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ETA – Mehr als nur Uhrwerke!

May 2, 2021 | Lesedauer: 9 Minuten
Autor: Severin Giesswein | 0 Kommentare | oacsspl

Wer ist eigentlich … die ETA S.A.? Die spannende Geschichte eines Schweizer Uhrengiganten.

„Was ist da für’n Werk drin? Manufaktur oder ETA?“

„So viel Geld für eine Uhr mit ETA-Kaliber?“

„Das ETA ist ein echtes Arbeitstier, die kriegst du nicht kaputt und sie sind einfach zu reparieren!“

„Die originale Uhr hatte ein ETA, du brauchst als Sammler die Variante mit ETA-Werk!“

Wer hat sich nicht schonmal in einem Gespräch über unser schönes Hobby wiedergefunden, in welchem über kurz oder lang die drei Buchstaben E, T und A in Kombination gefallen sind? 

Aber was genau ist die ETA eigentlich? Ich kann euch vorab verraten, es ist mehr als nur ein Uhrwerkshersteller und viel mehr als nur das „Werk von der Stange“. Die ETA S.A. gehört untrennbar zur Geschichte der Schweizer Uhrenindustrie und es lässt sich zweifelsfrei sagen, dass es ohne sie luxuriöse Armbanduhren in der Form, wie wir sie heute kennen wohl nie gegeben hätte. Und das betrifft alle Hersteller – unabhängig von ihren verbauten Uhrwerken.

Aber springen wir zurück und besehen uns das Ganze mal etwas genauer.

Ich weise bereits jetzt darauf hin – und nehme so etwas den Spannungsbogen vorweg – dass die ETA, wie man sie heute kennt, aus verschiedenen, über Jahre erfolgten Zusammenschlüssen mit und durch andere Firmen entstanden ist. Dementsprechend verwirrend und komplex mögen manche Zusammenhänge im Folgenden scheinen, da viele Entwicklungen parallel oder sogar überschneidend erfolgten. Ich versuche natürlich das ganze so geradlinig wie möglich zu halten und erzähle die Geschichten der beteiligten Betriebe deswegen im einzelnen, bevor wir die Fäden zusammenführen.

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FHF

Die Anfänge der ETA finden sich bereits im Jahre 1793. Im Schweizer Kanton Neuenburg (Neuchatel) entschlossen sich Isaac und David Benguerel, sowie Julien und Francois Humber-Droz im beschaulichen Städtchen Fontainemelon eine Fabrik für Uhrenrohwerke (sogenannte Ébauches) zu gründen. Diese war in der Form die erste ihrer Art. Gemäß ihres Standorts tauften sie ihre Firma Fabrique d’Horlogerie de Fontainemelon (FHF).

Aufgrund der damals noch limitierten Möglichkeiten die Fertigung zu industrialisieren, ließ die wirkliche Massenproduktion bis ins Jahr 1816 auf sich warten. 

Der nächst entscheidende Schritt war der Erwerb eines, am lokalen Fluss Schüss gelegenen, Betriebes, welcher es ermöglichte, die Wasserenergie des besagten Flusses für hydraulische Energie zu nutzen. Die FHF bescherte dem kleinen Örtchen eine Blütezeit, da sie Arbeitsplätze schuf und Fontainemelon attraktiv machte. 

So verlief die Produktion in den kommenden Dekaden ohne größere Unterbrechungen erfolgreich. 

Eine Familie namens Robert übernahm in Eigenanstrengung 1825 den Betrieb. 

1862 konnte man stolz die ersten, mit Hilfe von Dampfmaschinen produzierten Uhrwerke vorweisen. 

Im Jahre 1876 wird die FHF zur Aktiengesellschaft umgeformt und kann ihre Produktionskapazitäten weiterhin erhöhen. Mehr als 400 Mitarbeiter produzieren in etwa 240.000 Ébauches pro Jahr und machen die FHF so zu einer weltweiten Größe. 

