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Neue Panerai Radiomir Quaranta im Review

July 10, 2023 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Luca Cordes | 0 Kommentare | oacsspl

Mal unter uns: Hast du dich auch schon dabei ertappt, wie du einem anderen Mann neidisch auf sein breites Handgelenk geschaut und dich darüber geärgert hast, dass er eine Panerai Radiomir tragen kann und du nicht? Dann habe ich jetzt eine gute Nachricht für dich, denn mit der Panerai Radiomir Quaranta ist endlich Schluss mit dem Neid. In diesem Review erfährst du warum.

Als ich vor einigen Jahren nach Rhodos in den Urlaub flog, durchlebte ich tatsächlich die eben erwähnte Szene. Im Flugzeug links neben mir saß ein Mann, der auf den ersten Blick recht unauffällig aussah. Doch dann tätigte er eine schnelle Bewegung in unserer engen Sitzreihe und etwas blitzte an seinem Handgelenk auf, das mein Interesse erweckte. Möglichst unauffällig linste ich erneut herüber und entdeckte eine klassische Panerai Radiomir Base Logo mit schwarzem Lederband an seinem Arm. Verdammt! Erst einige Wochen zuvor hatte ich die Uhr selbst anprobiert und feststellen müssen, dass sie viel zu groß und zu hoch für mein Handgelenk war. Wie also konnte dieser Typ sie so lässig im Alltag rocken? 

Mein Ärger darüber führte jedoch zu nichts, denn weder wuchs mein Handgelenk im Urlaub, noch brachte Panerai eine kleinere Variante dieses Klassikers heraus. Bis jetzt, denn 2023 hat der Luxusuhrenhersteller tatsächlich reagiert und mit der Panerai Radiomir Quaranta (Referenz: PAM01293) eben jenes Modell mit einem Gehäusedurchmesser von 40 Millimetern und einer Höhe von nur 10,15 Millimetern vorgestellt. Dieses Schmuckstück schauen wir uns zu meiner eigenen Freude heute an. 

Lehrstunde: Zahlen, Daten und Fakten

Uhrwerk

  • Werk: Automatikaufzug

  • Kaliber: P.900

  • Gangreserve: 72 Stunden

  • Funktionen: kleine Sekunde

  • Kalender: Datum

Gehäuse

  • Material: Edelstahl

  • Durchmesser: 40 mm

  • Höhe: 10,15 mm

  • Gehäuseboden: Glasboden

  • Wasserdichtigkeit: 30 Meter

  • Krone: verschraubt

  • Glas: Saphirglas

Zifferblatt
 
  • Farbe: blau

  • Stundenskala: Arabische Ziffern und Indizes

  • Zeigermaterial: Edelstahl

  • Zeigerfarbe: Gelbgold

Armband
 
  • Material: Alligatorleder

  • Farbe: blau

  • Schließe: Dornschließe

Listenpreis: 6.100,00 € 
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Panerai Radiomir mit blauem Zifferblatt liegend vor weißem Hintergrund

Zeitreise: Die erste Panerai Radiomir

Die Entstehungsgeschichte der Panerai Radiomir geht auf das Jahr 1936 zurück. Damals entstand die Referenz 3646, die bis heute die Grundlage dieses Uhrendesigns bildet. Schon das Ur-Modell hatte ein kissenförmiges Stahlgehäuse, einen Durchmesser von 47 Millimetern, fluoreszierende Ziffern und Indizes sowie die am Gehäuse verschweißten Bandschlaufen, an denen ein wasserfestes Lederarmband befestigt war. Unter dem Gehäuseboden arbeitete das mechanische Handaufzugskaliber Cortebert/Rolex 618, das aus einer Taschenuhr stammte. Regelmäßig belieferte Panerai in den darauffolgenden Jahren die Regia Marina, die königliche italienische Marine, mit dieser Referenz.

