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Panerai Luminor: Stallones Entdeckung im Review

July 27, 2023 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Luca Cordes | 0 Kommentare | oacsspl

Mit ihrem kissenförmigen Gehäuse, dem markanten Kronenschutzbügel und einem Sandwich-Zifferblatt ist die Luminor stilprägend für das Markendesign von Panerai. Höchste Zeit also, uns diesen Klassiker in der Version mit Manufakturwerk und acht Tagen Gangreserve (Referenz: PAM00914) einmal genauer anzuschauen. 

Dass sich Leinwandheld Sylvester Stallone in den 1990er-Jahren während eines Italien-Urlaubs in die Panerai Luminor verliebte, kann ich sehr gut verstehen. Diese Uhr besticht durch ein einzigartiges Design, das maskuliner nicht sein könnte. Ob Stallone jedoch damit gerechnet hatte, dass er mit seinem anschließenden Auftritt im Film “Daylight” 1996, in dem er eine Spezialanfertigung dieses Zeitmessers am Handgelenk trug, gleichzeitig auch ein wesentliches Kapitel der Unternehmensgeschichte prägen würde, ist nicht überliefert. Wie auch immer: In den darauffolgenden Jahren erlebte Panerai jedenfalls eine Hochzeit und fast jeder Mann wünschte sich eine Uhr des italienischen Herstellers.

Seitdem hat sich die Welt zweifelsohne weitergedreht und doch weckt die Panerai Luminor heute noch immer Begehrlichkeiten. Woran das liegen mag, finden wir in diesem Beitrag heraus und werfen zuerst einmal einen Blick auf die technischen Daten der Uhr. 

Lehrstunde: Zahlen, Daten und Fakten

Uhrwerk

  • Werk: Handaufzug

  • Kaliber: P.5000

  • Gangreserve: 192 Stunden

Gehäuse

  • Material: Edelstahl

  • Durchmesser: 44 mm

  • Höhe: 13,3 mm

  • Gehäuseboden: Edelstahlboden

  • Wasserdichtigkeit: 300 Meter

  • Glas: Saphirglas

Zifferblatt
 
  • Farbe: schwarz

  • Stundenskala: Arabische Ziffern und Indizes

  • Zeigermaterial: Edelstahl

  • Zeigerfarbe: schwarz

Armband
 
  • Material: Wildlederband

  • Farbe: braun

  • Schließe: Dornschließe

Listenpreis: 7.200,00 € 
Panerai Luminor mit braunem Lederband und schwarzem Zifferblatt vor grauem Hintergrund auf einem Stein liegend und mittig angeordnet
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Zeitreise: Die Geschichte der Panerai Luminor

Am 11. Januar 1949 ließ sich der italienische Uhrenhersteller den Namen Luminor patentieren. Benannt war danach aber zunächst noch nicht die heute bekannte Uhr, sondern eine Leuchtsubstanz auf Tritium-Basis. Sie sollte wiederum den bis dahin vorherrschenden Leuchtstoff Radium ersetzen, den sich Panerai schon 1915 unter dem Namen Radiomir patentieren ließ und der sich als radioaktiv erwiesen hatte. Schnell wurden dann auch einige Uhren der Manufaktur auf Luminor umbenannt und obendrein mit dem bis heute stilprägenden Kronenschutzbügel ausgestattet. Funfact am Rande: Erst deutlich später sollte sich herausstellen, dass auch Tritium radioaktiv ist. 

Die erste Panerai Luminor aus dem Jahr 1993 in einer Uhrenbox mit einem anderen Modell vor schwarzem Hintergrund
Bildquelle: Panerai

Panerai produzierte die Luminor-Modelle über Jahrzehnte hinweg ausschließlich für die italienische Marine. Erst im Jahre 1993 entschied sich der Hersteller zu dem Schritt, die Luminor und die Luminor Marina neben einigen anderen Modellen auch auf dem freien Markt anzubieten. 

Schon damals besaßen die Uhren viele der Merkmale, die die Panerai Luminor bis heute auszeichnet. Dazu zählte das mit 47 Millimetern sehr groß geratene Gehäuse in Kissenform, das minimalistische Design, ein mechanisches Uhrwerk, ein wasserfestes Armband, das zum Tauchen geeignet war, und natürlich ebene jene mit Leuchtmasse ausgestatteten Ziffern, Indizes und Zeiger. 

