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Officine Panerai: Eine Geschichte, die in Florenz Fuß fasst

January 4, 2024 | Lesedauer: 4 Minuten
Autor: Peter Schober | 0 Kommentare | oacsspl

Panerai ist heute aus dem Segment der Luxusuhren nicht mehr wegzudenken – wie die Anfänge der Marke sich gestaltet haben und was eine “Ägypterin” ist erfährt ihr im folgenden Beitrag.

Officine Panerai: Eine Geschichte, die in Florenz Fuß fasst

Die Geschichte der Marke Panerai beginnt im Jahr 1860 auf der Ponte alle Grazie in Florenz.

Dort gründete Giovanni Panerai nicht nur die erste Uhrmacherschule, sondern legte auch den Grundstein für die Geburt von Panerai. In den nachfolgenden Jahren liefert die Familie von Guido Panerai unzählige Präzisionsinstrumente, darunter Marinekampfvisiere, an die italienische Marine aus. Um die Zifferblätter der Instrumente und Visiere heller zu machen, entwickelt der Oberleutnant Carlo Ronconi eine auf Radium basierende Substanz – dies war die Geburt von Radiomir. 1916 wurde dieser Name in einem in Frankreich angemeldeten Patent urkundlich beglaubigt. Die enorme Leuchtkraft der Substanz führte dazu, dass diese unmittelbar zu einem zentralen Element der Produktion wurde.

1935 wurde von der italienischen Marine ein Geheimprogramm für Unterwasserangriffsfahrzeuge ausgearbeitet. An der Entwicklung von technischen Hilfsmitteln beteiligte sich auch Panerai. Um die Vorgaben der Marine zu erfüllen, wurden verschiedenste Taucheruhren getestet. 1935 gab Giuseppe Panerai die Referenz 2533 in Auftrag, die sich an einer von Rolex gelieferten und von Panerai modifizierten Basis orientierte.

1949 erfolgte die Genehmigung des Luminor Patents. Giuseppe Panerai erkannte, dass die radioaktive Verbindung mit Vorsicht zu genießen ist, und so entschied er sich dafür, den neutraleren Namen „Luminor“ zu verwenden. Nach mehreren Jahren voller Experimente wurde Luminor mit einer Leuchtsubstanz auf Tritiumbasis versehen, die nur geringe und ungefährliche Emissionen aufwies. Aus dem Namen Luminor wurde in weiterer Folge die konventionelle Bezeichnung von Panerai-Taucheruhren, die sich durch die Kronenschutzbrücke auszeichneten.

Patent Luminor
Bildquelle: Panerai
Bildquelle: Panerai

Mit der kontinuierlichen Verwendung in Operationen unter Wasser hatte die Marine immer spezifischere Anforderungen. Dazu gehörte unter anderem, dass die Militäruhren für einen langen Zeitraum unter Wasser verbleiben konnten. Folgedessen wurden 1954 die beiden Modelle mit der Referenz 6152 und 6154 getestet. Diese beiden Referenzen dienten als Inspiration für die heutigen Modelle. 1956 brachte Panerai eine Taucheruhr auf den Markt, die später als „Ägypterin“ bekannt wurde. Der Spitzname kam daher, dass die italienische Marine die Zustimmung gab, die Uhr an die ägyptische Marine auszuliefern. Das Modell hatte eine Gehäusegröße von 60 mm und eine Gangreserve von 8 Tagen. Im gleichen Jahr erhielt Guido Panerai & Figlio das internationale Patent der Kronenschutzbrücke.

Der Tod von Giuseppe Panerai markiert die Geburt von Officine Panerai Srl

1972 starb Giuseppe Panerai, und die Leitung des Unternehmens inklusive der Lieferverträge für die italienische Marine wurden vom Ingenieur Dino Zei übernommen. Dieser wurde zum CEO des Unternehmens ernannt. Dies markierte die Geburt von „Officine Panerai Srl“. Officine Panerai, bereits auf zahlreichen Produkten präsent, wurde zum Markennamen.

Um die wirtschaftliche und politische Krise von 1992 zu meistern, entschied sich Officine Panerai dazu, im zivilen Uhrenmarkt Fuß zu fassen. Somit wurden drei Kollektionen auf dem zivilen Markt eingeführt: Luminor, Luminor Marina und die Mare Nostrum. Nur wenige Jahre später wurde Sylvester Stallone auf die Uhren der Marke aufmerksam. Dieser bat um eine Sonderanfertigung, die im Jahr 1996 von ihm im Film Daylight getragen wurde. Kurzerhand folgte eine personalisierte Serie unter dem Namen Luminor Slytech, da Sly der Spitzname Stallones ist.

Die Eröffnung der Manufaktur in Neuchâtel bot neue Perspektiven

Bildquelle: Panerai

Im Jahr 2002 eröffnete Panerai die Manufaktur in Neuchâtel. Die Eröffnung an diesem Standort bot nicht nur die Möglichkeit der kontinuierlichen Forschung und Weiterentwicklung, sondern eröffnete auch neue technische Perspektiven. Nur drei Jahre nach der Eröffnung der Manufaktur in Neuchâtel folgte die Präsentation des ersten hauseigenen Kalibers. Das Kaliber P.2002 verfügte über eine GMT-Funktion, 8 Tage Gangreserve und wurde von Hand aufgezogen. In den weiteren Jahren folgten zahlreiche weitere hauseigene Kaliber und deren Weiterentwicklungen.

Panerai und die Verwendung von innovativen Materialien

2017 präsentierte Panerai zwei neue innovative Modelle aus dem Portfolio. Einerseits die Luminor Lab-Id Carbotech™, die über ein Gehäuse aus Carbon verfügt, und die Submersible BMG-TECH™. Bei BMG Tech handelt es sich um ein metallisches Glas, bei dem die Atomstruktur untergeordnet ist. Dieses wird mittels Hochdruckinjektionsverfahren und bei hohen Temperaturen hergestellt.

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Panerai – ein Blick in die Gegenwart

Nach einer Reise durch die Geschichte von Panerai wird deutlich, dass sie ihren Ursprung in Uhren mit außerordentlich großem Gehäusedurchmesser haben. Jedoch ist es heutzutage nicht jedem möglich, eine Uhr mit einem Durchmesser von 45 mm oder mehr zu tragen. Diesen Umstand hat Panerai ernst genommen und deshalb gibt es auch Modelle, die sich gut für schmalere Handgelenke eignen.

Eines dieser Modelle ist die Panerai Radiomir Quaranta Referenz: PAM01293. Das Gehäuse dieses Modells besteht aus Edelstahl und hat einen Durchmesser von 40 mm. Im Inneren der PAM01293 schlägt ein Automatikkaliber mit einer Gangreserve von 72 Stunden. Das blaue Ziffernblatt ist mit arabischen Ziffern bei 12 und 6 Uhr verziert, während die übrigen Stunden durch Indizes markiert sind. Die Uhr verfügt über eine kleine Sekunde und eine Datumsanzeige. Die Zeiger der PAM haben eine gelbgoldene Farbe, die nicht nur die Aufmerksamkeit des Trägers auf sich zieht – möchtest du mehr über die PAM erfahren? Hier findest du weitere Informationen zu diesem Modell

Zum Abschluss lässt sich festhalten, dass die facettenreiche Historie von Officine Panerai nicht nur von technologischen Innovationen und meisterhafter Handwerkskunst geprägt ist, sondern auch von einer anhaltenden Anpassungsfähigkeit an die Herausforderungen der Zeit. Von den Ursprüngen in einer florentinischen Uhrmacherschule bis hin zur Eroberung des zivilen Uhrenmarktes steht Panerai für zeitlose Eleganz und technische Exzellenz. In jedem Zeitmesser spiegelt sich nicht nur die Kunst erfahrener Uhrmacher wider, sondern auch das Erbe einer Marke, die mit Leidenschaft und Hingabe eine einzigartige Reise durch die Geschichte fortsetzt.

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Peter Schober

Hallo zusammen, mein Name ist Peter, und ich liebe es, in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen. Uhren sind für mich nicht nur schlichte Zeitmesser; vielmehr vereinen sie für mich die perfekte Symbiose aus Kunst, Technik und persönlichem Stil.

Ob es sich um Vintage-Modelle mit ihrem nostalgischen Charme handelt oder um moderne Kreationen, die Innovation und Ästhetik verbinden – jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Die Handwerkskunst, die in der Herstellung steckt, fasziniert mich genauso sehr wie die Vielfalt der Designs.

Uhren sind für mich nicht nur Accessoires; sie sind Zeitzeugen unseres Lebens. Der Blick auf mein Handgelenk erinnert mich nicht nur an die Tageszeit, sondern auch an besondere Momente, die ich mit bestimmten Uhren verbinde. Diese emotionale Verbindung vertieft meine Leidenschaft für Uhren noch mehr.

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