Slide 1

Diese 7 Design-Codes von Cartier musst du kennen

February 16, 2024 | Lesedauer: 7 Minuten
Autor: Luca Cordes | 3 Kommentare | oacsspl

Nur wenige Uhrenliebhaber können sich der Strahlkraft von Cartier entziehen. Mit ikonischen Modellen wie der Tank oder der Santos schafft es die 1847 in Paris gegründete Marke früher oder später in fast jede Sammlung. Doch woran liegt es eigentlich, dass die Maison ungeachtet von Trends und Hypes bis heute Bestand hat und erfolgreich ist? 

Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten und auch verschiedene Dimensionen, die zu berücksichtigen sind. Ganz konkret wollen wir uns in diesem Beitrag aber mit einem Aspekt beschäftigen, der für den weit mehr als ein Jahrhundert andauernden Erfolg von Cartier maßgeblich ist: die einzigartigen Design-Codes des Hauses! Es gibt in der Uhrenindustrie nur wenige Unternehmen, die eine so klare Markenidentität verkörpern, wie Cartier es tut. Und obwohl die Zeitmesser der Manufaktur auf den ersten Blick meist klein und unscheinbar sind, bestechen sie doch durch ihre ganz eigene DNA. Entscheidend dafür sind 7 Design-Merkmale, die eine Uhr von Cartier unverwechselbar machen. Doch bevor wir uns diese anschauen, werfen wir vorab einen kurzen Blick auf die allgemeine Design-Philosophie der Maison. 

Die Design-Philosophie von Cartier

Alle Uhren von Cartier folgen gestalterischen Prinzipien, die der Hersteller klar definiert hat. Dazu zählt die Reinheit der Linie, die Präzision der Form, die Perfektion der Proportionen und edle Details. Weiter heißt es auf der unternehmenseigenen Website: “Klare und präzise Linien dienen als kompromissloses Leitmotiv. Sie sind das Markenzeichen von Cartier, einer der wenigen Maisons mit der besonderen Fähigkeit, Uhrenkollektionen zu kreieren, die zu Legenden werden.” Und als wenn das nicht schon genug wäre, kommt noch eine weitere Erfolgskomponente hinzu. 

Erfahre mehr über die Geschichte von Cartier!

Die meisten Uhren von Cartier vereinen nämlich einen Wiederspruch in sich: Sie haben etwas Romantisches, das jedoch erst durch den gezielten Einsatz von industriell gefertigten und im Grunde sehr unromantischen Teilen zum Tragen kommt. Konkret spreche ich hier zum Beispiel von Schrauben, die sowohl bei der Tank, als auch bei der Santos prägende Designelemente sind. Auch ein Panzer, der Louis Cartier als Inspiration für die Tank selbst diente, ist alles andere als eine Schönheit. Dennoch schafft es das berühmte Designhaus, unvergleichlich schöne Schmuckstücke auf dieser Grundlage zu gestalten. Dazu tragen eben auch jene 7 Merkmale bei, um die es jetzt gehen soll. 

Cartier Santos Dumont mit silbernem Zifferblatt und blauem Lederarmband vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Cartier

1 | Römische Ziffern

Ob SantosTankPanthère oder Ballon Bleu – alle Ikonen von Cartier sind mit römischen Ziffern ausgestattet, die den Uhren ihr Gesicht geben. Zumeist handelt es sich dabei um Zahlen in der Farbe Schwarz, die sich leicht neigen und ihren Platz entlang der Zeigerachse finden. Laut der Maison selbst “unterstreichen sie die klare Linienführung”, die einen Zeitmesser von Cartier stets auszeichnet. Einmal abgesehen von der Pasha finden sich die römischen Ziffern in wirklich jeder Kollektion wieder und prägen so seit jeher das Erscheinungsbilder der Marke. 

Nahaufnahme der römischen Ziffern von Cartier vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Cartier

Schon beim Urmodell der Santos aus dem Jahre 1904 bediente sich Louis Cartier diesem Designmerkmal und schuf für seinen Freund und Luftfahrtpionier Alberto Santos-Dumont die erste Armbanduhr für Herren. Dementsprechend ist es nur konsequent, dass der Hersteller bis heute bei den meisten Neuvorstellungen an den römischen Ziffern festhält und damit ein kleines Stück des Erbes von Louis Cartier wahrt. 

Breitling Avenger
Die erste Cartier Tank von 1917 vor weißem Hintergrund.
Bildquelle: Cartier

2 | Schienendekor

Das Schienendekor, oder auch Eisenbahnminuterié genannt, ist ein weiterer Design-Code, den sich Cartier zu eigen gemacht hat. Und das nicht erst seit gestern, wie die Aufnahme der ersten Tank aus dem Jahre 1917 zeigt. Louis Cartier persönlich schuf einst den Doppelstrich für die Minutenskala. Neben den römischen Zahlen ist das Schienendekor ein festes Element auf dem Zifferblatt eines Zeitmessers von Cartier, das kaum mehr wegzudenken ist. Es hat unabhängig von der Gehäuseform bestimmter Modelle bestand und ist wahlweise in der Mitte oder auch am Rand des Zifferblattes angeordnet. 

Das Schienendekor ist nicht zuletzt ein Beweis dafür, dass Louis Cartier ganz offensichtlich ein Händchen für die Symbiose aus perfektem Design und Alltagsnutzen besaß. So tragen zur guten Ablesbarkeit maßgeblich auch die fett hervorgehobenen Stundenmarkierungen bei. Zugleich haben sie einen großen Einfluss auf die Symmetrie des Zifferblattes, das im Falle der Cartier Tank auch aus diesem Grund sehr ausbalanciert erscheint. 

Das Schienendekor einer Cartier abgebildet vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Cartier
Newsletter-Sign-Up
Cartier Santos Dumont mit skelletiertem Zifferblatt in einer Hand

3 | Gebläute Schwertzeiger

Je nach Lichteinfall wirken sie oft schwarz, in Wahrheit aber sind die meisten Modelle von Cartier mit wunderschönen gebläuten Schwertzeigern ausgestattet. Die Maison wahrt damit eine lange Tradition, die in den Schweizer Bergen ihren Anfang fand. In einer Zeit, in der Uhren noch nicht wasserfest waren, erfanden Uhrmacher das Bläuen, um die Zeiger vor  klimatisch bedingtem Rost zu schützen. Um das einzigartige Cartier-Blau zu erzeugen, werden die Zeiger laut Angabe des Herstellers “auf die Sekunde genau bei über 300 Grad in speziellen Öfen gebrannt.” Sage und schreibe 20 verschiedene Arbeitsschritte seien bis zur Fertigstellung nötig.

Die gebläuten Schwertzeiger einer Cartier abgebildet vor einem weißen Hintergrund
Bildquelle: Cartier

Trotz des hohen Qualitätsanspruches von Cartier ist blau nicht gleich blau. Deshalb werden die Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger nach Nuancen ausgesucht und erst dann montiert, wenn ein Dreierpaar gefunden ist und keine farblichen Unterschiede mehr sichtbar sind. Das ist echte Liebe zum Detail, die einen Zeitmesser der Manufaktur so außergewöhnlich macht und die Herzen von uns Sammlern höher schlagen lässt.

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag
Cartier Tank Américaine mit Edelstahlgehäuse, silbernem Zifferblatt und blauem Lederarmband vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Cartier

4 | Cabochon Stein

Manchmal ist er rund, manchmal aber auch kantig oder spitz zulaufend: der blaue Cabochon Stein, mit dem die Aufzugskrone einer Cartier typischerweise besetzt ist. Bei den Modellen mit einem Goldgehäuse handelt es sich dabei um einen echten Saphir-Cabochon, während die Edelstahlvarianten mit einem synthetischen Spinell verziert sind. So oder so verleihen sie einem Zeitmesser der Maison den letzten Schliff und sind quasi das i-Tüpfelchen. Oder um es mit den Worten von Cartier selbst auszudrücken: Sie schlagen die Brücke zwischen Uhrmacherei und Schmuckkunst.”

Das macht Sinn, denn genau zwischen diesen beiden Welten bewegt sich die Marke schließlich selbst seit weit mehr als einem Jahrhundert. Der Cabochon Stein zierte übrigens auch schon die Ur-Santos, was seine Daseinsberechtigung noch einmal nachdrücklich unterstreicht.