Giuseppe Panerai, Nachkomme des Unternehmensgründers Giovanni Panerai, modifizierte die Struktur des Zifferblattes schließlich und entwickelte das Sandwich-Blatt mit mehreren sich überlagernden Scheiben und einem “oberen Teil aus eloxiertem Aluminium mit perforierten Indizes und Zahlen.” So wurde die Leuchtkraft der Substanz Radium, die Panerai schon am 23. März 1916 in Frankreich zum Patent anmeldete und die der Radiomir schließlich ihren Namen gab, gesteigert. Giuseppe traf aber noch eine weitere Entscheidung, die das Modell prägte. Er wollte die Übersichtlichkeit des Zifferblattes verbessern und setzte dafür auf die vier arabischen Ziffern 12, 3, 6 und 9. Alle anderen Stundenmarkierungen wurden mit Indizes besetzt. Diese Designelemente sind bis heute stilprägend für die Panerai Radiomir. 

Erste Panerai Radiomir aus 1936 mit braunem Lederband vor dunklem Hintergrund mit Schriftstück
Bildquelle: Panerai

Augenblick: Design und Verarbeitung

Was das Design angeht, so ist die Radiomir Quaranta sofort als eine Panerai erkennbar. Das kissenförmige und vollpolierte Gehäuse, die typischen Bandschlaufen und die Krone mit dem Markenlogo im Relief zeugen von der Abstammung der Uhr. Bei dieser Variante sticht zudem das traditionelle Sandwich-Zifferblatt besonders ins Auge. Das tiefe Blau in Kombination mit dem wunderschönen Sonnenschliff lässt einen das Ablesen der Uhrzeit ein ums andere Mal vergessen. Die gelbgoldfarbenen Zeiger, die ebenso wie die Ziffern und Indizes großzügig mit Super-LumiNova ausgestattet sind, sorgen für die nötige Wärme und überzeugen durch ihre Schlichtheit. Abgerundet wird das Zifferblatt-Design durch das Datum auf 3 Uhr, die Ziffern 6 und 12, sowie die für Panerai ebenfalls stilprägende kleine Sekunde auf 9 Uhr. 

Historisch gesehen steht der Hersteller mit italienischen Wurzeln für Toolwatches, doch die Radiomir Quaranta erscheint dank ihrer niedrigen Bauhöhe von gerade einmal 10,15 Millimetern elegant und fast schon filigran. Zu der schlanken Linie trägt auch das flache Saphirglas bei, das nur wenig Abstand zum Zifferblatt aufweist und diesen Eindruck optisch noch einmal maßgeblich beeinflusst. Das ebenfalls blaue Alligatorlederarmband mit Dornschließe vervollständigt den stilvollen Look dieses Zeitmessers, der so auch zu feierlichen Anlässen wunderbar getragen werden kann. Die Panerai Radiomir Quaranta in Edelstahl ist auch mit weißemschwarzem und grünem Zifferblatt (limitiert) erhältlich. Außerdem gibt es noch eine Variante in Roségold mit weißem Blatt und Glasboden. 

Die Verarbeitungsqualität der Uhr entspricht dem, was Liebhaber bei einem Listenpreis von 6.100,00 Euro erwarten können und dürfen. Unter dem Makroobjektiv sind mir keine Makel aufgefallen und auch haptisch fühlt sich die Radiomir Quaranta sehr hochwertig an. Aber dazu kommen wir gleich noch ausführlich. 

Panerai Radiomir Quaranta mit blauem ZIfferblatt vor grauem Hintergrund mit Lichtern

Unruhstiftung: Das Werk der Panerai Radiomir Quaranta

Unter dem geschlossenen Gehäuseboden der Panerai Radiomir Quaranta arbeitet mit dem Kaliber P.900 eines der flachsten Automatikwerke, die der Hersteller verbaut. Es bietet eine Gangreserve von 72 Stunden und kann mit diesem Wert auch ein Wochenende lang in der Uhrenbox verbleiben, ohne am Montagmorgen neu gestellt werden zu müssen. Das P.900 besteht aus insgesamt 171 Bauteilen und ist mit einer Incabloc-Stoßsicherung ausgestattet. 

