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Was kann die TAG Heuer Aquaracer Professional 300?

March 27, 2024 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Luca Cordes | 2 Kommentare | oacsspl

Die Aquaracer Professional 300 hat den Anspruch, die ultimative Taucheruhr von TAG Heuer zu sein. Entspricht das wirklich den Tatsachen und kann das Modell auch mit besonderen Details überzeugen? Ein genauer Blick auf diesen etwas anderen Diver und seine verschiedenen Varianten schafft Klarheit.

Im Jahr 2021 hat TAG Heuer die Aquaracer Professional 300 zuletzt einem umfangreichen Facelift unterzogen. Neben der Lünette wurden u.a. auch das Zifferblatt, die Zeiger sowie die Platzierung des Datumsfensters und das Design des Edelstahlarmbandes angepasst. Das Ergebnis: Laut des Herstellers “die ultimative Funktionsuhr, die für die Tiefen konzipiert und für jede Umgebung geeignet ist und die Grenzen der Luxuszeitmessung verschiebt.” Zunächst hört sich das gut an. Fakt ist aber auch, dass der Markt für Diver zwischen 3.000 und 5.000 Euro hart umkämpft ist. Die TAG Heuer Aquaracer Professional 300 muss sich hier zum Beispiel mit der Breitling Superocean oder der TUDOR Pelagos messen lassen. Ob sie neben der starken Konkurrenz bestehen kann, schauen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer an. 

Zahlen, Daten und Fakten

Uhrwerk

  • Werk: Automatik

  • Kaliber: Calibre 5 bzw. Calibre 7 (GMT)

  • Gangreserve: 38 Stunden bzw. 50 Stunden (GMT)

  • Kalender: Datum

Gehäuse

  • Material: Edelstahl bzw. Titan

  • Durchmesser: 43 mm

  • Dicke: 12,6 mm

  • Lug-to-Lug: 49,8 mm

  • Gehäuseboden: Stahlboden

  • Wasserdichtigkeit: 300 Meter

  • Krone: Verschraubt

  • Glas: Saphirglas

Zifferblatt
 
  • Farbe: schwarz, blau, weiß, orange, silber, grün

  • Stundenskala: Indizes

  • Zeigermaterial: Edelstahl

  • Zeigerfarbe: silber

Armband
 
  • Material: Edelstahl bzw. Titan und Kautschuk

  • Farbe: silber, schwarz, blau

  • Anstoßbreite: 22 mm

  • Schließe: Faltschließe mit Feinverstellung

Listenpreis: ab 3.300,00 
TAG Heuer Aquaracer Professional 300 mit blauem Zifferblatt, blauer Lünette und blauem Kautschukarmband vor weißem Hintergrund
Bildquelle: TAG Heuer
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Besonderheiten der TAG Heuer Aquaracer Professional 300

Unter Sammlern zählen Diver durch ihre Robustheit und Alltagstauglichkeit zu den beliebtesten Armbanduhren überhaupt. Der berühmteste Zeitmesser dieser Art ist ohne Zweifel die ROLEX Submariner, an der sich auch alle anderen Taucheruhren ein Stück weit messen lassen müssen. Oft stellt sich im gleichen Atemzug jedoch die Frage, wie sehr das Design eines anderen Divers von dem der Sub inspiriert ist. Um hier auch im Bezug auf die TAG Heuer Aquaracer Professional 300 Klarheit zu schaffen, lege ich den Fokus im Folgenden auf einige Besonderheiten, die dieser Uhr tatsächlich eine eigene DNA geben

Detailaufnahme der schwarzen und blauen Lünette der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 vor weißem Hintergrund
Bildquelle: TAG Heuer

Eines dieser Details ist die Lünette der TAG Heuer Aquaracer Professional 300. Sie besitzt ein Keramik-Inlay und die typische Tauchskala. So weit, so normal. Doch während die meisten Diver anderer Hersteller auf eine runde Lünette setzen, hat sich TAG Heuer für eine zwölfeckige Variante entschieden. So bekommt die Uhr direkt ein völlig anderes Erscheinungsbild. Zugleich tragen die Ecken dazu bei, dass die Lünette gut zu greifen ist. Sie haben dementsprechend auch einen praktischen Nutzen und führen zu einer besseren Bedienbarkeit. 

