Ihr habt euch vor Kurzem eine neue Uhr gekauft und seid dabei auf den Begriff COSC zertifiziert gestoßen? Was das genau bedeutet und welche Kriterien eine Uhr erfüllen muss, um als COSC zertifiziert zu gelten, werden wir im folgenden Beitrag genauer beleuchten.
Damit eine Uhr den Namen Chronometer tragen darf, muss die Uhr bzw. das Uhrwerk von einer offiziellen neutralen Stelle geprüft werden. Wenn diese Prüfung positiv ausfällt, wird ein offizielles Zertifikat verliehen. Jeder Chronometer in der Schweiz ist daher einzigartig. Die Bezeichnung Chronometer wird leider sehr oft in falschen Zusammenhang mit Uhren gebracht, die per Drücker kurze Zeitintervalle messen. Hierbei handelt es sich um Chronographen oder Chronoskope. Bei einem Chronometer handelt es sich um eine Uhr, die hochpräzise ist.
Die Entstehung der COSC
1973 gründeten die fünf Uhrmacherkantone Waadt, Bern, Neuenburg, Genf und Solothurn mit dem Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie die COSC. Für dieses Vorhaben wurden einzelne Labore, die bereits existierten, zusammengelegt. Die fünf Kantone verfügten vor 1973 über mehrere sogenannte „Offizielle Kontrollstellen für den Gang der Uhren“. Diese waren in Ingenieur- bzw. Uhrmacherschulen untergebracht. Die Kriterien der Beurteilung der Uhren waren jedoch zwischen den Kantonen verschieden.
Die fehlende Einheitlichkeit über die Vorgaben der Kontrollstellen eskalierte schließlich und führte zu einem drohenden Entzug ihres Status als Kontrollstelle. Zu Beginn der 1970er Jahre kam seitens der Zentralen Inspektionskommission der Vorschlag, eine Kommission einzusetzen. 1973 entstand aus diesem Ansatz die „Offizielle Schweizer Kontrollstelle für Chronometer“. Seitdem handelt es sich bei der COSC um einen gemeinnützigen Verein, der Schweizer Uhrenmarken zu Diensten steht.
Auf der einen Seite haben die fünf Kantone eine definierte Anzahl von Rechten, während auf der anderen Seite die Ziele von einheitlichen Preisen und identischen Kontrollbedingungen der einreichenden Marken erfüllt werden. Unabhängig von der Menge der eingereichten Exemplare ist der Preis für die Prüfung derselbe.
Die COSC im Dienst der Schweizer Uhrmacherei
Die COSC, ein gemeinnütziger Verein, hat es sich zum Ziel gemacht, die Genauigkeit der Schweizer Uhrwerke zu gewährleisten. Daher beschränkt sich der Verein ausschließlich auf die Uhrmacherkunst der Schweiz. Kontrolliert werden daher lediglich Uhrwerke bzw. Uhren, die Swiss Made sind. Des Weiteren müssen die Uhrwerke ebenfalls für Marken bestimmt sein, deren Uhren als Swiss Made gelten.
Das Swiss Made Herkunftssiegel gilt als Garant für den Ursprung des Zeitmessers in der Schweiz und steht außerdem für die hervorragende Qualität und Präzision der Uhr. Dieses Herkunftssiegel beruht auf einer Verordnung des Bundesrats der Schweiz und genießt weltweit hohes Ansehen.
Eine Uhr gilt als Schweizer Uhr, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
Das Uhrwerk ist schweizerisch
Die Einschalung des Werks erfolgt in der Schweiz
Die Endkontrolle der Uhr wird in der Schweiz durchgeführt
60% der Herstellungskosten der Uhr fielen in der Schweiz an
Um als schweizerisches Uhrwerk zu gelten, müssen folgende Kriterien erfüllt werden:
Der Zusammenbau erfolgt in der Schweiz
Die Kontrolle wird von einem Schweizer Hersteller durchgeführt
60% der Herstellungskosten fallen in der Schweiz an
Mindestens die Hälfte des Wertes aller Bestandteile ist aus schweizerischer Herstellung.
Prüfungen rund um die Uhr – 350 Tage im Jahr
Aktuell verfügt die COSC über drei verschiedene Teststellen. Diese befinden sich in nächster Nähe zu den Manufakturen in den Orten Le Locle, Biel und Saint-Imier. In den Teststellen, in denen etwa 60 spezialisierte Fachkräfte tätig sind, wird nicht nur ganzjährig, sondern auch rund um die Uhr gearbeitet. Unter ihnen befinden sich keine Uhrmacher, da die COSC sich die Aufgabe des Beobachtens und Kontrollierens zum Ziel gesetzt hat. Die ganzjährige Arbeitszeit der Mitarbeiter ist an die ISO-Norm gekoppelt. Diese sieht eine 15-tägige Kontrolle vor mit einer 24-stündigen Messung. Sobald ein Test gestartet wird, muss dieser Zyklus zwingend eingehalten werden. Aus diesem Grund können die Tätigkeiten der Mitarbeiter nicht auf eine Arbeitswoche komprimiert werden.
Die Tests im Detail
Die Tests der COSC sind statische Labortests, die an Zeitmessgeräten gemacht werden. Das Ergebnis dieser Tests führt zu einem „Abbild“ über die Funktionsweise des Zeitmessgeräts und belegt die Genauigkeit. Bei diesen Tests handelt es sich in keiner Weise um eine Simulation des Trageverhaltens.
Die Zeitmessgeräte, die von der COSC geprüft werden können, werden in vier verschiedene Kategorien unterteilt: Armbanduhr, Taschenuhren, Zeitmesser in fester Position (Pendeluhren), Armbanduhr mit Quarzoszillator.
Die Prüfstellen der COSC halten sich streng an die ISO-Norm bzw. an interne Vorschriften. Während der Prüfphase, die sich über 15 Tage erstreckt, wird der Gang der Uhr unter Einfluss der Temperatur und der Lage getestet. Die täglichen Messungen bestimmen somit den Status des Uhrwerks anhand einer Referenzzeit. Diese Statusveränderungen ermöglichen es, das Uhrwerkverhalten im Lauf der Zeit zu bestimmen. Die Prüfkriterien bei Zeitmessgeräten der Kategorie 1 sind folgende:
- Mittlerer täglicher Gang: -4 bis +6 s/d
- Größte Gangabweichung: 5 s/d
- Mittlere Gangabweichung: 2 s/d
- Größte Gangdifferenz: 10 s/d
- Gangdifferenz in vertikaler & horizontaler Lage: -6 bis +8 s/d
- Gangabweichung bei Temperaturabhängigkeit: -/+ 0.6 s/d
- Gang Wiederaufnahme: -/+ 5 s/d
Das Chronometer Zertifikat als Siegel für die Qualität einer Uhr
Insgesamt unterstreicht die COSC-Zertifizierung die herausragende Präzision und Qualität schweizerischer Uhrmacherkunst. Damit wird nicht nur jede zertifizierte Uhr zu einem einzigartigen Chronometer, sondern auch das Ansehen der Schweiz als führende Nation in der Herstellung exzellenter Zeitmesser weiter gestärkt.
Peter Schober
Hallo zusammen, mein Name ist Peter, und ich liebe es, in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen. Uhren sind für mich nicht nur schlichte Zeitmesser; vielmehr vereinen sie für mich die perfekte Symbiose aus Kunst, Technik und persönlichem Stil.
Ob es sich um Vintage-Modelle mit ihrem nostalgischen Charme handelt oder um moderne Kreationen, die Innovation und Ästhetik verbinden – jede Uhr erzählt ihre eigene Geschichte. Die Handwerkskunst, die in der Herstellung steckt, fasziniert mich genauso sehr wie die Vielfalt der Designs.
Uhren sind für mich nicht nur Accessoires; sie sind Zeitzeugen unseres Lebens. Der Blick auf mein Handgelenk erinnert mich nicht nur an die Tageszeit, sondern auch an besondere Momente, die ich mit bestimmten Uhren verbinde. Diese emotionale Verbindung vertieft meine Leidenschaft für Uhren noch mehr.