
Die Watches and Wonders 2025 haben laut eigenen Angaben einen neuen Rekord aufgestellt. 55.000 Menschen haben die wichtigste Uhrenmesse der Welt besucht. Das sind um zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Hersteller legten sich ordentlich ins Zeug, um ihre Neuigkeiten dem Publikum vorzustellen. In diesem Beitrag habe ich die besten Neuvorstellungen der Marken bei ALTHERR zusammengefasst.

Zenith G.F.J.
Modelle in unterschiedlichen Materialien gibt es mittlerweile fast schon im Überfluss. Eine Zenith Defy oder die Chronomaster in blauer Keramik ist ein absoluter Hingucker, aber im Grunde nichts Besonderes. Anders verhält es sich bei der G.F.J. mit dem wunderschön dekorierten Werk 135. Diese Neuvorstellung war in dieser Form nicht zu erwarten. Zenith feiert damit nicht nur das 160-Jahre-Jubiläum und seinen Gründer Georges Favre-Jacot, sondern auch das Kaliber 135, das Ende der 1940er- und Anfang der 1950er-Jahre zahlreiche Preise gewonnen hat.
Wie es sich für ein solches Kunstwerk gehört, wurden die exklusivsten Materialien gewählt. Das 39,15 Millimeter große Gehäuse besteht aus 950er Platin und hat eine Bauhöhe von angenehmen 10,5 Millimetern. Das Zifferblatt kombiniert perfekt verschiedene Materialien: Der äußere Ring zeigt ein „Brick“-Guilloché-Muster, inspiriert von der Architektur der Zenith-Manufaktur, während der zentrale Bereich aus tiefblauem Lapislazuli gefertigt ist. Das Hilfszifferblatt für die kleine Sekunde bei 6 Uhr besteht aus wunderschönem, blau gefärbtem Perlmutt.
Die Zenith-Uhrmacher kramten in den vergangenen Jahren alte Pläne des Kalibers 135 hervor und lassen nun eine adaptierte Form dieses legendären Werks auferstehen. Die äußeren Dimensionen sind identisch, doch das Innenleben wurde umfassend modernisiert. Die Brücken sind mit einer feinen, geometrischen „Backstein“-Guillochierung versehen. Das Federhaus ist satiniert, das Kronrad schwarz poliert. Groß dimensionierte Lagersteine unterstreichen die luxuriöse Machart und verleihen dem Uhrwerk eine warme, wertige Ausstrahlung. Das Werk schlägt mit 18.000 Halbschwingungen pro Stunde (2,5 Hz) und hat eine Gangreserve von ausgezeichneten 72 Stunden. Herausragend ist die Ganggenauigkeit. Diese soll laut Zenith +/- 2 Sekunden pro Tag betragen.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummer: 40.1865.0135/51.C200
- Werk: 135 Handaufzug
- Gangreserve: 72 Stunden
- Gehäusematerial: Platin
- Durchmesser: 39,15 Millimeter
- Höhe: 10,5 Millimeter
- Lug-to-Lug: 45,75 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 50 Meter
- Bänder: Dunkelblaues Alligatorlederarmband mit Dornschließe aus Platin + schwarzes Kalbslederarmband + blaues Armband aus „Saffiano“-Kalbsleder
- Preis: 52.900 Euro (Stand: April 2025)

TAG Heuer Carrera Twin-Time
TAG Heuer war eine der fleißigsten Marken auf der diesjährigen Watches and Wonders. Die Schweizer Eidgenossen stellten unter anderem überarbeitete Versionen der legendären Carrera-Day-Date-Serie vor.
Das Highlight war für mich aber die neue Carrera Date Twin-Time mit der Referenz WDA2114.BA0043. Sie wird mit dem Carrera H-Armband aus Edelstahl, dem neuen Easy-Link-Wechselsystem und einer Doppelfaltschließe geliefert. Das blaugrün gehaltene Zifferblatt bietet mit seinem Sonnenschliff einen hervorragenden Kontrast. Der zweifarbige Zifferblattring verleiht der Uhr eine zusätzliche sportliche Note.
Der rote GMT-Zeiger hat nicht nur eine funktionale Aufgabe, er findet in der Farbgebung und Form seine Inspiration in der historischen TAG Heuer Carrera GMT. Die Form erinnert subtil an präzise Uhrmacherinstrumente wie die Pinzette. In Kombination mit rhodinierten arabischen Ziffern ergibt sich ein stilvolles Tool für Vielreisende und Weltenbummler.
Der Preis ist aus meiner Sicht mit 4800 Euro in einem guten Rahmen angesetzt. Der Käufer bekommt eine äußerst solide Uhr mit einem zuverlässigen Werk und einem schön gestalteten dreigliedrigen Armband.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummer: WDA2114.BA0043
- Werk: Automatikkaliber TH31-03
- Gangreserve: 80 Stunden
- Durchmesser: 41 Millimeter
- Höhe: 12,57 Millimeter
- Lug-to-Lug: 47,5 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 100 Meter
- Band: 3-reihiges, fein gebürstetes und poliertes Edelstahlarmband mit einfacher Längenanpassung und Doppelfaltschließe
- Preis: 4800 Euro (Stand April 2025)
Oris Big Crown Pointer Date Calibre 403
Bei der Schweizer Uhrenmanufaktur Oris standen bei den heurigen Watches & Wonders die neue Farbgestaltung und die überarbeiteten Werke im Vordergrund. Ein echtes Highlight war zweifellos die Vorstellung ihres neuen Flaggschiffmodells Big Crown Pointer Date Calibre 403.
Das Calibre 403 überzeugt mit einer überragenden Gangreserve von 120 Stunden (5 Tage) und auch die Ganggenauigkeit wurde nach COSC-Standards gemessen. Diese liegt daher bei -3/+5 Sekunden pro Tag, womit es deutlich innerhalb der COSC-Toleranz liegt. Neben der kleinen Sekunde bei 6 Uhr fällt vor allem der klassische Pointer Date-Zeiger ins Auge. Dabei handelt es sich um ein charmantes Markenzeichen der Big Crown-Linie. Das Werk ist zudem antimagnetisch und verfügt über einen automatischen Aufzug.
Das Edelstahlgehäuse verfügt über ausbalancierte Proportionen (Durchmesser: 40 Millimeter, Höhe: 12,3 Millimeter, Lug-to-Lug: 47,5 Millimeter) und einen Saphirglas-Sichtboden, der einen Blick auf das fein verarbeitete Kaliber erlaubt. Einziger Wermutstropfen: Die Wasserdichtigkeit beträgt nur 50 Meter, daher sollte man die Uhr vor dem Schwimmen ablegen.
Das Flaggschiffmodell ist in zwei markanten Farbvarianten erhältlich: in einem klassischen Grün oder in einem warmen Terrakotta. Ein nachhaltiges Hirschlederarmband (3.600 Euro) oder ein Edelstahlarmband mit Faltschließe (3.800 Euro) runden das souveräne Auftreten dieses Modells ab.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummern: 403 7799 4067-07 6 20 09FC, 03 7799 4068-07 8 20 06
- Werk: Oris Calibre 403
- Gangreserve: 120 Stunden
- Durchmesser: 40 Millimeter
- Bauhöhe: 12,3 Millimeter
- Lug-to-Lug: 47,5 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 50 Meter
- Bänder: Stahl- und Lederband
- Preis: 3600 Euro (Leder) beziehungsweise 3800 (Stahlband, Stand: April 2025)
TUDOR Black Bay 58
Bei TUDOR stand dieses Jahr ganz klar ein Modell im Rampenlicht. Die Rede ist von der neuen Black Bay 58 mit bordeauxrotem Zifferblatt. Es handelt sich hierbei um eine Hommage an den nie produzierten Submariner-Prototypen mit der Referenz 79190 aus den 1990er-Jahren.
Die Uhr kombiniert vertraute Elemente wie das kompakte 39-Millimeter-Gehäuse, die markanten Snowflake-Zeiger und die charakteristische Ästhetik der Black Bay-Linie mit subtilen, aber spürbaren Weiterentwicklungen. Die überarbeitete Lünette mit abgerundeten Ziffern und die griffigere Krone sorgen für ein noch besseres Handling und hochwertige Haptik.
TUDOR setzt auch bei diesem Modell auf die Zertifizierung nach den Standards als Master Chronometer. Dabei müssen strenge Anforderungen erfüllt werden. Die Ganggenauigkeit muss innerhalb von 0 bis +5 Sekunden pro Tag liegen. Zudem muss das Werk gegen Magnetfelder gerüstet sein und die Wasserdichtigkeit liegt bei ausgezeichneten 200 Metern. Die Gangreserve des Kalibers MT5400-U liegt bei 65 Stunden.
In Sachen Tragekomfort kann TUDOR ebenfalls überzeugen: Zur Auswahl stehen drei Bandvarianten, darunter das elegante fünfreihige Edelstahlarmband, das der Uhr eine elegante und zeitlose Ausstrahlung verleiht. Mit ihrer ausdrucksstarken Farbe, den raffinierten Details und der technischen Top-Leistung war die bordeauxrote Black Bay 58 für mich das TUDOR-Highlight der Watches and Wonders 2025.

Zahlen, Daten und Fakten

- Refernznummern: M7939A1A0RU-0001, M7939A1A0RU-0002, M7939A1A0RU-0003
- Werk: MT5400-U
- Gangreserve: 65 Stunden
- Durchmesser: 39 Millimeter
- Bauhöhe: 11,7 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 200 Meter
- Bänder: Stahl (drei Glieder), Stahl (fünf Glieder), Kautschukband
- Preis: 4260 Euro (Kautschuk) beziehungsweise 4470 Euro und 4580 Euro (Stand: April 2025)

NOMOS Club Sport Worldtimer
Das Glashütter Unternehmen NOMOS präsentierte auf der diesjährigen Watches & Wonders zwar nur ein Modell – das hatte es aber in sich. Der Club Sport Worldtimer ist eine elegante, sportliche und funktionale Erweiterung der beliebten Club-Kollektion.
NOMOS hat für diese Variante das Manufakturkaliber DUW 3202 entwickelt. Damit beweist die deutsche Uhrenmanufaktur erneut ihre Innovationskraft. Das neue Werk bietet trotz Weltzeit- und 24-Stunden-Anzeige eine extrem flache Bauhöhe von nur 4,8 Millimetern – eingebettet in ein nur 9,9 Millimeter hohes Gehäuse, das Eleganz mit Alltagstauglichkeit vereint. Die Ganggenauigkeit liegt wie bei vielen anderen Modellen im COSC-Bereich, wie bei der Oris Pointer Date.
Besonders im Fokus: die beiden Serienmodelle in Silber (Referenz 791) und Blau (Referenz 790). Sie kombinieren ein robustes, 40 Millimeter großes Edelstahlgehäuse, 100 Meter Wasserdichtigkeit und eine intuitive Weltzeitfunktion, die sich per Knopfdruck bedienen lässt – ideal für Vielreisende und Kosmopoliten. Die Tag-Nacht-Anzeige auf 3 Uhr ist dabei nicht nur funktional, sondern durch eine unterschiedliche Farbgestaltung auch gestalterisch ein Highlight.
Mit einem Einstiegspreis von 3940 Euro setzt NOMOS nicht nur technisch, sondern auch preislich ein klares Ausrufezeichen im Wettbewerbsumfeld. Die Kombination aus Manufakturwerk, Design, Alltagstauglichkeit und Weltzeitfunktion macht die Club Sport Worldtimer zu einem der spannendsten Newcomer der Messe insgesamt.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummern: 790, 791
- Werk: Manufakturkaliber DUW 3202
- Gangreserve: 42 Stunden
- Durchmesser: 40 Millimeter
- Bauhöhe: 9,9 Millimeter
- Lug-to-Lug: 48 Millimeter
- Glas: Saphirglas
- Boden: verschraubter Saphirglasboden
- Wasserdichtigkeit: 100 Meter
- Band: Edelstahlband
- Bandanstoß: 20 Millimeter
- Preis: 3940 Euro (Stand: April 2025)
Grand Seiko Spring Drive U.F.A.
Die japanische Marke Grand Seiko sorgte für einen der bedeutendsten technologischen Meilensteine der Messe. Mit der Präsentation der neuen Spring Drive U.F.A.-Technologie und den dazugehörigen Modellen SLGB001 und SLGB003 hebt die asiatische Luxusmarke das Thema Präzision auf ein neues Level.
Im Zentrum steht das brandneue Spring-Drive-Kaliber 9RB2, das die Bezeichnung U.F.A. (Ultra Fine Accuracy, zu Deutsch: ultrafeine Präzision) trägt. Es bietet laut Grand Seiko eine Gangabweichung von nur +/- 20 Sekunden pro Jahr. Bisher lagen die Spring-Drive-Werke bei rund +/- 15 Sekunden pro Monat. Möglich wird das durch hochpräzise Temperaturkompensation, vakuumversiegelte Quarzoschaltungen und einen erstmals einstellbaren Reguliermechanismus, der langfristige Gangabweichungen gezielt ausgleichen kann.
Aus ästhetischer Sicht setzt Grand Seiko ebenfalls Akzente: Inspiriert vom winterlichen Kirigamine-Hochland, greifen die beiden Neuheiten diese frostige Szenerie in ihren veredelten Zifferblättern auf – in Eisblau (SLGB003, Titan) und einem tieferen, eleganten Blau (SLGB001, Platin). Beide Modelle sind Teil der Evolution 9 Kollektion.
Das Gehäuse misst elegante 37 Millimeter, getragen wird wahlweise ein neu entwickeltes Titanarmband mit mikrojustierbarer Schließe oder ein edles Krokodillederband bei der limitierten Platinvariante, von der es nur 80 Stück weltweit geben wird. Das spiegelt sich auch im Preis wider: Die Version aus Titan kostet 12.000 Euro, jene aus Platin liegt bei 42.000 Euro.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummern: SLGB001, SLGB003
- Material: Titan bzw. Weißgold und Platin
- Werk: Spring Drive 9RB2
- Gangreserve: 72 Stunden
- Durchmesser: 37 Millimeter
- Bauhöhe: 11,4 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 100 Meter
- Preis: 12.000 Euro (Titan) und 42.000 Euro (Weißgold/Platin, Stand: April 2025)
IWC Ingenieur Automatic 35 in Edelstahl
IWC stellte eine der spannendsten Neuinterpretationen des Jahres vor: die Ingenieur Automatic 35 Millimeter. Es ist eine kompaktere Version der ikonischen Uhr aus den Händen des legendären Designers Gérald Genta (1931–2011).
Die neue Variante gibt aus Edelstahl richtet sich gezielt an Uhrenfans mit schlankeren Handgelenken. Das Design bleibt dem großen Schwestermodell mit 40 Millimetern treu: integriertes Band, markante Schraubenlünette, satinierte Flächen und die charakteristische Millimeterpapier-Struktur auf dem Zifferblatt. Das neue Modell ist nicht nur optisch gelungen, sondern trägt sich dank einer Bauhöhe von nur 9,4 Millimetern auch äußerst angenehm.
Im Inneren arbeitet das neue Kaliber 47110, das in Zusammenarbeit mit ValFleurier entwickelt wurde. Es bietet eine Frequenz von 28.800 Halbschwingungen. Wie schon bei einigen Modellen zuvor ist auch hier die Gangreserve das einzige Manko. Sie beträgt nur 42 Stunden, deutlich weniger als die 120 Stunden des größeren Modells. Aus Sicht von IWC war es ein bewusster Kompromiss zwischen Größe, Technik und Design.
Die neue Ingenieur 35 setzt einen Trend fort. Dieser Trend geht zu kleineren Uhren, wie es auch bei den Urmodellen aus den 1970er-Jahren der Fall war, die einen Durchmesser von 34 bis 36 Millimetern hatten. Für viele dürfte sie genau das sein, was sie gesucht haben, eine zeitgemäße Sportuhr mit ikonischem Erbe, perfektem Sitz und einer überschaubaren Präsenz am Handgelenk.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummer: IW324901
- Gehäuse: Edelstahl
- Werk: 47110
- Gangreserve: 40 Stunden
- Durchmesser: 35 Millimeter
- Bauhöhe: 9 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 100 Meter
- Band: Stahlband mit Faltschließe
- Preis: 11.300 Euro (Stand: April 2025)

Panerai Luminor Marina PAM03323
Lange Zeit galt Panerai als Inbegriff kompromissloser Tool-Watches mit italienischem Design, militärischem Erbe und extremer Wasserdichtigkeit. Doch zuletzt mehrten sich Stimmen aus der Community, die der Marke Verlust der Identität und zu viel Lifestyle, zu wenig Substanz vorwarfen. Mit dem neuen Luminor Marina Modell auf der Watches and Wonders 2025 scheint Panerai nun eindrucksvoll den Turnaround einzuleiten.
Im Fokus steht die Rückbesinnung auf klassische Tugenden. Dazu zählen ein robuster Auftritt, eine klare Formsprache sowie eine funktionale Technik. Das Ganze ist verpackt in vier Varianten mit starken Materialien. Die Luminor ist eine waschechte Panerai im ursprünglichen Sinn – mit einem Durchmesser von 44 Millimetern, charakteristischem Kronenschutz und satten 500 Metern Wasserdichtigkeit.
Das neue Kaliber P.980 hat nicht nur eine ausgezeichnete Gangreserve von 72 Stunden und einen Sekundenstopp, sondern glänzt endlich wieder durch einen Sichtboden – ein Feature, das die eingefleischten „Paneristi“ lange vermisst haben. Auch die Sandwich-Zifferblätter in Schwarz, Weiß, Blau und Grün sind echte Hingucker, mit klarem Wiedererkennungswert und typischem Panerai-Flair.
Mit dieser Kollektion zeigt Panerai, dass sie auf die Stimme ihrer Community hört. Der Mix aus technischer Rückbesinnung, neuen Komfortfunktionen (Bandverstellung) und solider Gestaltung bringt neue Glaubwürdigkeit ins Spiel – und macht die Marke wieder relevant für Liebhaber authentischer Sportuhren. Ob es der große Befreiungsschlag ist, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummer: PAM03323
- Gehäuse: Edelstahl
- Werk: P.980
- Gangreserve: 72 Stunden
- Durchmesser: 44 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 500 Meter
- Band: Stahlband mit Faltschließe
- Preis: 9900 Euro (Stand: April 2025)
Cartier Tank Louis Cartier Automatic
Wenn es auf der Watches & Wonders um Eleganz geht, dann belegt Cartier einen der vordersten Ränge. Die berühmte Uhrenmanufaktur hat für eine Überraschung gesorgt, womit nur wenige Uhrenenthusiasten gerechnet hatten: Die Tank Louis “Jumbo” Cartier mit Automatikkaliber feierte ihr großes Comeback.
Das neue Modell verbindet Geschichte, Haltung und Design – und das macht sie auch so besonders. Die letzte Tank Louis mit Automatikantrieb gab es 1974, also vor 51 Jahren. Die neue Cartier ist keine Retro-Replik, sondern eine zeitgemäße Interpretation mit Respekt vor der eigenen DNA und Vergangenheit. Besonders schön ist das Gehäuse in Roségold. Mit den Abmessungen 38,1 x 27,7 Millimeter liegt die Uhr perfekt am Handgelenk – sehr flach und sehr elegant. Das Zifferblatt mit dem feinen Sonnenschliff, die römischen Ziffern, die gebläuten Zeiger, die klassische Minuterie – alles wirkt wie aus einem Guss. Die perlenbesetzte Krone mit dem Saphir-Cabochon rundet das elegante Auftreten ab.
Im Inneren arbeitet das neue Automatikkaliber 1899 MC. Dabei handelt es sich um ein Automatikwerk mit für Cartier üblichen 40 Stunden Gangreserve. Die Wasserdichtigkeit von nur 30 Metern ist bei dieser Uhr gar kein Nachteil – denn wer würde eine solche Uhr schon beim Sport tragen wollen? Die Tank Louis wird vor allem bei feierlichen Anlässen ihrem Auftreten gerecht.
Für mich ist sie deshalb das Beste, was Cartier dieses Jahr gezeigt hat. Kein großes Drama, keine übertriebene Inszenierung. Einfach eine Uhr, die eine großartige Geschichte hat und eine Neuinterpretation fand.

Zahlen, Daten und Fakten

- Referenznummer: WGTA0346
- Gehäuse: Roségold
- Werk: 1899 MC
- Gangreserve: 40 Stunden
- Durchmesser: 38,1 Millimeter
- Bauhöhe: 8,18 Millimeter
- Wasserdichtigkeit: 30 Meter
- Band: Alligatorlederband mit Schließe aus Roségold
- Preis: 13.400 Euro (Stand: April 2025)
Deine Meinung ist gefragt!
Wie findest du meine Auswahl und welche Modelle waren deine Highlights der Watches and Wonders 2025? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!

Harald Saller
Mein Einstieg in die Welt der Uhren verdanke ich einem Film. Als Kind war ich fasziniert von dem actionreichen Streifen "Le Mans" mit Steve McQueen. Dank ihm wurde die Heuer Monaco zu einer Ikone in der Uhrenwelt. Dieses Modell markierte 2009 meinen Einstieg in die Welt der Premium- und Luxusuhren.
In den vergangenen zwei Jahren habe ich mich intensiv mit Uhren, ihren Techniken und Geschichten auseinandergesetzt. Ich schaue vor allem gerne hinter die Kulissen.
Aber was ist eigentlich das Faszinierende an Uhren? Ich könnte jetzt eine lange Liste erstellen, um zu erklären, warum Uhren ein tolles Hobby sind. Letztendlich sind es jedoch die positiven Emotionen, die Armbanduhren in mir auslösen. Als Journalist versuche ich, diese Emotionen in meinen Texten unseren Leserinnen und Lesern näherzubringen.
Hi Harald,
bisher habe ich keinen Artikel hier gefunden, dem ich nicht zum einen sehr aufmerksam gelesen habe und zum anderen der nicht Informativ und kurzweilig zu lesen war. Weder von dir, noch von deinen Kollegen.
Was die „Gewinner und Verlierer“ der letzten W&W angeht, ist es sicher wie immer eine Frage des eigenen Geschmacks. Und ich gehe mal davon aus, das du dir jeweils nur eine Uhr der aufgeführten Hersteller herausgesucht hast.
Ich selber kann nach wie vor mit Cartier und Panerai nicht viel anfangen. Und bis auf die von dir angesprochenen BB58 Burundy und die Tag Heuer-GMT, sind die anderen Uhren im speziellen nichts für mich. Da halten die weiterhin aufgeführten Hersteller für mich interessantere Uhren parat.
Für mich gehören noch zu den Gewinnern, die Zenith Chronomaster Sport, die Tudor BB68 und die Tudor Pelagos Ultra. Wobei ich allerdings erst einmal nur die Tudor BB68 an meinem Handgelenk betrachten konnte.
Bei GS hoffe ich, dass sie hergehen und die neuen Schließen auch noch in älteren Modellen anbieten.
Sollte dies der Fall sein, wäre für mich noch die Caliber 9R 20th Anniversary interessant.
Danke für den Beitrag und mach du und deine Kollegen bitte weiter so.
Lieber Mirko,
vielen Dank für dein ausführliches Feedback, das freut mich wirklich sehr! Es ist schön zu hören, dass unsere Artikel bei dir Anklang finden und du sie aufmerksam liest. Genau dafür schreiben wir sie nicht nur zur Information, sondern auch für den Austausch mit Leuten wie dir, die wirklich tief im Thema sind.
Was die „Gewinner und Verlierer“ angeht: Du hast natürlich völlig recht. Letztlich ist das immer subjektiv. Geschmack, persönliche Vorlieben und sogar das eigene Handgelenk spielen da eine große Rolle. Und ja, bei den genannten Marken habe ich bewusst jeweils ein Modell exemplarisch herausgegriffen. Es ging mir eher um eine Tendenz als um ein vollständiges Urteil.
Cartier und Panerai polarisieren. Das merkt man immer wieder. Und gerade bei Panerai scheint sich das Lager ohnehin zu teilen: Zwischen begeisterten Sammlern und denen, die gar keinen Zugang finden. Das ist aber auch das Schöne an der Uhrenwelt, finde ich, dass sie so vielfältig ist.
Deine persönlichen Favoriten finde ich spannend! Die Zenith Chronomaster Sport ist für mich ohnehin ein Dauerbrenner. Die BB68 ist eine interessante Ergänzung in der Tudor-Linie und die Pelagos Ultra wirkt in echt nochmal beeindruckender als auf Bildern, finde ich.
Bei Grand Seiko bin ich voll bei dir: Die neue Schließe ist ein echter Fortschritt, und es wäre nur konsequent, sie auch bei bestehenden Modellen einzuführen.
Danke dir für den netten Austausch und keine Sorge, wir machen natürlich weiter!
Liebe Grüße,
Harald