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Neue Tank Louis Modelle: Ist Cartier verrückt?

January 19, 2024 | Lesedauer: 4 Minuten
Autor: Luca Cordes | 0 Kommentare | oacsspl

Der alte Panzer erstrahlt in neuem Glanz: Mit dem Release zweier extravaganter Tank Louis Modelle hat Cartier ein Ausrufezeichen gesetzt und gezeigt, wozu die Maison in der Lage ist, wenn Kreativität und Wagemut in einem Design aufeinandertreffen. Gefallen werden diese Varianten bestimmt nicht jedem. Wen die romantischen Uhren mit der typisch verspielten Cartier-DNA jedoch im Herzen berühren, der wird durch die Ablehnung der Anderen nur noch mehr getriggert. Dazu reicht schon ein einziger Blick auf die Zifferblätter.

Die Cartier Tank ist eine absolute Ikone. Umso mehr beeindruckt mich der Mut, mit dem Cartier dieses besondere Modell in die Zukunft führt. Wer allerdings die Geschichte der im Jahre 1917 auf den Markt gekommenen und einem Panzer nachempfundenen Uhr kennt, weiß, dass das kein Zufall ist. Macht doch die eigene Wandlungsfähigkeit seit jeher einen großen Teil der Faszination dieses Zeitmessers aus. Als absoluter Fan der Maison Cartier empfinde ich auch die zwei neuen Tank Louise Modelle als sehr gelungen. 

Sowohl die Referenz WGTA0175, als auch die Referenz WGTA0176 besitzt ein Gehäuse aus 18-karätigem Gold und ein Handaufzugswerk, das unter dem geschlossenen Gehäuseboden arbeitet. Hinzu kommen schwertförmige Zeiger aus vergoldetem Edelstahl,  ein blauer Saphir-Cabochon auf der Perlenkrone und ein Mineralglas. Was die Abmessungen angeht, so zählen beide Varianten mit 33,7 mm x 25,5 mm zu den großen Modellen der Marke und die Höhe beträgt lediglich schlanke 6,6 mm. Die Gemeinsamkeiten beider Uhren sind damit geklärt. Schauen wir sie uns nun also einmal im Detail an und decken die kleinen aber feinen Unterschiede auf.

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Cartier Tank WGTA0176 mit mehrfarbigem Zifferblatt und am schwarzen Lederarmband gehalten von einer Hand vor dunklem Hintergrund

Cartier Tank Louis WGTA0176

Die Tank Louis WGTA0176 strahlt auf eine wunderschöne Weise die Cartier eigene Gediegenheit aus und kommt mit einem Gehäuse aus Roségold sowie an einem marineblauen Alligatorlederarmband. Sämtliche Puristen unter uns Sammlern werden beim Anblick dieser Uhr Luftsprünge machen, zeigt sie doch lediglich die Zeit an und verzichtet komplett auf weitere Komplikationen. So entsteht ein aufgeräumter, aber zugleich von viel Wärme geprägter Look, der einzigartig ist. Insgesamt präsentiert sich diese Tank Louis in Sachen Formsprache und Design so “tankig” (dieses Adjektiv habe ich mir gerade selbst ausgedacht!), wie sie nur sein könnte. Die volle Aufmerksamkeit des Betrachters zieht aber ohnehin das Zifferblatt auf sich, das einem Kunstwerk gleicht. 

Nahaufnahme des bunten Zifferblattes der Cartier Tank Louis WGTA0176

Cartier hat hier ganze Arbeit geleistet und ein von verschiedenfarbigen Rechtecken geprägtes Blatt geschaffen, das aufsehenerregender kaum sein könnte. Auf der eigenen Website spricht die Maison von drei Goldtönen, doch je nach Lichteinfall schimmern manche davon sogar bläulich. Gut zu erkennen ist das auf diesem Foto. Cartier war dieser Geniestreich aber offensichtlich noch nicht genug und so haben die Designer dem Zifferblatt auch noch eine Bürstung spendiert, die zu mehr Tiefe führt.

Gegeizt hat der Hersteller lediglich bei der Schrift auf dem Zifferblatt. Und das ist auch gut so! Bei dieser Cartier Tank Louis finden sich weder römische Ziffern, noch eine Eisenbahnminuterie. Nur der Cartier-Schriftzug auf 12 Uhr und das obligatorische kleine “Swiss Made” auf 6 Uhr bekommen ihren Platz – ähnlich wie bei einem Gemälde, auf dem der Künstler seine Signatur auch nur ganz klein in einer Ecke hinterlässt. 

