Slide 1

TUDOR knüpft mit dem F1-Sponsoring an frühere Tage an

February 19, 2024 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Harald Saller | 0 Kommentare | oacsspl

Die Nachricht kam für die TUDOR-Fans überraschend: Wenige Wochen vor dem Start der neuen Formel 1-Saison präsentiert TUDOR seine neue Partnerschaft mit dem Visa Cash App RB Team, das im vergangenen Jahr noch als Alpha Tauri in der Königsklasse unterwegs war. 

Das Team gehört zu dem österreichischen Getränkehersteller Red Bull, mit dem TUDOR bereits im America’s Cup zusammenarbeitet. Die Schweizer Uhrenmarke knüpft mit diesem Schritt an ihre Vergangenheit im Motorsport an, die bis in die 1960er Jahre zurückreicht. 

Bildquelle: Visa Cash App RB Team

TUDOR stellt sich einer neuen Herausforderung

TUDOR hat in den vergangenen Jahren eine Werbestrategie entwickelt, die zum eigenen Auftreten perfekt passt und ehrlich rüberkommt. Die Schweizer Uhrenmarke wählte Sportarten, in denen es hart zugeht und in denen die Athleten an ihre physischen und psychischen Grenzen gelangenHier findet Ihr einen Artikel über die bisherigen Sponsor-Aktivitäten von TUDOR. 

Mit der Kooperation mit dem Formel 1 Team Visa Cash App RB Team erfolgt nun der nächste Schritt, um ein breites Publikum zu erreichen und sich der nächsten Herausforderung zu stellen. “TUDOR wurde schon immer von einem beständigen Willen angetrieben, Dinge anders zu machen”, sagte TUDOR-CEO Eric Pirson bei der Präsentation der Partnerschaft. “Und genau dieser Geist – den wir Born to Dare nennen – ist das, was das Visa Cash App RB Team in der Formel 1-Saison 2024 demonstrieren wird. Wir sind mehr als begeistert, mit einem Partner in den Motorsport zurückzukehren, der bereit ist, sich der Herausforderung zu stellen”, fügte Pirson hinzu

Bildquelle: Alpha Tauri

Die zwei Fahrer in diesem Team könnten kaum unterschiedlicher sein. Der Australier Daniel Ricciardo gehört mit seinen 34 Jahren zu den Routiniers. Er sicherte sich acht Siege in seiner bisherigen Karriere und erreichte zwei Mal den dritten Rang in der Weltmeisterschaft. 

Eigentlich wollte er 2023 pausieren, doch sieben Rennen vor dem Ende schloss er sich seinem neuen Team an. Für Ricciardo ist es bereits die 14. Saison in der Formel 1. 

Sein japanischer Teamkollege Yuki Tsunoda fährt seit 2021 in der Formel 1. Der 23-Jährige gilt als Zukunftshoffnung und feierte in den Nachwuchsserien einige Erfolge. Er hat mehrmals bewiesen, dass er großes Talent hat und den Weg in die Spitze schaffen kann. Gemeinsam mit Daniel Ricciarrdo bildet er ein interessantes Team, das sich zum Ziel gesetzt hat, gute Ergebnisse einzufahren und das Team nach vorne zu bringen. 

Bildquelle: Alpha Tauri

Das neue Auto von Visa Cash App RB Team wurde am 8. Februar präsentiert. In der vergangenen Saison erreichte Alpha Tauri, wie es damals noch hieß, den achten Rang in der Konstrukteurswertung. In diesem Jahr sollen regelmäßige Ergebnisse in den Punkten und ein besserer Platz in der Autowertung folgen. 

Auf den Overalls der Fahrer sieht man den Tudor-Schriftzug. Bildquelle: Visa Cash App RB Team

Bei den Verantwortlichen des Formel 1 Teams herrscht große Freude ob dieser Zusammenarbeit: “Es ist toll, TUDOR in unserem Team begrüßen zu dürfen. Sie haben eine lange Geschichte im Motorsport”, sagte Peter Bayer, CEO des Visa Cash App RB Formula One Teams. Nun habe das Schweizer Unternehmen die Gelegenheit ergriffen, in den Motorsport-Olymp aufzusteigen und gemeinsam in die Saison zu starten. “Wir haben eine starke Identität,  einen einzigartigen Stil und eine kompromisslose Qualität, so wie die Uhren von TUDOR”, erklärte Bayer.

So sieht der neue Bolide aus. Bildquelle: Visa Cash App RB Team

TUDORS Sponsoring begann in Japan

TUDOR startete seine Unterstützung von Rennteams in den 1960er Jahren in Japan. Damals bauten die Schweizer ihr eigenes Rennteam auf. Einer der Fahrer war Tomohiko Tsutsumi, der in seinem Heimatland sehr bekannt war. Einer der größten Erfolge war der Sieg beim 1000-Kilometer-Rennen in Suzuka

Die Uhrenmanufaktur mit Sitz in Genf schaltete zu dieser Zeit auch die ersten Anzeigen in unterschiedlichen japanischen Printmedien, um ihre Bekanntheit in diesem asiatischen Raum zu vergrößern. 

Auf dem Werbesujet ist Tsutsumi in seinem Porsche 906 zu sehen. Die Werbung ist allerdings nicht für einen sportlichen Chronographen, sondern für die TUDOR Submariner mit der Referenz 7928. Der erste Chronograph von TUDOR erschien nämlich erst im Jahr 1970. 

