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Tudor Black Bay Chronos: Panda, oder nicht?

October 26, 2023 | Lesedauer: 10 Minuten
Autor: Luca Cordes | 2 Kommentare | oacsspl

Im Jahr 2021 zollte Tudor der eigenen Unternehmensgeschichte Tribut und brachte anlässlich der 50-jährigen Herstellung von Chronographen im Haus neue Black Bay Chronos auf den Markt. Fans der Marke konnten sich über ein Vintage inspiriertes Panda- und Reverse-Panda-Modell freuen. Zwei Jahre sind seit der Vorstellung ins Land gezogen und bei der Schwestermarke von Rolex hat sich in dieser Zeit einiges getan. Ob die zwei Uhren immer noch State of the Art sind? Das finden wir im Review heraus.

Vielleicht kannst du dich noch an einen alten Werbespot für den VW Käfer erinnern, in dem der Sprecher im Jahr 1968 über dieses legendäre Auto sagt: “Er läuft und läuft und läuft und läuft und läuft…” Der kurze Film erinnert mich aktuell irgendwie immer an Tudor, denn bei denen läuft es seit der Vorstellung der ersten Black Bay im Jahr 2012 definitiv auch. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Erst in diesem Jahr hat der Hersteller die Black Bay 41 mit einem METAS-zertifizierten Manufakturkaliber herausgebracht. Hinzu kommt die Verwendung von modernen Materialen wie Carbon bei der Pelagos FXD Alinghi Red Bull Racing Edition und hochwertigeren Edelstahlschließen mit bequemer Feinverstellung in vielen anderen Modellen. Tudor entwickelt sich rasant und fährt – um bei meinem Autovergleich zu bleiben – auf der Überholspur. Umso interessanter ist die Frage, wie sich mit den Black Bay Chronographen (Referenzen: M79360N-0001/M79360N-0002zwei Modelle im Jahr 2023 schlagen, die in gewisser Weise schon wieder zu den Oldtimern der Kollektion zählen. 

Tudor Black Bay Chronograph mit weißem Zifferblatt und schwarzen Totalisatoren liegend auf einem Stein vor grauem Hintergrund mit Lichtern

Lehrstunde: Zahlen, Daten und Fakten

Uhrwerk

  • Werk: Automatik

  • Kaliber: MT5813 mit Chronometer-Zertifizierung

  • Gangreserve: 70 Stunden

  • Funktionen: Chronograph

  • Kalender: Datum

Gehäuse

  • Material: Edelstahl

  • Durchmesser: 41 mm

  • Lug-to-Lug: 50 mm

  • Dicke: 14,8 mm

  • Gehäuseboden: Stahlboden

  • Wasserdichtigkeit: 200 Meter

  • Krone: verschraubt

  • Lünette: Aluminium

  • Glas: gewölbtes Saphirglas

Zifferblatt
 
  • Farbe: mattschwarz bzw. weiß

  • Stundenskala: Indizes

  • Zeigermaterial: Edelstahl

  • Zeigerfarbe: silber

Armband
 
  • Material: Edelstahl

  • Farbe: Silber

  • Anstoßbreite: 22 mm

  • Schließe: Faltschließe mit Sicherheitsbügel

Listenpreis: 5.320,00 € am Edelstahlarmband
Tudor Black Bay Chronograph mit schwarzem Zifferblatt liegend auf einem Stein vor grauem Hintergrund
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Zeitreise: Die Geschichte des Tudor Black Bay Chronographen

Der Tudor Black Bay Chrono geht zurück auf den ersten Oysterdate Chronographen, den die Marke im Jahre 1970 vorgestellt hat. Die Uhr besaß einen für damalige Verhältnisse großen Gehäusedurchmesser von 39 Millimetern und mit dem Valjoux-Kaliber 7734 ein Werk mit mechanischem Handaufzug. Auffallend war neben den markanten Linien und den abgeschrägten Kanten des Gehäuses das Zifferblattdesign. Dieses überraschte mit vielen orangefarbenen Details und wirkte äußerst lebendig. 

Es gab den Oysterdate Chrono in drei Ausführungen, doch in den offiziellen Verkauf gingen nur zwei. So hatte die Referenz 7031/0 eine Lünette mit Plexiglas-Zahlenscheibe samt Tachymeterskala, während die Referenz 7032/0 mit einer satinierten Edelstahllünette und ebenfalls einer Tachymeterskala daherkam. Die Referenz 7033/0 besaß eine beidseitig drehbare Aluminiumlünette mit einer schwarzen 12 Stunden Graduierung und blieb lediglich ein Prototyp.

Der erste Tudor Oysterdate Chronograph aus dem Jahr 1970 mit orangenen Akzenten vor grauem Hintergrund
Bildquelle: Tudor

Als stilprägend für das Modell präsentierten sich außerdem die fünfeckigen Stundenindizes, die lackiert und mit Leuchtmasse beschichtet waren und durch ihre Form bei Liebhabern schnell den Kosenamen “home plate” bekamen. Der Grund: Sie besaßen eine gewisse Ähnlichkeit mit der gleichnamigen Form auf einem Baseballfeld. Der Tudor Oysterdate Chronograph konnte wegen des Oyster Gehäuses und einer verschraubten Krone übrigens schon damals mit einer Wasserdichtigkeit von bis zu 50 Meter überzeugen. 

Die zweite Generation des Tudor Oysterdate Chronographen wurde von 1971 bis 1976 gebaut. Das Modell, das unter Sammlern heute als “Montecarlo” (7169/0) bezeichnet wird, brachte technische Neuerungen und eine Lünette in blau mit sich. Das Zifferblatt, in blau und grau erhältlich, erinnerte nun an eine Roulettescheibe, doch das Gehäuse und auch die farbenfrohe Gestaltung der Zeiger und Zahlen blieb ähnlich denen des Vorgängers. Angepasst wurde hier lediglich die Form der Stundenindizes. 

Dafür setzte der Hersteller mit dem Valjoux-Kaliber 234 auf ein neues Handaufzugswerk. Es hatte mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde eine höhere Frequenz als das zuvor eingesetzte Valjoux 7734 mit 18.000 Halbschwingungen, was zu einer besseren Ganggenauigkeit führte. Ein Kupplungs- und Säulenrad veredelte zudem die feine Mechanik. Drei Ausführungen gab es auch bei der zweiten Generation des Tudor Oysterdate Chronographen. 

Das Modell 7149/0 besaß eine Lünette aus Plexiglas mit Tachymeterskala. Dagegen war das Modell 7159/0 mit einer satinierten Edelstahllünette und einer eingravierten Tachymeterskala ausgestattet. Ein großer Erfolg wurde das Modell 7169/0, das nun tatsächlich eine drehbare Lünette mit 12 Stunden Graduierung zur Anzeige einer zweiten Zeitzone besaß.

Der zweite Tudor Oysterdate Chronograph mit der Referenz 7169/0 und einer blauen Lünette sowie orangenen Akzenten vor grauem Hintergrund
Bildquelle: Tudor

Von 1976 bis 1991 baute Tudor die dritte Generation des nun offiziell als “Prince Oysterdate” betitelten Chronographen, der von Uhrenliebhabern aber den Spitznamen “Big Block” bekam. Auch das nicht ohne Grund: Zwar blieb die Gehäuseform größtenteils gleich, doch die neuen Tudor Chronographen bauten deutlich höher auf. Diese Tatsache lag in einer wesentlichen Neuerung begründet, denn erstmals arbeitete mit dem Valjoux 7750 ein mechanisches Uhrwerk mit Selbstaufzug, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und Datumsschnellschaltung in den Zeitmessern. Damit einher ging auch der Platz, den der Rotor brauchte. 

Durch das neue Kaliber veränderte sich auch das Design des Zifferblattes und es kam ein Stundentotalisator hinzu. Alle Hilfszifferblätter wanderten von nun an auf die linke Seite, während rechts auf der 3 Uhr Position Platz für ein Datumsfenster entstand. Bei einigen Modellen verschwanden über die Jahre hinweg zudem die orangefarbenen Akzente. Stattdessen setzte Tudor auf ein kontrastreiches Schwarzweiß. Ein spannendes Detail ist auch die Schrift auf dem Zifferblatt. Insbesondere in den Anfangsjahren verzichtete die Marke auf den Namen “Prince Oysterdate”. Stattdessen enthielten die Uhren die Aufschrift “Chrono Time” bzw. “Automatic-Chrono Time”. 

