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Diese 5 Dressuhren sind komplett underrated

May 23, 2025 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Luca Cordes | 2 Kommentare | oacsspl

Dressuhren stehen bei Sammlern hoch im Kurs. Sie sind elegant, oft kleiner und flach und werten jedes Outfit durch ihre edle Anmutung auf. Wer an diese Uhrenkategorie denkt, dem liegen vermutlich direkt Namen wie die Rolex Datejust oder die Cartier Santos-Dumont auf der Zunge. Sie gehören ohne Zweifel zu den Platzhirschen unter den Dressuhren, doch viel spannender sind eigentlich die Modelle, die völlig unter dem Radar fliegen. Fünf davon stelle ich dir heute vor. 

Auf meiner Liste stehen dabei nicht nur sündhafte teure Luxus-Dresser, sondern auch leistbare Zeitmesser, die es trotzdem in sich haben. Ob Chronograph, Dreizeiger mit und ohne Datum oder Mondphase – für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel ist eine tolle Dressuhr dabei. Legen wir also los und tauchen ein in diese überaus spannende Uhrenkategorie, die eine enorme Vielfalt zu bieten hat. 

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Union Glashütte Noramis Datum mit grauem Zifferblatt und grauem Lederarmband abgebildet vor einem weißen Hintergrund
Bildquelle: Union Glashütte

1 | Union Glashütte Noramis Datum

Die Union Glashütte Noramis Datum (Referenz: D016.407.16.087.00) verbindet zeitlose Eleganz mit einem Hauch Retro-Charme und steht exemplarisch für die deutsche Uhrmacherkunst aus Glashütte. Ihr 40 Millimeter Edelstahlgehäuse besitzt eine schmale, polierte Lünette, die den Blick fast automatisch auf das fein abgestufte graue Zifferblatt lenkt. Dieses erscheint je nach Lichteinfall Anthrazit, dann wieder schieferfarben oder in warmem Graphit. So entsteht eine beeindruckende Tiefe, die Liebhaber von Dressuhren zu schätzen wissen dürften. Hinzukommen applizierte arabische Ziffern und Indizes, sowie eleganten Zeiger und ein leicht gewölbtes Saphirglas.

Nahaufnahme des Automatik-Kalibers UNG-07.S1 von Union Glashütte vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Union Glashütte

Angetrieben wird die Union Glashütte Noramis Datum Automatik-Kaliber UNG-07.S1 mit 60 Stunden Gangreserve und 25.200 Halbschwingungen pro Stunde. Dahinter verbirgt sich das bewährte ETA 2892A2, was kaum überrascht, da beide Unternehmen Teil der Swatch Group sind. Allerdings bezieht Union Glashütte keine kompletten Werke vom hauseigenen Produzenten, sondern lediglich Einzelteile, die in der eigenen Manufaktur zusammengefügt werden. Insgesamt soll über die Hälfte der Wertschöpfung direkt in Glashütte erfolgt. Das Kaliber UNG-07.S1 verfügt zudem über eine moderne Siliziumspirale und ist für diesen Preispunkt schön dekoriert. Ein Glasboden gibt Einblick in die feine Mechanik. 

Die Union Glashütte Noramis Datum (Referenz: D016.407.16.087.00) hat einen Listenpreis von 2.400,00 Euro (Stand: Mai 2025).

Breitling Avenger
IWC Portofino Chronograph mit silbernem Zifferblatt und dunkelbraunem Lederarmband abgebildet vor weißem Hintergrund
Bildquelle: IWC

2 | IWC Portofino Chronograph

Zwar ist die IWC Portofino Kollektion wahrlich nicht unbekannt, doch bekommt sie in meinen Augen noch immer deutlich weniger Aufmerksamkeit, als beispielsweise die Portugieser Linie des Herstellers. Dabei ist gerade die Referenz IW391027 ein echtes Schmuckstück, verbindet diese Dressuhr doch klassische Eleganz mit sportlicher Funktionalität. Das 42 Millimeter große und 13,6 Millimeter hohe Edelstahlgehäuse ist fein poliert und mit filigranen Bandanstößen versehen. Das silberne Zifferblatt überzeugt derweil mit applizierten Strichindizes und den formschönen Feuille-Zeigern sowie den abgesetzten Totalisatoren auf 6 und 12 Uhr. Eine zentrale Stoppsekunde und eine Datums- und Wochentagsanzeige auf 3 Uhr machen diesen eleganten Chronographen am dunkelbraunen Krokodillederarmband und mit gewölbten Saphirglas zu einem funktionalen Begleiter für besondere Anlässe.

Nahaufnahme des Edelstahlbodens der IWC Portofino Chronograph vor weißem Hintergrund
Bildquelle: IWC

Im Inneren des IWC Portofino Chronographen arbeitet das IWC Kaliber 75320, ein Automatikwerk, das für seine Robustheit und Zuverlässigkeit bekannt ist. Es bietet eine Gangreserve von 44 Stunden und schlägt mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Wer sich für diese Dressuhr entscheidet, dem bleibt ein Blick auf die Mechanik aber leider verwehrt, setzt IWC doch auf einen Edelstahlboden. Bei einer Wasserdichtigkeit von 30 Metern gilt es außerdem, das feuchte Nass so gut es geht zu vermeiden. Das trifft allerdings auf die meisten Zeitmesser dieser Kategorie zu. 

Der IWC Portofino Chronograph (Referenz: IW391027) hat einen Listenpreis von 7.100,00 Euro (Stand: Mai 2025). 

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag
Longines Flagship Heritage Mondphase mit silbernem Zifferblatt und grauem Lederarmband abgebildet vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Longines

3 | Longines Flagship Heritage Mondphase

Silberne Dauphine-Zeiger, applizierte Strichindizes und eine elegant integrierte Mondphase in der Datumsanzeige auf einem sanft gewölbten und ebenfalls silbernen Zifferblatt – die Longines Flagship Heritage Mondphase (Referenz: L4.815.4.72.2) präsentiert sich als Inbegriff einer klassischen Dressuhr. Ihr poliertes Edelstahlgehäuse misst 38,5 Millimeter im Durchmesser und 12,4 Millimeter in der Höhe, was zu einer ordentlichen Präsenz am Handgelenk führt. Das graue Alligatorlederband, ein Saphirglas und der verschraubte Gehäuseboden mit dem typischen Flaggschiff-Relief komplettieren den eleganten Gesamteindruck dieser schicken Dressuhr.

Nahaufnahme des Gehäusebodens der Longines Flagship Heritage Mondphase vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Longines

Im Inneren der Longines Flagship Heritage Mondphase arbeitet das Automatikkaliber L899, das mit einer wochenendsicheren Gangreserve von 72 Stunden und 25.200 Halbschwingungen pro Stunde aufwartet. Es verfügt über eine Silizium-Unruhspirale, die das Werk vor Magnetfeldern, Stößen und Temperaturschwankungen schützt. Da Longines ebenfalls zur Swatch Group gehört, basiert auch das L899 auf einem ETA-Kaliber. Der Werksproduzent stellt dieses jedoch exklusiv für Longines her, sodass fast schon von einem Manufakturwerk gesprochen werden kann. 

Die Longines Flagship Heritage Mondphase (Referenz: L4.815.4.72.2) hat einen Listenpreis von 3.400,00 Euro (Stand: Mai 2025).

Tissot Le Locle mit silbernem Zifferblatt und schwarzem Lederarmband abgebildet vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Tissot

4 | Tissot Le Locle Powermatic 80

Das eine Dressuhr nicht zwangsläufig teuer sein muss, beweist die Tissot Le Locle Powermatic 80 (Referenz: T006.407.16.033.00). Sie ist eine Hommage an die klassische Schweizer Uhrmacherkunst – benannt nach dem Firmensitz von Tissot im
traditionsreichen Le Locle. 
Ihr silberfarbenes Zifferblatt ist mit einem feinen Guilloché-Muster im zentralen Bereich und römischen Ziffern versehen, was ihr eine extrem hochwertige Ausstrahlung verleiht. Die schmalen, schwarzen Feuille-Zeiger unterstreichen zudem die elegante Linienführung des polierten 39,3 Millimeter Edelstahlgehäuses und sorgen für eine gute Ablesbarkeit. Ein kratzfestes Saphirglas, eine Datumsanzeige auf 3 Uhr und ein schwarzes Alligatorlederarmband mit Faltschließe runden das Design ab.

Nahaufnahme des offenen Gehäusebodens der Tissot Le Locle abgebildet vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Tissot

Angetrieben wird die Tissot Le Locle vom Automatik-Kaliber Powermatic 80 mit wochenendsicheren 80 Stunden Gangreserve. Seine Zuverlässigkeit und Präzision hat es bereits in der überaus beliebten Tissot PRX bewiesen und ist zudem recht schön anzusehen. Dafür sorgt der Glasboden, mit dem dieses Modell ausgestattet ist. Insgesamt ist die Tissot Le Locle der Preis-Leistungs-Killer dieser Kategorie und sowohl als Einstieg in die Welt mechanischer Zeitmesser geeignet als auch als dezenter Begleiter für Kenner klassischer Dressuhren.

Die Tissot Le Locle Powermatic 80 (Referenz: T006.407.16.033.00) hat einen Listenpreis von 645,00 Euro (Stand: Mai 2025).

Nahaufnahme des Zifferblattes der Alexander Shorokhov Revolution liegend auf einem Holzuntergrund
Bildquelle: Alexander Shorokhov

5 | Alexander Shorokhov Revolution Limited Edition

Zum Schluss wird es noch einmal besonders und exklusiv – mit der Alexander Shorokhov Revolution (Referenz: AS.REV-AVG). Diese Dressuhr ist ein kraftvolles Statement für Individualität, mechanische Raffinesse und künstlerischen Ausdruck. Das skelettierte und asymmetrische Zifferblatt lässt tief blicken: Aufwendig gravierte Brücken, handverzierte Oberflächen und das faszinierende Spiel der offenen Mechanik erzählen von avantgardistischer Uhrmacherkunst. Insbesondere die markante „60“ und das rote Farbschema sorgen für eine rebellische Ästhetik. Mit ihrem 43,5 Millimeter großen und 11,55 Millimeter hohen Edelstahlgehäuse ist sie für eine Dressuhr recht groß, dank der kurzen Hörner trägt sie sich aber dennoch ausgewogen am Handgelenk.

Nahaufnahme des offenen Gehäusebodens der Alexander Shorokhov Revolution vor grauem Hintergrund
Bildquelle: Alexander Shorokhov

Im Inneren der Alexander Shorokhov Revolution arbeitet das Automatik-Kaliber 2671.AS mit 42 Stunden Gangreserve und 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Das Werk bietet eine handgravierte und veredelte Schwungmasse und wird in Deutschland zusammengebaut, reguliert und kontrolliert. Limitiert ist diese exklusive Luxusuhr auf weltweit 100 Exemplare. Neben der feinen Mechanik ist auch das rote Hirschlederarmband mit gelben und blauen Ziernähten ein echter Hingucker. Ein Edelstahlarmband ist ebenfalls verfügbar und macht dieses Modell zu einem verlässlichen Begleiter für all jene, die nach einer echten Revolution für ihr Handgelenk suchen.

Die Alexander Shorokhov Revolution (Referenz: AS.REV-AVG) ist bei ALTHERR aktuell für 3.690,00 Euro erhältlich. 

Fünf völlig unterschätzte Dressuhren habe ich dir in diesem Beitrag vorgestellt. Welche davon ist dein Favorit? Schreib es mir unter diesen Beitrag in die Kommentare. Wenn du eine der Uhren einmal an deinem eigenen Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Köln beraten dich gerne persönlich. 

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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

2 Comments

  1. Hi Luca,

    Klasse Beitrag, und wirklich alles wissenswerte der einzelnen Uhren aufgeführt und gut beschrieben.
    Aber ganz ehrlich, ja ich verstehe, dass diese Uhren unter dem Radar fliegen. Mir sagt auch leider keine einzige davon zu. Union und Longines sind mir zu langweilig. Die Shorokhoff ist mir zu viel Kunst (und da bin ich ehrlich gesagt ein Banause). Die Tissot erinnert mich zu sehr an meine Frederique Constant Heart Beat Classic. Und die Portofino hat für mich keine ausreichende Gangreserve.

    Nach dem lesen des Beitrags habe ich mir selber die Frage gestellt, mag ich eventuell Dress-Watches nicht? Ja ich glaub schon das ich nicht unbedingt den Hang zur Dress-Watch habe. Ich möchte sie nicht verteufeln. Und eigentlich hat jeder der hier vorgestellten Uhren ihre eigene DNA, die sicher viele anspricht, mich halt nur nicht.

    Glücklicher Wiese haben alle Hersteller bis auf Shorokhoff, Alternative in ihrem Programm die mich ansprechen und wo es einige schon auf die Will-Haben-Liste geschafft haben. Allein die Abarbeitung der Liste lässt sich nicht so schnell umsetzen wie man vielleicht wollte.

    • Hey Mirko,

      ich hoffe, du genießt den Feiertag heute 😉 Herzlichen Dank für das Lob! Ich finde es immer wieder total spannend wie unterschiedlich die Geschmäcker von uns Uhrensammlern sein können. Von daher ist es nur legitim, dass dir keine der vorgestellten Uhren gefällt. Manchmal ändern sich die Dinge ja auch mit der Zeit. Shorokhoff als Marke fand ich ehrlicherweise bis vor kurzem auch nicht so interessant. Je mehr ich mir die Uhren anschaue, desto besser gefallen sie mir mittlerweile allerdings. Solange deine Will-Haben-Liste noch voll ist, ist aber doch alles gut. Ich bin gespannt, welche Uhr es bei dir als nächstes wird 🙂

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