Bildquelle: Tudor
Newsletter-Sign-Up

Erster Chronograph für Rennfahrer

Der erste Chronograph mit dem Namen Oysterdate wurde 1970 präsentiert. Er war speziell für Rennfahrer entwickelt worden und verfügte über das Valjoux-Kaliber 7734 mit mechanischem Handaufzug und einem Chronographen­mechanismus mit Nocken. Das Gehäuse hatte mit 39 Millimeter Durchmesser stattliche Ausmaße und wirkte aufgrund der prägnanten, abgeschrägten Kanten der Bandanstöße sowie der markanten Linien wesentlich imposanter als die meisten anderen Gehäuse der damaligen Zeit.

Dieser erste Chronograph wurde in drei Ausführungen mit jeweils verschiedenen Lünetten entworfen. Die Zifferblätter dieser ersten drei Referenzen waren identisch: grauer Hintergrund, schwarze Totalisatoren und eine Minuterie auf weißem Hintergrund. Außerdem waren sie von unkonventionellen fünfeckigen, lackierten und mit Leuchtmasse beschichteten Stundenindizes geprägt, die ihnen in Sammlerkreisen den Beinamen „home plate“ einbrachten, da sie an die gleichnamige Form auf einem Baseballfeld erinnerten. Die Wasserdichtigkeit betrug 50 Meter

Die "Montecarlo" war geboren

1971 kam die zweite Serie der Oysterdate Chronographen auf den Markt. Dieses Modell erhielt den Spitznamen “Montecarlo” aufgrund seiner Verbindung zum Motorsport und insbesondere zur berühmten Rallye Monte Carlo. Besonders prägend waren die neu eingeführten Kombinationen aus Zifferblatt und Lünette in verschiedenen Blautönen. 

Diese Oysterdate mit der Referenz 7169/0 wurde bis zum Jahr 1976 in großen Stückzahlen produziert. Sie basierte auf dem Prototyp der Modellreihe 7000 und verfügte zur Anzeige der Uhrzeit in einer zweiten Zeitzone über eine drehbare Lünette mit 12‑Stunden-Graduierung. Sie wurde in zwei Farbkombinationen angeboten.

Bildquelle: Tudor

Das Modell hatte technisch mehr zu bieten als die erste Generation. So verfügte der Chronograph dank Kupplungs- und Säulenrad über einen verfeinerten Chronographen­mechanismus.

Neben der hier abgebildeten Variante mit blau-grauem Zifferblatt war sie auch in einer schwarz-grauen Ausführung erhältlich. 1976 wurde das erste Chrono-Modell mit Automatikwerk präsentiert. 

2010 brachte TUDOR den Heritage Chrono auf den Markt, der von den erfolgreichen TUDOR-Chronographen der frühen 1970er Jahre inspiriert war. 

Zusammenarbeit mit Ducati

In den vergangenen Jahren war TUDOR Sponsor von mehreren Rennveranstaltungen. Dazu gehörten unter anderem die IMSA SportsCar Championship und historische Rennserien. 

Zudem kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem italienischen Motorradhersteller Ducati, der auf eine erfolgreiche Vergangenheit im Motorsport zurückblicken kann. Bei dieser Zusammenarbeit entstand eine spezielle Version des TUDOR Chronographen. Das Modell “Fastrider Black Shield” bestand aus Hightech-Keramik in mattschwarzer Farbe und mit den mattweißen Akzenten passte sie zum Ducati-Modell Fastrider, das 2011 präsentiert wurde.

In den folgenden Jahren kamen weitere Modelle mit unterschiedlichen Farbakzenten auf den Markt, die in enger Abstimmung mit der italienischen Motorradschmiede entworfen wurden.

Bildquelle: Tudor

Fazit

Der Motorsport und speziell die Formel 1 üben eine magische Anziehung auf die Uhrenhersteller aus. In den vergangenen Jahren etablierte sich Rolex als Hauptsponsor dieser Rennserie. Weitere Unternehmen wie zum Beispiel IWC oder TAG Heuer investierten viel Geld  für ihre Präsenz in der Königsklasse und entwickelten in Zusammenarbeit mit ihren Rennställen passende Modelle

Nun wagt TUDOR den Schritt in die Königsklasse. Bis jetzt waren die Genfer eher in Randsportarten vertreten. Mit der Formel 1 kann TUDOR einen weiteren, sehr großen Kundenkreis erreichen, denn die Formel 1 ist dank einer sehr guten Vermarktung nach wie vor die wichtigste Serie in der Rennsportszene. 

Es ist eine Fortsetzung der bisherigen Werbeschiene von TUDOR, die auf Kraft, Können, und Technik basiert und vor allem das männliche Publikum anspricht. Es ist wahrscheinlich, dass TUDOR und das Visa Cash App RB Team in absehbarer Zeit ein eigenes Uhrenmodell präsentieren werden. 

Teile den Beitrag
Avatar photo
Harald Saller

Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt.

Dieses Modell markierte auch meinen Einstieg in die Welt des Uhrensammelns. Es sollte jedoch 15 Jahre dauern, bis ich mir meine damalige Traumuhr leisten konnte.

Im Laufe der Jahre verschieben sich Interessensbereiche. Bei mir war es nicht anders. In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue gerne hinter die Kulissen.

Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum das Sammeln von Uhren ein tolles Hobby ist. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir wecken. Ich versuche, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.

Hat dir unser Artikel gefallen? Schreibe uns deine Meinung und diskutiere mit unserer Community!

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *