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Zeitreise: Als James Bond eine OMEGA Seamaster 300 trug

March 4, 2024 | Lesedauer: 5 Minuten
Autor: Harald Saller | 0 Kommentare | oacsspl

Die Seamaster 300 entstand in einer Zeit, als Taucheruhren immer beliebter wurden. OMEGA hatte bereits Erfahrung in der Herstellung wasserdichter Uhren gesammelt und beschloss, eine neue Linie von Modellen zu entwickeln, die speziell für den Einsatz im Wasser konzipiert war. Im Jahr 1948 wurde die erste OMEGA Seamaster vorgestellt. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Modelle dieser Serie hinzu, unter anderem die Seamaster 300.  

Daniel Craig als James Bond. Bildquelle: OMEGA

Vor der Seamaster kam die Marine

Doch bevor wir uns mit der Seamaster 300 befassen, machen wir einen Schritt zu den Anfängen der Taucheruhren von OMEGA im Jahr 1932. Damals präsentierte das Bieler Unternehmen das Modell “Marine”. Die Marine wurde von dem Schweizer Uhrmacher Charles-Edouard Guillaume entworfen und verfügte über ein innovatives Gehäusedesign, das sie wasserdicht machte.  

Das Besondere an der Marine war ihr abnehmbares Doppelgehäuse, um die Krone zu sichern und so die Uhr vor Wassereintritt zu schützen. Dieses Design war eine frühe Form der wasserdichten Konstruktion, die später in vielen Taucheruhren verwendet wurde.

Die Tests im Genfer See und im Schweizerischen Labor der Uhrenforschung verliefen ohne Probleme. Dabei wurde eine Höchsttiefe von 135 Meter erreicht. 

Erste Seamaster erscheint 1948

Es sollte bedingt durch den Zweiten Weltkrieg (1939 – 1945) weitere 16 Jahre dauern, bis die erste Seamaster vorgestellt wurde. In den Jahren zuvor hatte OMEGA mit der britischen Armee zusammengearbeitet. Zwischen 1940 und 1945 lieferten die Schweizer mehr als 110.000 Zeitmesser an das britische Verteidigungsministerium (MoD), die von britischen Luftfahrern und Seeleuten wegen ihrer Wasserdichtigkeit und Zuverlässigkeit im Gefecht hoch geschätzt wurden. 

Die Forderung nach einer friedlichen Anwendung dieser robusten Technik führte schließlich zur Entwicklung der Seamaster. OMEGA kam diesem Wunsch nach und präsentierte 1948 das erste Seamaster-Modell, das ein schlichter Dreizeiger war. Dieses Modell hatte ein automatisches Werk verbaut (28.10). Diese ersten Modelle erhielten bereits die Chronometer-Zertifizierung.

 

Die erste Seamaster. Bildquelle: OMEGA

Im Jahr 1952 erfolgte der nächste Schritt, die Seamaster bekam eine Datumsanzeige auf 6 Uhr. Zudem platzierte OMEGA den Schriftzug “Calendar” oberhalb der Datumsanzeigen. Die Wasserdichtigkeit der ersten Seamaster betrug rund 30 Meter

Breitling Avenger

1957: Vorstellung der Seamaster 300

1957 sollte ein sehr bedeutendes Jahr in der Geschichte von OMEGA werden. Die Schweizer präsentierten gleich drei neue Modellserien im Rahmen ihrer professionellen Uhrenlinie. Die Railmaster sprach Wissenschafter und Techniker an, da sie über ein antimagnetisches Gehäuse verfügte. Die Speedmaster mit ihrem legendären 321-Kaliber fand ebenfalls den Weg in das offizielle Verkaufsprogramm. Anfangs für den Motorsport konzipiert, wurde sie im Jahr 1965 offizieller Partner der NASA und später zur legendären Moonwatch.

Neben der Railmaster und der Speedmaster wurde auch eine neue Taucheruhr präsentiert, die Seamaster 300, die die Referenz CK2913 hatte. Dieses Modell richtete sich vor allem an Freizeit- und Berufstaucher, die bei ihren Unternehmungen einen verlässlichen Partner auf dem Handgelenkt brauchten, der auch hohe Drucksituationen unter Wasser standhalten konnte. 

Bildquelle: OMEGA

Neue Standards bei den Taucheruhren

Die Seamaster 300 verfügte über ein robustes Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 39 Millimeter und einem drehbaren Lünettenring zur Messung der Tauchzeit. Das Zifferblatt war in der Regel schwarz mit leuchtenden Ziffern und Zeigern ausgestattet. Das sorgte für eine gute Ablesbarkeit auch bei schlechten Lichtverhältnissen unter Wasser. Das Uhrwerk im Inneren der ersten Seamaster 300 war das Kaliber 501, ein automatisches Werk mit 19.800 Halbschwingungen pro Stunde und einer Gangreserve von etwa 48 Stunden.

OMEGA entwickelte für die Seamaster 300 ein neues System, das sowohl die Krone als auch das Gehäuse schützen sollte. Es handelte sich um eine spezielle Gummidichtung, die unter anderem auch bei dem Bau von U-Booten zum Einsatz kam.

Die Wasserdichtigkeit erhöhte sich signifikant. Die Verantwortlichen von OMEGA waren zuversichtlich, dass die 300er eine Tiefe von 300 Metern unbeschadet erreichen konnte. Daher entschieden sich die Schweizer bewusst für diese Bezeichnung. Die damaligen Testgeräte stießen allerdings bei 200 Meter Tiefe an ihre technischen Grenzen.

