Slide 1

Die OMEGA Planet Ocean Ultra Deep im Review

March 16, 2023 | Lesedauer: 7 Minuten
Autor: Luca Cordes | 7 Kommentare | oacsspl

Die Omega Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep ist eine brachiale Uhr mit einem Datenblatt voller Superlative. An diesem Zeitmesser ist alles extrem – und das Meiste davon extrem gut. Was kann die Neuvorstellung von Omega? Hat sie auch Schwächen oder präsentiert uns der Schweizer Luxusuhrenhersteller hier tatsächlich DIE perfekte Uhr?

Mit der Omega Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep (Referenz: 215.30.46.21.04.001) verhält es sich wie mit dem Bugatti Veyron aus meinem Autoquartett, das ich früher so oft mit meinem Vater gespielt habe. Wenn ich diesen Supersportwagen unter meinen Karten entdeckte, wusste ich jedes Mal, dass ich gewinnen würde. Beim Uhrenquartett wird die Omega mit ihren technischen Daten ebenfalls jeden Mitspieler in Angst und Schrecken versetzen.

Lehrstunde: Zahlen, Daten und Fakten

Uhrwerk

  • Werk: Automatik
  • Kaliber: 8912 (Co-Axial Master Chronometer)
  • Gangreserve: 60 Stunden

Gehäuse

  • Durchmesser: 45,5 mm
  • Dicke: 18,1 mm
  • Lug-to-Lug: 52 mm
  • Gewicht: 254 g (inkl. Edelstahlband)
  • Lünette: einseitig drehbare Keramiklünette
  • Wasserdichtigkeit: 6000 Meter
  • Krone: verschraubt
  • Glas: gewölbtes Saphierglas mit beidseitiger Antireflexbehandlung

Zifferblatt 

  • Farbe: weiß
  • Zeigermaterial: 18 K Weißgold

Armband

  • Material: Edelstahl
  • Anstoßbreite: 22mm
  • Schließe: Faltschließe mit Feinjustierung und Taucherverlängerung

Listenpreis: ab 13.100,00 €

 

Keine Frage, die Omega Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep ist mit Blick auf die reinen Fakten eine Supersportuhr, die neue Maßstäbe setzt. Alleine die Wasserdichtigkeit von 6000 Metern (!) ist eine Ansage an jegliche Konkurrenz, die sich mit der Herstellung von professionellen Taucheruhren rühmt. Auf den ersten Blick ist diese Zahl schon mehr als beeindruckend, doch auf den zweiten Blick offenbart sie auch noch eine besondere Geschichte, die diese Uhr umso einmaliger macht.  
Newsletter-Sign-Up

Zeitreise: Die Geschichte der Ultra Deep

Omega Seamaster Planet Ocean Ultra Deep liegend von vorne

Die Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep ist nicht einfach irgendeine hochmoderne Taucheruhr von Omega. Zugegeben: zuerst dachte auch ich genau das! Doch in Wahrheit hat diese Uhr Geschichte geschrieben und ist in gewisser Weise auch das Pendant zur Speedmaster Professional Moonwatch.

Während es für die Speedy bekanntlich hoch hinaus zum Mond ging, hat die Ultra Deep 2019 als Teil der Five Deeps Expedition den tiefsten Ort der Erde erkundetAm Arm von Victor Vescovo war sie dabei, als der Entdecker in seinem Hightech-Tauchboot zum Grund des Marianengrabens aufbrach und ihn in 10.935 Metern Tiefe erreichte.  

Bildquelle: Omega

Hohe Anforderungen an Funktionalität und Technik

Dieser Tauchgang stellte einen neuen Weltrekord auf und gab der Omega ihren Namen. Damit katapultiert sie sich für mich in eine völlig andere Liga. Denn mit Luxusuhren ist es doch so: Wir Sammler kaufen nicht nur die Uhr, sondern auch die Geschichte, die sie erzählt. Ob es die Cartier Santos als erste Flieger- und Armbanduhr für Herren ist, oder eben die Speedmaster mit der Mondlandung – ihre Geschichten machen diese Uhren zu Ikonen. Die Ultra Deep erzählt auch eine solche Geschichte, selbst wenn es eine noch junge ist. 

Um überhaupt für diese besondere Expedition in Frage zu kommen, musste sich die originale Ultra Deep zahlreichen Prüfungen unterziehen. So wurde sie unter realen Ozeanbedingungen entwickelt und auf Sichtbarkeit, Magnetwiderstand, Temperaturwechsel, Salzsprühnebel, Stoßfestigkeit, Wasserfestigkeit, Schock im freien Fall, Widerstand von Befestigungen und Sättigungstauchen getestet. Hier kommt auch ihre extreme Wasserdichtigkeit von 6000 Metern wieder ins Spiel. Genau genommen ist sie nämlich keine Taucheruhr, sondern eine Sättigungstaucheruhr nach der Norm ISO 6425:2018. OMEGA hat auf der eigenen Webseite die ganze Geschichte des Tauchgangs, inklusive Dokumentarfilm, abgebildet.

Breitling Avenger

Augenblick: Design und Verarbeitung

Die Omega Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep ist ein durch und durch moderner Zeitmesser. Dem Trend zu Vintage-inspirierten Uhren entzieht sie sich – mal abgesehen vom gewölbten Saphierglas – komplett und überzeugt durch ein cleanes Design. Das weiß lackierte Zifferblatt ist aufgeräumt, durch die fehlende Datumsanzeige extrem symmetrisch und gut ablesbar. Es sorgt in Kombination mit der blauen Keramiklünette und den polierten und satinierten Flächen des Gehäuses für ein eindrucksvolles Lichtspiel. Hier mischen aber auch die Zeiger und Indexe aus 18 K Weißgold mit, die außerdem noch mit weißer Super-LumiNova beschichtet sind. Auch in der Dunkelheit zeigt die Ultra Deep so die genaue Uhrzeit sehr gut an. 

Insgesamt schafft diese Uhr einen besonderen Spagat: Mit Blick auf das Design ist sie ganz klar eine Toolwatch, die den reinen Nutzen und die Erfüllung ihrer Mission in den Vordergrund stellt. Die herausragende Verarbeitungsqualität von Omega macht sie aber gleichzeitig zu einem Schmuckstück, dass puren Luxus versprüht. Wer schon einmal eine Uhr dieses Herstellers getragen hat, der kennt das einmalige Gefühl von Perfektion und Robustheit am Handgelenk. 

Die Ultra Deep setzt auch hier wieder Maßstäbe und überzeugt neben einem aufwendig gefertigten Gehäuse mit einer perfekten Verarbeitung von Edelstahlarmband und Schließe. Diese bietet neben einer Taucherverlängerung auch eine Feinjustierung und stellt insgesamt ein klares Upgrade zur Schließe der standardmäßigen Seamaster Planet Ocean dar. Anders als etwa die Seamaster Diver 300M kommt sie außerdem mit einem geschlossenen Gehäuseboden daher, der mit dem für die Seamaster-Kollektion ikonischen Seepferdchen verziert ist. 

Omega bietet dieses Modell in vier verschiedenen Farbvarianten an: Es gibt die Ultra Depp mit weißem Blatt, blauer Lünette und blauen Ziffern, mit blauem Blatt, schwarzer Lünette und weißen Ziffern, in Titan mit schwarzem Blatt, schwarzer Lünette und blauen Ziffern und mit grauem Blatt, orangener Lünette und orangen Ziffern. Neben dem Edelstahlarmband gibt es außerdem ein Nato- und ein Kautschukband als zusätzliche Option.

Unruhstiftung: Das Werk der Ultra Deep

Angetrieben wird die Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep von Omegas Co-Axial Master Chronometer Kaliber 8912. Das METAS-zertifizierte Automatikwerk bietet eine Gangreserve von wochenendsicheren 60 Stunden und eine Magnetfeldresistenz bis 15.000 Gauss. Mit einer freischwingenden Unruh mit Siliziumspirale, zwei Federhäusern in Reihe geschaltet und einer enormen Stoßfestigkeit ist es absolut state of the art. Omega macht in Sachen Technik niemand etwas vor. Die 8er- und 9er-Werke des Herstellers zählen generell zu den besten industriell gefertigten Uhrwerken am Markt. Sie sind langlebig, robust und wartungsarm, sodass du dir im Alltag keine großen Gedanken um diese Uhr machen musst. Liebe zum Detail beweist Omega ebenfalls: Verziert wurde das Werk mit Genfer Wellen, die natürlich wunderbar zu einer Taucheruhr passen. Durch den geschlossenen Gehäuseboden bleiben sie uns aber leider verborgen. 

OMEGA setzt mit seinen Kalibern neue Maßstäbe an die Ganggenauigkeit und Qualität mechanischer Uhrwerke. Wie die Co-Axial-Hemmung funktioniert, hat ALTHERR auch schon in einem eigenen Beitrag erklärt. 

U(h)rgefühl: So trägt sich die Ultra Deep

Durch Understatement zeichnet sich diese Uhr am Handgelenk nun wahrlich nicht aus. Mit einer Höhe von 18,1 Millimetern baut die Ultra Deep hoch auf und auch ihr Durchmesser von 45,5 Millimetern ist alles andere als gering. An jeden Arm passt diese Omega nicht. Im ALTHERR-Team hatten sie verschiedene Kollegen am Handgelenk und es herrschte dennoch nicht immer Einigkeit. Während sie dem Einen auch mit einem Handgelenksumfang von 16,5 Zentimetern gut tragbar erschien, wollte sie der Andere nur Uhrenliebhabern mit breiteren Armen empfehlen. Es gilt also wieder die Devise: anprobieren! 

Omega Seamaster Planet Ocean Ultra Deep am Handgelenk

Aber zurück zum Tragegefühl: Mit den eindrucksvollen technischen Daten im Hinterkopf vermittelt einem die Ultra Deep auch am Handgelenk, dass sie jeder Herausforderung gewachsen ist. Und das stimmt ja auch. Was soll dir mit einer Uhr, die 6000 Meter wasserdicht, antimagnetisch, stoßfest und sehr präzise ist, schon passieren? Diese Omega ist im Grunde die perfekte Alltagsuhr, um die du dich so gut wie gar nicht kümmern musst. Gleichzeitig gibt sie dir aber auch das Gefühl, eine Uhr zu tragen, die aufgrund ihrer Geschichte etwas Besonderes ist. Sie ist eine echte Toolwatch und das merkst du auch. 

-4/+6 Sekunden: Meine Meinung zur Ultra Deep

Als ich die Omega Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep zum ersten Mal sah, dachte ich: schöne Uhr, aber nichts für mich! Moderne Sportuhren können mich normalerweise nur schwer begeistern. Mir fehlt an ihnen die Geschichte und dieser Mythos, der Zeitmesser mit einer langen Historie umgibt. Als ich mich aber mehr und mehr mit diesem Modell beschäftigte und auf ihre Expedition zum tiefsten Ort der Erde stieß, war meine Faszination für die Ultra Deep geweckt. Ihre Geschichte reicht zwar nicht mehrere Jahrzehnte zurück, doch das macht sie nicht weniger eindrucksvoll. 

Als gelernter Journalist denke ich immer noch in Storys und würde die originale Ultra Deep, die mit Victor Vescovo den Marianengraben erreicht hat, am liebsten einmal interviewen. Was hat sie in fast 11.000 Metern Tiefe wohl alles gesehen? Konnte sie neue Fischarten erspähen, für die wir Menschen noch nicht einmal einen Namen haben? Und sind die Farben dort unten auf dem Meeresgrund wirklich so strahlend und satt? Da Uhren aber bekanntlich nicht sprechen können, bleiben diese Eindrücke, mal abgesehen von Dokumentationen und Videoaufnahmen Vescovos, für immer das Geheimnis der Ultra Deep. 

Bildquelle: Omega

Eine Uhr für jeden Sammler, der Diver liebt

Abgesehen davon ist diese Omega für mich eine Uhr, die auf positive Art und Weise unkompliziert und minimalistisch anmutet und meinem Bedürfnis nach Symmetrie auf dem Zifferblatt nachkommt. Beim Stellen muss ich außerdem keine Rücksicht auf ein Datum nehmen und wenn ich am Wochenende mal eine andere Uhr tragen möchte, läuft sie am Montagmorgen immer noch. Das sind die Eigenschaften eines waschechten Allrounders. Der Durchmesser und die Höhe der Ultra Deep sind für mein Handgelenk aber einfach zu viel des Guten. Persönlich bevorzuge ich kleinere Uhren und werde die Omega deshalb aus der Ferne und am Arm anderer Liebhaber bewundern. 

Das bringt mich allerdings zu der Frage, für wen die Ultra Deep geeignet ist. In meinen Augen ist sie perfekt für all jene, die schon länger auf eine Überarbeitung der regulären Planet Ocean gewartet haben, breitere Handgelenke besitzen und nach einer großen, ultrarobusten Uhr für jeden Tag suchen. Ein Muss ist sie außerdem für Sammler, die ihr Augenmerk auf Diver legen. In solch einer Kollektion sollte sie definitiv nicht fehlen. Und nicht zu vergessen: Für alle Fans vom Bugatti Veyron im Autoquartett, die so einen Supersportler schon immer einmal am eigenen Handgelenk tragen wollten.

Wie gefällt dir die Omega Seamaster Planet Ocean 6000M Ultra Deep? Ist sie zu groß, oder genau richtig für dein Handgelenk? Ich freue mich auf deinen Kommentar unter diesem Beitrag. Solltest du Interesse an der Neuvorstellung haben, dann schreib uns einfach kurz eine E-Mail an [email protected].

Du willst mehr zu den Taucheruhren von OMEGA erfahren? Dann lies hier die Geschichte der OMEGA Seamaster. Wenn du mehr zur Geschichte von OMEGA erfahren willst, dann schau dir den ersten Teil unseres großen OMEGA Buying Guides an und trage dich in den Newsletter ein, um keine Uhrennews mehr zu verpassen!

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag
Teile den Beitrag
Avatar photo
Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

7 Comments

  1. Sehr gut recherchiert und geschrieben. Ich hatte die Uhr am Handgelenk (18 cm Umfang) und war selbst erstaunt, dass sie tragbar ist. Die Höhe wird durch den starken Abfall des Anstoßes gut kompensiert.

    • Guten Morgen Jürgen! Herzlichen Dank für dein Feedback zum Beitrag und den Kommentar. Das ist ein guter Punkt, denn natürlich kommt es am Ende immer auf das Gefühl am Handgelenk an. Hast du bei der Ultra Deep zugeschlagen? Lieben Gruß, Luca

Hat dir unser Artikel gefallen? Schreibe uns deine Meinung und diskutiere mit unserer Community!

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *