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Neue TAG HEUER Monaco: Identitätsverlust einer Legende?

December 4, 2024 | Lesedauer: 5 Minuten
Autor: Peter Schober | 1 Kommentare | oacsspl

Die legendäre TAG HEUER Monaco hat sich mit ihrer faszinierenden Geschichte nicht nur fest in den Köpfen der Uhrenenthusiasten verankert, sondern auch im Produktportfolio von TAG HEUER. Die Schweizer Uhrenmarke hat nun, kurz vor Weihnachten, zwei neue Varianten der Monaco veröffentlicht und die Vielfalt an Monaco-Modellen auf etwa 15 Stück angehoben. Doch können die neuen Modelle überzeugen, und haben sie noch die typische Monaco-DNA in sich? Sehen wir sie uns einfach einmal an – doch zuvor: Was macht eine Monaco überhaupt aus? 

Breitling Avenger

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte

Nur sehr wenige Zeitmesser konnten in der Vergangenheit so polarisieren wie die TAG HEUER Monaco. Bereits im Jahr 1969 wurde die Monaco mit dem ersten Automatikkaliber präsentiert. Dieses verfügte über eine Chronographen-Funktion, mit der man Rundenzeiten messen konnte. Zu jener Zeit war Heuer bereits seit längerem als Zeitmesser im Motorsport tätig. 

Aus technischen Gründen musste die Krone der Uhr auf 9 Uhr platziert werden. Dies wurde jedoch im weiteren Verlauf zu einem markanten Designelement der Uhr. Die Produktion des Kalibers 11 war jedoch sehr teuer, weswegen sich Jack Heuer auf die Suche machte, um einen Rennfahrer zu finden, der für die Uhr wirbt. Nach kurzer Zeit fand sich der Rennfahrer Jo Siffert, der fortan die Monaco am Handgelenk trug. 

In den späten 1960er Jahren erhielt Steve McQueen die Hauptrolle in einem Film über das 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Da Siffert nicht nur sein engster Berater war, sondern auch Rennfahrer-Double im Film, war es nicht verwunderlich, dass McQueen nicht nur den gleichen Overall trug, sondern auch die Monaco. Von diesem Zeitpunkt an war eine Legende geboren, die bis heute anhält. 

Wenn du mehr zur Geschichte der Monaco erfahren möchtest, habe ich dir hier noch einmal den Artikel von meinem Kollegen Harald verlinkt.

Bildquelle: TAG HEUER
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Neue Designs für eine alte Legende

TAG HEUER hat der historischen Monaco nun gleich zwei neue Designs verpasst. Beide Varianten haben zwar ein rechteckiges 39-mm-x-39-mm-Gehäuse, wie es sich für eine Monaco gehört, doch beim Material hat man sich für Titan entschieden. Dieses wurde anschließend DLC-beschichtet und sandgestrahlt. Dieses Gehäusedesign setzt die Monaco in ein modernes Licht und hebt sich deutlich von der klassischen Variante in Edelstahl ab.

Gehäuse der TAGHeuer Monaco mit PVD Beschichtung
Bildquelle: TAG HEUER

Die Chronographendrücker befinden sich, zusammen mit der Krone, bei der Neuinterpretation auf der rechten Seite des Gehäuses. Dies ist unter anderem auf den Einsatz des Manufakturkalibers TH20-00 zurückzuführen. Doch dazu später mehr.

Bei der historischen Variante, die von Steve McQueen getragen wurde, befanden sich die Drücker zwar auf der rechten Seite, aber die Krone war links positioniert. Wer eine historische Variante bevorzugt, hat immer noch die Möglichkeit, auf ein anderes Modell im Monaco-Repertoire zurückzugreifen – wie zum Beispiel die TAG HEUER Monaco Calibre 11 mit der Referenznummer CAW211P.FC6356.

Bildquelle: TAG HEUER

Referenznummer: CBL218B.FT6236

Durchmesser: 39 x 39 mm

Höhe: 13,8 mm

Bandbreite: 22 mm

Material: Titan

Glas: Saphirglas

Wasserdichtigkeit: 100 Meter

Kaliber: TH20-00

Gangreserve: 80 Stunden

Preis: 11.100 € (Stand: 11/2024)

Die größten Veränderungen der beiden neuen Varianten werden deutlich, wenn man sich das Zifferblatt genauer ansieht. Das Zifferblatt selbst ist teilweise skelettiert und gibt dem Träger Einblicke in das verbaute Kaliber TH20-00.