Die Tudor Prince Oysterdate "Big Block" aus dem Jahr 1992 mit schwarzem Zifferblatt vor schwarzem Hintergrund
Bildquelle: Tudor

Über die lange Bauzeit der dritten Generation hinweg gab es immer wieder auch alternative Versionen wie die “Big Block Exotic (Referenz: 9430/0) oder die “Big Block Exotic Square Guards”(Referenz: 9420/0), die die orangefarbenen Akzente der ersten und zweiten Generation teils aufgriffen. Das Foto zeigt die Referenz 79170 mit drehbarer Lünette und erstmals auch einer mit dem Tudor-Logo gebrandeten Krone. 

In den Jahren zwischen 1995 und 2000 setzte Tudor auf die zweite Serie der Prince Oysterdate. Diese präsentierte sich mit veränderten Gehäuseformen, die feiner und weicher gestaltet waren. Die vierte Generation des hauseigenen Chronographen offenbarte jedoch noch drei weitere Neuerungen: Das Zifferblatt war in Silber gehalten und mit cremefarbenen Totalisatoren ausgestattet. Die Lünette wiederum präsentierte sich mit einer Tachymeterskalenscheibe aus schwarz eloxiertem Aluminium und es kam ein Saphierglas mit Zykloplupe zum Einsatz. 

In Sachen Mechanik setzte Tudor weiterhin auf das Valjoux 7750. Ab 1995 kam es allerdings in einer deutlich verbesserten Ausführung daher. So trug das Dekor nun die Bezeichnung “Special Tudor”, die Aufschrift auf dem Rotor war eingraviert und vergoldet und die Schrauben poliert. Einher ging ab dem 50-jährigen Bestehen der Marke Tudor im Jahre 1996 allmählich auch die Emanzipation von der großen Schwester Rolex. Deutlich wurde dieser Schritt durch das Verschwinden des Namens Rolex auf den Gehäusen, den Kronen und den Armbändern der Tudor Prince Oysterdate Chronographen. 

Auf dem Foto wird die Referenz 79260 aus dem Jahr 1996 gezeigt. Ein Jahr später erfolgte die Namensänderung zu “Prince Date”. Erstmals konnte der Tudor Chronograph außerdem mit einem Lederarmband und einer Faltschließe in Edelstahl samt Tudor-Logo erworben werden.

4. Generation des Tudor Chronographen mit silbernem Zifferblatt und cremefarbenen Totalisatoren aus dem Jahre 1996 vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Tudor

Das sind die wesentlichen Meilensteine des Tudor Chronographen auf dem Weg zu den Black Bay Chronos, wie wir sie heute kennen. Dieser erschien übrigens erstmals auf der Baselworld 2019 in einer Bicolor-Version, die bis heute erhältlich ist und ebenfalls eine gehörige Portion Vintage-Vibes versprüht. 

Breitling Avenger

Augenblick: Design und Verarbeitung

Wer Panda- bzw. Reverse-Panda-Zifferblätter mag, der wird das Design der Tudor Black Bay Chronographen lieben. Beide Varianten weisen durch die abgesetzten Totalisatoren auf 3 Uhr und 9 Uhr eine schöne Tiefe auf und auch das Datum auf 6 Uhr wirkt gut integriert. Während das schwarze Zifferblatt bei genauerem Hinsehen eine Teer-Struktur offenbart, überzeugt das schneeweiße Blatt durch pure Reinheit. Die applizierten Indizes und auch die Zeiger sind mit weißer Super-LumiNova ausgestattet und sorgen für eine gute Ablesbarkeit bei schlechtem Licht. Generell ist das Kontrastverhältnis hervorragend, was bei der Farbwahl ehrlicherweise aber auch keine große Überraschung ist. Und wo wir gerade schon dabei sind: Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie winzige Farbakzente das Design einer Uhr beeinflussen können. Das ist auch bei den Tudor Black Bay Chronographen der Fall, denn die Spitze des Chrono-Zeigers und die Angabe der Wasserdichtigkeit von 200 Metern auf dem Zifferblatt sind in rot gehalten. So entsteht genau das richtige Maß an “Feuer”, das diese Zeitmesser aufregend erscheinen lässt.

Nahaufnahme vom weißen Zifferblatt des Tudor Black Bay Chronographen mit Fokus auf den Totalisator auf 9 Uhr

Das Gehäusefinish ist typisch für Tudor: Während die Oberseite durch eine grobe Bürstung besticht, sind die Flanken, genauso wie die Kanten, poliert. So unterstreicht der Hersteller den Toolwatch-Charakter seiner Uhren und auch den Black Bay Chronos steht dieser Designcode gut zu Gesicht. Abgerundet wird das gelungene Erscheinungsbild bei beiden Varianten durch eine schwarze Lünette mit Aluminium-Inlay und Tachymeterskala, sowie ein wunderschön gewölbtes Saphirglas, das nur wenig Abstand zu Zifferblatt und Zeigern aufweist. Die große und griffige Krone mit der Tudor-Rose im Relief bildet zudem einen Hingucker, der perfekt zu den auf der Oberseite polierten Chrono-Drückern passt. Beim verschraubten Gehäuseboden aus Edelstahl gibt es dagegen wenig zu sehen, doch auch dieser tut, was er soll. 

Das geschraubte Edelstahlarmband ist genauso wie das Gehäuse auf der Oberseite grob gebürstet und an den Seiten poliert. Es besitzt zudem die von Tudor altbekannten Fake-Nieten, an denen sich unter uns Uhrensammlern nach wie vor die Geister scheiden. Entweder du liebst sie, oder du hasst sie. Im Alltag sind die Nieten aber kaum zu sehen und innerhalb kürzester Zeit wirst du vergessen, dass sie überhaupt existieren. Was mir am Armband gut gefällt ist, dass es sich von 22 Millimeter auf 18 Millimeter verjüngt und so durchaus filigran anmutet. Die Faltschließe mit Sicherheitsbügel wiederum ist satiniert und verzichtet auf eine Feinverstellung. 

Nahaufnahme des weißen Totalisators der Tudor Black Bay Chronograph

Unruhstiftung: Das Werk des Tudor Black Bay Chronographen

Unter dem verschlossenen Gehäuseboden des Tudor Black Bay Chronographen arbeitet das Automatikkaliber MT5813 mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und wochenendsicheren 70 Stunden Gangreserve. Das Werk ist COSC-zertifiziert und garantiert dementsprechend eine maximale Gangabweichung von -4/+6 Sekunden pro Tag. Dank einer verbauten Siliziumspiralfeder ist es zudem resistent gegenüber Magnetfeldern und Stößen, was zu einer praktischen Robustheit im Alltag führt. Das bedeutet jedoch nicht, dass es dem MT5813 an uhrmacherischer Raffinesse fehlt. Es ist mit einem technisch sehr aufwendigen Säulenrad-Mechanismus ausgestattet und bietet obendrein eine vertikale Kupplung, die den Kraftaufwand und Verschleiß bei der Betätigung der Chrono-Pusher verringert. Hier hat Tudor seine Hausaufgaben gemacht. Wobei das nicht ganz richtig ist, denn das MT5813 wird nicht wie bei den meisten Dreizeigerwerken vom hauseigenen Produzenten Kenissi hergestellt, sondern basiert auf dem B01 Kaliber von Breitling

Nahaufnahme des MT5813 von Tudor vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Tudor

Beide Marken kooperieren seit einigen Jahren und helfen sich mit Manufakturkalibern aus. Während Breitling das B01 an Tudor liefert, stellt Tudor bzw. Kenissi auch für Breitling die hauseigenen Dreizeigerwerke her. Daran ist in meinen Augen nichts Verwerfliches. Sogar im Gegenteil, denn so bekommen wir in den Black Bay Chronos eines der besten Chronographenkaliber am Markt – zu einem Preis, für den es keine Navitimer und auch keinen Chronomaten zu kaufen gibt. 

U(h)rgefühl: So trägt sich der Tudor Black Bay Chronograph

Mit Ausnahme einiger weniger Modelle eilt Tudor der Ruf voraus, wuchtige Uhren herzustellen, die oft eine extreme Bauhöhe aufweisen. Mit 14,8 Millimetern sind auch die Black Bay Chronographen nicht unbedingt besonders schlank und doch tragen sie sich an meinem Handgelenk erstaunlich gut. Die Höhe hat nicht gestört und das, obwohl ich diesbezüglich eigentlich sehr sensibel bin. Ein Faktor ist hier sicher auch der recht kompakte Lug-to-Lug von exakt 50 Millimetern. Die Black Bay Chronos vermitteln so einerseits Sportlichkeit, andererseits aber auch den lässigen und unverwechselbaren Esprit einer Vintage-Uhr. 

