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Ist die OMEGA Speedmaster Super Racing wirklich super?

November 8, 2024 | Lesedauer: 7 Minuten
Autor: Luca Cordes | 7 Kommentare | oacsspl

Als OMEGA die Speedmaster Super Racing im Juni 2023 vorgestellt hat, war die Begeisterung schon am Release-Tag groß. Fans von Borussia Dortmund hatten damit trotz des schwarzgelben Zifferblattes jedoch nichts zu tun 😉 Die große Besonderheit dieser Uhr liegt eine Etage tiefer. Heute gehen wir ihr im Review auf den Grund. 

OMEGA zählt zu den innovativsten Herstellern der gesamten Schweizer Uhrenindustrie. Immer wieder macht die Marke mit fortschrittlicher Technik von sich reden und setzt nicht selten Standards. Fans lieben die zur Swatch Group gehörende Uhrenmanufaktur genau für diesen Spirit. Kritiker hingegen bemängeln mitunter das Fehlen von Emotionen, die in ihren Augen aufgrund der technischen Ausrichtung zu kurz kommen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie so oft in der Mitte. Umso spannender ist die Uhr, die wir uns heute anschauen. Mit der Speedmaster Super Racing (Referenz 329.30.44.51.01.003) hat OMEGA eine neue Feinabstimmungstechnologie innerhalb des Werkes im Design der emotionsgeladenen Speedy präsentiert. Ob diesem Zeitmesser der herausfordernde Spagat gelingt und wie er sich am Handgelenk schlägt, erfährst du im detaillierten ALTHERR Review.  

Lehrstunde: Zahlen, Daten und Fakten

Uhrwerk
Werk: Automatik
Kaliber: Co-Axial 9920
Gangreserve: 60 Stunden
Funktion: Chronograph
Schlagzahl: 28.800 a/h
Kalender: Datum
Gehäuse
Material: Edelstahl
Durchmesser: 44,25 mm
Dicke: 14,9 mm
Gehäuseboden: Glasboden
Wasserdichtigkeit: 50 Meter
Glas: Saphirglas
Krone: Unverschraubt
 
Zifferblatt
Farbe: Schwarz mit gelben Akzenten
Stundenskala: Indizes
Zeigermaterial: Edelstahl
Zeigerfarbe: Schwarz
 
Armband
Material: Edelstahl
Farbe: Silber
Anstoßbreite: 21 mm
Schließe: Faltschließe mit Feinverstellung
 
Listenpreis: 12.700,00 Euro (Stand: November 2024)
Omega Speedmaster Super Racing liegend auf einem schwarzen Buch vor dunklem Hintergrund mit weißer Schrift
Bildquelle: ALTHERR
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Zeitreise: Die Geschichte hinter der OMEGA Speedmaster Super Racing

Die OMEGA Speedmaster Super Racing ist eine Hommage an die Seamaster Aqua Terra 15.000 Gauss, die der Hersteller im Jahr 2013 präsentiert hat. Diese Uhr markierte einen Meilenstein für die Marke, war sie doch mit dem ersten antimagnetischen Uhrwerk weltweit, dem Co-Axial Kaliber 8508, ausgestattet. Wer die Wurzeln der Speedmaster Super Racing ergründen möchte, der muss jedoch noch einige Jahrzehnte weiter zurückgehen, um die einzelnen Zusammenhänge verstehen zu können. Alles begann mit der Einführung der Co-Axial-Hemmung im Jahr 1999. Durch eine Verminderung der Reibungsfläche war es OMEGA damals gelungen, die langfristige Ganggenauigkeit der Uhrwerke zu erhöhen. Es folgte die stoßfeste und magnetfeldresistente Si14-Spiralfelder, die im Jahr 2008 ihre Premiere feierte. 

Omega Seamaster Aqua Terra 15.000 Gauss mit schwarzem Zifferblatt und gelben Akzenten vor einem dunklen Hintergrund mit gelben Streifen.
Bildquelle: OMEGA

Ab 2015 ließen die Schweizer ihre Uhren schließlich vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) als Master Chronometer zertifizieren und prägten damit maßgeblich diesen neuen Standard, der bis heute ein zehntägiges Prüfverfahren mit 283 Schritten und acht Teststufen voraussetzt. Somit ist die OMEGA Speedmaster Super Racing nicht weniger als das Ergebnis einer 25-jährigen Entwicklungsgeschichte, deren vorläufigem technologischen Höhepunkt diese Uhr entspricht. 

Wenn du dir an dieser Stelle mehr Infos über die Geschichte der klassischen OMEGA Speedmaster Professional erwartet hast, dann schau dir gerne auch mein separates Review zu dem Klassiker an.

Breitling Avenger

Augenblick: Design und Verarbeitung

Gedrehte Hörner, eine breite polierte Phase an den Gehäusekanten und eine schwarze Keramiklünette mit Tachymeterskala – die Super Racing Edition ist schon auf den ersten Blick eine waschechte OMEGA Speedmaster. Das Edelstahlgehäuse hat mit 44,25 Millimetern jedoch eine markantere Größe, als es bei der klassischen Speedmaster Professional mit 42 Millimetern im Durchmesser der Fall ist. Hinzu kommen die auffälligen gelben Akzente auf dem Sandwich-Zifferblatt, den applizierten Indizes, der Lünette und den Zeigern, die das Design der Uhr prägen. Unschwer zu erkennen ist, dass als Inspiration dafür erneut die OMEGA Seamaster Aqua Terra 15.000 Gauss diente. Neu gestaltet sich hingegen die Warbenstruktur des schwarzen Blattes, die unglaublich gut gelungen ist. Die abgesetzte Minuterie und auch die tiefer liegenden Totalisatoren auf 3 Uhr und 9 Uhr sind dennoch gut ablesbar. Das trifft auch auf die Datumsanzeige zu, die sich auf der 6 Uhr Position befindet und durch einen schwarzen Hintergrund mit gelben Zahlen hervorragend integriert ist. 

OMEGA setzt bei dieser Variante außerdem auf ein gewölbtes Saphirglas. Ein weiteres Highlight ist der verschraubte Glasboden, der den Blick auf das Co-Axial Master Chronometer Kaliber 9920 freigibt. Dieses ist mit schönen Schliffen verziert und eine echte Augenweide. Gleiches gilt auch für das verschraubte und sich verjüngende Edelstahlarmband. Es ist größtenteils satiniert, doch sorgen zwei schmale und polierte Mittelglieder, die perfekt mit den ebenfalls polierten Chrono-Pushern harmonieren, für einen schönen Glanz. Eine satinierte Faltschließe mit Drückern und einer Feinverstellung runden das gelungene Gesamtpaket ab. Die Krone ist derweil unverschraubt, dafür jedoch griffig und mit einem erhabenen OMEGA-Logo versehen. Bleibt zum Ende dieser Kategorie nur noch die Frage nach der Verarbeitungsqualität. Und die ist bei einer Uhr mit einem Listenpreis von 12.700 Euro selbstverständlich gerechtfertigt. 

OMEGA brilliert auch bei der Speedmaster Super Racing mit viel Liebe zum Detail. Wer sich diesen Zeitmesser zulegt, der bekommt uneingeschränkte Perfektion. Die Schrift auf dem Zifferblatt ist knackscharf, das Gehäuse mit polierten und satinierten Elementen toll finissiert und auch beim Edelstahlarmband und der komfortablen Faltschließe erlebst du keine bösen Überraschungen. Gleiches gilt natürlich auch für die Mechanik, doch zu der kommen wir gleich noch. 

Omega Speedmaster Super Racing liegend auf weißem Untergrund mit schwarzen Schatten drumherum
Bildquelle: ALTHERR

Unruhstiftung: Das Werk der OMEGA Speedmaster Super Racing

Unter dem offenen Gehäuseboden der OMEGA Speedmaster Super Racing werkelt das Co-Axial Master Chronometer Kaliber 9920. Das automatische Chronographenwerk mit Säulenrad verfügt über zwei Federhäuser und eine üppige Gangreserve von 60 Stunden. So weit, so normal. Was das Kaliber 9920 jedoch zu einer echten Innovation macht, ist die Integration des 2023 erstmals vorgestellten und patentierten „Spirate“-Systems. Entstanden ist diese ungewöhnliche Wortschöpfung aus den Begriffen “Spirale” und “Rate”. Der Name steht für OMEGAs selbst entwickelte Feinabstimmungstechnologie, die laut des Herstellers in einem Zusammenhang mit der Reise der Speedmaster in den Weltraum steht. Die Besonderheit dieses Systems liegt in einer Unruh-Spirale mit optimierter Form und einer besonderen Magnetfeldresistenz. Das Ergebnis ist eine zertifizierte Ganggenauigkeit von 0 bis +2 Sekunden pro Tag, was nicht weniger als einem neuen Standard in der Uhrenindustrie entspricht. Möglich ist die exakte Feinregulierung durch eben jene Si14-Spiralfeder, über die der Uhrmacher dank einer innovativen Konstruktion auf der Unruhbrücke die Festigkeit des Befestigungspunkts flexibel anpassen kann. Mit Hilfe von präzisen Lagern wird so eine genau Justierung möglich und die eindrucksvolle Ganggenauigkeit geschaffen.

Übrigens: Noch mehr Fotos von der OMEGA Speedmaster Super Racing findest du am Ende dieses Beitrags!

Nahaufnahme des Omega Automatik-Manufakturkalibers 9920 vor weißem Hintergrund
Bildquelle: OMEGA
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beworbener Magazin-Beitrag

U(h)rgefühl: So trägt sich die OMEGA Speedmaster Super Racing

Am Arm macht die OMEGA Speedmaster Super Racing eine gute Figur – vorausgesetzt, du hast etwas breitere Handgelenke. Der Durchmesser von 44,25 Millimetern ist spürbar und auch die Gehäusehöhe von 14,9 Millimetern fällt hier ins Gewicht. Wer diese Anforderung jedoch erfüllt, der kann sich auf einen sehr bequemen Zeitmesser am Arm freuen. Dazu trägt maßgeblich auch das gelungene Edelstahlarmband mit einer Feinverstellung in der Schließe bei. Es schmiegt sich wunderbar an die Haut und kann ohne Werkzeug stufenweise angepasst werden. OMEGA lässt hier wirklich keine Wünsche offen. Die griffige und große Krone ist ebenfalls ein Lob wert, da sie für eine angenehme Haptik beim Einstellen der Uhrzeit oder des Datums sorgt. Die Rückmeldung beim Aufziehen ist ebenfalls gut und vermittelt dem Träger ein feines Gefühl dafür, dass er gerade eine Feder spannt. Wer sich dazu entschließt die Chronographen-Komplikation zu starten, der kommt bei der OMEGA Speedmaster Super Racing in den Genuss von gut abgestimmten Pushern mit einem knackigen Druckpunkt. 

Eine spannende Beobachtung konnte ich beim Tragen der Uhr machen. Während das Gelb auf Fotos zumeist recht kräftig und dominant wirkt, erscheint es im Alltag wesentlich dezenter. Das ist allerdings kein Minuspunkt, bleibt das Design doch weiterhin stimmig. Wen die auffällige Akzentfarbe bisher vom Kauf abgehalten hat, den kann ich an dieser Stelle aber tatsächlich beruhigen. Eine echte Überraschung war für mich die Zeitzonenfunktion, über die die Speedmaster Super Racing verfügt. Wie bei einer echten GMT kann der Stundenzeiger über die Krone separat verstellt werden. Was für ein geiles Feature, OMEGA! Ein anderes Detail hat zwar keinen praktischen Nutzen, zeugt aber dennoch von der Mühe, die der Hersteller in Fertigung von Uhren investiert. So ist die Ziffer 10 auf der Datumsscheibe in der Speedmaster-Schriftart dargestellt und soll einmal im Monat an die bereits erwähnte Seamaster Aqua Terra 15.000 Gauss aus 2013 erinnern. Auch das hätte sicher nicht sein müssen und doch ist diese verspielte Ehrerweisung auf eine ganz eigene Art charmant. 

Omega Speedmaster Super Racing abgebildet an einem Handgelenk mit schwarzem Ärmel vor einem hellen Hintergrund mit schwarzem Buch
Bildquelle: ALTHERR

-4/+6 Sekunden: Meine Meinung zur OMEGA Speedmaster Super Racing

Die Speedmaster Super Racing ist für mich der Inbegriff der Marke OMEGA. Angetrieben vom Drang nach uhrmacherischen Innovationen bringt der Schweizer Hersteller in schöner Regelmäßigkeit Zeitmesser auf den Markt, die technisch bahnbrechend sind und eine perfekte Verarbeitungsqualität aufweisen. Unter dieser Prämisse ist auch die OMEGA Speedmaster Super Racing entstanden. Sie erlaubt sich keine nennenswerten Schwächen und ist, abgesehen von der geringen Wasserdichtigkeit und ihrer opulenten Größe, eine perfekte Uhr für jeden Tag. In meinen Augen ist sie außerdem eine gute Alternative zur ikonischen OMEGA Speedmaster Professional. Wer dem beliebten Klassiker überdrüssig geworden ist, der bekommt mit ihr eine extravagantere Ausführung samt einem Überfluss an gelungenen Details. Da könnten selbst Fans des FC Bayern München trotz der schwarzgelben Farbgebung schwach werden, oder? 

Wie gefällt dir die OMEGA Speedmaster Super Racing? Schreib mir deine Meinung unter diesen Beitrag in die Kommentare. Wenn du die Uhr einmal an deinem eigenen Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Köln beraten dich gerne persönlich auf deinem Weg zur Traumuhr. 

Omega Speedmaster Super Racing abgebildet an einem Handgelenk mit grauem Ärmel vor weißem Hintergrund
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing abgebildet an einem Handgelenk mit grauem Ärmel
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing abgebildet an einem Handgelenk mit grauem Ärmel
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing seitlich abgebildet an einem Handgelenk mit grauem Ärmel
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing abgebildet an einem Handgelenk mit grauem Ärmel vor weißem Hintergrund
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing abgebildet an einem Handgelenk mit grauem Ärmel vor weißem Hintergrund. Zu sehen sind auch zwei Finger, von denen einer den oberen Chrono-Pusher betätigt
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing abgebildet mit geöffnetem Edelstahlarmband an einem Handgelenk mit grauem Ärmel vor weißem Hintergrund
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing seitlich abgebildet an einem Handgelenk mit hellblauem Ärmel vor weißschwarzem Hintergrund
Bildquelle: ALTHERR
Omega Speedmaster Super Racing abgebildet an einem Handgelenk mit hellblauem Ärmel vor weißschwarzem Hintergrund
Bildquelle: ALTHERR
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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

7 Comments

  1. Bin seit einer Woche stolzer Besitzer eines Omega Speedmaster Super Racing Chronograph. Die Größe von 44,25 mm fällt gar nicht so auf durch die schmale Lünette und den Ring darum. Optisch eher unauffällig hat Sie in meinen Augen das gewisse etwas. Die Omega wirkt so als wäre sie immer da am Arm gewesen und fasziniert doch irgendwie.
    Möchte mich auch bei Patrick T. bedanken das er mit den Worten , Ich glaube ich habe da etwas für dich‘ die Omega vorgestellt hat. Omega hatte ich so gar nicht auf dem Schirm.
    Viele Grüße aus Köln
    Guido

    • Hey Guido, Glückwunsch zu Deiner Omega Speedmaster Super Racing. Freut mich, dass Du mit der Uhr glücklich bist. Als ich sie mir für das Review angeschaut habe, hat sie mir auch sehr gut gefallen. Das gewisse Etwas hat sie definitiv und repräsentiert in meinen Augen zugleich sehr gut die Werte der Marke Omega. Den Dank an Patrick richte ich gerne aus. Ich wünsch Dir weiterhin viel Spaß mit Deinem NWA und bis zum nächsten Mal. Lieben Gruß, Luca

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