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Brad Pitt, Formel 1 & Luxusuhren: Eine ideale Kombination

June 23, 2025 | Lesedauer: 8 Minuten
Autor: Harald Saller | 0 Kommentare | oacsspl

Die Formel 1 und Luxusuhren sind seit Jahrzehnten eine nicht mehr wegzudenkende Kombination. Den Anfang machte ab den 1960er Jahren TAG Heuer, das mit Fahrern wie Jochen Rindt, Clay Regazzoni, Niki Lauda und später als Partner der Scuderia Ferrari Wegbereiter für weitere Marken in die Königsdisziplin des Motorsports war.

Mittlerweile haben zahlreiche Uhrenmanufakturen Partnerschaften mit den Teams in der Formel 1 abgeschlossen. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über die Uhren in der Formel 1 und welche Rolle IWC im neuen Formel-1-Actionfilm von Brad Pitt spielt, der am 26. Juni seine Premiere feiert.

Ein Werbesujet der neuen TAG Heuer Formula 1 beim Formel 1 Grand Prix in Miami.
Bildquelle: TAG Heuer

TAG Heuer: Comeback und neue Rollen

Ende 2024 verkündete TAG Heuer sein großes Comeback in der Formel 1. Das Schweizer Unternehmen löste mit dem Beginn der neuen Saison Rolex als offiziellen Zeitnehmer ab. Der Wechsel erfolgt im Rahmen eines zehnjährigen Partnerschaftsvertrags mit LVMH, dem Luxusgüter-Konzern, dem TAG Heuer angehört. Das Gesamtpaket soll jährlich über 100 Millionen Dollar umfassen.

Zudem ist TAG Heuer seit 2016 Partner des Red Bull Racing Teams. Aktuell sind der vierfache Formel-1-Weltmeister Max Verstappen aus den Niederlanden und der Japaner Yuki Tsunoda die beiden Fahrer. Im Rahmen dieser Partnerschaft feierte unter anderem die Formula-1-Serie ihr Comeback.

Bildquelle: ALTHERR

Die erste Serie der Formula 1 wurde zwischen 1986 und 1990 produziert. In den Jahren danach wurde die Formula-1-Serie weiterentwickelt. Ab dem Jahr 1989 gab es auch einen Chronographen. Die Formula 1 ist heute eine der wichtigsten Kollektionen der Schweizer Uhrenmanufaktur. Die Variante mit dem Solargraph stellt ein Novum dar.

Das Feedback in der Uhren-Community ist äußerst kontrovers. Die einen feiern die Formula 1 als moderne Weiterentwicklung eines bewährten Klassikers, die Gegner heben als Kritikpunkt den hohen Preis für dieses Modell hervor.

Neben der Formula 1 präsentiert TAG Heuer regelmäßig neue Modelle der Monaco-Serie. Diese Modellreihe hat ihre Wurzeln allerdings nicht in der Formel 1, sondern im Langstreckensport. Sie erlangte Berühmtheit durch den Film “Le Mans”, in dem Steve McQueen diese für damalige Verhältnisse technisch bahnbrechende Uhr trug. In diesem Artikel erfährst du mehr zur Geschichte der TAG Heuer Monaco.

Ein leicht seitlicher Blick auf die TAG Heuer Monaco Chronograph x Gulf mit der Referenz CAW218G.EB0393 mit schwarzem Hintergrund.
Bildquelle: TAG Heuer

TUDOR: Tradition aus Japan bis Miami

Eine Uhrenmarke, die vor allem in den 1960er Jahren stark im Motorsport aktiv war, ist TUDOR. Während sich Rolex Ende 2024 aus der Formel 1 zurückzog, verkündete das Schwesternunternehmen die Zusammenarbeit im Februar 2024 mit dem Visa Cash App Racing Bulls F1 Team. TUDOR startete seine Unterstützung von Rennteams in den 1960er Jahren in Japan.

Damals bauten die Schweizer ihr eigenes Rennteam auf. Einer der Fahrer war Tomohiko Tsutsumi, der in seinem Heimatland sehr bekannt war. Einer der größten Erfolge war der Sieg beim 1000-Kilometer-Rennen in Suzuka. In den darauffolgenden Jahren war TUDOR immer wieder im Motorsport zu finden, unter anderem auch im Einsatz für die italienische Motorrad-Schmiede Ducati.

Blick von vorne auf den Fornel 1 Rennwagen des Visa App Cash Bulls Racing Teams.
Bildquelle: TUDOR

Black Bay Chrono Carbon 25: Technik und Design vereint

Pünktlich zum Großen Preis der USA in Miami in diesem Jahr präsentierte TUDOR einen neuen Chronographen. Es handelt sich dabei um den Black Bay Chrono Carbon 25 mit der Referenz 79377KN. Diese neue Variante verfügt über ein aus Carbonfaser gefertigtes Gehäuse und Drücker aus Titan. Die Uhr steht für eine lange Geschichte der Zusammenarbeit von TUDOR mit verschiedenen Rennteams in den vergangenen Jahrzehnten.

Das 42 Millimeter große Gehäuse aus Carbonfaser hat ein flacheres Profil als die bekannten Edelstahlvarianten und wird durch eine feststehende Lünette mit Tachymeterskala aus Carbon ergänzt. Das gewölbte Zifferblatt in „Racing White“ mit runden, kontrastierenden Totalisatoren aus Carbonfaser orientiert sich optisch an den Boliden des gesponserten Formel-1-Teams.

Blick von oben auf den TUDOR Black Bay Chrono Carbon 25, der auf auf einem blauen Boden liegt.
Bildquelle: TUDOR
Bildquelle: TUDOR

IWC und Mercedes: Eine enge Partnerschaft

Eine der längsten horologischen Partnerschaften pflegen das Formel-1-Team von Mercedes und IWC. Der deutsche Autobauer gehört durch die sieben Weltmeistertitel durch Lewis Hamilton (6) und Nico Rosberg (1) zu den erfolgreichsten Teams in der jüngeren Geschichte der Formel 1. IWC und Mercedes arbeiten bereits seit dem Jahr 2013 zusammen und haben einige Modelle auf den Markt gebracht, die die gemeinsame Zusammenarbeit unterstreichen.

Seitlicher Blick auf den Rennwagen des Mercedes AMG F1 Teams vor einem dunklen Hintergrund.
Bildquelle: IWC

Eines dieser Modelle ist die IWC Mark XX Mercedes-AMG Petronas. Dabei handelt es sich um eine moderne Interpretation der klassischen Fliegeruhr. Sie kombiniert ein 40 Millimeter großes, sandgestrahltes Titangehäuse mit sportlichen Designelementen wie einem schwarzen Zifferblatt und leuchtend grünen Akzenten, der charakteristischen Farbe von Petronas.

Die Uhr wirkt dank ihres matten Finishs, der robusten Materialien und des austauschbaren grünen Kautschukbands besonders sportlich und alltagstauglich. Mit einer Wasserdichtigkeit von 100 Metern. Auf dem Stahlboden ist der Name des Formel-1-Teams eingraviert. Der neue Fahrer des Teams, Kimi Antonelli, fungierte zu Beginn dieses Jahres als Testimonial für diese spezielle Mark XX.

IWC MARK XX Mercedes-AMG Petronas Vorderseite
Bildquelle: IWC
Foto von Kimi Antonelli, Fahrer des Mercedes AMG F1 Teams vor einem dunklen Hintergrund.
Kimi Antonelli, Bildquelle: IWC

Hollywood trifft IWC: Die grüne Ingenieur für Brad Pitt

Ein Highlight für viele Fans auf der diesjährigen Watches and Wonders dürfte die grüne Boutique Edition der Ingenieur sein. Dahinter steckt eine sehr persönliche Geschichte, wie IWC-CEO Christoph Grainger-Herr im Gespräch mit meinem Kollegen Benedict Schweiger verriet. Am 26. Juni erscheint nämlich ein Film über die Formel 1, in dem Hollywood-Star Brad Pitt die Hauptrolle spielt und IWC als Sponsor seines fiktiven Rennstalls auftritt.

„Brad Pitt hat mir geschrieben, dass er gerne eine moderne Version der historischen Ingenieur 1832 aus den 1970er Jahren in einem ganz bestimmten Grünton hätte, der zu seinem Helm im Film passen sollte“, so der IWC-CEO. Der Schauspieler habe auch jemanden in New York, der die farbliche Umsetzung machen könne. „Wir haben die Uhr auf die Wünsche von Brad Pitt angepasst und dann gemeinsam die Farbe entwickelt. Das Ergebnis hat uns so überzeugt, dass wir sie in Serie gebracht haben. Diese Form von Co-Kreation lieben wir, weil sie echtes Storytelling ermöglicht.“

Seitlicher Blick auf die IWC Ingenieur mit grünem Zifferblatt auf dem Handgelenk eines Mannes.
Bildquelle: ALTHERR

Richard Mille: Ultraleicht und hochpräzise

Die Schweizer Uhrenmarke Richard Mille ist bekannt für ihre technisch anspruchsvollen und optisch markanten Modelle. Seit 2016 kooperiert das Unternehmen mit dem Formel-1-Team von McLaren. Ziel der Partnerschaft ist es, Entwicklungen aus dem Motorsport auf die Uhrmacherei zu übertragen. Ein Beispiel ist die RM 50-03, ein besonders leichter Chronograph, der aus Hightech-Materialien wie Carbon TPT und Graphen besteht. Die Zusammenarbeit ist nicht rein symbolisch. McLarens Technik-Know-how fließt in die Konstruktion der Uhren ein, während Richard Mille mit aufwändigem Uhrendesign das Image der Rennmarke stützt.

Blick von vorne auf einen Fahrer des McLaren Formel 1 Teams wie er gerade aus seinen Boliden steigt.
Bildquelle: Richard Mille

2021 ging Richard Mille auch eine Partnerschaft mit Ferrari ein. Im Zentrum stand nicht nur die Entwicklung gemeinsamer Uhrenmodelle, sondern auch die Präsenz der Marke in verschiedenen Bereichen des Ferrari-Rennsports, etwa als offizieller Zeitnehmer. Die RM UP-01 Ferrari, ein besonders flaches Modell mit 1,75 Millimetern Gehäusehöhe, gilt als technisches Aushängeschild der Zusammenarbeit. Wie bei McLaren wird auch bei Ferrari auf limitierte Stückzahlen und ein exklusives Marktsegment gesetzt. Beide Kooperationen zielen klar auf eine technikaffine, zahlungskräftige Kundschaft.

Seitlicher Blick auf die Die Richard Mille UP-01 Ferrari vor einem schwazren Hintergrund.
Bildquelle: Richard Mille

Girard-Perregaux und Aston Martin: Sehr viel Eleganz

Im Jahr 2021 ging die traditionsreiche Schweizer Uhrenmanufaktur Girard-Perregaux eine Partnerschaft mit Aston Martin ein. Das erste gemeinsame Modell, die Tourbillon with Three Flying Bridges Aston Martin Edition, interpretiert das legendäre Drei-Brücken-Design der Manufaktur mit viel technischer Eleganz – unter anderem durch ein Titanium-DLC-Gehäuse und ein integriertes Rubber-Alloy-Band.

Seitlicher Blick auf die Girard-Perregaux Laureato Chronograph Aston Martin Edition vor einem grünen Hintergrund.
Bildquelle: Aston Martin Aramco

Kurz danach folgte der Laureato Chronograph Aston Martin Edition mit einem 42 Millimeter großen Titangehäuse und grünem Zifferblatt. Dieses Modell war limitiert auf 188 Stück und ausgestattet mit dem GP-Kaliber GP03300. Laut Aston Martin sei die Uhr eine nüchterne Verbindung aus Motorsportästhetik und mechanischer Uhrmacherkunst.

Im Februar 2024 erneuerten beide Unternehmen ihre Partnerschaft, nachdem Aston Martin Aramco F1 bereits 2021 in die Zusammenarbeit eingebunden worden war. Im Fokus steht eine Kooperation, die auf Expertise in Materialforschung setzt. Etwa bei Kohlefaser-Komponenten und Performance-Gummibändern. Seitdem wurden bereits sechs Co-Design-Modelle präsentiert, darunter jüngst die Laureato Absolute Aston Martin F1 Edition mit sandgestrahltem Titangehäuse, 300 Meter Wasserdichtigkeit und grünem FKM-Rubber-Band, begrenzt auf 88 Stück.

Blick auf eine Girard-Perregaux Laureato Absolute Aston Martin F1 Edition, das auf einem Tisch liegt.
Bildquelle: Aston Martin Aramco

Eine kleine Manufaktur passt perfekt zu Renault

Last but not least gibt es noch die horologische Verbindung zwischen Alpine und H. Moser & Cie. Hinter Alpine steht der französische Automobilhersteller Renault. Die Franzosen waren in den vergangenen 50 Jahren an zahlreichen Entwicklungen in der Formel 1 maßgeblich beteiligt. Unter anderem war es Renault, das Ende der 1970er-Jahre erstmals mit Turbomotoren an der Weltmeisterschaft teilnahm.

Alpine ist der sportliche Ableger der Marke und bekannt für seine Sport- und Rallyeautos aus früheren Jahrzehnten. In der Formel 1 spielen die Franzosen aktuell eine eher untergeordnete Rolle. Mit H. Moser & Cie. hat man eine kleine Schweizer Manufaktur an Bord, die für höchste Qualität und unverwechselbares Design steht.

Blick auf zwei Uhren von H. Moser & Cie., die in Zusammenarbeit mit dem Alpine-F1-Team entwickelt wurden.
Bildquelle: H. Moser & Cie.

Mit der Streamliner Alpine Drivers Edition vertieft H. Moser & Cie. die Zusammenarbeit mit Alpine Motorsports und präsentiert eine Uhr, die gestalterische Elemente aus dem Rennsport aufgreift. Zwei V-förmige Brücken erinnern an die Aufhängung eines Formel-1-Fahrzeugs, der zentrale Brückenbogen auf dem Gehäuseboden an einen Rennhelm, und der Rotor zitiert das Design einer Alpine-A110-Felge. Im Inneren arbeitet das neue Kaliber HMC 700, der erste skelettierte Chronograph der Marke. Die Anzeige ist auf zentrale Minuten- und Sekundenzeiger mit Flyback-Funktion reduziert und verzichtet bewusst auf Hilfszifferblätter.

Ergänzt wird die mechanische Uhr durch die Streamliner Alpine Mechanics Edition, eine digital konzipierte Uhr, die in Zusammenarbeit mit der Alpine-Boxencrew entwickelt wurde. Sie bietet speziell auf den Renneinsatz abgestimmte Funktionen und soll den Anforderungen im professionellen Umfeld gerecht werden. Beide Modelle erscheinen ausschließlich im Set und sind auf 200 Exemplare limitiert.

 

Seitlicher Blick auf die H. Moser & Cie. Alpine Mechanics Edition, eine digital konzipierte Uhr, die in Zusammenarbeit mit der Alpine-Boxencrew entwickelt wurde.
Bildquelle: H. Moser & Cie.

My two Cents

Ich verfolge die Formel 1 mit großem Interesse seit mehr als drei Jahrzehnten. Schon als kleiner Knirps saß ich Ende der 1980er Jahre gebannt vor dem Fernseher, als Fahrer wie Ayrton Senna, Nigel Mansell, Gerhard Berger oder Alain Prost ihre Runden drehten.

Die Formel 1 ist nicht nur ein Schauplatz technologischer Höchstleistungen im Motorsport, sondern auch eine prestigeträchtige Bühne für Luxusuhrenmarken. Seit den 1960er-Jahren prägen Namen wie TAG Heuer oder IWC das Bild der Königsklasse mit langjährigen Partnerschaften, legendären Modellen und technischer Innovation.

Vom Comeback TAG Heuers als offizieller Zeitnehmer über Hollywood-Kooperationen bis hin zu ultraleichten Chronographen aus Hightech-Materialien: Die Verbindung von Zeitmessung, Design und Geschwindigkeit ist heute stärker denn je. Was einst als technische Notwendigkeit begann, ist längst zu einem festen Bestandteil des Formel-1-Lifestyles geworden, zu einem sehr exklusiven, sehr teuren Lifestyle. Schade ist nur, dass dieser faszinierende Kosmos für viele Fans längst unbezahlbar geworden ist.

 

TAG Heuer Formula 1 Solargraph mit schwarzer Lünette und schwarzem Zifferblatt am schwarzen Kautschukband an einem Handgelenk mit beigem Ärmel getragen
Bildquelle: ALTHERR

Deine Meinung ist gefragt!

Bist du selbst Formel-1-Fan,  vielleicht sogar seit Jahren? Welche Uhrenmarke spricht dich am meisten an. TAG Heuer, IWC, TUDOR oder eine ganz andere? Schreib’s gern in die Kommentare. Ich freue mich auf deine Meinung!

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Harald Saller

Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt. Dieses Modell markierte 2009 meinen Einstieg in die Welt der Premium- und Luxusuhren.

In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue vor allem gerne hinter die Kulissen.

Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum Uhren ein tolles Hobby sind. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir auslösen. Als Journalist versuche ich, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.

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