Die Cartier Tank Louis WGTA0176 hat einen Listenpreis von 14.900,00 Euro.

Breitling Avenger
Cartier Tank Louis WGTA0175 mit einem Zifferblatt im Diskokugel-Look an einem blauen Lederarmband gehalten von einer Hand vor dunklem Hintergrund

Cartier Tank Louis WGTA0175

Die Cartier Tank Louis WGTA0175 könnte ohne Zweifel als die extrovertierte Schwester der WGTA0176 bezeichnet werden. Bei ihr setzt die Maison auf ein Gehäuse aus Gelbgold und ein braunes Alligatorlederarmband. Durch den deutlich helleren Goldton zieht diese Variante gefühlt noch einmal mehr Aufmerksamkeit auf sich und bricht aufgrund des Zifferblattes ein Stück weit mit der vornehmen Zurückhaltung, die eine Uhr von Cartier in der Regel auszeichnet. Das ist aber kein Nachteil, sprüht diese Tank Louis doch nur so vor Energie und einem gewissen Maß an Witz. Dem Designer, der auf die Idee mit dem Zifferblatt im Mosaik-Stil gekommen ist, kann ich nur gratulieren. Es blitzt und funkelt bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen auf eindrucksvolle Weise und ähnelt einem Naturschauspiel. 

Zugleich kann das Blatt als Anlehnung an eine Discokugel aus den 1990er-Jahren gesehen werden. Bei der Tank Louis WGTA0175 spricht Cartier erneut von verschiedenen Goldtönen, doch auch hier erscheinen die kleinen Vierecke je nach Reflexion bläulich bis bräunlich. Römische Zahlen oder eine Eisenbahnminuterie hält die Maison bei diesem Zeitmesser wieder nicht für nötig und bleibt der eigenen Linie damit treu.

Nahaufnahme des Zifferblattes der Cartier Tank Louis WGTA0175 vor dunklem Hintergrund

Der Cartier-Schriftzug auf 12 Uhr und das kleine “Swiss Made” auf 6 Uhr sind dagegen gesetzt und schaffen einen beruhigenden Gegenpol zum Rest des aufregenden Zifferblattdesigns. So bleibt auch diese Tank Louis das, was sie schon immer war: Eine Ikone der Uhrenindustrie, die jetzt völlig zurecht ein anderes Gesicht zeigt und trotz ihrer langen Existenz noch immer zu überraschen weiß. 

Die Cartier Tank Louis WGTA0175 hat einen Listenpreis von 14.900,00 Euro.

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Meine Meinung zu den neuen Cartier Tank Louis Modellen

Als Liebhaber der Maison Cartier kann ich gar nicht anders, als diese beiden besonderen Tank Louis Modelle zu feiern. Einerseits gefallen sie mir tatsächlich so, wie sie sind. Andererseits sehe ich in diesen zwei Uhren aber noch viel mehr: Sie zeugen von der besonderen Größe, die Cartier als Marke ausmacht. Gegründet wurde das Unternehmen 1847 von Louis-Francois Cartier in Paris. Das Designhaus hat damit eine lange Tradition, die durchaus lähmen könnte. Doch das tut sie erstaunlicherweise nicht. 

Der Umgang von Cartier mit der Tank Louis beeindruckt mich. Warum? Weil ich eine selbstbewusste Maison sehe, die das große Erbe dieser hauseigenen Ikone zwar achtet und auch wahrt, jedoch nicht in Ehrfurcht erstarrt. Obwohl die Revolution schon 1917 mit der Vorstellung der Ur-Tank passierte, scheut Cartier die Evolution nicht und trifft immer wieder auch verrückte Entscheidungen, wie die beiden vorgestellten Referenzen zeigen. Genau das ist auch die Antwort auf die Frage, die ich in der Headline aufgeworfen habe. Cartier ist tatsächlich verrückt – aber im positiven Sinne!

Wie gefallen dir diese zwei besonderen Cartier Tank Louis Modelle? Teile deine Meinung mit der ALTHERR Community und mir unter diesem Beitrag in den Kommentaren. Wenn du selbst einmal eine Cartier an deinem eigenen Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Köln beraten dich gerne persönlich auf deinem Weg zur Traumuhr. 

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Luca Cordes

Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)

Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.

Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“

In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!

Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.

Dein Luca

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