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Abraham-Louis Breguet setzte Maßstäbe in der Uhrmacherei

August 7, 2024 | Lesedauer: 4 Minuten
Autor: Peter Schober | 3 Kommentare | oacsspl

In unserer Beitragsserie “Berühmte Persönlichkeiten aus der Uhrmacherei” werden wir euch verschiedene Personen vorstellen, die die Industrie maßgeblich geprägt haben. Von Unternehmern bis zu Erfindern präsentieren wir die verschiedenen Personen und deren Beitrag zur Uhrmacherei. Im heutigen Beitrag des ALTHERR-Magazins starten wir mit dem Vater des Tourbillons: Abraham-Louis Breguet.

Breitling Avenger

Über den Erfinder des Tourbillons

Breguet wurde am 10.01.1747 in Neuchâtel geboren und verstarb am 17.09.1823 im Alter von 76 Jahren. Er erlernte das Handwerk der Uhrmacherei nicht nur in Neuchâtel, sondern auch in Versailles. Danach verschlug es Breguet nach Paris, um Mathematik zu studieren. 1775 eröffnete er eine Werkstatt und legte somit den Grundstein für die gleichnamige Uhrenmanufaktur.

Portrait von Abraham Louis Breguet
Bildquelle: Breguet

Breguet machte sich einen großen Namen in der Uhrenindustrie und erhielt schließlich 1783 den Auftrag, eine Uhr für Marie-Antoinette herzustellen. Doch bei Marie-Antoinette blieb es nicht, und so fertigte er in weiterer Folge auch Zeitmesser für Napoleon, den Herzog von Orleans und den König von England.

Schlussendlich baute Breguet im Jahre 1810 für die damalige Königin von Neapel, Caroline Bonaparte, die erste Armbanduhr.

Das Geschäft, welches Breguet in Paris gegründet hat, wurde von dessen Enkel Louis Clément François Breguet fortgesetzt. Dieser lieferte in weiterer Folge Chronometer für nautische und astronomische Zwecke. Louis trug auch den Forschergeist seines Großvaters in sich und baute einen Zeigertelegrafen, der vielfach verwendet wurde. Uhren der Marke Breguet erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.

Erfindungen, welche die Uhrmacherei prägten

Nachfolgend findet ihr einen Überblick über die Erfindungen von Breguet. Diese haben nicht nur Maßstäbe gesetzt, sondern auch Meilensteine in der gesamten Industrie gelegt

Breguetzeiger auf Breguetzifferblatt
Bildquelle: Breguet
  • 1780: Erste Automatikuhr mit Schwungmasse und zwei Federhäusern. Dies hatte den Vorteil, dass mehr Energie durch das Aufziehen gespeichert werden konnte.

  • 1783: Erfindung der Breguetzeiger und Breguetziffern. Bei den Breguetzeigern handelt es sich um einen speziellen Zeigertyp, dessen filigrane Zeiger aus gebläutem Stahl oder Gold gefertigt sind und deren Spitze einen ausgestanzten Kreis aufweist. Die Breguetziffern sind durch ihre besondere Kalligrafie berühmt geworden, da diese eine gute Ablesbarkeit begünstigt.

  • 1786: Bau der ersten Guillochage-Zifferblätter. Hierbei handelt es sich um kleine Kunstwerke auf den jeweiligen Zeitmessern. Durch diese Technik werden verschiedene Bereiche am Zifferblatt mit unterschiedlichen Mustern dekoriert. Flammendekor, Sonnenstrahlen und Schachbrett sind nur einige der vielen möglichen Muster. Ein guillochiertes Zifferblatt ist somit ein wahres Meisterwerk der Uhrmacherei.

  • 1789: Erfindung einer natürlichen Hemmung ohne Öl. Dies sorgte für einen reduzierten Wartungsaufwand der Zeitmesser.

  • 1790: Erfindung der sogenannten “Para-Chute-Stoßsicherung”. Breguet entschloss sich, den Unruhzapfen eine konische Form zu geben und in Schalen zu betten. Dies reduzierte die Zerbrechlichkeit seiner Uhren und bescherte ihnen einen hervorragenden Ruf.

Breguetspirale auf weißem Untergrund
Bildquelle: Breguet
  • 1795: Konstruktion des ewigen Kalenders und Entwicklung der Breguet-Spirale. Die Breguet-Spirale führte dazu, dass die damaligen Uhren nicht nur präziser wurden, sondern sich die Unruhwellen auch langsamer abnutzten. Des Weiteren hatte die Spirale eine höhere Resistenz gegenüber Temperaturschwankungen.

  • 1796: Erfindung der Einzeigeruhr. Hierbei wird auf den Stundenzeiger verzichtet, und die aktuelle volle Stunde wird in einem eigenen Stundenfenster dargestellt.

  • 1798: Patent für die Hemmung mit konstanter Kraft.

  • 1799: Verkauf der ersten Tastuhr für Blinde. Hierbei sind die Zeiger und Indizes so robust ausgeführt, dass die aktuelle Zeit ertastet werden kann.

