mit dem schlichten Edelstahlgehäuse ein zeitloses Design, das wahrscheinlich nie altbacken erscheint und zumindest in der oben abgebildeten Variante sogar frischer und moderner wirkt, als es bei der Chronomaster Revival der Fall ist. Die Wurzeln dieses Modells gehen zurück auf die Referenz A386, die ebenfalls im 1969 auf den Markt gekommen ist. Die Relevanz dieser Uhr für die Marke Zenith ist somit nicht zu leugnen. 

Werkstechnisch setzt Zenith bei der Chronomaster Original auf das Kaliber El Primero 3600. Es bietet 60 Stunden Gangreserve und eine Taktung von 36.000 Halbschwingungen pro Stunde. Das Besondere an diesem Chronographenwerk ist zudem, dass es 1/10 Sekunde messen und anzeigen kann. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich und erfordert eine Hochfrequenz von 5 Hz. Optisch ist es ebenfalls ein Highlight und überzeugt mit gebläuten Schrauben und einem skelettierten Rotor, der reichlich Einblick in die Mechanik gewährt. Hier kommt definitiv jeder Uhrenliebhaber auf seine Kosten. 

Erhältlich ist die Zenith Chronomaster Original mit weißem, schwarzem und blauem Zifferblatt. Die Totalisatoren auf 3 Uhr, 6 Uhr und 9 Uhr sind entweder weiß, oder in den drei Farben hellgrau, dunkelgrau und blau gehalten. Du kannst die Uhr am Lederarmband, oder auch am Edelstahlband kaufen. Neben den Varianten mit Edelstahlgehäuse ist die Chronomaster Original auch mit einem Gehäuse aus Roségold verfügbar. Die Listenpreise beginnen bei 9.900 Euro am Lederarmband. 

Breitling Avenger
Zenith Chronomaster Open mit schwarzem Zifferblatt und Edelstahlarmband liegend vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Zenith

Zenith Chronomaster Open

Die Zenith Chronomaster Open ist neben der Chronomaster Sport die vielleicht modernste Interpretation dieser Uhrenreihe. Wieder verrät der Name die größte Besonderheit des Zeitmessers: Du kannst das offene Herz, also die Unruh, über das Zifferblatt betrachten. Auf die drei klassischen Totalisatoren eines Chronos verzichtet das Modell dennoch nicht. Die laufende Sekunde wird jedoch in einem transparenten Zähler aus Hesalitglas angezeigt und unterstreicht so die Konzentration des Zifferblattdesigns auf die Mechanik. Das Edelstahlgehäuse der Zenith Chronomaster Open ist mit 39,5 Millimetern Durchmesser im Vergleich zu den vorangegangenen Modellen etwas größer geraten, aber dennoch gut tragbar. Die polierte Lünette und die ebenfalls polierten Mittelglieder des Edelstahlbandes sorgen für ein stimmiges Gesamtbild und den nötigen Glanz. Ein prägnantes Detail ist die Schrift auf dem Zifferblatt, die bei diesem Modell nicht mehr mittig platziert, sondern ein gutes Stück nach rechts gerückt ist. 

Beim Werk setzt Zenith auf das El Primero 3604, erneut mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde und 60 Stunden Gangreserve. Auch dieses Kaliber kann dank einer Hochfrequenz von 5 Hz 1/10 Sekunde messen und anzeigen. Das El Primero 3604 ist laut Zenith eine angepasste Version des erstmals in der Chronomaster Sport verbauten Kalibers mit einem Anker aus Silizium und einer durchbrochenen Grundplatine, die einen besseren Blick auf das Hemmungsrad freigibt. Ein Glasboden ist bei der Chronomaster Open ebenfalls verbaut, sodass du die gelungene Finissage von unten auch in Gänze betrachten kannst. 

Ordern kannst du die Zenith Chronomaster Open mit weißemschwarzem und blauem Zifferblatt. Es gibt das Modell am Edelstahlarmband und einem schwarzen bzw. blauen Kautschukarmband mit Cordura-Effekt. Zudem ist eine Variante mit roségoldenem Gehäuse und blauem Kalbslederarmband erhältlich. Listenpreis: ab 9.900 Euro. 

Zentih Chronomaster Sport am Edelstahlarmband vor einer schneebedeckten Felswand abgebildet
Bildquelle: Zenith

Zenith Chronomaster Sport

Die Chronomaster Sport ist das wohl bekannteste Modell der Kollektion. 2021 vorgestellt, erinnert diese Uhr nicht nur an frühere Chronographen der Marke, sondern auch an die Rolex Daytona. Zenith hat sich das Recht einer Hommage jedoch erarbeitet, denn in den frühen Referenzen der Daytona kam tatsächlich das hauseigene El Primero Werk zum Einsatz. Trotzdem besitzt die Chronomaster Sport eine eigene Identität, die nicht zu leugnen ist. Da wären zum Beispiel die verschiedenfarbigen Totalisatoren oder die Chrono-Drücker im Pumpenstil, die diese Uhr unverkennbar zu einer Zenith machen. Das Edelstahlgehäuse mit satinierter Oberseite und polierten Flanken fällt bei diesem Modell mit 41 Millimetern im Durchmesser deutlich größer aus und unterstreicht die sportliche Note der Uhr. 

In der Zenith Chronomaster Sport werkelt das El Primero Kaliber 3600, das 36.000 Halbschwingungen pro Stunde und 60 Stunden Gangreserve bietet. Es ist fast selbstredend, dass auch dieses Chronographenwerk 1/10 Sekunde anzeigen kann und mit einer Hochfrequenz von 5 Hz arbeitet. Zudem ist es mit gebläuten Schrauben schön dekoriert und gewährt dank des offenen Gehäusebodens sowie eines skelettierten Rotors einen guten Blick ins Innere. Zenith selbst bezeichnet das Kaliber 3600 unverblümt als die neue Ära des El Primero und legt die Messlatte damit bewusst hoch. 

Erhältlich ist die Zenith Chronomaster Sport mit schwarzemweißem und silbernem Zifferblatt. Es gibt sie am Edelstahl,- Leder,- oder einem schwarzen bzw. blauen Kautschukarmband. Hinzu kommen Vollgold– und Bicolor-Varianten. Die Listenpreise beginnen ab 11.300 Euro. 

Meine Meinung zur Zenith Chronomaster Kollektion

Das Bestechende an der Chronomaster Kollektion von Zenith ist für mich, dass sie eine Vielfalt an unterschiedlichen Uhren bietet und die einzigartige Identität der Marke dennoch nicht verloren geht. Da ist die Chronomaster Sport und die Chronomaster Open, die zwar früheren Referenzen nachempfunden sind, aber trotzdem sehr modern wirken. Dann gibt es die Chronomaster Revival und die Chronomaster Original. Beide Modelle machen ganz bewusst keinen Hehl aus ihrem Vintage-Charakter und sind deshalb so authentisch. Die Chronomaster Kollektion verrät in meinen Augen viel über den klugen Weg, den Zenith aktuell geht. Wir kennen ihn schon, denn vor vielen Jahren sind diesen Weg zwei andere Hersteller gegangen: Cartier und Rolex!

Anstatt ständig unterschiedliche Uhren herauszubringen, haben sich beide Marken auf die Evolution ihrer Erfolgsmodelle konzentriert und währenddessen eine eigene Designsprache entwickelt, die ihnen innerhalb eines gewissen Rahmens auch Neuvorstellungen erlaubt. Nicht ohne Grund erkennen du und ich eine Tank oder eine Submariner schon auf 100 Meter Entfernung. Zenith arbeitet aktuell, zumindest innerhalb dieser Kollektion, ebenfalls an einem starken und modellübergreifenden Wiedererkennungwert. 

Mit einem ganz eigenen Zifferblatt-Design und dem legendären El Primero Chronographenkaliber hat der Schweizer Hersteller meiner Meinung nach die besten Voraussetzungen, um sich am Uhrenmarkt noch stärker in Szene zu setzen. Und wer weiß, vielleicht erkennen wir eine Zenith in einigen Jahren auch schon auf 100 Meter Entfernung. Mich würde das freuen, denn der ganz eigene Charme dieser Zeitmesser ist unbestritten.

Wie gefällt dir die Chronomaster Kollektion von Zenith? Ich bin gespannt auf deine Meinung, die du mir gerne unter diesen Beitrag in die Kommentare schreiben kannst. Solltest du eines der vorgestellten Modelle selbst einmal anprobieren wollen, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Wir beraten dich gerne auf deinem Weg zur Traumuhr. 

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag
Teile den Beitrag
Avatar photo
Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

Hat dir unser Artikel gefallen? Schreibe uns deine Meinung und diskutiere mit unserer Community!

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *