
“Houston, we have had a problem”. Mit diesem dramatischen Satz des US-Astronauten Jack Swigert begann am 13. April 1970 die riskante Rettung der dreiköpfigen Besatzung der Apollo 13 Mission. Bei dieser Rettung spielte eine OMEGA Speedmaster eine entscheidende Rolle. Dafür erhielt die Schweizer Uhrenmanufaktur noch im selben Jahr den begehrten Silver Snoopy Award, eine Auszeichnung für besondere Leistungen im Weltall. In diesem Artikel erfährst du alles zu dem Award, die spektakuläre Rettung der Apollo 13 Astronauten sowie alles Wissenswerte über die drei Snoopy-Sondermodelle von OMEGA.

Snoopy und die Peanuts - Kultcomic mit Tiefgang
Anfang Oktober 1950 erschien die erste Ausgabe einer der einflussreichsten Cartoons, das bis zur Gegenwart reicht. Die Rede ist von den “Peanuts” (übersetzt Erdnüsse). Der US-Amerikaner Charles M. Schulz war der Erfinder dieser Comics, die bis zum Tod von Schulz im Jahr 2000 in rund 2600 Zeitungen in 75 Ländern gedruckt wurden und auch animiert im TV gezeigt wurden.
Die Serie dreht sich um eine Gruppe von Kindern, allen voran Charlie Brown, einen sensiblen Jungen, der mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. An seiner Seite ist der Beagle Snoopy. Er liegt die meiste Zeit auf dem Dach seiner Hundehütte und träumt sich von dort in unterschiedliche Rollen. Der Hund nimmt dabei menschliche Züge an, obwohl er in all den Comics kein einziges Wort spricht.
Die Peanuts kombinieren feinen Humor mit leiser Melancholie und philosophischer Tiefe. Der Comic wurde von seinem Erfinder Charles M. Schulz bewusst einfach gehalten. Deshalb werden die Peanuts sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen weltweit gelesen und geliebt.


Snoopy als Symbol für Sicherheit in der Raumfahrt
Im Jahr 1968 rief die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) den Silver Snoopy Award ins Leben. Sie ehrt Personen, Teams oder Unternehmen, die durch außergewöhnliche Leistungen zur Sicherheit und zum Erfolg bemannter Raumfahrtmissionen beigetragen haben. Dabei geht es nicht um heldenhafte Taten im All, sondern um Zuverlässigkeit, Präzision und Verantwortung. Häufig arbeiten die ausgezeichneten Personen hinter den Kulissen. Zudem erhielt die Mondlandefähre der Mission Apollo 10 im Jahr 1969 den Namen des süßen Beagles.

Die NASA hat sich bewusst für die Comic-Figur Snoopy entschieden. Mit seiner großen Bekanntheit und seiner sympathischen und humorvollen Art war er ideal, um komplexe Themen wie Sicherheitsbewusstsein den Menschen näher zu bringen. Peanuts-Erfinder Charles M. Schulz war von dieser Idee sofort angetan und erlaubte von da an der NASA, Snoopy kostenlos für diesen Zweck zu verwenden.
Die Preisträger erhielten ab diesem Zeitpunkt eine kleine silberne Snoopy-Anstecknadel, die davor bei einer Mission im All mitgeflogen ist. Zudem erhalten die ausgezeichneten Personen eine Urkunde mit einer persönlichen Widmung des Astronauten. Zuvor muss zudem eine Empfehlung dieses Astronauten ausgesprochen werden.


OMEGA erhält den Silver Snoopy Award
Am 11. April 1970 startete die Apollo Mission 13 vom Kennedy Space Center in Florida ins Weltall. Eigentlich wäre die dritte bemannte Mondlandung das Ziel dieser Reise gewesen. Doch es kam anders. Am 13. April kam es zu einer Explosion eines Sauerstofftanks. Ein Energieverlust war die Folge. In diesen Sekunden wurde aus einer geplanten Mondlandung eine riskante Rettungsaktion. Der Satz “Houston, we’ve had a problem” des Astronauten Jack Swigert wurde in den Jahrzehnten danach zum Inbegriff technischer Krisenbewältigung.
Eine der entscheidenden Herausforderungen auf dem Rückweg zur Erde war das exakte Justieren des Wiedereintrittskurses. Ein falsch gewählter Winkel hätte verheerende Folgen gehabt, entweder zum Verglühen in der Atmosphäre oder zum Verfehlen der Erde. Da alle digitalen Bordzeitgeber und Navigationssysteme in Folge der Explosion deaktiviert waren, mussten sich die Astronauten auf ein analoges Hilfsmittel verlassen: Die OMEGA Speedmaster mit der Referenz ST 145.012. Die Speedmaster war seit dem Jahr 1965 der offizielle NASA-Astronautenchronograph.

Jack Swigert und sein Kollege Jim Lovell nutzten ihre Uhren, um ein exakt 14-sekündiges Triebwerksmanöver manuell zu timen. Das schwierige Manöver gelang dank der Zuverlässigkeit der Chronographen. Swigert, Lovell und Fred Haise kehrten unversehrt auf die Erde zurück.
Sechs Monate nach dieser spektakulären Rettung dank des Speedmaster-Chronographen erhielt am 5. Oktober 1970 OMEGA offiziell den Silver Snoopy Award. Die Übergabe machte der erfahrene Astronaut Thomas P. Stafford. Er war der Kommandant bei der Apollo 10 Mission, in der wie bereits geschrieben die Mondlandefähre den Namen von Snoopy trug.
Im Jahr 1995 verarbeitete Regisseur Ron Howard dieses Geschehen in seinem Filmdrama “Apollo 13”. Darin wurden die Ereignisse detailgetreu nachgestellt. In der Hauptrolle war Tom Hanks, der den Kommandanten Jim Lovell spielte. Der Film erhielt zwei Oscars für den besten Schnitt und den besten Ton.

2003 erscheint die erste Snoopy-Speedmaster
Im Jahr 2003 kam die erste limitierte Version einer OMEGA Speedmaster zu Ehren des Snoopy-Awards auf den Markt. Die Uhr hatte die Referenz 3578.51.00. Es handelte sich hierbei um eine limitierte Version mit insgesamt 5441 Exemplaren. Diese Stückzahl wurde bewusst gewählt, da sie die Missionsdauer der Apollo 13 Mission darstellt: 142 Stunden, 54 Minuten und 41 Sekunden.
Diese Speedmaster wurde aus Stahl gefertigt, hat einen Durchmesser von 42 Millimeter und verfügt über das gewohnte schwarze Zifferblatt. Im Totalisator bei 9 Uhr ist Snoopy im Raumanzug zu sehen, zusammen mit dem Schriftzug “Eyes on the Stars”, übersetzt bedeutet das “Den Blick auf die Sterne gerichtet”. Der Gehäuseboden ist mit dem Silver Snoopy Award Emblem graviert. Auch hier findet sich die Inschrift “Eyes on the stars” wieder. Im Inneren dieser Speedy arbeitet das Handaufzugswerk 1861.
Durch die limitierte Stückzahl ist diese OMEGA Speedmaster unter Sammlern sehr begehrt. Es gibt kaum Exemplare, der Preis für eine gut erhaltene Uhr im Fullset liegt im EU-Raum bei rund 20.000 Euro.

Die zweite Edition zum 45-jährigen Jubiläum
Im Jahr 2015 kam die zweite Sonderedition der Snoopy-Speedmaster auf den Markt. OMEGA feierte dieses Mal das 45-Jahre-Jubiläum der Apollo 13 Mission und der spektakulären Rettung der drei Astronauten. Diese Speedy mit der Referenz 311.32.42.30.04.003 war noch exklusiver. Lediglich 1970 Stück in Anlehnung an das Jahr der Mission wurden produziert.
Diese Version mit dem Kaliber 1861 hatte ebenfalls einen Durchmesser von 42 Millimeter, allerdings war das Zifferblatt weiß lackiert. Bei 9 Uhr befindet sich ein liegender Snoopy in Schwarz-Weiß, umgeben von einem Filmzitat: “Failure is not an option.” (Scheitern ist keine Option). In der unteren Chrono-Skala bei 6 Uhr steht in Leuchtschrift: “What could you do in 14 seconds?” (Was könntest du in 14 Sekunden machen?), eine Anspielung auf das kritische Triebwerksmanöver. Diese limitierte Speedmaster wurde mit einem schwarzen Textilband mit weißen Nähten ausgeliefert.

Der Gehäuseboden der Uhr zeigt ein kunstvoll gestaltetes Medaillon mit Snoopy als Astronaut aus 925er Silber, eingebettet in einen blauen Emaille-Hintergrund, der von fein gearbeiteten Sternen umgeben ist. Jedes Exemplar ist handgefertigt und macht die Rückseite der Uhr zu einem kleinen Kunstwerk. Umrahmt wird die Szene vom Schriftzug: „Silver Snoopy Award – Eyes on the Stars“.
Durch die Stückzahl von lediglich 1970 Uhren ist diese Ausgabe der Snoopy-Speedmaster noch begehrter. Es gibt kaum Exemplare im europäischen Raum. Der Preis bewegt sich dabei bei über 30.000 Euro.



Die aktuelle Snoopy-Speedmaster zum 50. Jubiläum
Vor fünf Jahren kam die bislang letzte Snoopy-Speedmaster auf den Markt. Es handelte sich dabei um ein Stahlmodell mit der Referenz 310.32.42.50.02.001. Mit dieser Variante feierte OMEGA das 50-Jahre-Jubiläum der Apollo 13 Mission. Auch hier beträgt der Gehäusedurchmesser 42 Millimeter. Die Lünette ist aus blauer Keramik mit einer Tachymeterskala aus weißem Emaille.
Diese Snoopy hat ein silberfarbenes Zifferblatt mit blauen PVD-beschichteten Indizes und Zeigern. Bei 9 Uhr ein erhabenes silbernes Snoopy-Medaillon, das an den originalen Silver Snoopy Award erinnert. Angetrieben wird die Uhr vom modernen Kaliber 3861, einem handaufgezogenen Co-Axial Master Chronometer mit METAS-Zertifizierung. Die Wasserdichtigkeit liegt bei 50 Metern. Getragen wird die Speedmaster an einem blauen Nylonband, das auf der Innenseite die Flugbahn der Apollo-13-Mission zeigt.

Ein besonderes Highlight ist der Gehäuseboden: Er zeigt eine animierte Szene, in der Snoopy in einer Kommandokapsel über die Mondoberfläche fliegt, sobald der Chronograph aktiviert wird. Zudem rotiert im Hintergrund die Erde synchron zum Sekundenzeiger, ein technisches und gestalterisches Meisterstück.
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern ist dieses Modell nicht limitiert, allerdings werden pro Jahr nur wenige Modelle ausgeliefert. Dementsprechend lang ist aktuell die Warteliste. Die Preise auf dem Graumarkt liegen ein paar Tausend Euro über dem ursprünglichen Kaufpreis, allerdings weit entfernt von den Preisen der beiden anderen Modelle.


Deine Meinung ist gefragt!
Die Geschichte der Snoopy-Speedmaster ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Technik, Präzision und Menschlichkeit, getragen von einem kleinen gezeichneten Beagle, der zum Symbol für Zuverlässigkeit in der Raumfahrt wurde. OMEGA hat mit diesen besonderen Editionen nicht nur legendäre Uhren geschaffen, sondern auch ein Stück Raumfahrtgeschichte bewahrt, das bis heute Generationen von Uhrenliebhabern und Weltraumbegeisterten fasziniert und begeistert.
Welche Snoopy-Edition gefällt dir am besten und warum? Teile deine Meinung gern in den Kommentaren!

Harald Saller
Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt. Dieses Modell markierte 2009 meinen Einstieg in die Welt der Premium- und Luxusuhren.
In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue vor allem gerne hinter die Kulissen.
Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum Uhren ein tolles Hobby sind. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir auslösen. Als Journalist versuche ich, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.