Von Ranger bis Royal, von Black Bay bis 1926 – heute widmen wir uns den fünf wichtigsten Kollektionen der Marke TUDOR und finden gemeinsam heraus, was sie ausmacht. Dabei schauen wir uns jede Modellreihe im Detail an und gehen auf Besonderheiten ein. Bist du bereit? Dann legen wir auch direkt los und starten mit der wohl relevantesten und auch bekanntesten Kollektion des Herstellers ins Thema.
Die TUDOR Black Bay Kollektion
Die Black Bay Kollektion ist für TUDOR nicht einfach irgendeine Modellreihe. Im Jahr 2012 gelang dem Hersteller mit der ersten Black Bay Heritage 41 ein Befreiungsschlag. Die Lethargie, in der sich die Schweizer Manufaktur seit mehreren Jahrzehnten befand, endete mit der Vorstellung dieses Zeitmessers abrupt und katapultierte die Schwester von ROLEX zurück ins Rampenlicht der Uhrenindustrie. Kurz gesagt: Ohne die Black Bay wäre TUDOR heute nicht die junge und angesagte Marke, die sie ist. Es ist dementsprechend kein Zufall, dass die Kollektion mittlerweile zahlreiche Modelle umfasst, doch dazu gleich mehr.
Von Beginn an steht die Black Bay Linie für Uhren mit einem Vintage inspirierten Design, die aber zugleich modernste Technik in sich tragen. Das Erfolgsrezept liegt in der eigenen Unternehmensgeschichte begründet, derer sich TUDOR bedient und Submariner-Referenzen mit historischer Bedeutung neu auflegt. Im Fokus steht dabei noch immer das Versprechen, das Gründervater Hans Wilsdorf einst gab: Eine TUDOR soll genauso robust und präzise sein, wie eine Rolex – nur zu einem erschwinglicheren Preis. Es ist ein Konzept, das aufgeht und, dank prominenter Testimonials wie David Beckham und Lady Gaga, besonders junge Menschen anspricht.
Neben der fast schon ikonischen Black Bay Heritage 41 (Ref: M7941A1A0NU-0001), die mittlerweile mit dem METAS-zertifizierten Manufakturkaliber MT5602-U und auch in Keramik erhältlich ist, hat TUDOR außerdem die Black Bay 58 (39 mm Durchmesser, s. Foto, Ref: M79030N-0001) und die Black Bay 54 (37 mm Durchmesser, Ref: M79000N-0001) Modellreihe ins Leben gerufen. Bei beiden handelt es sich ebenso um klassische Taucheruhren mit einer Wasserdichtigkeit von 200 Metern, die von frühen Submariner-Referenzen aus den Jahren 1958 und 1954 inspiriert und mit Manufakturkalibern ausgestattet sind.
Als erste TUDOR, für die sich Interessenten auf eine Warteliste schreiben lassen mussten, gilt derweil die im Jahr 2018 vorgestellte Black Bay GMT 41 Millimeter mit schwarzem Zifferblatt und Pepsi-Lünette. Mittlerweile ist sie auch in Bicolor, mit weißem Zifferblatt (Ref: M79830RB-0010), sowie mit einer schwarzbraunen Aluminium-Lünette erhältlich. Mit einem Listenpreis von unter 5.000 Euro zählt sie zu den wenigen Uhren am Markt, die eine echte GMT-Komplikation mitbringen.
Fehlen dürfen an dieser Stelle natürlich auch die Black Bay Chronographen mit einem Durchmesser von 41 Millimetern nicht. Es gibt sie als Panda-, Reverse-Panda,- sowie in Bicolor am Edelstahl,- Leder,- und Textilarmband. Diese Modelle profitieren von der Kooperation zwischen TUDOR und BREITLING, da in ihnen mit dem B01 eines der angesehensten Chronographen-Kaliber am Markt verbaut ist.
Die TUDOR Black Bay Pro (Ref: M79470-0001) ist eine Hommage an die 1952 von Hans Wilsdorf vorgestellte Funktionsuhr Oyster Prince, die einst an den Handgelenken von 30 Teilnehmern einer zweijährigen British North Greenland Expedition der Royal Navy zum Einsatz kam. Seit 2022 ist sie mit einem Gehäusedurchmesser von 39 Millimetern erhältlich und besitzt eine GMT-Funktion. Zum Ablesen einer zweiten Zeitzone war diese jedoch nie gedacht. Viel mehr sollte sie Höhlenforschern dabei helfen, die Tages- und Nachtzeit zu unterscheiden. Ein spannendes Detail.
Und dann wäre da natürlich noch die TUDOR Black Bay mit glatter Lünette. Sie hat insbesondere am Jubilee-Armband ein etwas eleganteres Erscheinungsbild und ist in den Größen 31, 36, 39 und 41 Millimetern erhältlich. Hinzu kommen verschiedene Zifferblattfarben und Varianten in Bicolor, die sich auch an die Damenwelt richten. Doch egal welchen Geschlechts: Für den Einstieg in die Welt der Luxusuhren ist dieser Zeitmesser eine großartige Option.
Eine Übersicht aller Modelle der TUDOR Black Bay Kollektion findest du hier.
Die TUDOR Pelagos Kollektion
Die Pelagos Kollektion von TUDOR beinhaltet ebenfalls Tauchruhren. Im Vergleich zu den Black Bay Modellen setzen diese jedoch auf ein modernes Design und legen den Fokus auf Funktion und Innovation. Einmal abgesehen von der Pelagos 39 (s. Foto, Ref: M25407N-0001) wird das auch bei der Wasserdichtigkeit der Zeitmesser von 500 Metern deutlich. Sie sind tatsächlich zum professionellen Tauchen geschaffen – ein Anspruch, den auch das Heliumauslassventil und die Kronenschützer noch einmal verdeutlichen. Hinzukommt der Einsatz von Titan oder Carbon als Gehäusematerial, wodurch sich das Tragen einer TUDOR Pelagos stets angenehm leicht anfühlt.
Eingeführt wurde die Kollektion im Jahr 2012 zunächst mit den 42 Millimeter Modellen. Inzwischen sind jedoch auch die Pelagos 39, sowie die Pelagos FXD und die FXD Chronographen hinzugekommen. Ein Geheimtipp ist wohl immer noch die Variante mit der Krone auf der linken Seite, die mir persönlich besonders gut gefällt. Während alle Dreizeiger mit Manufakturwerken und 70 Stunden Gangreserve ausgestattet sind, kommt bei den Chronos erneut das BREITLING B01 zum Einsatz. Die Pelagos Kollektion steht außerdem in der Tradition von TUDOR Taucheruhren, die von Militäreinheiten genutzt wurden.
Ein Paradebeispiel dafür ist die Pelagos FXD mit festangebrachten Bandstegen. Das aktuelle Modell auf dem Foto (Ref: M25717N-0001) geht auf eine 1958 zur Einsatzuhr bei der US Navy auserkorenen Referenz zurück. Eine offizielle Kollaboration verfolgte TUDOR außerdem mit der französischen Marine, die ebenfalls Uhren der Manufaktur nutzte. Anders als die Taucheruhren der Black Bay Kollektion hat TUDOR jeder Pelagos außerdem eine einseitige bzw. im Falle der FXD-Modelle beidseitig drehbare Lünette mit Keramik-Inlay spendiert.
Die jüngste Neuvorstellung ist ein vom Radsport inspirierter Pelagos Chronograph, dessen Design passend dazu auf Leichtigkeit und Funktionalität ausgelegt ist. Um den Anforderungen von professionellen Radsportlern gerecht zu werden, setzt TUDOR beim Gehäuse des Pelagos FXD Chronographen in der Cycling Edition (Ref: M25827KN-0001) deshalb auf Carbon und Titan. Erneut beweist die Modellreihe damit ihren Anspruch, für die echten Toolwatches der Marke TUDOR zu stehen – und das mit Erfolg.
Eine Übersicht aller Modelle der TUDOR Pelagos Kollektion findest du hier.
Die TUDOR Ranger Kollektion
Die Ranger Kollektion von TUDOR ist die kleinste des Herstellers, umfasst sie doch nur ein Modell mit verschiedenen Armbändern. Höchst spannend ist sie trotzdem, da sich Unternehmensgründer Hans Wilsdorf den Namen “Ranger” bereits 1929 schützen ließ. Ab diesem Moment wurde der Namenszusatz von TUDOR bei gleich mehreren Modellen genutzt, die den Anspruch besaßen, abenteuerlich anzumuten. Beim Design der 2022 vorgestellten und aktuellen Ranger (Ref: M79950-0001) mit einem Durchmesser von 39 Millimetern geht TUDOR ähnlich vor wie bei der Black Bay Reihe und lässt sich von alten Oyster Prince Modellen aus den 1960er-Jahren inspirieren.
Den Zeitpunkt des Releases hat die Schwestermarke von ROLEX übrigens nicht ohne Grund gewählt. Er fällt zusammen mit dem 70. Jahrestag der British North Greenland Expedition, deren Mitglieder von 1952 bis 1954 Oyster Prince Modelle trugen. Trotz eines Listenpreises von weit unter 4.000 Euro ist die Ranger mit dem COSC-zertifizierten Manufakturkaliber MT5402 mit 70 Stunden Gangreserve ausgestattet und am Edelstahl-, Nato-, und Kautschukarmband verfügbar. Sogar eine Schließe mit “T-fit”-Feinverstellung ist bei ersterem Band Teil des Gesamtpakets.
Stilprägend für die TUDOR Ranger ist unter anderem das mattschwarze Zifferblatt mit arabischen Leuchtziffern auf 3, 6, 9 und 12 Uhr. Der Pfeilförmige Stundenzeiger ist ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal dieser Kollektion, das einem bei TUDOR ansonsten nicht begegnen wird.
Eine Übersicht aller drei Varianten der TUDOR Ranger findest du hier.
Die TUDOR Royal Kollektion
Mit der Royal Kollektion vereint TUDOR das Beste aus zwei Welten. Einerseits verfügt sie über Designelemente einer klassischen Dressuhr. Dazu zählen etwa die geriffelte Lünette, die römischen Ziffern oder die Day-Date-Komplikation. Andererseits steht das Modell durch sein kantiges Gehäuse und das integrierte Armband für eine ordentliche Portion Sportlichkeit. Zig Varianten sorgen zudem dafür, dass für jeden und jede der passende Zeitmesser dabei sein sollte. Die TUDOR Royal ist in Edelstahl und Bicolor, sowie in den Gehäusegrößen 28, 34, 38 und 41 Millimeter erhältlich. Über die bereits erwähnte Day-Date-Komplikation verfügt jedoch nur die große Ausführung.
Vielfalt herrscht auch bei den Zifferblattfarben. Ob schwarz, silber, blau, braun, lachsfarben oder perlmutt – es wird sich eine entsprechende Variante samt Sonnenschliff in der Royal Kollektion von TUDOR finden. Die geriffelte Lünette wiederum schlägt den Bogen zur Schwestermarke Rolex und erinnert mich subtil an meine Vintage-Datejust Ref. 16014. Werkstechnisch setzt der Schweizer Hersteller bei dieser Kollektion auf insgesamt drei Automatik-Kaliber. Beim T201 und dem T601 handelt es sich um Dreizeiger-Uhrwerke, während das T603 in den 41 Millimeter Modellen mit Day-Date-Anzeige verbaut ist. So oder so, die Gangreserve beträgt bei allen Referenzen stets 38 Stunden.
Für das tägliche Tragen am Handgelenk erweist sich die Wasserdichtigkeit von 100 Metern derweil als sehr nützlich. Hinzukommt das fünfgliedrige und integrierte Armband, das sich sehr bequem anfühlt und obendrein auch noch wunderschön aussieht. Mir persönlich gefallen die Bicolor-Varianten übrigens am besten (s. Foto). Das ist aber natürlich immer eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Eine Übersicht aller Modelle der TUDOR Royal Kollektion findest du hier.
Die TUDOR 1926 Kollektion
Die 1926 Kollektion von TUDOR gibt den klassischen, Vintage angehauchten Dressuhren der Marke ein zu Hause. Die einzelnen Modelle bestechen durch einen gelungen Mix aus Minimalisums und Eleganz, reden wir hier doch ausschließlich von Dreizeigern mit einem Datumsfenster auf der 3 Uhr Position. Im Hinblick auf Größe und Material präsentiert sich die Kollektion derweil als sehr vielfältig. So sind Edelstahl- und Bicolor-Varianten in 28, 36, 39 und 41 Millimetern verfügbar, die sich gleichermaßen an Damen und Herren richten. Zur Wahl stehen außerdem verschiedenfarbige Leder-, und Edelstahl-, bzw. Bicolor-Armbänder.
Beim Werk setzt TUDOR erneut auf praktische Automatikkaliber. Während in den kleinen Varianten mit 28 Millimetern im Durchmesser das Basiswerk T206 zum Einsatz kommt, findet in allen anderen Modellen das T601 Platz. Beide bieten eine Gangreserve von 38 Stunden und sind uns bereits aus der TUDOR Royal Kollektion bekannt. Ein schönes Detail ist die Tatsache, dass es dem Hersteller auch bei seinen Dressuhren gelungen ist, eine Wasserdichtigkeit von 100 Metern zu gewährleisten. Der verschraubten Krone mit TUDOR-Logo im Relief sei Dank. Hinzu kommt ein kratzfestes Saphirglas, das für eine gute Ablesbarkeit im Alltag sorgt.
Die strukturierten Zifferblätter, zumeist in weiß, grau und schwarz gehalten, kombinieren arabische Ziffern und Strichindizes, die zu einem sehr harmonischen Look führen. Wer auf etwas mehr Bling steht, der darf sich überdies auf goldene Akzente freuen. Insgesamt präsentiert sich die TUDOR 1926 Kollektion genauso schick, wie robust und bietet Zeitmesser, die trotz ihres filigranen Erscheinungsbildes für das Tragen im Alltag gemacht sind.
Eine Übersicht aller Modelle der TUDOR 1926 Kollektion findest du hier.
Das waren die wichtigsten 5 Kollektionen der Marke TUDOR im Überblick. Du hast dich in ein Modell verliebt und möchtest es einmal an deinem eigenen Handgelenk erleben? Dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin beraten dich gerne persönlich.
Luca Cordes
Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)
Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.
Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!
Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.
Dein Luca
TUDOR assoziiere ich selbst noch immer sehr stark mit der Black Bay Kollektion. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich selbst eine in meiner Sammlung habe. Welche Kollektion von TUDOR hat dich am meisten beeindruckt?