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Ikone im Review: Breitling Navitimer Chronograph

April 25, 2025 | Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Peter Schober | 0 Kommentare | oacsspl

Mit dem Navitimer Chronograph hat Breitling nicht nur ein Modell im Sortiment, das auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, sondern auch über die Jahre eine sehr große Fangemeinde unter den Uhrenenthusiasten erobert hat. Dass die Begeisterung für dieses Modell groß ist, hat auch Breitling erkannt, und so gibt es mittlerweile die Navitimer nicht nur mit dem atemberaubenden B01-Kaliber, sondern auch in verschiedenen Größen und mit diversen Komplikationen. In diesem Beitrag vom ALTHERR-Magazin nehme ich für euch die klassische Variante der Navitimer genau unter die Lupe. Kann sie überzeugen, oder endet das Review mit Ernüchterung? Lehnt euch also zurück und begleitet mich auf meiner spannenden Reise von der Geschichte bis hin zur neuesten Version der Breitling Navitimer B01.

Breitling Avenger

Die Geschichte des Breitling Navitimer Chronograph

Die Breitling Navitimer ist weit mehr als eine gewöhnliche Armbanduhr – sie verkörpert Luftfahrttradition, technische Perfektion und herausragendes Design. Ihre Geschichte begann im Jahr 1952, als Willy Breitling ein hochpräzises Instrument entwickelte, das speziell auf die Anforderungen von Piloten abgestimmt war. Dieser Chronograph diente nicht nur der Zeitmessung, sondern ermöglichte auch komplexe Berechnungen, die für die Navigation in der Luft unverzichtbar waren. Zwei Jahre nach ihrer Einführung wurde die Navitimer von der Aircraft Owners and Pilots Association (AOPA), der weltweit größten Pilotenvereinigung, als offizieller Zeitmesser anerkannt. Damit begann nicht nur die Ära des „Navigation Timers“ – kurz „Navitimer“ –, sondern auch eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte.

Breitling Navitimer Heritage liegend auf Tisch
Bildquelle: Breitling

Doch ihr Einfluss blieb nicht auf die Luftfahrt beschränkt. Im Jahr 1962 gelangte die Navitimer sogar in den Weltraum, als Astronaut Scott Carpenter sie auf einer Mission trug und sie damit offiziell Teil der Raumfahrtgeschichte wurde. Auch abseits der Fliegerei erfreute sich diese Uhr großer Beliebtheit: Zahlreiche prominente Persönlichkeiten schätzten sowohl ihre beeindruckende Funktionalität als auch ihr ikonisches Design. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Navitimer kontinuierlich weiterentwickelt, ohne ihren markanten Charakter zu verlieren. Heute erscheint sie in einer zeitgemäßen Interpretation, die klassische Designelemente mit innovativer Technologie verbindet und sowohl Fans traditioneller Fliegeruhren als auch eine neue Generation von Uhrenliebhabern begeistert.

Heute gibt es die Breitling Navitimer nicht nur mit dem legendären B01-Werk aus dem Hause Breitling, sondern auch in verschiedenen Größen und Komplikationen. Den Gedanken, dass Fliegeruhren überdimensional groß sind, könnt ihr an dieser Stelle verwerfen, denn die klassische Breitling Navitimer gibt es unter anderem in den Größen 41, 43 oder 46 Millimeter. (Fans der Navitimer als Dreizeiger können natürlich auch noch auf kleinere Größen zugreifen, ich möchte mich jedoch in diesem Review auf den Chronographen mit 46 Millimeter beschränken.)

Breitling Navitimer B01 schwarz liegend auf Tisch
Bildquelle: ALTHERR

Das Design des Breitling Navitimer Chronograph

Bevor wir uns die inneren Werte bzw. das Tragegefühl der Navitimer genauer ansehen, widmen wir uns den charakteristischen Merkmalen der Uhr – dem Erscheinungsbild bzw. dem, was die Navitimer so besonders und unverkennbar macht. Als Paradebeispiel für das Review habe ich mich für die schwarze Variante mit der Referenz AB0137211B1P1 entschieden, da dieses Modell für mich die Navitimer am besten repräsentiert.

Ein kurzer Blick auf das schwarze Zifferblatt genügt, und es wird schnell klar, dass sich bei diesem Modell das eine oder andere abspielt. So stechen nicht nur die weißen Totalisatoren hervor, die meiner Meinung nach in der elegantesten Anordnung auf 3-6-9 Uhr positioniert wurden, sondern auch die weiße Rechenschieberlünette.