Nahaufnahme der innenliegenden Datumslupe der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 mit dem schwarzen Zifferblatt und der schwarzen Lünette im Hintergrund
Bildquelle: TAG Heuer

Eine eigene Idee verfolgt TAG Heuer auch bei der Datumslupe der Aquaracer Professional 300 auf 6 Uhr. Sie wölbt sich im Gegensatz zu der der Sub nicht nach außen über das Glas, sondern nach innen. Außerdem hat sie eine runde Form, was eine Neuerung im Vergleich zum Vorgängermodell darstellt. Eine weitere Kleinigkeit, die mir ebenfalls gut gefällt, sind die achteckigen Stundenindizes, die das Design der Lünette erneut aufgreifen. In Kombination mit der abgesetzten Minuterié sowie dem Teak-Stil, der dem Zifferblatt mehr Tiefe verleiht und bei allen Farben zum Einsatz kommt, entsteht so ein hochwertiger Look.

Nahaufnahme des Edelstahl-Gehäusebodens der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 verziert mit einem eingravierten Taucher vor weißem Hintergrund
Bildquelle: TAG Heuer

Der geschlossene Gehäuseboden erscheint genauso wenig 0815. Hier hat sich der Hersteller Mühe gemacht und die Gestalt eines Tauchers vor einem strukturierten Hintergrund kunstvoll eingraviert. Ein weiteres Detail, das von dem Anspruch zeugt, den TAG Heuer bei dieser Uhr an den Tag legt. Die Entscheidung, auf einen Glasboden zu verzichten, halte ich für richtig. Warum klären wir aber später noch. 

Nahaufnahme der Edelstahl-Faltschließe der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 mit Feinverstellung vor weißem Hintergrund
Bildquelle: TAG Heuer

Die satinierte Faltschließe mit Drückern verfolgt ein eigenständiges Design und greift den Stil des Armbandes wieder auf. Zugleich ist sie praktisch und klug konstruiert. So ermöglicht eine integrierte Feinverstellung per Knopfdruck das Anpassen des Armbandes an den individuellen Handgelenksumfang ganz ohne Werkzeug. Dafür stehen fünf Stufen zur Verfügung. TAG Heuer macht erneut alles richtig und bietet einen Tragekomfort, der im besten Sinne State of the Art ist. 

Breitling Avenger

Varianten der TAG Heuer Aquaracer Professional 300

Vielleicht fragst du dich, welche Varianten der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 es überhaupt gibt. Gute Frage, denn dazu kommen wir jetzt. Zunächst gilt es festzuhalten, dass die Uhr mit einem Durchmesser von 36 Millimetern und 43 Millimetern verfügbar ist. An dieser Stelle liegt der Fokus auf den großen Modellen, auf die wir nun noch intensiver eingehen werden. Erhältlich ist die TAG Heuer Aquaracer Professional 300 als klassischer Dreizeiger mit Datum in den Farben Blau und Schwarz – wahlweise am Edelstahl- oder Kautschukarmband. 

Des weiteren ist eine grüne Variante aus Titan Teil der Kollektion, sowie ein Modell mit orangenem Zifferblatt und schwarzer Lünette und eins mit silbernem Zifferblatt und schwarzer LünetteAbgerundet wird das Angebot der Dreizeiger durch eine TAG Heuer Aquaracer Professional 300 Nightdiver, die mit einem weißen Zifferblatt, einer schwarzen Keramik-Lünette und einem DLC-beschichteten Gehäuse aus Edelstahl daherkommt. Der Hersteller bietet die Uhr obendrein aber auch mit GMT-Komplikation an. Dieses Modell besitzt ein blaues Zifferblatt, sowie eine blau-weiße Lünette und ist am Edelstahl- und Kautschukarmband käuflich zu erwerben.

Nahaufnahme des blauen Zifferblattes und der weiß-blauen Lünette der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 GMT
Bildquelle: TAG Heuer

Die Werke der TAG Heuer Aquaracer Professional 300

Die Dreizeiger-Varianten der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 sind mit dem Calibre 5 ausgestattet. Hierbei handelt es sich nicht um ein Manufakturkaliber, sondern um eine mit modifiziertem Rotor ausgestattete Variante des Sellita SW200, das mit einem beidseitig drehbaren Automatikaufzug, 38 Stunden Gangreserve und 28.800 Halbschwingungen pro Stunde seine Arbeit verrichtet. Die Werke von Sellita gelten grundsätzlich als sehr zuverlässig und langlebig, weshalb sich hier niemand Sorgen machen muss. Sonderlich dekoriert sind sie hingegen nicht. Das ist auch der Grund, warum ich vorhin von einer guten Entscheidung im Bezug auf den geschlossenen Edelstahlboden der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 gesprochen habe. 

