Die Frage nach der vollkommenen Uhrensammlung treibt wahrscheinlich jeden um, der edle Zeitmesser liebt. Eine Antwort darauf zu finden, ist aber gar nicht so leicht. Mein Kollege Peter Schober hat es versucht und hier im ALTHERR Magazin kürzlich eine neue Serie mit dem Titel “Die perfekte 3-Uhren-Sammlung“ gestartet. In diesem Beitrag lege ich nach und präsentiere dir meine durchaus polarisierende Auswahl.
Bevor wir loslegen, müssen wir kurz auf die Rahmenbedingungen schauen. Diese sind schnell erklärt und beschränken sich auf drei Punkte:
- Das Gesamtbudget: 10.000 Euro
- Der Umfang der Sammlung: 3 Uhren
- Das Ziel: Modelle für verschiedenste Anlässe finden
1 | Die Alltagsuhr: TUDOR Black Bay 58
Dass die TUDOR Black Bay 58 mit schwarzem Zifferblatt in meiner perfekten 3-Uhren-Sammlung auftaucht, ist wahrlich kein Zufall. Seit dreieinhalb Jahren ist sie Teil meiner privaten Kollektion und begleitet mich durch den Alltag. Und das mit Bravour! Egal ob beim Schwimmen im Badesee, beim Spaziergang mit dem Hund im Wald, in Business-Meetings oder beim Streichen meines Bauwagens – diese Uhr macht einfach alles mit. Dank einer Wasserdichtigkeit von 200 Metern und dem COSC-zertifizierten Manufakturkaliber MT5402 mit einer Silizium-Spiralfeder zum Schutz vor Magnetismus, Temperaturschwankungen und Stößen, sowie einer Gangreserve von wochenendsicheren 70 Stunden ist sie für jede nur erdenkliche Situation gerüstet. Mit der TUDOR Black Bay 58 am Handgelenk fühle ich mich unbesiegbar 😀
Hinzukommen das an die legendäre “Big Crown” aus 1958 angelehnte Vintage-Design und perfekte Proportionen. Für mich ist die Black Bay 58 nach wie vor DIE TUDOR schlechthin. Mit ihren roségoldenen Akzenten, dem mattschwarzen Zifferblatt, einem gewölbten Saphirglas und dem roten Dreieck auf der Lünette könnte diese Uhr emotionsgeladener kaum sein. Zugleich sorgen die markanten Snowflake-Zeiger und die fehlende Datumsanzeige für Symmetrie und eine perfekte Ablesbarkeit bei Tag und Nacht. In Kombination mit dem 39 Millimeter Edelstahlgehäuse und einem sehr bequemen Armband im Oyster-Stil hat es TUDOR geschafft, die perfekte Alltagsuhr herzustellen. Manch einer könnte die Schnellverstellung in der Schließe vermissen, doch ich kann darauf gut verzichten. Aus meiner Sammlung ist die TUDOR Black Bay 58 schlicht nicht mehr wegzudenken.
Referenznummer: M79030N-0001
Durchmesser: 39 mm
Höhe: 11,9 mm
Lug to Lug: 47 mm
Material: Edelstahl
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 200 Meter
Kaliber: Automatik-Manufakturkaliber MT5402
Preis: 4.000,00 Euro (Stand: Dezember 2024)
2 | Die Dressuhr: Cartier Santos-Dumont
Ob an Weihnachten, zu einer Hochzeit oder einem schicken Abendessen beim Italiener – eine Dressuhr darf in keiner Sammlung fehlen. Ich habe mich deshalb für den Inbegriff dieser Kategorie entschieden: die Cartier Santos-Dumont! Sie ist nicht einfach irgendeine Uhr, sie ist eine Ikone. Der Mythos, der diesen Zeitmesser umgibt, begründet sich auch in einer einzigartigen Geschichte. Auf den Markt kam die Cartier Santos im Jahre 1904. Sie war ein Freundschaftsdienst von Louis Cartier an den brasilianischen Luftfahrtpionier Alberto Santos-Dumont. Der brauchte in einer Zeit, in der Herren noch immer Taschenuhren besaßen, eine Armbanduhr für seine Flugversuche. Schließlich hatte er beim Steuern keine Hand mehr frei und musste dennoch die Zeit im Auge behalten. Bis heute gilt die Cartier Santos deshalb als erste Piloten- und Armbanduhr für Herren.
Die Cartier Santos-Dumont ist dem historischen Modell von einst zum verwechseln ähnlich. Zu erwähnen ist an dieser Stelle die mit acht Schrauben fixierte und polierte Lünette, die Eisenbahnminuterié und die römischen Zahlen auf dem Zifferblatt, sowie die perlierte Krone mit dem synthetischen blauen Spinell-Cabochon. Für meine perfekte 3-Uhren-Sammlung habe ich das große Edelstahlmodell mit Quarzwerk ausgewählt. Es besticht nicht nur durch ein edles silbernes Zifferblatt mit Sonnenschliff, sondern auch durch eine enorme Flachheit. Mit 7,3 Millimetern passt die Cartier Santos-Dumont unter jede Manschette und wirkt extrem elegant. Das integrierte Lederarmband in einem dezenten Dunkelblau ist außerdem sehr bequem. Schöner lässt sich ein Stück Uhrengeschichte am Handgelenk schlicht nicht tragen.