Familiennachfahre Paul Robert, welchem besonders am stetigen Fortschritt gelegen war, stattete im Jahre 1900 Ateliers der FHF mit hochmodernen Werkzeugmaschinen aus den USA aus, welche bis dato in Europa noch unbekannt waren. 

So konnte 1913 der Meilenstein von 1.000.000 produzierten Rohwerken durch die inzwischen 1030 Mitarbeiter erreicht werden.

Die nächste entscheidende Etappe trug sich im Jahr 1926 zu: Die FHF beteiligt sich – gemeinsam mit ETA und AS, sowie einigen kleineren Unternehmen an der Gründung der Èbauches S.A..

Ab 1955 werden von der FHF massentaugliche, günstige und robuste mechanische Uhrwerke entwickelt, welche „Standard-Kaliber“ getauft werden. Alle der Ébauches S.A. zugehörigen Firmen spezialisieren sich auf gewisse Produkte, Teile und Kalibertypen.

175-jähriges Bestehen feiert die FHF im Jahre 1975. 1450 Angestellte werden zu dieser Zeit beschäftigt. Doch es sollte nicht lange dauern, bis die omnipräsente Quarzkrise Zusammenstriche und Straffungen auch bei den Teilhabern der Ébauches S.A. einfordere.

1979 lanciert die FHF mit dem Mini-Quarz das kleinste Uhrwerk der Welt.

1984 wurde die FHF schließlich durch die ETA AG aufgekauft und dieser einverleibt. 

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ETA & ETERNA

Die Schweizer Dr. Joseph Girard und Anton Schild gründen im Jahr 1852 eine Fabrik für Rohwerke im idyllischen Grenchen. Unter dem Namen Girard Freres & Kunz werden Ébauches produziert. Von langer Dauer sollte die Produktion jedoch nicht sein. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließt der Betrieb im Jahre 1856.

Unbeirrt von diesem Rückschlag überzeugt der ehrgeizige Girard den jungen Urs Schild – den Sohn seines bisherigen Weggefährten – eine neue Firma mit ähnlichen Ambitionen zu gründen. Mithilfe von Wasserkraft produzierte die Dr. Girard & Schild bis ins Jahre 1870 ihre Rohwerke. In diesem Jahr führe die Anschaffung einer Dampfmaschine zu einer beträchtlichen Ausweitung der Möglichkeiten. Darunter auch das Vermögen, von nun an komplette Fertiguhren herzustellen.

Der Erfolg sprach für sich: Im Jahre 1900 wurde der gesamte Betrieb auf elektrische Antriebskraft umgestellt und sechs Jahre darauf – 1906 – in Eterna Werke, Gebr. Schild & Co. umbenannt.

1926 initiierte die ETA S.A. die Gründung der Ébauches S.A. gemeinsam mit der AS, sowie der FHF. 

Bildquelle: ETA S.A.

Nachfahre des Firmengründers und damals aktueller Geschäftsführer Theodor Schild teilte die Firma aufgrund des zunehmenden Erfolges 1932 in zwei separate Aktiengesellschaften: Die ETA S.A. für Ébauches, sowohl für den Eigenbedarf, als auch für Dritte und die Eterna S.A. zur fortgeführten Herstellung von Fertiguhren. 

Trotz Schwierigkeiten während des zweiten Weltkrieges hält ETA die Produktion von Ébauches aufrecht und gründet, gemeinsam mit Schwester Eterna 1943 sogar die ersten Lehrwerkstätten der Uhrenindustrie zur massenhaften Ausbildung von Uhrmachern. Nach dem Ende des Krieges wird eine schier endlose Anzahl an Uhrwerken für sowohl Damen-, als auch Herrenuhren produziert. Landeron, Venus oder Valjoux – allesamt Tochtergesellschaften der ETA – produzieren komplexere Kaliber.

Im Jahre 1968 gelingt der ETA ein Erfolg: Sie präsentiert die erste automatische Armbanduhr mit Datums- und Wochentagsanzeige, sowie eine Schnellschaltung für beide Komplikationen.

