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Darum kennt jeder Breitling

March 31, 2021 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Benedict Schweiger | 0 Kommentare | oacsspl

Es gibt ein paar Uhrenmarken, die wirklich jeder kennt: Rolex, Patek Philippe, Omega – und eine dieser Marken ist auch Breitling!

Wie kommt das?

Unter anderem durch eine lange Firmengeschichte, starke Innovation und ikonische Uhrenmodelle, die dazu geführt haben, dass viele Menschen mit der Zeit auf Breitling aufmerksam geworden sind. In ihrer nun schon 130-jährigen Firmengeschichte hat Breitling eine wahre Evolution erlebt!

Seit der Gründung der Firma Breitling in 1884 durch Léon Breitling, lag das Augenmerk auf der Entwicklung von technischen Geräten zur Messung der Zeit. Allerdings ging es dabei anfangs nicht nur um Uhren, sondern Breitling hat unter anderem auch für die Polizei ein Gerät entwickelt, mit der sie Geschwindigkeiten von Autos messen konnten. Somit hat Breitling dem ersten Strafzettel den Weg geebnet. Also denkt daran, wenn ihr das nächste Mal geblitzt werdet, bei wem ihr euch dafür bedanken könnt.

Breitling Avenger

Der Fokus lag aber schon von Anfang an auf dem Thema Chronographen – diese zu entwickeln und somit funktionale Uhren zur Messung der Zeit zu erschaffen. Das hat auch nach den 30 Jahren, in denen Léon das Unternehmen aufgebaut hat, sein Sohn Gaston weitergeführt.

Die frühe Ära des Familienunternehmens Breitling wurde also von Léon und seinem Sohn Gaston geprägt, die sich auf technische, feine Zeitmesser konzentrierten, die zum einen funktional sind und bei denen die Technik im Vordergrund steht.

Als Gaston aber krank wurde und sein noch sehr junger Sohn Willy das Ruder übernehmen musste, kam der erste Evolutionsschritt in der Geschichte von Breitling. Denn Willy war nicht nur ein technikaffiner Manager, sondern er hatte auch eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und somit eine etwas andere Perspektive auf die Produkte und die Geschichte von Breitling.

Bildquelle: Breitling

Er hat nämlich für sich erkannt, dass der Fokus auf Technik und Funktionalität nicht so viele Kunden erreichen würde, wie wenn er sich zudem auch auf andere Produkte und andere Zielgruppen fokussiert. So hat er anfangs seiner Amtszeit zum einen Bordchronographen für Autos und Flugzeuge entwickelt und diverse Auto- und Flugzeughersteller mit diesen beliefert. Zum anderen hat er erkannt, dass in den 40er-Jahren ein Trend stattfand, und zwar weg von den funktionalen Zeitmessern, hin zu eleganten Uhren für den urbanen Menschen.

Knapp 60 Jahre nach der Gründung hat hier also ein Umdenken stattgefunden, was die Evolution von Breitling tatsächlich bis heute befeuert hat. Es war der Schritt weg von der Technik hin zur Eleganz – aber dabei hat Breitling natürlich nicht komplett seine DNA verloren. In 1941 hat Breitling die erste Chronomat – den Chronographen für Mathematiker entwickelt – diese war die erste Uhr, die einen Rechenschieber in der Lünette besaß und somit bahnbrechend innovativ war.

Außerdem hatte die Chronomat einen Totalisator mit einem 45 Minuten Register auf 3 Uhr – was vor allem für Fußballfans sehr praktisch war und dem ein oder anderen ein paar Jahre später bestimmt beim Wunder von Bern zur Seite stand.

In 1943 hat Breitling dann seine Produkte an urbane Menschen mit einem eleganten Stil gerichtet.

In dem Jahr hat Breitling nämlich die Premier vorgestellt, die einen Bicompax darstellte und den Glanz und die Eleganz der 40er-Jahre aufleben ließ. Zudem hat Breitling dann auch noch die Datora auf den Markt gebracht, eine Uhr die nicht nur als Chronograph galt, sondern einen vollständigen Kalender aufweisen konnte. Diese Produkte führten dann dazu, dass Breitling den Umschwung schaffte – weg vom funktionalen Zeitmesser hin zur emotionalen Luxusuhr.

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Im Anschluss hat Breitling die Evolution weitergeführt und Willy Breitling hat eine ganze Kollektion um seine Kernprodukte aufgebaut. Dabei hat er sich vor allem auf 3 Elemente konzentriert: Luft, Wasser und Land. Diese 3 Elemente finden sich auch heute noch in den beliebten Kollektionen wieder.

Aber wie haben sie diese nun mit Leben gefüllt? Das ist nämlich in den Folgejahren passiert!

1952 ist eine Uhr auf den Markt gekommen, die wir alle kennen und die die Geschichte von Breitling maßgeblich beeinflussen sollte: Die Navitimer!

Bildquelle: Breitling

Die Navitimer hat sich 1952 am Rechenschieber der ehemaligen Chronomat bedient und ist zu der Uhr geworden, die für Piloten unabdingbar wurde. Genau das war auch das Ziel von Willy Breitling, denn er wollte eine Uhr entwickeln, die die Fliegernatur von Breitling so ergänzt, dass sie zudem auch funktional den Piloten dabei hilft ihren Beruf leichter ausüben zu können. So hat Willy also eine weitere Zielgruppe angesprochen und quasi den ersten Bordcomputer am Handgelenk erfunden.

