
Die Welt der Luxusuhren ist bekannt für ihre klar definierten Traditionen und die Liebe zum Detail – besonders, wenn es um traditionelle Designs wie das der klassischen Pilotenuhr geht. Mit der neuen IWC Mark XX bricht der Schweizer Uhrenhersteller jedoch einige Erwartungen. Die Uhr präsentiert sich zwar im klassischen Fliegeruhren-Design, doch die Farbgebung wurde von der Formel 1 inspiriert. Kann so eine Stilfusion funktionieren, oder ist eine Pilotenuhr in der Formel 1 fehl am Platz? In diesem Beitrag beleuchten wir, warum die neue IWC Mark XX so polarisiert und ob das gewagte Experiment gelungen ist.

Inspiriert durch den Motorsport - oder doch die Fliegerei?
Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren ist die Schweizer Uhrenmarke IWC Partner des Formel-1-Teams Mercedes-AMG PETRONAS und veröffentlicht nun den zweiten offiziellen Zeitmesser, der von IWC für den langjährigen Partner entworfen wurde – die IWC Mark XX Mercedes-AMG Petronas.
Die neue Mark XX, die einen Durchmesser von 40 mm misst, wurde aus extrem leichtem und widerstandsfähigem Titan Grade 5 gefertigt. Dieses Material ist im Motorsport kein unbekanntes, da es im Automobilbau für die Herstellung von extrem beanspruchten Komponenten verwendet wird. Dies ist auf das höchste Verhältnis von Festigkeit zu Dichte zurückzuführen.
Während herkömmlicher Edelstahl, besonders wenn er poliert wurde, ein elegantes Erscheinungsbild bietet, lässt das verwendete Titan Grade 5 die Uhr „toolig“ wirken. Neben dem tooligen Erscheinungsbild ist Titan auch wesentlich härter als Edelstahl. Während 316L-Edelstahl einen Härtegrad von 210 HV aufweist, erreicht Titan Grade 5 einen Härtegrad von 350 HV. Zudem ist Titan Grade 5 etwa 40 % leichter als 316L-Edelstahl.

Referenznummer: IW328210
Durchmesser: 40 mm
Höhe: 10,6 mm
Bandbreite: 20 mm
Material: Titan
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 100 Meter
Kaliber: IW32111
Gangreserve: 120 Stunden
Preis: 6.600 € (Stand: 01/2025)
Doch die Mark XX unterscheidet sich nicht nur durch die Materialauswahl von anderen Modellen, sondern auch durch die neue Farbgebung. So erhielten die Ziffern und Indizes die grünliche Farbe des Mercedes-AMG-PETRONAS-Teams. Diese sorgen in Kombination mit dem schwarzen Zifferblatt für einen markanten Kontrast. Abgerundet wird das sportliche Erscheinungsbild durch das verbaute Kautschukband, das den gleichen Farbton wie die Zeiger und Indizes aufweist und so für ein harmonisches Gesamtbild sorgt.
Wer jedoch ein dezenteres Kautschukband bevorzugt, kann das Band dank des EasX-CHANGE-Systems rasch per Knopfdruck wechseln. Dank dieses innovativen Systems ist für den Bandwechsel kein zusätzliches Werkzeug mehr erforderlich.


Im Herzen das Automatikkaliber 32111
Angetrieben wird die Mark XX vom IWC Kaliber 32111. Dieses Automatikkaliber arbeitet mit einer Frequenz von 4 Hz bzw. 28.800 Halbschwingungen. Dies entspricht acht Schlägen pro Sekunde. Je höher die Frequenz eines Kalibers ist, desto flüssiger bewegt sich der Sekundenzeiger der Uhr.
Bei Vollaufzug bietet die Uhr dem Träger eine beachtliche Gangreserve von 120 Stunden. Dadurch kann die Uhr über mehrere Tage abgelegt werden, ohne sie danach neu aufziehen zu müssen. Aufgrund des verbauten Gehäusebodens aus Titan ist es dem Träger jedoch leider nicht möglich, das Werk bei der Arbeit zu bestaunen.