Die Seamaster 300 sorgte schnell für eine große Beliebtheit unter den Uhrenfans. Einen weiteren Aufschwung gab es durch Jacques-Yves Cousteau (1910 – 1997). Der Franzose war ein weltweit bekannter Pionier in der Meeresforschung und deren Dokumentation mit der Filmkamera. Er erzielte beim Tauchen zahlreiche Rekorde und griff bei seiner Arbeit unter anderem auf eine Seamaster 300 zurück.

Bildquelle: OMEGA
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OMEGA wird Partner von James Bond

Im Jahr 1995 gelang OMEGA ein werbetechnischer Coup. Der Schweizer Uhrenhersteller wurde offizieller Partner der James-Bond-Filmreihe. Am 5. Oktober 1962 feierte einer der bekanntesten Charaktere der Filmgeschichte sein Debüt auf der Leinwand. Seit der ersten Veröffentlichung hat sich die James-Bond-Franchise über unglaubliche 60 Jahre erstreckt. Die Filme basieren auf den Romanen von Ian Fleming. Einen wichtigen Part spielten dabei die Uhren des britischen Geheimagenten, die mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet waren.  

Bond-Sonderdition der Seamaster 300

2006 übernahm Daniel Craig die Rolle des 007 für fünf Filme. Der Schauspieler ist auch OMEGA-Botschafter. Er präsentiert regelmäßig neue Uhrenmodelle nicht nur im Film sondern auch bei unterschiedlichen Veranstaltungen. 

Daniel Craig und OMEGA waren von Beginn an die perfekte Kombination. Der kühle Brite mit dem eisigen Blick trug in den 15 Jahren als James Bond verschiedene Seamaster-Modelle. 

Die OMEGA-Modelle wurden sprichwörtlich filmreif in Szene gesetzt. Es entstanden in dieser Zeit eigene James-Bond-Editionen

2015 erschien die Seamaster 300 “SPECTRE” Limited Edition, die für den gleichnamigen Film entwickelt wurde. Sie war von dem ursprünglichen Modell aus den 1950er Jahren inspiriert 

Bildquelle: OMEGA

Zu den besonderen Merkmalen der Seamaster 300 “SPECTRE” Limited Edition gehören der 12-Uhr-Index, der das spezielle “SPECTRE”-Logo trägt sowie das NATO-Armband in Schwarz und Grau. Zudem verfügt dieses Sondermodell über ein spezielles “Lollipop” Sekundenzeiger-Design. 

Die Uhr wird von OMEGAs Co-Axial Master Chronometer Kaliber 8400 angetrieben, einem zuverlässigen und präzisen Uhrwerk mit einer Gangreserve von 60 Stunden. Die Uhr ist unempfindlich gegenüber Magnetfeldern von über 15.000 Gauß. Es wurden in Anlehnung an die Agentennummer 007 insgesamt 7007 Exemplare produziert. 

Bildquelle: OMEGA

60 Jahre Seamaster 300

Zwei Jahre nach der James-Bond-Sonderedition feierte OMEGA das 60-Jahre-Jubiläum der Trilogy-Serie. Aus diesem Grund präsentierten die Schweizer drei Modelle der Railmaster, Speedmaster und der Seamaster 300. Diese Uhren waren eine Hommage an deren Vorgänger aus dem Jahr 1957. 

Die Seamaster 300 verfügte so wie das Urmodell mit der Referenz CK2913 über das markante schwarze Zifferblatt, den “Broad Arrow” Stundenzeiger und die eingelassenen dreieckigen Stundenindizes. Das Modell von 2017 hatte eine in beide Seiten drehbare Lünette, die aus Aluminium gefertigt wurde. 

Die Seamaster 300 war mit einem Master Chronometer-Automatikwerk Kaliber 8806 ausgestattet, das eine Gangreserve von 55 Stunden schaffte. Der Durchmesser betrug 39 Millimeter. Auf der Krone war das Naiad-Symbol abgebildet, das für die Eigenschaften unter Wasser steht. Auf der Rückseite war eine originalgetreue Darstellung der Seepferdchen-Illustration von 1957 aufgedruckt.

Bildquelle: OMEGA

Die heutige Bedeutung

Die Seamaster 300 ist auch 67 Jahre nach ihrer Einführung ein wichtiges Modell für OMEGA. In den vergangenen Jahrzehnten wurde sie von den Schweizer Uhrenspezialisten behutsam weiterentwickelt und modernisiert, blieb sich aber ihrer reichhaltigen Geschichte stets treu. Es gibt die Seamaster 300 in unterschiedlichen Ausführungen und Farben. Die Beliebtheit unter den Fans der Taucheruhren ist ungebrochen. Im vergangenen Jahr erschien zum 75-Jahre-Jubiläum der Seamaster eine spezielle 300 in einem blauen Farbton, den OMEGA “Summer Blue” nennt.  

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Harald Saller

Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt.

Dieses Modell markierte auch meinen Einstieg in die Welt des Uhrensammelns. Es sollte jedoch 15 Jahre dauern, bis ich mir meine damalige Traumuhr leisten konnte.

Im Laufe der Jahre verschieben sich Interessensbereiche. Bei mir war es nicht anders. In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue gerne hinter die Kulissen.

Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum das Sammeln von Uhren ein tolles Hobby ist. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir wecken. Ich versuche, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.

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