5 Jahre später – 1957 – hat Breitling dann die SuperOcean, ihre erste Taucheruhr veröffentlicht. Damals mit dem Fokus auf Wissenschaftlern und Abenteurern, die auf ihren Expeditionen einen zuverlässigen Zeitmesser brauchten. Diese Uhr von 1957 diente als Inspiration für die SuperOcean Kollektion und zeigt die starke DNA, die wir auch heute noch bei Breitling erkennen können.

Auch an Land hat sich die Kollektion jedoch weiterentwickelt. 1964 hat Breitling die einzigartige Top Time mit dem legendären Zorro-Zifferblatt herausgebracht. Mit der Top Time ging es darum einen Chronographen an den Mann zu bringen, der für etwas stand, was mehr als nur funktionales Zeitmessen war. Die Uhr ist super angekommen, nicht nur bei Männern sondern auch bei Frauen, die diesen markanten Stil sehr ansprechend fanden und diese „Land-Kollektion“ von Breitling geradezu zelebriert haben.

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag

So hat Willy Breitling es also geschafft Schritt für Schritt mehr Zielgruppen anzusprechen und Breitling für eine breite Masse an Menschen zugänglich und attraktiv zu machen. Das hat sehr gut funktioniert und hat für ein weitgehendes Interesse für Breitling gesorgt, so dass viel Menschen die Marke und ihre Produkte nun kennenlernten.

In den 1970er Jahren musste die Evolution von Breitling allerdings einen großen Schlag hinnehmen. Denn die Quarz-Krise ist auch an Breitling nicht ohne weiteres vorbeigegangen.

Sie haben daraufhin versucht selbst Modelle wie die Navitimer mit einem Quarz-Uhrwerk zu versehen, um sich auf diesem neuen Markt behaupten zu können.

Willy musste dann entscheiden, wie es weitergehen-, und wie Breitling bestehen sollte. Dabei wollte er sich primär auf die DNA des Unternehmens konzentrieren und hat sich dazu entschieden das Augenmerk nun auf Instrumente für Profis zu legen. Diese Strategie ist jedoch nicht ganz aufgegangen, weswegen Breitling in finanzielle Schwierigkeiten geriet und das Unternehmen 1979 von Ernest Schneider übernommen wurde.

Auch dieser hat sich auf das konzentriert, was in der Breitling-DNA festgeschrieben stand und für ihn waren das die mechanischen Chronographen. Er hat dann im laufe der 80er-Jahre tief in den Archiven von Breitling gekramt und eine Uhr gefunden, die er neu aufsetzen wollte und die sich als großer Durchbruch entpuppen sollte: Die Breitling Chronomat!

Bildquelle: Breitling

Im Jahr 1984 hat Ernest Schneider sich dann dazu entschieden die neue Chronomat aufzulegen – mit dem Zielmarkt der Fliegerei. Dadurch hat er 2 essenzielle Dinge zusammengebracht, die heute für Breitling stehen wie nichts anderes: Mechanische Chronographen und das Fliegen.

Diese Kombination hat dazu geführt, dass es wieder eine enorme Begeisterung in der Bevölkerung gab und Breitling wieder in aller Munde war. Außerdem hat Breitling es damit geschafft das bewährte Flieger-Image wieder aufleben zu lassen, so dass auch unter anderem die Navitimer davon enorm profitierte und Breitling in den Folgejahren geradezu eine Renaissance erleben durfte.

Obendrein hat dann die starke Innovationskraft – die Breitling seit Tag 1 bewiesen hat – letztlich dazu geführt dass 2009 das erste Breitling Manufakturkaliber-Chronographenwerk auf den Markt gebracht wurde: Das Breitling B01

Bildquelle: Breitling

In 2017 haben die Eigentümer – die Familie Schneider – ihre Anteile an Breitling an CVC Capital Partners verkauft und Georges Kern – dem neuen CEO von Breitling – den Staffelstab übergeben. Seitdem hat sich Breitling sehr dynamisch gezeigt und weiterentwickelt, sowohl in der Präsentation und den Produkten als auch weiterhin in der Innovationskraft.

Also, wieso kennt nun jeder Breitling?

Zusammengefasst sind es die verschiedenen Zielgruppen, denen sich Breitling mit der Zeit mehr und mehr gewidmet hat und die sie mittlerweile viel sukzessiver versuchen anzusprechen. Gepaart mit den ikonischen Modellen, die für den absoluten Durchbruch des Schweizer Unternehmens gesorgt haben, ist Breitling heute eine absolute Weltmarke, die so gut wie jeder kennt.

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Benedict Schweiger

Hey Freunde! Mein Name ist Benedict und ich verantworte seit 2020, als ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, das Marketing beim Juwelier ALTHERR. Zusammen mit meinem Team versuche ich tagtäglich Mehrwert für Uhrenenthusiasten zu schaffen und mehr Uhrenfans für ALTHERR zu begeistern. Dabei trage ich meist OMEGA, Tudor oder Cartier am Handgelenk.

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