
Die japanische Marke Grand Seiko steht seit jeher für höchste Uhrmacherkunst, eine zeitlose Ästhetik und technische Innovationen wie das Spring-Drive-Kaliber. Mit der Präsentation der zwei neuen Modelle, die sich in die Heritage-Kollektion der Marke einfügen, setzt Grand Seiko erneut Maßstäbe in Präzision und Design. Die beiden Neuerscheinungen vereinen traditionelle Handwerkskunst mit modernster Technologie und begeistern Liebhaber exklusiver japanischer Zeitmesser. In diesem Beitrag des ALTHERR-Magazins stelle ich euch die beiden Neuzugänge im Detail vor und zeige, was sie so besonders macht.

Neuvorstellung #1 - Grand Seiko SBGH351 "Rikka"
Wie bereits eingangs erwähnt, gliedern sich die beiden Neuvorstellungen in die legendäre Heritage-Kollektion ein, zu der auch beliebte Modelle wie die Grand Seiko Shunbun gehören. Die erste Neuvorstellung ist der Zeitmesser Grand Seiko SBGH351 “Rikka”.
Als Inspiration für das tiefgrüne Zifferblatt diente der Anmut von “Rikka”. Hierbei handelt es sich um die siebte Jahreszeit in Japan. In dieser Zeit ist der Frühling vorbei, die Sonnenstrahlen werden immer intensiver und kündigen den Sommer an. Die verschiedenen japanischen Pflanzen nehmen zu dieser Zeit einen tiefen Grünton an, der immer satter wird. Dieser Farbton diente als Inspiration für das Zifferblatt und findet sich hier wieder.

Referenznummer: SBGH351
Durchmesser: 40 mm
Höhe: 12,9 mm
Lug to Lug: 47 mm
Bandbreite: 21 mm
Material: Ever-Brilliant-Stahl
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 100 Meter
Kaliber: 9S85
Preis: 8.000 Euro (Stand Januar 2025)
Neben dem satten Grünton der Pflanzen diente die legendäre 62GS aus dem Jahr 1967 als weitere Inspiration für die Grand Seiko “Rikka”. Die markanten Kanten und spiegelnden Oberflächen, die durch die Zaratsu-Poliertechnik geschaffen werden, finden sich nicht nur in der historischen 62GS, sondern auch in der aktuellen Neuvorstellung wieder. Darüber hinaus wurde die Uhr ohne Lünette gestaltet. Dies trägt dazu bei, dass das Zifferblatt nicht nur weitläufiger erscheint, sondern auch ein unverwechselbares Aussehen erhält.
Neben den einzigartigen Designmerkmalen überzeugt die Grand Seiko auch mit ausgewogenen Proportionen. Die Kombination aus einem Gehäusedurchmesser von 40 Millimetern und einem Horn-zu-Horn-Abstand von 47 Millimetern sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. Dank dieser Proportionen kann die Uhr auch gut an schmaleren Handgelenken getragen werden.

Neuvorstellung #2 - Grand Seiko SBGH353 Shubun
Während die erste Neuvorstellung vom satten Grün der Pflanzen während “Rikka” inspiriert war, wurde die zweite Neuvorstellung von der tiefblauen Nacht während “Shubun” inspiriert. Die Grand Seiko SBGH353 Shubun fängt jedoch nicht nur das tiefe Blau ein, sondern auch das Strahlen der Sterne am Nachthimmel. Diese Lichtreflexe spiegeln sich nicht nur im Sekundenzeiger wider, sondern auch im goldenen “GS”-Schriftzug.
Auch dieses Modell wurde – genau wie das zuvor vorgestellte – von der historischen 62GS inspiriert. Daher finden sich hier ebenfalls das markante Design mit Zaratsu-Politur und die lünettenlose Ausführung wieder. Neben dem identischen Design besitzt die neue Shubun mit einem Durchmesser von 40 Millimetern und einem Horn-zu-Horn-Abstand von 47 Millimetern auch die gleichen Maße wie die Rikka.
Als Material hat Grand Seiko den sogenannten Ever-Brilliant-Stahl verwendet. Hierbei handelt es sich um eine Edelstahllegierung, deren Korrosionsfestigkeit ca. 1,7 Mal höher ist, als bei herkömmlichen Edelstahl.

Referenznummer: SBGH353
Durchmesser: 40 mm
Höhe: 12,9 mm
Lug to Lug: 47 mm
Bandbreite: 21 mm
Material: Ever-Brilliant-Stahl
Glas: Saphirglas
Wasserdichtigkeit: 100 Meter
Kaliber: 9S85
Preis: 8.000 Euro (Stand Januar 2025)

Ein Kaliber, das beide Neuheiten verbindet
Neben der Zugehörigkeit zur gleichen Kollektion verbindet die beiden Neuheiten auch das Kaliber, das in ihrem Inneren schlägt – es handelt sich um das Grand Seiko Manufakturkaliber 9S85.
Wie bereits im Titel dieses Beitrags angedeutet, handelt es sich hierbei um ein sogenanntes Hi-Beat-Kaliber. Das bedeutet, dass es nicht wie andere Uhren mit einer Frequenz von 4 Hz arbeitet, sondern mit 5 Hz. Diese Frequenz entspricht 36.000 Halbschwingungen pro Stunde und lässt den Sekundenzeiger zehnmal pro Sekunde ticken. Durch diese hohe Schlagzahl wirkt die Bewegung des Zeigers fast fließend – man benötigt ein geschultes Auge, um die feinen Unterbrechungen wahrzunehmen.
Neben der beeindruckenden Frequenz bietet das Kaliber auch eine Gangreserve von 55 Stunden. Dies ist meiner Meinung nach für den Alltag völlig ausreichend – lediglich bei einer Rotation innerhalb einer großen Sammlung müsste die Uhr erst aufgezogen werden. Die Genauigkeit des Kalibers gibt Grand Seiko mit -3 bis +5 Sekunden pro Tag an, was solide Gangwerte ergibt.

Meine Meinung zu den Grand Seiko Neuheiten
Auch wenn es sich bei den neuen Modellen der Grand Seiko Heritage-Kollektion in erster Linie um neue Farbvarianten bereits bestehender Designs handelt, bleibt eine grundlegende Innovation aus, auf die bereits sehr viele Uhrenenthusiasten warten. Weder beim Werk noch beim Band gibt es technische Neuerungen, sodass sich die Veränderungen im Wesentlichen auf die Zifferblattfarben beschränken. Dies mag für Sammler, die auf echte Weiterentwicklungen warten, etwas enttäuschend sein.
Trotzdem gelingt Grand Seiko mit der SBGH351 “Rikka” und der SBGH353 “Shubun” erneut eine beeindruckende Verbindung aus Ästhetik und Handwerkskunst. Die harmonischen Proportionen, das lünettenlose Design und die makellose Zaratsu-Politur verleihen den Uhren eine zeitlose Eleganz. Kombiniert mit den stimmungsvollen Zifferblattfarben, die von den japanischen Jahreszeiten inspiriert sind, präsentieren sich diese Modelle als würdige Ergänzungen der Heritage-Kollektion. Wer auf der Suche nach einer klassischen, hochwertig verarbeiteten Automatikuhr mit Hi-Beat-Technologie ist, wird hier zweifellos fündig.
Ich persönlich finde beide Zeitmesser durchaus ansprechend, dennoch würde ich die Shubun der Rikka vorziehen. Ich befürchte bei satten Farben, dass diese mit der Zeit zu viel werden könnten und man sich irgendwann daran sattsehen könnte. Nichtsdestotrotz finde ich die neue Shubun mit dem Hi-Beat-Werk sehr gelungen – vielleicht stellt sich hier ja noch der „Haben-wollen“-Faktor ein. Wir werden sehen.
Wie gefallen euch die vorgestellten Uhren? Welches Modell ist euer Favorit? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Peter Schober
Hallo zusammen, mein Name ist Peter, und ich liebe es, in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen. Uhren sind für mich nicht nur schlichte Zeitmesser; vielmehr vereinen sie für mich die perfekte Symbiose aus Kunst, Technik und persönlichem Stil.
Ob es sich um Vintage-Modelle mit ihrem nostalgischen Charme handelt oder um moderne Kreationen, die Innovation und Ästhetik verbinden – jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Die Handwerkskunst, die in der Herstellung steckt, fasziniert mich genauso sehr wie die Vielfalt der Designs.
Uhren sind für mich nicht nur Accessoires; sie sind Zeitzeugen unseres Lebens. Der Blick auf mein Handgelenk erinnert mich nicht nur an die Tageszeit, sondern auch an besondere Momente, die ich mit bestimmten Uhren verbinde. Diese emotionale Verbindung vertieft meine Leidenschaft für Uhren noch mehr.
Hi Peter,
irgendwann möchte ich auch nochmal eine GS in meiner Sammlung mein Eigen nennen können, aber ……
Aktuell hat GS für mich noch das Schließenproblem. Die Uhren an sich brauchen wir nicht nach Defiziten suchen und die Bänder selber sind auch nicht von schlechten Eltern. Aber die Schließen sind aktuell noch ein Ausschlusskriterium für mich.
Rein vom optischen tendiere ich aber eher zur Rikka. Zu einen weil ich bereits einige Uhren in Blau habe zum anderen weil ich das satte Grün schon mag. Die Gangwerte reißen einen jetzt nicht vom Hocker, da gibt es bei GS andere Modelle die in meinen Augen besser sind.
Und wenn GS jetzt ihren Schließen noch auf die Reihe bekommt, werde ich mich bei GS auch intensiver umsehen.
Hey Mirko,
ich verstehe dich da vollkommen und du bist nicht der einzige, der auf eine verbesserte Schließe wartet.
Vielleicht haben wir ja 2025 Glück und GS überrascht uns Enthusiasten noch – wir werden sehen.