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Was der IWC Pilot´s Watch Chronograph in Bronze kann

May 18, 2023 | Lesedauer: 7 Minuten
Autor: Luca Cordes | 0 Kommentare | oacsspl

Armbanduhren aus Bronze sind bei Liebhabern nicht erst seit gestern im Trend. Hast du schon eines dieser besonderen Exemplare in deiner Sammlung? Wenn nicht, dann könnte ein IWC Pilot´s Watch Chronograph interessant für dich sein, denn neben dem spannenden Gehäusematerial bringt der Zeitmesser noch andere Stärken mit, die nicht jede Luxusuhr ihr Eigen nennen kann.

Rado hat ein Modell aus der beliebten Captain Cook Kollektion in Bronze, Tudor setzt auf die Black Bay in diesem Material und auch Panerai biete die Submersible in Bronze an. Dass IWC mit dem Pilot´s Watch Chronograph ebenfalls eines ihrer beliebtesten Modelle in der mindestens aus 60 Prozent Kupfer bestehenden Legierung im Programm hat, ist da nur folgerichtig. 

Unter Sammlern ist das Material dennoch umstritten, entwickelt es doch in Rekordzeit eine intensive Patina, die vom Trageverhalten des jeweiligen Besitzers beeinflusst wird. Auf der einen Seite sorgt Bronze damit für eine höchst individuelle Uhr, denn kein Exemplar sieht gleich aus. Auf der anderen Seite währt das Gefühl, einen brandneuen Zeitmesser zu tragen, nur sehr kurz. Gleichzeitig entwickeln bronzene Uhren einen Geruch, der dem einer Geldmünze gleicht. 

Wir schauen uns heute gemeinsam den IWC Pilot´s Watch Chronograph in Bronze mit blauem Zifferblatt (Referenz: IW388109) an und sprechen auch darüber, wie mit der entstehenden Patina umzugehen ist. Darüber habe ich mich nämlich mit dem Kollegen Thomas Dreblow, der dich in unserem Berliner Geschäft von ALTHERR gerne auch persönlich berät, ausgetauscht. Legen wir also los!

IWC Pilot´s Watch Chronograph in Bronze mit blauem Blatt vor grauem Hintergrund mit Lichtern
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Lehrstunde: Zahlen, Daten und Fakten

Uhrwerk

  • Werk: Automatikaufzug

  • IWC Manufakturkaliber: 69385

  • Gangreserve: 46 Stunden

  • Funktionen: Chronograph

  • Kalender: Datum, Wochentag

Gehäuse

  • Material: Bronze

  • Durchmesser: 41 mm

  • Höhe: 14,5 mm

  • Gehäuseboden: Glasboden

  • Wasserdichtigkeit: 100 Meter

  • Krone: verschraubt

  • Glas: Saphirglas

Zifferblatt
 
  • Farbe: blau

  • Stundenskala: Arabische Ziffern und Indizes

  • Zeigermaterial: Edelstahl

Armband
 
  • Material: Textil in blau

  • Anstoßbreite: 20 mm

  • Schließe: Dornschließe

Listenpreis: 8.900,00 € 

Zeitreise: Die Geschichte des IWC Pilot´s Watch Chronographen

Die Geschichte der Fliegeruhren aus dem Hause IWC geht auf das Jahr 1936 zurück. Damals entwickelte der Hersteller erstmals die “Spezialuhr für Flieger” (Referenz IW436). An dieser Stelle wollen wir uns aber nicht mit der Geschichte der Fliegeruhren von IWC im Allgemeinen beschäftigen, sondern mit den Anfängen des Pilot´s Watch Chronographen aus Schaffenhausen und einigen Highlights auf dem Weg zu den heutigen Modellen. Dafür gehen wir zunächst zurück in das Jahr 1992. “In einer Rekordzeit von wenigen Wochen entwickelten die Ingenieure von IWC auf der Basis des Valjoux-Kalibers 7750 einen Doppelchronographen, welcher das gleichzeitige Messen von zwei Kurzzeiten ermöglichte”, schreibt der Hersteller auf der eigenen Website. Die Referenz IW3711 begründe zugleich die Kompetenz von IWC robuste und präzise Chronographen zu fertigen. 

Erster IWC Fliegerchronograph aus 1992 in schwarzer Keramik vor weißem Hintergrund
Bildquelle: IWC

Sehr früh setzte man in Schaffhausen zudem auch auf innovative Materialien. Die Referenz IW 3705 beweist das, als sie 1994 in einem schwarzen Keramikgehäuse auf den Markt kommt. Nur 999 Exemplare stellte IWC von dieser Uhr her, weshalb sie unter Sammlern bis heute sehr beliebt ist. 

Die Pilot’s Watch Double Chronograph Edition Top Gun mit der Referenz IW379901 wurde 2007 vorgestellt. Auch dieser Zeitmesser hatte ein Gehäuse aus schwarzer Keramik. “Ihren Namen hat sie von der legendären Navy Fighter Weapon’s School (TOPGUN). In diesem Kurs schult die US Navy die besten Piloten”, schreibt IWC. Dieser Chrono hatte die Aufgabe, den extremen Belastungen des Fliegens bei der Marine standzuhalten.

Erster IWC Doppelchronograph aus schwarzer Keramik vor weißem Hintergrund
Bildquelle: IWC
Erster Fliegerchronograph von IWC aus schwarzem Ceratanium vor weißem Hintergrund
Bildquelle: IWC

Der nächste Meilenstein auf dem Weg zum heutigen Pilot´s Watch Chronographen von IWC folgte 2019, als mit der Pilot’s Watch Double Chronograph Top Gun zum ersten Mal eine Fliegeruhr mit einem Gehäuse aus Ceratanium erschien. “Dieses bahnbrechende, von IWC entwickelte Material ist so leicht und bruchfest wie Titan, gleichzeitig aber auch ähnlich hart und kratzfest wie Keramik“, betont die Marke. 

Breitling Avenger

Augenblick: Design und Verarbeitung

Der IWC Pilot´s Watch Chronograph präsentiert sich mit einem vollständig mattierten Gehäuse aus Bronze. Die schlichten Zeiger, Ziffern und Indizes sind auf diesen Farbton perfekt abgestimmt und erzeugen zusammen mit dem matten blauen Blatt eine traumhafte Wärme, die diese Uhr ausstrahlt. Dank der drei Totalisatoren auf 6, 9 und 12 Uhr kommt dennoch keine Langeweile auf. Dafür sorgt auch der kleine knallrote Sekundenzeiger, der dem Erscheinungsbild das nötige Feuer verleiht. Auch das Textilarmband trifft das Blau des Zifferblattes perfekt und rundet den Gesamteindruck ab. Das Design des Fliegerchronos von IWC wirkt generell stimmig, komplett und ikonisch. Diese spezielle Variante ist aber noch einmal deutlich gefälliger, als es die anderen Modelle der Kollektion ohnehin schon sind. Ich wüsste ehrlicherweise nicht, was sich daran noch verbessern ließe. 

Ein echtes Markenzeichen des Herstellers ist in meinen Augen auch die Tages- und Datumsanzeige auf 3 Uhr, die eingerahmt ist vom IWC-Logo oben und dem Schaffenhausen-Schriftzug unten. Ansonsten findet sich einmal abgesehen vom obligatorischen “Swiss Made” keine weitere Schrift auf dem Zifferblatt. Sichergestellt wird so auch heute noch die Kernaufgabe, die eine Fliegeruhr einst hatte: die einfache Ablesbarkeit der Uhrzeit! Nicht mehr, und nicht weniger. Dass IWC dem Designprinzip einer jeden Toolwatch (Form follows function) treu geblieben ist, verdient Respekt. Das gilt aber auch für die Verarbeitungsqualität, die schlicht und ergreifend auf höchstem Niveau ist. Egal ob du die Chronographen-Drücker betätigst oder mit der riesigen und griffigen Krone die Uhrzeit einstellst – jedes haptische Detail zeugt von Luxus und absoluter Premiumqualität. 

War da nicht noch was? Doch, da war noch etwas. Wir wollten über das Material Bronze sprechen. Solltest du dir noch immer Gedanken über die Patina machen, dann kann ich dich etwas beruhigen. Der Kollege Thomas Dreblow hat mir erklärt, dass IWC auf das Gehäuse des  Pilot´s Watch Chronographen eine Oxidationsschicht aufgetragen hat, die das Material vor äußeren Einflüssen schützt. Zugleich bringt auch das matte Finish einen entscheidenden Vorteil mit sich. Dadurch entwickelt sich die Patina nämlich deutlich ebenmäßiger und das Gehäuse wirkt nicht so dreckig und verschiedenfarbig, wie es vielleicht bei anderen Uhren der Fall ist. Dass mit der Häufigkeit des Tragens eine Patina entsteht, ist trotz alledem unausweichlich. Allerdings lässt sich Bronze sehr gut reinigen und in den Neuzustand zurückversetzen, wie mir Thomas versichert hat. 

Nahaufnahme der kleinen Sekunde des IWC Pilot´s Watch Chronographen mit blauem Zifferblatt und Gehäuse aus Bronze

Unruhstiftung: Das Werk des IWC Pilot´s Watch Chronographen

Im Inneren dieses IWC Pilot´s Watch Chronographen verrichtet das Manufakturkaliber 69385 mit Automatikaufzug seinen Dienst. Es besteht aus 242 Komponenten, besitzt ein Schaltrad für eine besonders komfortable Bedienung und bietet eine Gangreserve von 46 Stunden. Wochenendsicher ist die Uhr damit nicht. Wenn du sie am Freitagabend ablegst, wirst du den Chrono am Montagmorgen wieder aufziehen und die Uhrzeit neu stellen müssen. Dafür gibt ein Glasboden den Blick auf das Werk frei, das durchaus schön, aber nicht so schön dekoriert ist, wie das bei der IWC Portofino der Fall war, die ich ebenfalls reviewt habe. Fairerweise muss ich hier aber auch anmerken, dass ihr Listenpreis fast doppelt so hoch ist. Die Manufakturwerke von IWC gelten grundsätzlich als sehr hochwertig, robust und präzise. Du machst hier also nichts falsch und bekommst echte Schweizer Uhrmacherkunst mit Geschichte in einer modernen Interpretation. 

Nahaufnahme des Werkes vom IWC Pilot´s Watch Chronographen in Bronze

U(h)rgefühl: So trägt sich der IWC Pilot´s Watch Chronograph

Um diese Kategorie abzuschließen, bräuchte ich eigentlich nur einen einzigen Satz: Der IWC Pilot´s Watch Chronograph ist sehr bequem am Handgelenk und trägt sich wunderbar! Für mich war das eine der größten Überraschungen, denn schließlich lesen sich 41 Millimeter im Durchmesser und 14,5 Millimeter in der Höhe auf dem Papier zunächst nicht klein. Und das stimmt grundsätzlich auch, denn ich würde die Uhr nach wie vor nicht als klein betiteln. Trotzdem ist sie außerordentlich gut auch an schmalen Handgelenken wie meinen tragbar. Ich hatte die Uhr am Arm, während ich einige andere Modelle von IWC für das ALTHERR Magazin fotografierte. Als ich damit fertig war, hätte ich fast vergessen sie wieder abzulegen, denn es fühlte sich schon nach kürzester Zeit einfach richtig an, sie tragen. 

Einen großen Anteil an diesem Wohlgefühl hält das hochwertige Textilarmband, das wie auch die Lederbänder den typischen Verlauf hat und sich verjüngt. Es erscheint fest und stabil, ohne jedoch starr und unbeweglich zu wirken. So legt es sich schön um das Handgelenk herum und vermittelt die nötige Sicherheit, die man sich beim Tragen einer solchen Luxusuhr im Alltag wünscht. Außerdem ist es mit dem hauseigenen EasX-Change-System ausgestattet, welches den Armbandwechsel ohne Werkzeug ermöglicht. Es gibt hier also nichts zu beanstanden. IWC löst die Herausforderung, eine Fliegeruhr, die einst nichts anderes als ein Werkzeug war, ihrer Authentizität nicht zu berauben und sie gleichzeitig für viele Menschen tragbar zu machen, mit Bravour. 

IWC Pilot´s Watch Chronograph in Bronze mit blauem Zifferblatt und am Handgelenk mit beigem Pullover im Hintergrund

-4/+6 Sekunden: Meine Meinung zum IWC Pilot´s Watch Chronographen

Der IWC Pilot´s Watch Chronograph in Bronze mit diesem kräftigen blauen Zifferblatt gefällt mir richtig gut. Die Uhr strahlt viel Wärme aus, ohne dabei aber langweilig oder gar beliebig zu wirken. Ich selbst trage gerne Vintage-Uhren und hätte wahrscheinlich auch kein Problem mit der Patina, die mit Bronze einhergeht. Tatsächlich hatte ich aber noch nie eine solche Uhr in meiner Sammlung und kann daher nicht aus Erfahrung sprechen. Ein Freund von mir trägt dasselbe Modell mit einem grünen Zifferblatt und ist sehr zufrieden. 

An seiner Uhr konnte ich aber auch sehen, wie sich die Farbgebung des Gehäuses innerhalb von wenigen Wochen tatsächlich deutlich verändert. Nach der Unterhaltung mit Thomas und der Information, dass sich die Patina durch eine Reinigung aber auch wieder entfernen lässt, habe ich trotzdem mehr und mehr Lust auf ein solches Experiment bekommen. Der IWC Pilot´s Watch Chronograph könnte dafür genau der richtige Zeitmesser sein. Vielleicht ist mein Bankberater da ja ausnahmsweise einmal derselben Meinung…

Wie gefällt dir der IWC Pilot´s Watch Chronograph in Bronze und hast du vielleicht schon Erfahrungen mit dem Material gesammelt? Lass mich gerne an deinem Wissen teilhaben und hinterlasse mir einen Kommentar unter diesem Beitrag. Ich freue mich von dir zu lesen. 

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag
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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

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