
Heute wird es persönlich. Sehr persönlich sogar. Denn in der Uhren-Community sprechen wir ständig über Neuheiten, die nächste Traumuhr, über limitierte Editionen oder die besten Investments. Aber was oft zu kurz kommt, ist die emotionale Seite unseres Hobbys. Uhren sind nicht nur tickende Maschinen aus Metall und Glas, sie sind Begleiter, Erinnerungsstücke und Meilensteine in unserem Leben.
In diesem Beitrag stelle ich drei ganz besondere Uhren aus meiner privaten Sammlung vor. Drei Zeitmesser, die mich so sehr begeistern, dass ich sie für immer behalten werde. Unabhängig von ihrem Wert oder ihrer Seltenheit. Sie stehen für einen ganz bestimmten Moment in meiner Sammlerkarriere und haben meine Leidenschaft für Luxusuhren geprägt.
Was diese Auswahl so spannend macht, ist, dass die Uhren aus völlig unterschiedlichen Preiskategorien stammen. Das zeigt, dass wahre Leidenschaft und eine tiefe Verbindung zu einem Zeitmesser nicht vom Preisschild abhängen. Klar, Uhren kaufen gehört dazu, denn wie sollen sie sonst in die Sammlung kommen? Aber das eigentliche Hobby ist das Sammeln, das Pflegen und das Tragen. Und genau darum geht es in dieser Story.

Meine "erste richtige" Uhr – Eine Seiko Quarz Big Date
Beginnen wir mit einer Uhr, die streng genommen nicht meine allererste war, aber die ich dennoch gerne als meine erste “richtige” Uhr bezeichne: die Seiko Quarz Big Date mit der Referenz SUR009P1. Ich habe sie 2020 im Designer Outlet Roermond gekauft. Damals hatte ich mich schon eine Weile mit Uhren beschäftigt, aber mein Hauptfokus lag ehrlicherweise noch auf Fakes und Hommages – Dinge, auf die ich heute nicht mehr stolz bin und die ich aus gutem Grund nie wieder tun würde.

Diese Seiko Quarz war anders. Sie war eine bewusste Entscheidung für ein authentisches Stück. Sie kostete damals knapp 100 €, und obwohl ich eigentlich eine Automatikuhr wollte, hat mich das Design der Seiko sofort in den Bann gezogen. Meine Freundin hat mich damals bestärkt, die Uhr zu kaufen, die mir wirklich gefällt – eine Lektion, die ich bis heute verinnerlicht habe. Mit ihren 40 mm, dem flachen Gehäuse und dem sportlich-eleganten Design ist sie zeitlos. Besonders das Saphirglas und das Großdatum sind Features, die man in dieser Preisklasse selten findet.

Aber das Wichtigste: Diese Uhr hat meinen Geschmack nachhaltig geprägt. Die aufgesetzten Indizes, das Zifferblatt mit dem Sonnenschliff und die Dauphine-Zeiger erinnern mich sofort an die Ästhetik von Grand Seiko, einer Marke, die mich seit meinen Anfängen in der Welt der Luxusuhren am meisten fasziniert hat. Für mich war diese Seiko der Startschuss für eine echte Leidenschaft und der emotionale Grundstein meiner Sammlung. Ich werde sie niemals verkaufen.


Die erste mechanische Liebe – Seiko Alpinist SPB117
Nachdem die Quarz-Seiko meine Leidenschaft entfacht hatte, war klar, dass der nächste Schritt eine mechanische Uhr sein musste. Ich suchte und suchte, bis ich die Seiko Alpinist SPB117 entdeckte. Ich sah Bilder von ihr bei Hodinkee und war sofort verliebt. Sie erinnerte mich in ihrer geradlinigen, klaren Designsprache ein wenig an eine Rolex, mit ihrem Gehäuse, dem Oyster-ähnlichen Stahlband und der Datums-Lupe. Aber die Alpinist war trotzdem absolut eigenständig.

Die Marke Seiko kannte ich schon, und der Preis von rund 600-700 € war perfekt für den Einstieg in die Welt der mechanischen Uhren. Das Beste daran? Ich habe sie damals zu Weihnachten von einem sehr lieben Menschen geschenkt bekommen. Seitdem ist sie ein absoluter „Beater“ und zuverlässiger Begleiter in meinem Alltag.

Im Inneren der Alpinist schlägt das hochwertige Seiko-Kaliber 6R35 mit 70 Stunden Gangreserve. Obwohl ich mich nie wirklich um ihre Präzision gekümmert habe, weiß ich, dass sie mich nie im Stich lässt. Das Design und die Geschichte hinter der Bergsteigeruhr haben mich von Anfang an begeistert. Sie hat meine Vorliebe für Toolwatches mit schwarzen Zifferblättern und roten Akzenten gefestigt – ein Stil, den ich auch heute noch bei Uhren wie der OMEGA Seamaster Diver 300M oder der Rolex Sea-Dweller liebe.

Die Alpinist ist mehr als nur eine Uhr; sie ist ein täglicher Beweis dafür, dass eine Uhr, die man liebt, keinen Schongang braucht. Und sie ist ein weiteres Stück meiner Sammlergeschichte, das für immer bei mir bleiben wird.
Ein Meilenstein – Die OMEGA Speedmaster Professional Moonwatch
Und nun zum absoluten Höhepunkt meiner Sammlung und meiner persönlichen Traumuhr: Die OMEGA Speedmaster Moonwatch mit dem legendären Kaliber 3861. Diese Uhr ist nicht nur meine erste richtige Luxusuhr, sondern auch das teuerste, was ich mir jemals gekauft habe – sogar teurer als mein Auto.
Ich habe sie mir zu Weihnachten 2022 selbst geschenkt, nachdem ich sie mir ein halbes Jahr lang zum Ziel gesetzt hatte. Als ich damals noch im Verkauf im Kölner Laden von ALTHERR gearbeitet habe, habe ich mir genau diese eine Uhr reserviert. Mein Chef, Aleksej, hat mich immer wieder gefragt, wann ich sie denn endlich kaufen würde, weil die Nachfrage nach der Speedy 2022 extrem hoch war. Aber ich wusste, dass sie meine ganz persönliche Weihnachtsüberraschung werden würde.

Der Moment, als ich sie endlich in den Händen hielt, war unbeschreiblich. Dieser Stolz und dieses Gefühl hatte ich seitdem bei keinem anderen Uhrenkauf mehr. Die Speedmaster ist für mich mehr als nur eine Uhr. Sie ist ein Symbol für Durchhaltevermögen, für Träume, die wahr werden, und für ein Stück Geschichte am Handgelenk.
Ich habe diese Uhr so lieb gewonnen, dass ich sogar die beiden anderen verkaufen würde, wenn ich gezwungen wäre, mich zu entscheiden. Die Moonwatch ist unglaublich robust, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Sie ist mir einmal aus 1,50 Meter Höhe auf einen Betonboden gefallen und hat das – abgesehen von ein paar kleinen Macken am Horn – unbeschadet überlebt. Das Handaufzugswerk ist bombenfest und läuft einwandfrei.

Die einzige Anpassung, die ich vorgenommen habe, war die neue Schließe mit der Feinverstellung im Jahr 2023. Da mein Handgelenk stark auf Temperatur reagiert, ist diese Funktion für den perfekten Tragekomfort unerlässlich.
Die OMEGA Speedmaster ist die perfekte Uhr für jeden Anlass, sie passt zu jedem Outfit und ist ein absoluter Klassiker. Ihre Geschichte, ihr Design und ihre Robustheit machen sie zu meiner absoluten Lieblingsuhr – und zu einer, die ich für immer behalten werde.


Fazit: 3 Uhren, die eine Geschichte erzählen
Das Uhrensammeln ist eine Reise, und diese drei Uhren markieren für mich ganz besondere Stationen auf diesem Weg. Sie sind nicht einfach nur teure oder seltene Stücke, sondern emotionale Begleiter, die mich an meine Anfänge erinnern, meine Leidenschaft geformt und mir unvergessliche Momente beschert haben.
Welche Uhr aus deiner Sammlung würdest du niemals verkaufen? Hast du auch eine Uhr, die dich emotional besonders berührt oder deinen Geschmack geprägt hat? Schreib es mir unten in die Kommentare!

Johannes Karisch
Hallo zusammen, ich bin Johannes. Als Video-Content Manager versorge ich euch hier und auf all unseren Kanälen mit Uhren Videos. Bei ALTHERR startete ich 2021 als Sales Manager und wollte schon immer vor der Kamera Menschen für Uhren begeistern.
Meine Lieblingsuhr ist die OMEGA Moonwatch und meine Grail-Watch die Vacheron Constantin Overseas Dual Time Everest.
Hi Johannes,
ich gehe mal davon aus, dass dieser Beitrag hier parallel zum Youtube Video entstanden ist.
Und somit kann ich mich eigentlich nur in dem Wiederholen, was ich auch schon zu deinem Video geschrieben habe.
Die drei Uhren die wohl bei mir nie gehen werden sind, meine aller erste selber gekaufte Uhr (eine Frederique Constant Classic Heart Beat), das Geschenk meiner Frau (eine Omega SMP) und meine Grail (eine GO-Senator). Nicht einmal, wenn ich finanzielle Probleme hätte.
Wenn man Uhren mit bestimmten Emotionen verbindet fällt es einem umso schwerer sie wieder gehen zu lassen. Und eigentlich habe ich Uhren bisher nie gekauft, mit den Hintergedanken, sie würde auch mal wieder gehen. Muss aber auch gestehen, dass ich 2 Uhren hab wieder gehen lassen müssen, weil ich nach längerer Zeit dann doch bemerken musste, dass die Uhren an mir nicht funktioniert haben. Und eine ist mehr oder weniger getauscht worden, weil das Werk ist dasselbe nur die Verpackung war neu. Und zum Zeitpunkt des Kaufes der ersten Uhr, gab es die zweite noch nicht.