Referenznummer: WSSA0022
Durchmesser: 31,4 mm
Höhe: 7,3 mm
Lug to Lug: 43,5 mm
Material: Edelstahl
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 30 Meter
Kaliber: Quarz
Preis: 4.500,00 Euro (Stand: Dezember 2024)
3 | Die Spaßuhr: NOMOS Glashütte Club Campus 36 Deep Pink
Jetzt wird’s wild! Im Gegensatz zu Peter, der an dieser Stelle von einer Sommeruhr sprach, habe ich die Kategorie für mich etwas anders interpretiert. Das liegt vor allem daran, dass die warme Jahreszeit in Deutschland doch meist von kurzer Dauer ist. Lass uns deshalb lieber von einer Spaßuhr sprechen. Hier habe ich sofort an die NOMOS Glashütte Club Campus 36 Deep Pink gedacht! Einerseits deshalb, weil Männer, die sich trauen eine Uhr mit pinkem Zifferblatt zu tragen, in meinen Augen ziemlich cool und lässig sind. Andererseits aber auch aus dem Grund, das die Farbe für so viel gute Laune sorgt. Frei nach dem Motto: “Pink isn’t just a color, it’s an attitude.” Das trifft definitiv auch auf die NOMOS Glashütte Club Campus 36 Deep Pink zu, überzeugt sie doch nicht nur mit der Farbe des Zifferblattes, sondern darüber hinaus mit einem California-Dial. So werden Blätter genannt, die auf der oberen Hälfte mit arabischen Ziffern und auf der unteren Hälfte mit römischen Ziffern versehen sind.
Hinzukommt ein vollpoliertes 36 Millimeter Edelstahlgehäuse, das lediglich 8,2 Millimeter hoch ist und einen Lug-to-Lug von 47,5 Millimetern aufweist. Dieser Wert kommt durch die NOMOS typisch recht langen Hörner zustande. Anprobieren ist bei dem Zeitmesser deshalb gleich doppelt Pflicht. Wer das tut, wird obendrein mit einem für diesen Preispunkt wunderschön verzierten Handaufzugswerk entschädigt. Dabei handelt es sich um das von NOMOS Glashütte selbst hergestellten Alpha-Kaliber, das mit einer Gangreserve von 43 Stunden ausgestattet ist. Sicherheit im Alltag bietet außerdem die Wasserdichtigkeit von 100 Metern. Obwohl das dezente graue Wildlederarmband nicht zum Schwimmen einlädt, muss sich vor dem Eindringen von Wasser im Ernstfall niemand fürchten. Der Tragefreude steht also nichts mehr im Wege!
Referenznummer: 711
Durchmesser: 36 mm
Höhe: 8,2 mm
Lug to Lug: 47,5 mm
Material: Edelstahl
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 100 Meter
Kaliber: Alpha Handaufzug
Preis: 1.300,00 Euro (Stand: Dezember 2024)
Mein Fazit zur 3-Uhren-Sammlung
TUDOR Black Bay 58, Cartier Santos-Dumont, NOMOS Glashütte Club Campus 36 Deep Pink – das ist meine perfekte 3-Uhren-Sammlung! 9.800,00 Euro müsste ich für diese Auswahl hinblättern und hätte damit noch immer 200 Euro für etwaige Revisionen in der Hinterhand. Wichtig war mir bei neben den verschiedenen Anlässen, zu denen die Uhren getragen werden können, auch die Vielfalt der Uhrwerke. Von Automatik (Tudor) über Quarz (Cartier) bis hin zu Handaufzug (NOMOS Glashütte) ist jede gängige Antriebsart dabei. Insgesamt bin ich der Meinung, dass sich mit drei Uhren eine tolle Sammlung aufbauen lässt, an der Liebhaber wie du und ich viel Freude haben können.
Jetzt bin ich aber gespannt darauf, wie deine 3-Uhren-Sammlung für 10.000 Euro aussehen würde. Schreib es mir unter diesen Beitrag in die Kommentare. Wenn du eine der vorgestellten Uhren einmal an deinem eigenen Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin beraten dich gerne persönlich.
Luca Cordes
Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)
Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.
Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!
Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.
Dein Luca
Würdest du eine Uhr mit pinkem Zifferblatt tragen? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare ⬇️
Bei der Cartier bin ich absolut bei Dir für die Rubrik „Dresser“, als Diver würde ich allerdings nicht die Tudor, sondern die Seiko SPB 143 wählen, ebenfalls „Manufaktur“, da Seiko alles selbst herstellt, bzgl. Werk und Uhrenkomponenten und als Drittes würde ich eine Hanhart 417 ES Moby Dick wählen und hätte damit die Rubriken: Chrono und Military/Flieger bzw. Marine mit abgedeckt, weil die Piloten tatsächlich ja keine Flieger-Uhren trugen, sondern Chronographen. Die klassischen „Flieger“ wurden ja von den Navigatoren getragen.
Preislich ebenfalls alles im Rahmen und neben allen „Antriebsarten“ auch drei Provenienzen, also D, CH und Japan abgedeckt.