  • 1801: Patentierung des Tourbillons. Diese bahnbrechende Innovation sorgt dafür, dass die gravitationsabhängige Gangabweichung reduziert werden kann.

  • 1812: Entwicklung von Zifferblättern mit dezentralem Stundenring. Dies findet vorrangig Anwendung bei Dressuhren. Bei dieser Komplikation wird die Stundenanzeige dezentral platziert, um das Zifferblatt mit weiteren Komplikationen oder Veredelungen zu zieren.

  • 1815: Entwicklung eines Marinechronometers mit zwei Federhäusern. Nachdem Breguet bereits 1780 die erste Automatikuhr mit zwei Federhäusern hergestellt hatte, baute er nun auch zwei Federhäuser in Marinechronometer ein.

  • 1820: Erfindung einer Uhr mit Doppelsekunden. Diese galt als Vorläufer der modernen Stoppuhren, welche bei sportlichen Wettbewerben zum Einsatz kommen.

IWC Portugieser Hand Wound Tourbillon Day and Night
Bildquelle: ALTHERR

Die Besonderheit eines Tourbillons

Mit der Patentierung des Tourbillons im Jahr 1801 wurde eine bahnbrechende Innovation in der Uhrmacherei geschaffen. Doch was ist ein Tourbillon überhaupt und wie funktioniert es genau?

Tourbillon kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt “Wirbelwind”. Auf den ersten Blick mag dies etwas verwirrend klingen, doch betrachten wir einmal seine Funktionsweise. Bei einem Tourbillon handelt es sich um eine Art Käfig, in dem Unruh, Unruhspirale, Ankerrad und Anker untergebracht sind. Durch die Verbindung des Tourbillons mit dem Sekundenrad dreht sich dieser einmal pro Minute um die eigene Achse. Diese Rotation führt zu einer Reduzierung der Gangabweichungen, welche durch die Schwerkraft bedingt sind, und verbessert somit die Ganggenauigkeit des Zeitmessers.

Ein Tourbillon, den wir euch vor kurzer Zeit vorgestellt haben, ist der IWC Portugieser Tourbillon Day & Night. Wenn du die Geschichte von dessen Entstehung noch einmal nachlesen möchtest, habe ich dir hier den Beitrag verlinkt.

IWC Portugieser Tourbillon Day and Night Wristshot Nahaufnahme
Bildquelle: ALTHERR

Referenznummer: IW545901

Durchmesser: 42,4 mm

Höhe: 10,8 mm

Bandbreite: 22 mm

Material: 18 Kt Armor Gold

Glas: Saphirglas

Wasserdichtigkeit: 60 Meter

Kaliber: 81925

Besonderheit: Tourbillon, Tag & Nacht Anzeige

Preis: € 86.000,- (Stand 07/2024)

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Mein Fazit zum Einfluss Breguets

Abraham-Louis Breguet hat mit seinen zahlreichen Innovationen und seiner unermüdlichen Hingabe zur Uhrmacherei die Branche revolutioniert und nachhaltig geprägt. Seine Erfindungen haben Maßstäbe gesetzt und gelten auch heute noch als technische Meisterwerke. Breguets Vermächtnis lebt in den Uhren der Marke Breguet weiter, die weiterhin für höchste Präzision und exquisite Handwerkskunst stehen.

Seine bahnbrechenden Entwicklungen und sein unermüdlicher Forschergeist haben ihn zu einer unvergesslichen Ikone in der Welt der Uhrmacherei gemacht.

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Peter Schober

Hallo zusammen, mein Name ist Peter, und ich liebe es, in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen. Uhren sind für mich nicht nur schlichte Zeitmesser; vielmehr vereinen sie für mich die perfekte Symbiose aus Kunst, Technik und persönlichem Stil.

Ob es sich um Vintage-Modelle mit ihrem nostalgischen Charme handelt oder um moderne Kreationen, die Innovation und Ästhetik verbinden – jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Die Handwerkskunst, die in der Herstellung steckt, fasziniert mich genauso sehr wie die Vielfalt der Designs.

Uhren sind für mich nicht nur Accessoires; sie sind Zeitzeugen unseres Lebens. Der Blick auf mein Handgelenk erinnert mich nicht nur an die Tageszeit, sondern auch an besondere Momente, die ich mit bestimmten Uhren verbinde. Diese emotionale Verbindung vertieft meine Leidenschaft für Uhren noch mehr.

3 Comments

  1. Die Innovationen bei Technik und Stil finde ich unvergleichbar. Brequet hat beinahe alles Erfunden mit dem sich die heutige Uhrenindustrie schmückt. Die modernen Uhren haben weiterhin ihren eigenen Stil und sind nicht für “jedermann” geeignet.

    • Hallo Andre, da gebe ich dir vollkommen Recht – einfach Wahnsinn, welche Technik alles auf Breguet zurückzuführen ist. Die modernen Uhren muss man mögen das stimmt – die finden aber sicherlich auch zur jeweiligen Zielgruppe.

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