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Top Gun: Wie Tom Cruise IWC zu neuen Höhen verhalf

January 29, 2024 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Harald Saller | 0 Kommentare | oacsspl

Seit dem Jahr 2007 arbeitet IWC mit der Top Gun Naval Fighter Weapons School der US Navy zusammen. In den vergangen Jahren sind durch diese Kooperation zahlreiche Uhren mit viel Know-How und zahlreichen Innovationen entstanden. Anlass dafür war ein Film, der im Jahr 1986 für Furore unter den Kinofans sorgte. 

Viel Action und ein charismatischer Filmheld

Im Jahr 1986 kam der US-amerikanische Actionfilm “Top Gun” von Regisseur Tony Scott in die Kinos. Der Film beeindruckte durch seine Luftkampfszenen und den charismatischen Auftritt von Tom Cruise in der Hauptrolle. Er spielte den talentierten Kampfpiloten “Maverick” Mitchell. Top Gun war der erfolgreichste Film des Jahres und entwickelte sich zu einem Kultstreifen

Im Jahr 2021 wurde eine Fortsetzung des Films mit dem Titel “Top Gun: Maverick” veröffentlicht, in der Tom Cruise erneut die Rolle von Maverick übernahm. Dieser Film setzt die Geschichte des Originalfilms fort und zeigt Cruise in der Rolle eines erfahreneren Kampfpiloten. Die Fortsetzung wurde ebenfalls zu einem Publikumshit

2007 präsentierte IWC die ersten Modelle aus ihrer neuen Top-Gun-Serie. Die Kooperation zwischen der Schaffhausener Traditionsmarke und der Top Gun Naval Fighter Weapons School der US Navy war beziehungsweise ist auch eine Hommage an den Actionfilm aus dem Jahr 1986. 

Bildquelle: IWC

Erste IWC-Fliegeruhr erschien 1936

Zu dem Zeitpunkt der Zusammenarbeit hatte IWC bereits eine langjährige Erfahrung in der Fertigung von Fliegeruhren. Im Jahr 1936 präsentierte das Schweizer Unternehmen sein erstes Modell, das den Namen “IWC Special Pilot’s Watch” trug und für den Einsatz am Steuer eines Flugzeuges entwickelt wurde. 

Bildquelle: IWC

Diese Uhr wurde mit einer großen Krone ausgestattet, die es den Piloten ermöglichte, die Uhr auch mit Handschuhen leicht zu bedienen. Sie zeichnete sich durch ihre hohe Ablesbarkeit und Zuverlässigkeit aus und wurde bei Piloten schnell sehr beliebt. Die erste Fliegeruhr von IWC war mit einem Handaufzugswerk mit dem  Kaliber 83 ausgestattet und legte den Grundstein für die Tradition in der Luftfahrt, die bis heute anhält und weiter ausgebaut wird.

Vier Jahre später, also 1940, erschien die erste Big Pilot’s Watch. Die Uhr hatte wie der Name schon sagt, einen beeindruckenden Durchmesser von 55 Millimeter. Diese Größe erleichterte das Ablesen der Zeit, selbst unter anspruchsvollen Flugbedingungen. Im Inneren arbeite ein Handwerksaufzugswerk, das auf dem Kaliber 52T.S.C. basierte. Dieses Uhrwerk war ebenfalls bekannt für seine Zuverlässigkeit und Präzision.

Bildquelle: IWC
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Präsentation des ersten Top-Gun-Modells

Zurück im Jahr 2007: IWC präsentierte sein erstes Modell aus der Kooperation. Es handelte sich um den Flieger Doppel-Chronograph Top Gun mit der Referenz 3799. Das Gehäuse war aus hochwertiger Keramik gefertigt, der Durchmesser betrug 46 Millimeter und die Höhe opulente 18 Millimeter. Das Schweizer Unternehmen verbaute im Inneren das Automatikwerk mit dem Kaliber 79230, das eine Doppel-Chronographenfunktion ermöglichte, allerdings lediglich eine Gangreserve von rund 40 Stunden aufwies. Die Uhr verfügt über eine Datumsanzeige mit den Wochentagen auf 3 Uhr. Die Wasserdichtigkeit betrug 60 Meter. 

Um die Kooperation noch sichtbarer zu machen, wurde an der Seite des Gehäuses “Top Gun” eingraviert, zudem wurde das hintere Ende des Sekundenzeigers mit einem roten Kampfjet versehen.  

Bildquelle: IWC

Sondermodell zum 50-Jahre-Jubiläum

In den folgenden Jahren  wurde die Zusammenarbeit weiter ausgebaut, da diese Modellreihe zu einem Verkaufsschlager unter den Fans der Fliegeruhren von IWC wurde. Die Schaffhausener experimentierten mit verschiedenen Materialien wie Keramik und Titan, um die Langlebigkeit und Leichtigkeit der Top-Gun-Uhren zu verbessern.

Zum 50-jährigen Jubiläum der Navy Fighter Weapons School präsentierte IWC 2019 einen besonderen Zeitmesser zu Ehren der Top-Gun-Instruktoren. Dieses Modell war nicht im Handel erhältlich.

Dieser Chronograph wurde zusammen mit den Instruktoren auf der Naval Air Station Fallon, Nevada, entwickelt. Er verfügt über ein blaues Zifferblatt und schwarze, mit Leuchtmasse beschichtete Zeiger. 

Das Modell ist mit dem Logo der Navy Fighter Weapons School bei 9 Uhr sowie einer individuellen Gravur des Namens und der Ausbildungsklasse seines Besitzers auf dem Gehäuseboden versehen. 

Dieses Modell weist außerdem markante Farbakzente in Babyblau auf, eine ikonischen Farbe, die nur von den Ausbildnern der Flugschule getragen wird.

Bildquelle: IWC

"Uhren mit fesselnden Geschichten"

Die Top-Gun-Serie ist bei IWC nicht mehr wegzudenken. Das unterstreicht auch der Geschäftsführer des  Unternehmens, Christoph Grainger-Herr. Er hat diese Position 2017, also genau zum 10-Jahre-Jubiläum der Kooperation, übernommen. Der gebürtige Deutsche studierte Innenarchitektur an der Bournemouth University in Großbritannien sowie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. Durch seine Ausbildungen und früheren Tätigkeiten brachte er seine Ideen bei der Gestaltung der neuen Modelle ein.   

“Wir schaffen wunderschöne Uhren mit einer fesselnden Geschichte. Viele Menschen, die sich in eine Pilotenuhr verlieben, hatten als Kind den Traum, Pilot zu werden. Vielleicht sind sie inspiriert von Filmen wie Top Gun, um die Kontrolle über diese Jets zu haben”, sagt der in Frankfurt am Main geborene CEO im firmeneigenen Magazin.

IWC-CEO Christoph Grainger-Herr. Bildquelle: IWC

Zusammenarbeit mit der Firma Pantone®

Deutlich wurde sein Einfluss auch bei der Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Unternehmen Pantone®. 1963 erfand diese Firma die internationale Farbsprache, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der globalen Druckindustrie ermöglicht, Farben in einer Palette genau auszuwählen und an die Kundschaft zu vermitteln. 2022 erfolgte die Präsentation der “Colours of TOP GUN”.  Bei der Kooperation von IWC und Pantone® entstanden in mehreren zeitlichen Abständen die Farbkombinationen “Mojave Desert”, “Lake Tahoe”, “Woodland”, und “Oceana”, die in unterschiedlichen Keramik-Ausführungen angeboten werden. 

Sämtliche Modelle haben einen Bezug zur Flugschule. Die “Mojave Desert” hat einen Erdton mit Beige- und Khaki-Nuancen und hat ihre Inspiration von der gleichnamigen Wüste, wo sich die berühmte Flugschule der US Navy befindet. Beim dunkelgrünen Farbton “Woodland” dienten die Fluganzüge und Uniformen der Piloten sowie die weiten Waldlandschaften, über die die Piloten fliegen, als Vorbild. Die Inspiration der “Lake Tahoe” stammt von  der Winterlandschaft rund um den Süßwassersee Lake Tahoe, der sich zwischen Kalifornien und Nevada befindet. Dort finden ebenfalls Flugübungen statt. Die Farbe “Oceana” orientiert sich an den blauen Overall-Uniformen der US-Navy.  

Bei der Umsetzung der Werbekampagne griff IWC auf die Dienste von Tom Brady zurück. Der US-Amerikaner gewann als Quarterback bei den New England Patriots und den Tampa Bay Buccaneers sieben Mal den Superbowl der amerikanischen Football-Liga.

“Wir hätten uns niemand Besseren als Tom vorstellen können, um die Entwicklung dieser Serie zu einem  Ausdruck eines einzigartigen Lebensstils zu veranschaulichen”, sagte Franziska Gsell, die für das Marketing bei IWC zuständig ist. 

 

Football-Star Tom Brady. Bildquelle: IWC

IWC erweiterte 2023 die Top-Gun-Serie

Im Oktober dieses Jahres präsentierte IWC seinen ersten Worldtimer in der Top-Gun-Serie. Die Pilot’s Watch Timezoner® Woodland verfügt über ein dunkelgrünes Keramikgehäuse sowie einen Gehäusering und eine Krone aus dem von IWC patentierten Ceratanium®, das wie bei den anderen Modellen, die in der Zusammenarbeit mit der   US-Firma Pantone® entstanden sind, ein Resultat eines speziellen Herstellungsprozesses ist. Um der Keramik ihre Farbe zu geben, wird Zirkonoxid mit weiteren metallischen Oxiden kombiniert. Es hat die Robustheit von Titan und eine Härte und Kratzfestigkeit verglichen mit Keramik. Der Durchmesser beträgt 46 Millimeter, die Höhe 15 Millimeter. 

Die patentierte Zeitzonen-Funktion mit den 24 Städten ermöglicht es dem Träger, durch einfaches Herunterdrücken und Drehen der Lünette zwischen verschiedenen Zeitzonen zu wechseln. Angetrieben wird die Uhr vom Manufakturkaliber 82760. Dieses Automatikwerk verfügt über einen mit Keramikkomponenten verstärkten Pellaton-Aufzug, der im Federhaus zuverlässig eine Gangreserve von 60  Stunden hat. Das Werk ist durch einen getönten Saphirglasboden sichtbar. 

Bildquelle: IWC
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Harald Saller

Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt.

Dieses Modell markierte auch meinen Einstieg in die Welt des Uhrensammelns. Es sollte jedoch 15 Jahre dauern, bis ich mir meine damalige Traumuhr leisten konnte.

Im Laufe der Jahre verschieben sich Interessensbereiche. Bei mir war es nicht anders. In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue gerne hinter die Kulissen.

Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum das Sammeln von Uhren ein tolles Hobby ist. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir wecken. Ich versuche, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.

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