Nahaufnahme des Panerai-Werkes P.900 vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Panerai
Breitling Avenger

U(h)rgefühl: So trägt sich die Panerai Radiomir Quaranta

Am Handgelenk überzeugt die Panerai Radiomir Quaranta mit tollen Proportionen. Sie zählt zu den wenigen Uhren der Marke, die sich auch an schmalen Armen sehr gut tragen lässt. Neben dem reduzierten Gehäusedurchmesser von 40 Millimetern hat daran auch die geringe Höhe von nur 10,15 Millimetern einen entscheidenden Anteil. Das Alligatorlederarmband sorgt zudem für Komfort und legt sich angenehm um das Handgelenk herum. Die Bedienung der Radiomir Quaranta über die Krone auf 3 Uhr macht ebenfalls Spaß. Sie ist griffig und vermittelt beim Stellen der Uhrzeit oder des Datums ein erhabenes Gefühl. Ein Vorteil im Alltag dürfte auch die gute Ablesbarkeit sein, die durch ein immer noch recht großes, sehr aufgeräumtes Zifferblatt und das Fehlen eines zentralen Sekundenzeigers gegeben ist. 

Panerai Radiomir Quaranta mit blauem Zifferblatt am Handgelenk vor blauem und grünem Hintergrund

-4/+6 Sekunden: Meine Meinung zur Panerai Radiomir Quaranta

Endlich hat Panerai auch für mich eine Radiomir im Angebot. Das Design gefällt mir ausgesprochen gut und ich habe die Zeit mit dieser Uhr sehr genossen. Die Radiomir Quaranta hat optisch alles, was eine Panerai ausmacht. Jedes Detail ist stimmig und erinnert an die Geschichte dieses ikonischen Modells. Das vollpolierte Gehäuse ist einfach eine Wucht und lässt keine Wünsche offen. Dazu das strahlende Blau des Zifferblattes und die markanten Bandschlaufen. Ein leistungsstarkes Werk mit 72 Stunden Gangreserve sorgt am Ende für ein Rundum-sorglos-Paket. Eine echte Panerai eben… naja, fast. 

Ich würde an dieser Stelle so gerne weiter schwärmen, und doch muss ich noch einen für mich großen Minuspunkt loswerden. Die Panerai Radiomir Quaranta hat eine Wasserdichtigkeit von 30 Metern. Warum nur so wenig? Nun könnte man einwenden, dass die Uhr wegen ihres Lederbandes sowieso nicht zum Schwimmen geeignet ist. Stimmt, mir geht es dabei aber ums Prinzip. Wenn ich eine Uhr kaufe, dann kaufe ich immer auch die Marke und ihr Image mit. Panerai war ursprünglich bekannt für Toolwatches und insbesondere Taucheruhren. Die Radiomir Base Logo hat immerhin 100 Meter Wasserdichtigkeit. Das sollte bei der Radiomir Quaranta doch auch möglich sein. Für mich hat Panerai hier, wie schon bei der Luminor Due, erneut eine riesige Chance vertan. Und das finde ich schade. 

Ich werde also, wie nach meinem Urlaub vor ein paar Jahren, noch etwas warten und hoffen, dass Panerai auch dieses Mal meinen Wunsch erhört. Die roségoldene Variante der Quaranta hat bereits eine Wasserdichtigkeit von 50 Metern, womit die halbe Strecke schon gemacht ist. Ein Fan von Panerai bleibe ich weiterhin und es ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis ich endlich zum Paneristi werde. 

Wie gefällt dir die Panerai Radiomir Quaranta? Schreib mir deine Meinung unter diesem Beitrag in die Kommentare. Ich freue mich auf unseren Austausch! Wenn die die Uhr selbst einmal anlegen möchtest, dann schreib uns eine Email an [email protected]. In Berlin und Köln beraten dich die Kolleginnen und Kollegen jederzeit gerne. 

Longines Hydroconquest
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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

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