Einen großen Anteil an dem gelungenen Tragegefühl hat auch das Edelstahlarmband im Oysterstil, das ich von meiner Tudor Black Bay 58 bestens kenne. Es ist dermaßen bequem und anschmiegsam, dass ich es neben dem Jubilee-Armband von Rolex und dem integrierten Edelstahlarmband der Cartier Santos als Benchmark bezeichne. Die griffige, große und verschraubte Krone bestätigt den gelungen ersten Eindruck, denn sie gibt eine schöne haptische Rückmeldung beim Stellen der Uhrzeit oder des Datums. Gleiches gilt für die ebenfalls verschraubten Chrono-Pusher, die einen satten Druckpunkt haben. Hier hat Tudor alles richtig gemacht.  

Solltest du von anderen Uhren jedoch eine Feinverstellung in der Schließe gewohnt sein, so wirst du beim Tudor Black Bay Chronographen Abstriche in Kauf nehmen müssen, denn eine solche hat er (noch) nicht. Ich weiß, dass dieses Plus an Komfort für einige Uhrenliebhaber gerade im Sommer sehr wichtig ist. Die Vergabe eines Minuspunktes kann an dieser Stelle also durchaus gerechtfertigt sein. Mir ist eine Feinverstellung allerdings nicht so wichtig, weshalb das Trageerlebnis für mich dadurch auch in keinster Weise getrübt worden ist. 

Der Tudor Black Bay Chronograph mit schwarzem Zifferblatt und weißen Totalisatoren abgebildet an einem Handgelenk vor blau-schwarzem Hintergrund

-4/+6 Sekunden: Meine Meinung zum Tudor Black Bay Chronographen

Am Anfang dieses Textes bezeichnete ich die Tudor Black Bay Chronographen als die Oldtimer der Kollektion. Das könnte dich im ersten Moment vielleicht verwundert haben, schließlich sind die Zeitmesser vor gerade einmal zwei Jahren auf den Markt gekommen und gefühlt noch brandneu. Unter Berücksichtigung der schnellen Weiterentwicklung der Marke Tudor halte ich sie aber tatsächlich nicht mehr für State of the Art. Warum? 1. Weil bei den Black Bay Chronographen keine modernen Materialen wie Titan (Pelagos 39) oder Carbon (Pelagos FXD Alinghi Red Bull Racing Edition) zum Einsatz kommen. 2. Weil das auf dem Breitling B01 basierende Uhrwerk zwar hervorragend, aber nicht METAS-zertifiziert ist. 3. Weil es keine komfortable “T-fit-Schließe” mit Feinverstellung (Black Bay 54) gibt. Jetzt denkst du wahrscheinlich, dass mir die Tudor Black Bay Chronographen aufgrund der Aufzählung all dieser Negativpunkte nicht sonderlich gefallen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall!

Der Clou an den Uhren ist doch folgender: Sie wollen gar nicht modern erscheinen, denn in ihrer DNA ist die Inspiration durch alte Rolex Daytona Modelle fest verankert. Das ist bei eigentlich allen Uhren der Tudor Black Bay Kollektion der Fall, doch hat sich etwa die Black Bay 41 gerade in diesem Jahr durch das neue Manufakturkaliber mit METAS-Zertifizierung deutlich innovativer präsentiert. Im Umkehrschluss führt diese Entwicklung dazu, dass die Black Bay Chronographen aufgrund der drei oben angeführten Argumente längst nicht mehr nur Vintage inspiriert, sondern sich in einer gewissen Weise tatsächlich Vintage anfühlen und auch Vintage sind. Genau diese Tatsache macht den einmaligen Charme der Zeitmesser aus. Ich bekomme Uhren, die mit einem sehr guten Werk ausgestattet sind und zugleich komplett auf überflüssigen Firlefanz verzichten. Ich bin mir fast sicher, dass das von Tudor in dieser Form nicht einmal gewollt ist und die Chronos in Bälde ein Update z.B. bezüglich der Schließe erhalten. Doch bis das passiert, kann ich dir nur eines raten: Schlag zu, bevor es zu spät ist!

Wie gefallen dir die Tudor Black Bay Chronos und ist dir eine Feinverstellung in der Schließe oder eine METAS-Zertifizierung wichtig? Schreib mir deine Meinung unter diesen Beitrag in die Kommentare und tausche dich mit der ALLTHERR Community aus. Wenn du den Tudor Black Bay Chrono selbst einmal an deinem Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin beraten dich gerne persönlich.

Longines Hydroconquest
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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

2 Comments

    • Hey Olaf! Es freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat. Ich kann verstehen, dass du dir eine Schnellverstellung in der Schließe wünscht. Vielleicht liest Tudor ja mit und spendiert dem Black Bay Chrono ein Update. Viele Grüße, Luca

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