Mein Fazit zur neuen Mark XX
Die IWC Mark XX mit ihrem dynamischen Design, das Anleihen aus der Welt der Formel 1 nimmt, mag auf den ersten Blick unkonventionell wirken. Doch gerade diese moderne Ästhetik macht sie zu einer erfrischenden Wahl für den Sommer – sportlich, leicht und auffällig genug, um am Handgelenk Eindruck zu hinterlassen. Für Gelegenheiten, die nach einem etwas entspannteren Stil verlangen, ist sie zweifellos eine gelungene Option.
Dennoch stellt sich die Frage, wie weit eine Marke wie IWC bei der Neudefinition ihrer Klassiker gehen sollte. Pilotenuhren haben eine lange, traditionsreiche DNA, die von Klarheit, Funktionalität und Robustheit geprägt ist. Eine zu starke Vermischung mit Designs aus anderen Welten – sei es die Formel 1 oder eine andere Stilrichtung – könnte langfristig die Identität dieser ikonischen Zeitmesser gefährden. Für die Zukunft wäre es wünschenswert, den Fokus stärker auf die Bewahrung dieser Ursprünge zu legen, anstatt die charakteristische Fliegeruhr-Ästhetik durch solche Experimente zu verwässern. Tradition darf modern interpretiert werden, doch die Balance zwischen Innovation und Authentizität bleibt entscheidend.
Ich persönlich bin ein großer Fan der Mark XX – viele bezeichnen sie auch als “GADA” (Go Anywhere Do Anything) Watch. Dennoch lege ich großen Wert auf den Erhalt der Uhrengeschichte. Mein persönlicher Favorit innerhalb der Mark-XX-Familie ist die Variante mit dem grünen Zifferblatt. Die neue Version empfinde ich zwar als innovativ, doch sehe ich durch die Vermischung mit der Formel 1 die Geschichte der Uhr gefährdet.
Wie gefällt euch die neue IWC Mark XX? Funktioniert die Stilfusion? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Peter Schober
Hallo zusammen, mein Name ist Peter, und ich liebe es, in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen. Uhren sind für mich nicht nur schlichte Zeitmesser; vielmehr vereinen sie für mich die perfekte Symbiose aus Kunst, Technik und persönlichem Stil.
Ob es sich um Vintage-Modelle mit ihrem nostalgischen Charme handelt oder um moderne Kreationen, die Innovation und Ästhetik verbinden – jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Die Handwerkskunst, die in der Herstellung steckt, fasziniert mich genauso sehr wie die Vielfalt der Designs.
Uhren sind für mich nicht nur Accessoires; sie sind Zeitzeugen unseres Lebens. Der Blick auf mein Handgelenk erinnert mich nicht nur an die Tageszeit, sondern auch an besondere Momente, die ich mit bestimmten Uhren verbinde. Diese emotionale Verbindung vertieft meine Leidenschaft für Uhren noch mehr.
Der Name “Pilotenuhr” ist hier der Richtige und somit kein Widerspruch zum Fliegerpiloten.
Dennoch gebe ich dir auch recht, Fliegeruhr bleibt Fliegeruhr.
Omega hat eigentlich nicht anders gemacht,wenn auch aus Versehen mit der Speedy Sie war als Sportchronograph konzipiert und wurde zur Weltraumuhr..LG
Hi Peter,
ich muss ehrlich gestehen, ich seh in der Uhr keine Fliegeruhr. So geht es mir mit dieser Art Uhr aber auch bei anderen Herstellern. Wobei man jetzt auch feststellen muss, dass jeder Fliegeruhr irgendwie anders definiert.
Die 120 Stunden Gangreserve finde ich schon beeindruckend. Und grundsätzlich finde ich auch das Farbspiel interessant. Aber die Uhr ist mir dann schlichtweg zu langweilig. Vielleicht kommt daher auch der Aspekt, dass ich sie irgendwie nicht als Fliegeruhr sehe.
Was ich gut finde, ist die Tatsache, das es zwar eine Zusammenarbeit mit dem F1-Mercedes Team ist, aber kein Logo auf dem Blatt darauf verweißt. Wie man es mit anderen Herstellern in Zusammenarbeit mit Ferarri schon gesehen hat. Weil in meinen Augen Käufer abgeschreckt werden, die zwar IWC und diese Uhr klasse finden, aber mit Mercedes nichts anfangen können.
Wenn es um Fliegeruhren geht, dann bleib ich lieber bei meine Pilot41. Und mit der bin ich happy.