Drei Jahre später kommt schließlich Schauspieler Sylvester Stallone ins Spiel. Wie bereits erwähnt trug er auf persönlichen Wunsch hin das Modell Luminor Logo mit der Referenz 5218/201-A im Film “Daylight” und verhalf der bis dahin noch immer recht unbekannten Uhrenmanufaktur aus Italien zum Durchbruch. Plötzlich wollte jeder die Taucheruhren von Panerai am Handgelenk tragen und die goldenen Zeiten der Marke brachen an.

Wenig später brachte Panerai eine Uhrenserie unter dem Namen Luminor Slytech heraus, die dem Leinwandhelden mit dem Spitznamen Sly gewidmet war. Diese Modelle trugen den Schriftzug “Daylight” oder “Slytech” auf dem Zifferblatt. Neben Stallone trug aber auch Arnold Schwarzenegger Panerai.

Die Sonderedition der Panerai Luminor zu Ehren von Sylvester Stallone mit weißem und schwarzem Zifferblatt vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Panerai

1997 übernahm schließlich die Richemont-Gruppe Panerai. Seitdem verbindet die Marke italienisches Design mit Schweizer Uhrmacherkunst und kann seit 2005 auch mit eigenen Manufakturwerken auftrumpfen. Panerai und insbesondere die Luminor erzählt eine Erfolgsgeschichte, deren Ende noch längst nicht in Sicht ist. 

Augenblick: Design und Verarbeitung

Alleine schon durch den Kronenschutzbügel erweckt die Panerai Luminor den Eindruck, ein industriell gefertigtes Werkzeug zu sein, das dazu dient, einen konkreten Zweck zu erfüllen. Das Design dieser Uhr hat keine verspielten, filigranen oder gar luxuriösen Elemente. Es gibt kein Datumsfenster, keine Gangreserveanzeige und noch nicht einmal einen Sekundenzeiger oder eine Minuterié. Warum nicht? Weil es all das nicht braucht bei einem Tauchgang. Und genau dafür wurde die Panerai Luminor einst geschaffen. 

Für Sie zählt nur die einfache Ablesbarkeit der Uhrzeit, die durch das minimalistische mattschwarze Zifferblatt mit römischen Zahlen auf 12, 3, 6 und 9 Uhr gewährleistet wird. Anders als bei den meisten Uhren sind die perforierten Zahlen und Indizes jedoch nicht mit Super-LumiNova befüllt, sondern herausgefräst. Unter dem eigentlichen Zifferblatt befindet sich ein zweite Scheibe, die mit bräunlicher Leuchtmasse bestrichen ist und so dafür sorgt, dass die Zahlen und Indizes in der Dunkelheit ablesbar sind. Aus diesem Grund wird auch von einem Sandwich-Zifferblatt gesprochen.

Nahaufnahme des schwarzen Sandwich-Zifferblattes der Panerai Luminor

Das kissenförmige Gehäuse ist einmal abgesehen vom Kronenschutzbügel vollpoliert und sorgt bei entsprechendem Licht für einen wunderschönen Glanz. Auffallend sind zudem die massiven und langen Hörner, an denen das braune Wildlederarmband befestigt ist. Dieses matched ganz nebenbei hervorragend mit der ebenfalls braunen Leuchtmasse auf dem Zifferblatt. Ein schönes Detail ist außerdem der Schriftzug “8 Giorni”, der in italienischer Sprache (Giorni = Tage) auf die Gangreserve und die Herkunft der Marke Panerai hinweist. 

Die Verarbeitungsqualität der Panerai Luminor ist gut und lässt vor dem Hintergrund, dass es sich hier immer noch um eine Toolwatch handelt, keine Wünsche offen. Dieser Einschub ist jedoch relevant, denn aufwendige Schliffe, polierte Kanten oder andere Verzierungen sucht man vergebens. Doch genau dieser Minimalismus ist es, der die Luminor seit jeher auszeichnet und ihr als schlichtem Werkzeug Authentizität und eine archaische Anmutung verleiht. 

Unruhstiftung: Das Werk der Panerai Luminor

Das Manufakturwerk P.5000, das in dieser Panerai Luminor arbeitet, besteht aus 127 Bauteilen und bietet wie bereits erwähnt eine sensationelle Gangreserve von acht Tagen. Außerdem ist es mit zwei Federhäusern und der hauseigenen Stoßsicherung KIF Parechoc ausgestattet. Das P.5000 arbeitet mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde und hat eine Bauhöhe von 4,5 Millimetern. Bei diesem Modell wird das Kaliber von einem Edelstahlboden verhüllt, doch auch mit einem Saphirglasboden würde es nicht sehr viel mehr zu sehen geben. Zwei Platinen verdecken den Großteil der feinen Mechanik, wodurch auch werkstechnisch ein sehr industrieller Look entsteht.

Breitling Avenger

U(h)rgefühl: So trägt sich die Panerai Luminor

Wer die Panerai Luminor trägt, der erlebt den bereits mehrfach erwähnten Werkzeug-Charakter dieser Uhr auch am Handgelenk. Sie gibt sich keinerlei Mühe, ihren Durchmesser von 44 Millimetern und ihre Höhe von 13,3 Millimetern zu verbergen und fühlt sich dementsprechend auch an. Die langen und breiten Hörner sorgen zudem für ein bulliges Auftreten ohne jegliches Understatement. Das Öffnen des Kronenschutzbügels und das Betätigen der Krone macht derweil Freude und vermittelt einen extrem soliden und hochwertigen Eindruck. 

Diese Tatsache trifft auch auf das perfekt verarbeitete und bequeme Lederarmband, sowie die tatsächlich gigantische Dornschließe zu. Was außerdem zu einem Gefühl von Sicherheit beiträgt, sind die 300 Meter Wasserdichtigkeit und die Stoßsicherung, mit der das Werk ausgestattet ist. Beides im Hinterkopf zu haben, hilft dabei, eine so teure Uhr im Alltag sorgenfrei zu tragen. Aufgrund ihrer Präsenz am Arm würde ich die Luminor ab einem Handgelenksumfang von ca. 17,5 Zentimetern empfehlen. Anprobieren ist bei Panerai aber definitiv immer Pflicht! Wer schmalere Handgelenke hat, dem kann ich die Luminor Marina Quaranta wärmstens empfehlen. Sie trägt sich mit 40 Millimetern im Durchmesser deutlich kompakter und lässt trotzdem nichts von der typischen Panerai-DNA vermissen. 

Panerai Luminor mit braunem Lederband und schwarzem Zifferblatt am Handgelenk vor beigem Zifferblatt

-3/+6 Sekunden: Meine Meinung zur Panerai Luminor

Die Panerai Luminor ist für mich eine der letzten echten Toolwatches, die sich auch über die Jahrzehnte hinweg nicht hat verbiegen lassen. Diese Uhr zeigt Charakter, ist unangepasst und männlich. All das gefällt mir, denn ich mag es grundsätzlich nicht, wenn ein Zeitmesser vorgibt, mehr zu sein, als er ist. Die Luminor macht es umgekehrt: Vom Preis her stellt sie Luxus dar, doch lässt das Modell im Grund alles vermissen, was diesen Begriff in der Uhrenwelt heute ausmacht. Einmal abgesehen vom Manufakturwerk P.5000 bietet die Luminor keinen Schnickschnack – und das ist gut so. 

Vielleicht ziehe ich wieder einmal einen Vergleich aus der Autowelt heran, um meinen Punkt zu verdeutlichen: Würde ich mir einen Sportwagen kaufen wollen, so ist der Porsche 911 garantiert eine großartige Wahl. Er ist mit einer Nackenheizung, sämtlichen Assistenzsystemen und bequemen Ledersitzen ausgestattet. Oder aber ich wähle einen McLaren, der keine Klimaanlage hat, mit Schalensitzen bestückt ist, die früher oder später Rückschmerzen bereiten, und der aufgrund seines ultrastraffen Fahrwerkes deutlich schwieriger gesteuert werden kann. Die Frage ist nicht, welches das bessere Auto ist. Die Frage ist vielmehr, welches Auto die größeren Emotionen weckt. Für mich steht der McLaren in diesem Vergleich eindeutig für die Panerai Luminor.

Siehst du das genauso und gefällt dir die Panerai Luminor? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar unter diesem Beitrag. Solltest du eine Uhr von Panerai einmal selbst anprobieren wollen, dann schreib uns eine Email an [email protected]. Gerne beraten dich die Kolleginnen und Kollegen in Köln und Berlin auf deiner Reise zur Traumuhr. 

Longines Hydroconquest
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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

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