Nahaufnahme des TAG Heuer Calibre 7 vor weißem Hintergrund
Bildquelle: TAG Heuer

Die GMT-Variante setzt derweil auf das Calibre 7. Es basiert auf dem Sellita SW330-2 und bietet mit 50 Stunden einen besseren Gangreserve-Wert. Der automatische Aufzug und auch die Taktung von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde bleiben dagegen gleich. Zu erwähnen gilt an dieser Stelle, dass es sich bei der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 um eine sogenannte Home-Time-GMT handelt, bei der der orangene GMT-Zeiger in Stundenschritten verstellt werden kann. Diese Komplikation ist auf Reisen tatsächlich sehr praktisch und macht den Diver zum perfekten Begleiter für Abenteuer im Ausland. 

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag
TAG Heuer Aquaracer Professional 300 mit schwarzer Lünette und orangenem Zifferblatt am Edelstahlarmband abgebildet vor weißem Hintergrund
Bildquelle: TAG Heuer

Meine Meinung zur TAG Heuer Aquaracer Professional 300

TAG Heuer ist es mit der Aquaracer Professional 300 gelungen, eine eigenständige Taucheruhr auf den Markt zu bringen, die mit einigen besonderen Details punkten kann. Dazu zählt für mich insbesondere die zwölfeckige Lünette in Kombination mit den achteckigen Stundenmarkierungen auf dem Zifferblatt. Diese zwei Elemente sorgen für ein Design, dass ich so von keinem anderen Zeitmesser kenne. Die nach innen gewölbte Lupe über dem Datumsfenster auf 6 Uhr ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal und zugleich mein erster Kritikpunkt. Da das Datumsfenster eckig ist, hätte ich mir auch die Lupe in einer (acht)eckigen Form gewünscht, so wie es beim Vorgängermodell der Fall war. Dass sie nun hingegen rund ist, verwirrt mich und bringt Unruhe in diese ansonsten so harmonische Kreation. 

Müsste ich mich für eine Variante der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 entscheiden, so würde ich sehr wahrscheinlich zum GMT-Modell greifen. Ein Grund dafür ist neben der wunderschönen in blauweiß gehaltenen Keramik-Lünette die Gangreserve von 50 Stunden. Diese stellt für mich einen echten Vorteil im Vergleich zu den 38 Stunden der Dreizeiger-Varianten dar. Mit der Tatsache, dass die TAG Heuer Aquaracer Professional 300 kein Manufakturkaliber besitzt, kann ich dagegen sehr gut leben. Die Breitling Superocean hat schließlich auch keins, obwohl sich das Kaliber 17 immerhin durch eine COSC-Zertifizierung auszeichnet. Wer hingegen zur TUDOR Pelagos mit Manufakturkaliber greift, muss immerhin gut 1.500,00 Euro mehr auf den Tisch legen. Wem es genauso geht wie mir, der bekommt mit der TAG Heuer Aquaracer Professional 300 eine moderne Taucheruhr ohne große Schwächen, deren Geschichte im Jahre 1982 mit der Heuer 2000 begann und die bis heute ohne Zweifel ihre Daseinsberechtigung hat. 

Wie gefällt dir die TAG Heuer Aquaracer Professional 300 und für welche Variante würdest du dich entscheiden? Schreib mir deine Meinung unter diesen Beitrag in die Kommentare. Wenn du die Aquaracer selbst einmal anprobieren möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]

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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

2 Comments

  1. Vielen Dank für das ausführliche Review. Dazu nur zwei kleine Anmerkungen: Nach meinem Kenntnisstand handelt es sich bei dem in der Aquaracer-Serie verbauten Calibre 5 um ein (bis auf den Rotor) unmodifiziertes Sellita SW200 in der Qualitätsstufe Elaboré. Das ist schon ein Unterschied zur Breitling Superocean, wo ein chronometerzertifiziertes Werk zum Einsatz kommt. Diese Werke sind nicht nur (entsprechend der Chronometer-Norm) besonders genau einreguliert, sondern verfügen auch über technische Verbesserungen im Vergleich zu Elaboré-Werken.

    • Hey Oliver, vielen Dank für deine Anmerkungen. Du hast recht, die COSC-Zertifizierung bei der Breitling Superocean zu erwähnen, macht absolut Sinn. Ich passe das im Text an. Was das Calibre 5 bzw. das Sellita SW200 angeht ist tatsächlich nur der Rotor durch TAG Heuer modifiziert worden. Hier war ich mit “etwas modifiziert” im Text einmal großzügig 😉 Besten Gruß, Luca

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