Bildquelle: ALTHERR

Eine Rechenschieberlünette ist eine spezielle drehbare Lünette auf Uhren, die zur Durchführung mathematischer Berechnungen genutzt werden kann – ähnlich wie ein mechanischer Rechenschieber.

Diese Lünette basiert auf einer drehbaren logarithmischen Skala und arbeitet mit einer festen inneren Skala am Zifferblatt zusammen. Hierdurch wird es dem Träger ermöglicht, einfache Berechnungen wie Multiplikationen oder Divisionen durchzuführen. Hierfür muss lediglich die Lünette, die einen Referenzpunkt aufweist, verschoben werden, und das gewünschte Ergebnis kann infolgedessen abgelesen werden. Will man also beispielsweise 12 mit 5 multiplizieren, dreht man die äußere Lünette, bis die 12 über dem roten Referenzpunkt 10 ist. Danach sucht man sich am inneren Ring die 5(0) (Achtung, 10er-Potenzen müssen im Kopf gerechnet werden!) und kann das Ergebnis 60 ablesen.

Wristshot Breitling Navitimer B01 mit schwarzem Zifferblatt
Bildquelle: ALTHERR

Referenznummer: AB0137211B1P1

Durchmesser: 46 mm

Höhe: 13,9 mm

Lug to Lug: 51,8 mm

Bandbreite: 22 mm

Material: Edelstahl

Glas: Saphirglas

Wasserdichtigkeit: 30 Meter

Kaliber: Breitling 01

Preis: 9.150 € am Lederband (Stand: 10/2024)

Doch die Breitling Navitimer kann weitaus mehr als nur rechnen. So findet sich auf der 6-Uhr-Position die Datumsanzeige, die durch die schwarze Schrift am weißen Datumsrad einen kräftigen Kontrast für das schnelle Ablesen des Datums bietet. Auf den drei weißen Totalisatoren finden sich die Stoppminute (3 Uhr), die Stoppstunde (6 Uhr) und die kleine Sekundenanzeige. Die Chronographen-Sekunde befindet sich im Zentrum des Blatts und sticht durch ihren markanten Rotton deutlich hervor.

Neben den vielen zuvor genannten Komplikationen brilliert die Navitimer auch durch ein einfaches Ablesen der Uhrzeit. So sorgen in diesem Fall die klassischen aufgesetzten Strichindizes in Kombination mit den Zeigern für ein intuitives und einfaches Ablesen der Uhrzeit. Zugegeben – durch die Totalisatoren und verschiedenen Skalen des Rechenschiebers ist das am Anfang zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber man hat sich recht schnell an das Auftreten der Navitimer gewöhnt.

Breitling Navitimer B01 liegend auf Tisch
Bildquelle: ALTHERR
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Das Tragegefühl des Breitling Navitimer Chronograph

Die stolzen Maße der Navitimer mögen zu Beginn zwar sehr wuchtig wirken, doch relativiert sich ihre Größe durch die Gestaltung der Hörner bzw. das verbaute Lederband. So hat die Uhr zwar einen Gehäusedurchmesser von 46 Millimetern, doch der Horn-zu-Horn-Abstand fällt mit 51,8 Millimetern im Vergleich zum Durchmesser noch eher sportlich aus. Die Höhe von 13,9 Millimetern ist für das Gebot an Komplikationen auch noch sehr überschaubar und trägt nicht sonderlich dick auf.

Breitling Navitimer am Handgelenk vor braunem Tisch
Bildquelle: ALTHERR

Das verbaute Kalbslederarmband mit weißer Ziernaht und Doppelfaltschließe untermauert das angenehme Tragegefühl der Uhr. Dieses muss jedoch erst, wie auch bei allen neuen Lederbändern, eine Zeit lang „eingetragen“ werden, bis sich der Komfort voll entfalten kann. Neben dem Lederband ist die Uhr natürlich auch in einer Variante am Stahlband erhältlich.

Was an dieser Stelle noch erwähnt werden soll, ist das Thema Wasserdichtigkeit. So ist die Breitling bis zu einem Druck von 3 bar wasserdicht. Sehr viele Fans kritisieren dies, was ich teilweise verstehe. Für mich persönlich spielt dies jedoch keine entscheidende Rolle, da es für mich ausreichend ist, wenn sie vor Spritzwasser geschützt ist.

Das Uhrwerk des Breitling Navitimer Chronograph

Kommen wir nun zum Herzstück der Breitling Navitimer, dem Manufakturkaliber B01 aus dem Hause Breitling. Dieses Uhrwerk arbeitet mit einer Frequenz von 4 Hz bzw. 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, was 8 Ticks in der Sekunde entspricht. Bei Vollaufzug bietet das Uhrwerk eine Gangreserve von beachtlichen 70 Stunden und ist somit „wochenendsicher“ – es kann am Freitagabend abgelegt werden, ohne am Montagmorgen erneut aufgezogen werden zu müssen. Der Träger hat jederzeit die Möglichkeit, das fein verarbeitete Uhrwerk durch das Sichtfenster im Gehäuseboden zu bewundern. Meiner Meinung nach ist dies mindestens genauso spannend wie das fein gestaltete Zifferblatt auf der Vorderseite der Uhr.

Breitling B01 Uhrwerk liegend vor schwarzem Hintergrund
Gehäuseboden einer Navitimer in 43 Millimeter. Bildquelle: ALTHERR

Mein Fazit zum Breitling Navitimer Chronograph

Der Breitling Navitimer Chronograph ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Marke ihre Traditionen wahren und gleichzeitig mit der Zeit gehen kann. Seit ihrer Einführung in den 1950er-Jahren hat sich die Navitimer als eine der bekanntesten und begehrtesten Fliegeruhren der Welt etabliert. Ihr markantes Design mit der charakteristischen Rechenschieber-Lünette und die enge Verbindung zur Luftfahrt haben sie zu einer Ikone gemacht. Trotz des technologischen Fortschritts und des sich wandelnden Geschmacks in der Uhrenwelt ist Breitling stets seiner Linie treu geblieben und hat die DNA der Navitimer konsequent bewahrt.

Doch Tradition allein reicht nicht aus, um eine Uhr über Jahrzehnte hinweg relevant zu halten. Breitling hat es verstanden, die Navitimer behutsam weiterzuentwickeln und mit modernster Uhrmacherkunst auszustatten, ohne dabei ihre Ursprünglichkeit zu verlieren. Ein herausragendes Beispiel für diese gelungene Evolution ist das hauseigene B01-Manufakturkaliber. Dieses hochpräzise Automatikwerk bietet nicht nur eine beeindruckende Gangreserve von rund 70 Stunden, sondern auch eine außergewöhnliche Zuverlässigkeit und eine moderne Chronographensteuerung mit Säulenrad. Damit wird die Navitimer nicht nur ihrem historischen Ruf als professionelle Fliegeruhr gerecht, sondern erfüllt auch höchste Ansprüche an Präzision und Leistung in der heutigen Zeit.

Bei mir persönlich hat es die Navitimer definitiv auf die Wunschliste geschafft. Zwar kann ich keinen Gehäusedurchmesser von 46 Millimeter tragen, doch bietet Breitling hier mittlerweile genügend Alternativen, die zur Wahl stehen. Beim Zifferblatt wäre ich mir noch etwas unschlüssig – schwarz bietet zwar eine sehr gute Variante, die jederzeit kombinierbar ist, doch Eisblau finde ich hier auch sehr schick. Auf kurz oder lang wird sie ihren Weg in meine persönliche Sammlung finden und auf diesen Tag freue ich mich bereits sehr.

Wie gefällt euch der Breitling Navitimer Chronograph? Habt ihr sie bereits in eurer Sammlung? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

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Peter Schober

Hallo zusammen, mein Name ist Peter, und ich liebe es, in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen. Uhren sind für mich nicht nur schlichte Zeitmesser; vielmehr vereinen sie für mich die perfekte Symbiose aus Kunst, Technik und persönlichem Stil.

Ob es sich um Vintage-Modelle mit ihrem nostalgischen Charme handelt oder um moderne Kreationen, die Innovation und Ästhetik verbinden – jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Die Handwerkskunst, die in der Herstellung steckt, fasziniert mich genauso sehr wie die Vielfalt der Designs.

Uhren sind für mich nicht nur Accessoires; sie sind Zeitzeugen unseres Lebens. Der Blick auf mein Handgelenk erinnert mich nicht nur an die Tageszeit, sondern auch an besondere Momente, die ich mit bestimmten Uhren verbinde. Diese emotionale Verbindung vertieft meine Leidenschaft für Uhren noch mehr.

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