Während die pinke Version etwas greller ausfällt und für Extravaganz sorgt, wirkt die blaue Variante ein wenig dezenter und zurückhaltender. Die beiden Totalisatoren finden sich, wie für die Monaco klassisch, auf der 3-Uhr- und der 9-Uhr-Position. Auf 6 Uhr befindet sich das Datumsfenster, das von einem skelettierten Datumsrad geziert wird. Dass sich auf dieser Position außerdem die kleine Sekunde befindet, wird durch die Farbgebung des Sekundenzeigers bei der pinken Version leicht übersehen – hier trifft ein schwarzer Zeiger auf ein teilweise schwarzes Zifferblatt. Dies wurde bei der blauen Variante besser gelöst: Hier hebt sich der silberne Sekundenzeiger deutlich ab.

TAG Heuer Monaco mit schwarz blauem Zifferblatt
Bildquelle: TAG HEUER

Referenznummer: CBL2188.FT6261

Durchmesser: 39 x 39 mm

Höhe: 13,8 mm

Bandbreite: 22 mm

Material: Titan

Glas: Saphirglas

Wasserdichtigkeit: 100 Meter

Kaliber: TH20-00

Gangreserve: 80 Stunden

Preis: 11.400 € (Stand: 11/2024)

TAGHeuer Monaco Zifferblatt in Nahaufnahme
Bildquelle: TAG HEUER

Das Kaliber TH20-00 im Herzen der Monaco

Angetrieben werden die beiden neuen Monaco-Varianten vom Manufakturkaliber TH20-00. Dieses Automatikkaliber arbeitet mit einer Frequenz von 4 Hz bzw. 28.800 Halbschwingungen und bietet dem Träger bei Vollaufzug eine Gangreserve von 80 Stunden. Somit wäre es theoretisch möglich, die Uhr übers Wochenende abzulegen, ohne sie am Montagmorgen erneut aufziehen zu müssen. Ihr wisst ja, wie das mit Uhrenablegen während der “Honeymoon-Phase” ist. 😉 

Das Kaliber TH20-00 bietet neben der Chronographenfunktion auch eine Datumsanzeige. Diese ist dezent integriert und befindet sich auf dem Zifferblatt bei 6 Uhr.

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beworbener Magazin-Beitrag

Mein Fazit zum frischen Look der Monaco

Die neuen Varianten der TAG HEUER Monaco sind zweifellos beeindruckend und zeigen, dass die Marke in der Lage ist, ihre ikonische Uhr in die Moderne zu führen. Das innovative Gehäusematerial, die DLC-Beschichtung und die teils skelettierten Zifferblätter verleihen den Modellen einen zeitgemäßen Charakter, ohne die charakteristischen Merkmale wie das rechteckige Gehäuse und die Totalisatoren aufzugeben. 

Doch bleibt die Frage: Wie weit darf eine Evolution gehen, bevor eine Legende ihre Identität verliert? Die neuen Farbvarianten, insbesondere die pinke Version, mögen für einige einen frischen Reiz ausüben, entfernen sich jedoch stark von der klassischen Ästhetik, die die Monaco berühmt gemacht hat. Zu viele farbliche und stilistische Varianten könnten dazu führen, dass der Fokus auf die Ursprünge der Uhr – die Kombination aus Motorsport und markantem Design – verloren geht.

Mir persönlich gefällt die Geschichte der Monaco und ich finde sie auch sehr spannend als Chronograph in der Sammlung. Was mir jedoch zu bedenken gibt, ist der rasche Anstieg der Modellvielfalt. Es wäre schade, wenn sie in Zukunft nur mehr als vielfache Version einer Uhr gesehen wird, die Geschichte geschrieben hat.

TAG HEUER sollte bei zukünftigen Interpretationen der Monaco darauf achten, die Balance zwischen Modernisierung und der Bewahrung der ursprünglichen DNA zu wahren. Die Monaco ist nicht nur eine Uhr, sondern ein Stück Geschichte – und es wäre schade, wenn sie im Streben nach Vielfalt zu einem beliebigen Modell innerhalb des Portfolios wird.

Was hältst du von der Monaco Evolution? Tragen die neuen Modelle noch die legendäre DNA in sich? Schreib es mir in die Kommentare!

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Peter Schober

Hallo zusammen, mein Name ist Peter, und ich liebe es, in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen. Uhren sind für mich nicht nur schlichte Zeitmesser; vielmehr vereinen sie für mich die perfekte Symbiose aus Kunst, Technik und persönlichem Stil.

Ob es sich um Vintage-Modelle mit ihrem nostalgischen Charme handelt oder um moderne Kreationen, die Innovation und Ästhetik verbinden – jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Die Handwerkskunst, die in der Herstellung steckt, fasziniert mich genauso sehr wie die Vielfalt der Designs.

Uhren sind für mich nicht nur Accessoires; sie sind Zeitzeugen unseres Lebens. Der Blick auf mein Handgelenk erinnert mich nicht nur an die Tageszeit, sondern auch an besondere Momente, die ich mit bestimmten Uhren verbinde. Diese emotionale Verbindung vertieft meine Leidenschaft für Uhren noch mehr.

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