Nahaufnahme des blauen Cabochon-Steins auf der Krone einer Uhr von Cartier vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Cartier
Cartier Tank Francaise liegend vor hellblauem Hintergrund

5 | Versteckter Cartier-Schriftzug

Mit bloßem Auge ist der versteckte Cartier-Schriftzug auf dem Zifferblatt einer Uhr des Hauses kaum zu erkennen. Wer jedoch ganz genau hinschaut oder eine Lupe zu Hand nimmt, wird ihn sehen. In der Regel befindet sich der Unternehmensname in Miniaturform integriert in die römische Sieben. Immer ist das allerdings nicht der Fall. Bei älteren Modellen wie meiner Cartier Santos Galbee Ref. 187901 aus 1991 verbirgt er sich beispielsweise in der römischen Zehn. Die Maison hat hier, ähnlich wie Omega mit dem winzigen ins Glas gravierten Markenlogo, einen charmanten Weg gefunden, um die eigenen Uhren stilvoll zu signieren. 

Nahaufnahme des versteckten Cartier Schriftzuges in der römischen 7 auf einem weißen Zifferblatt
Bildquelle: Cartier

Der versteckte Cartier-Schriftzug passt auch deshalb so gut zur Marke, weil er zugleich verspielt und elegant daherkommt. So unterstreicht Cartier noch einmal den romantischen Touch, der den eigenen Uhren seit den Anfängen inne wohnt. 

Cartier Tank Américaine mit goldenem Gehäuse, weißem Zifferblatt und braunem Lederarmband vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Cartier

6 | Guillochierung

Das weiße Zifferblatt einer Cartier Santos oder auch einer Tank mutet in der Regel ziemlich schlicht an. Dass das aber auch anders geht, zeigt der Hersteller mit der hauseigenen Guillochierung! Dabei handelt es sich um eine Dekortechnik, die um 1900 erstmalig in der Schmuckkunst der Maison eingesetzt wurde und bis heute bei ausgewählten Zeitmessern bewundert werden kann. Ein Beispiel dafür ist die oben abgebildete Tank Américaine in Vollgold, deren gediegener Look durch die Guillochierung auf wunderschöne Weise abgerundet wird. Detailverliebte Uhrensammler kommen hier voll auf ihre Kosten. 

Ganz konkret bezeichnet die Guillochierung eine Gravur, die aus feinen Linien besteht und das Zifferblatt ziert. Ist diese erst einmal abgeschlossen, so ergibt sich ein wellen- oder strahlenförmiges Muster, das eine geradezu hypnotische Wirkung erzeugt. 

Nahaufnahme eines weißen Cartier Zifferblattes mit wellenförmigem Muster
Bildquelle: Cartier
Cartier Tank Louis WGTA0175 mit einem Zifferblatt im Diskokugel-Look an einem blauen Lederarmband gehalten von einer Hand vor dunklem Hintergrund

7 | Aufzugskrone

Das Erscheinungsbild der Aufzugskrone überlässt Cartier ebenfalls nicht dem Zufall. Als bekannteste Variante gilt wahrscheinlich die perlierte Krone der Tank (s. Fotos). Ähnlich populär ist das mehrkantige Exemplar, mit der die Santos de Cartier versehen ist. Eine kannelierte Krone hat die Maison auch im Repertoire. Zu finden ist diese etwa bei der Ballon Bleu. Cartier zeigt sich an diesem Punkt flexibel und ist nicht ausschließlich auf ein Design festgelegt. Ein wildes Herumprobieren mit unterschiedlichen Modellen und Aufzugskronen verbietet sich für die von Stil und Klasse geprägte Manufaktur aber fast schon selbstredend. 

Nahaufnahme der Krone einer Cartier vor weißem Hintergrund
Bildquelle: Cartier

Ein weiterer Hinweis auf den blauen Cabochon Stein darf hier in meinen Augen ebenfalls nicht fehlen. Er trägt maßgeblich zum Design der Aufzugskronen bei und prägt den Look einer Uhr von Cartier ungemein. So wird aus einem für das Stellen von Uhrzeit und Datum notwendigen Bauteil ein Synonym für pure Schönheit. 

Du kennst nun die 7 wichtigsten Design-Codes von Cartier. Dass ich ein glühender Fan der Maison bin, weißt du mittlerweile wahrscheinlich schon. Aber was ist mit dir? Teile deine Meinung zu Cartier mit der ALTHERR Community und mir unter diesem Beitrag in den Kommentaren. Wenn du eine Uhr von Cartier einmal an deinem eigenen Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin beraten dich gerne persönlich. 

Teile den Beitrag
Avatar photo
Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

3 Comments

Hat dir unser Artikel gefallen? Schreibe uns deine Meinung und diskutiere mit unserer Community!

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *