Große Freude herrscht im Hause von IWC. Die Uhrenmanufaktur aus Schaffhausen gewann beim diesjährigen Grand Prix d’Horlogerie de Genève mit dem Portugieser Eternal Calendar in der Kategorie “Aiguille d’Or”. Das bedeutet ins Deutsche übersetzt “Goldener Zeiger”. Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Auszeichnungen bei diesem Event. Das neue Modell von IWC überzeugte die Jury durch ihr Design, Aussehen und durch die zahlreichen aufwändigen Komplikationen.
Der GPHG ist ein prestigeträchtiger Wettbewerb und wurde erstmals im Jahr 2001 ausgetragen. Bei dieser Veranstaltung versammelt sich die Elite der Uhrenszene, um die herausragenden Leistungen in der Uhrenindustrie zu würdigen.
Das siegreiche IWC-Modell im Detail
Die Portugieser Eternal Calendar zeichnet sich durch eine komplett überarbeitete Gehäusekonstruktion mit einem schlankeren Gehäusering aus. Randgewölbte Gläser mit auf Vorder- und Rückseite geben den Blick frei auf die aufwändig gearbeiteten Zifferblätter und das Manufakturkaliber 52616, das mit einem Pellaton-Aufzug mit Keramikkomponenten ausgestattet ist und eine Gangreserve von sieben Tagen bietet.
Dank eines neu entwickelten 400-Jahres-Rads, das nur eine Umdrehung alle vier Jahrhunderte vollzieht, wird der Kalender über 400 Jahre hinweg drei Schaltjahre überspringen – ein Ereignis, das erstmals im Jahr 2100 stattfinden wird. Der ewige Kalender wird das Schaltjahr korrekt bis mindestens zum Jahr 3999 berechnen, da noch keine offizielle Entscheidung darüber getroffen wurde, ob das Jahr 4000 ein Schaltjahr sein wird.
IWC-CEO Grainger-Herr: "Ich bin überwältigt"
Der IWC-CEO Christoph Grainger-Herr nahm die Auszeichnung entgegen. “Ich bin überwältigt. Ich bedanke mich bei der Jury. Diese Auszeichnung bedeutet uns sehr viel. Das waren die längsten zwei Stunden in meinem Leben, bis die Entscheidung festgestanden ist“, sagte der 46-Jährige, der in ganz jungen Jahren durch seinen Vater zu der Uhren-Leidenschaft gefunden hatte.
Zudem lobte er sein gesamtes Team, ohne das dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre. “Ich will keine Preise für unser Marketing sondern für unsere Uhrmacherkunst gewinnen”, sagte der gebürtige Deutsche, der zum Abschluss auch wohlwollende Worte für die Konkurrenten hatte. “Es ist unglaublich, welche Meisterwerke mit den Händen geschaffen wurden.”
IWC überließ beim angesprochen Marketing nichts dem Zufall. die Uhrenmanufaktur aus Schaffhausen ließ für das neue Modell ein Musikstück von Hans Zimmer komponieren. Zimmer ist ist ein deutsch-amerikanischer Filmkomponist, der für seine Werke schon zahlreiche Auszeichnungen – darunter auch mehrmals den Oscar – gewonnen hat.
Alle 20 Gewinner im Überblick
- Aiguille d’Or: IWC Schaffhausen, Portugieser Eternal Calendar
- Challenge Watch Prize: Otsuka Lotec, No.6
- Eco-innovation Prize: Chopard, L.U.C Qualité Fleurier
- Chronometry Prize: Bernhard Lederer, 3 Times Certified Observatory Chronometer
- Iconic Watch Prize: Piaget, Piaget Polo 79
- Mechanical Exception Watch Prize: Bovet 1822, Récital 28 Prowess 1
- Chronograph Watch Prize: Massena Lab, Chronograph Monopoussoir Sylvain Pinaud x Massena Lab
- Men’s Complication Watch Prize: De Bethune, DB Kind Of Grande Complication
- Time Only Watch Prize: H. Moser & Cie, Streamliner Small Seconds Blue Enamel
- Jewellery Watch Prize: Chopard, Laguna High-Jewellery Secret Watch
- Artistic Crafts Watch Prize: Van Cleef & Arpels, Lady Arpels Jour Enchanté
- Ladies’ Complication Watch Prize: Van Cleef & Arpels, Lady Arpels Brise d’Été
- Ladies’ Watch Prize: Van Cleef & Arpels, Lady Jour Nuit
- Audacity: Berneron, Mirage Sienna
- Revelationr: Rémy Cools, Tourbillon Atelier
- Sports Watch: Ming, 37.09 Bluefin
- Tourbillon: Daniel Roth, Tourbillon Souscription
- Calendar and Astronomy
- Winner: Laurent Ferrier, Classic Moon Silver
- Men’s Watch: Voutilainen, KV20i Reversed
Auszeichnung für Jean-Pierre Hagmann
Neben den siegreichen Uhrenmanufakturen erhielt der Schweizer Jean-Pierre Hagmann den “Special Jury Prize” für sein Lebenswerk. Es ist eine Auszeichnung für seine außergewöhnlichen Leistungen und seinen Beitrag zur Bewahrung traditioneller Uhrmacherkunst.
Der 85-jährige Hagmann erlangte besondere Anerkennung für die Herstellung von Gehäusen für renommierte Uhrenmarken wie Audemars Piguet, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin und insbesondere Patek Philippe. Seine Initialen “JHP” sind in vielen von ihm gefertigten Gehäusen eingraviert und gelten als Zeichen höchster Qualität.
My two Cents
Der IWC-CEO Christoph Grainger-Herr ließ bei der Preisverleihung keinen Zweifel daran, wie viel die Auszeichnung der Portugieser Eternal Calendar für ihn und sein Team bedeutet. Seine sichtbare Aufregung und die herzlichen Dankesworte an die Mitarbeiter in den Werkstätten von Schaffhausen verliehen der Ehrung eine besonders emotionale Note. Die Portugieser Eternal Calendar hat den Sieg zweifellos verdient – sie ist ein Meisterwerk, das technische Innovation und ästhetische Perfektion auf höchstem Niveau vereint.
Der GPHG 2024 bewies einmal mehr, warum er als der „Oscar der Uhrenwelt“ gilt: Die Veranstaltung bot nicht nur Spannung, sondern auch eine Bühne für die Vielfalt und Kreativität der Branche. Von traditionsreichen Manufakturen bis hin zu unabhängigen Uhrmachern wurde die Bandbreite dessen präsentiert, was die moderne Uhrmacherkunst zu bieten hat.
Habt ihr das Event verfolgt? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Lasst es uns gerne in einem Kommentar wissen!
Harald Saller
Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt. Dieses Modell markierte 2009 meinen Einstieg in die Welt der Premium- und Luxusuhren.
In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue vor allem gerne hinter die Kulissen.
Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum Uhren ein tolles Hobby sind. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir auslösen. Als Journalist versuche ich, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.