Nur ein Jahr später – 1969 – übernimmt die ETA die Felsa, eine kleinere Rohwerkfabrik in Grenchen. Zeitgleich gelingt die Automatisierung der Setzung von Lagerungssteinen. Ein revolutionärer Durchbruch, welcher die Produktionskapazitäten auf ein vielfaches anheben konnte.

Im Zuge der Quarzkrise beginnt die ETA mit der Umschulung ihrer Mitarbeiter auf Quarzwerke im Jahre 1976. Im selben Jahr lanciert die ETA auch ihr erstes eigenes Quarzwerk.

Im Hinblick auf eine mehr als ungewisse Zukunft fusionieren 1978 die Schwesterfirmen ETA S.A. und Adolf Schild S.A. (AS oder ASSA) unter dem gemeinsamen Namen ETA S.A.. Diese wird so zum mit Abstand größten Rohuhrwerk (Ébauche) – Hersteller der Welt.

A. SCHILD S.A.

Im Jahre 1896 verließ Adolf Schild die Firma seines Bruders Urs – wieso, ist nicht gänzlich bekannt – und gründete sein eigenes Unternehmen unter den Namen A. Schild S.A., oder kurz: ASSA oder AS. Er produzierte, ihr ahnt es vielleicht, ebenfalls Rohuhrwerke, sogenannte Ébauches. Der Sitz der Firma war ebenfalls das Schweizerische Grenchen. Als Hersteller von Zylinder- und Stiftankerwerken konnte die Firma sich langsam eine internationale Reputation erarbeiten.

1905 bringt AS die ersten Ankerwerke auf den Markt. Den Söhnen des Firmengründers Adolf, Cäsar und Ernst gelang es sogar, die AS bis in die Quarzkrise hinein zum weltweit führenden Rohwerkhersteller auszubauen.

Bildquelle: ETA S.A.

Als 1926 die erste AS-Automatik, System Harwood, auf den Markt kommt, zählt das Unternehmen bereits 2100 Mitarbeiter. Auch die AS beteiligte sich an der im selben Jahr entstehenden Èbauches S.A., gemeinsam mit der FHF und ETA, sowie weiteren kleineren Herstellern.

1978 ging die AS im Zuge der Quarzkrise in die ETA über und gemeinsam wurden sie zum größten Ébauche-Hersteller der Welt.

ÉBAUCHES ELECTRONIQUES S.A., MARIN

1970 im Zuge der Quarzkrise gegründet, fertigte die Firma aus dem Schweizerischen Marin ab 1975 Quarzwerke, sowie Digital- und Analoganzeigen für quarzgetriebene Armbanduhren.

Als vormaliges Mitglied der AUSAG-Gruppe, welche 1983 mit der SSIH zur Société de Microélectronique et d‘Horlogerie (SMH) fusionierte, wurde die EEM 1998 ein offizieller Teil der Swatch Group.

Bildquelle: ETA S.A.

SWATCH-UHREN

Die bunten Plastikuhren sind ebenfalls ein Produkt der Quarzkrise. Als Resultat notgedrungen neu erdachter Strategien kreierten Elmar Bock und Jaques Müller die Swatch-Armbanduhr. 

Mit einer unter der Leitung von Ernst Thomke beinahe vollständig automatisch gefertigten Armbanduhr aus Plastik versuchte man, der Marktflutung aus Japan Einhalt zu gebieten und die Schweizer Uhrendisustrie vor dem drohenden Untergang zu bewahren. Mit Erfolg.

Bildquelle: ETA S.A.

1982 erscheint die erste Swatch-Uhr in den USA, 1983 in ganz Europa und wird zum Hit. Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung werden die ETA, die FHF und die EEM zusammengestrichen und sind nun unter dem Dach der ETA S.A. vereint. Der gemeinsame neue Hauptsitz findet sich in Grenchen, Verkaufssitze werden in Marin zusammengezogen und die hauptsächlichen Produktionsstätten finden sich in Grenchen, Fontainemelon, Sion, Les Bioux und Marin. Die ETA S.A. ist nun alleinig verantwortlich für die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Swatch-Uhren.

Kurzes Time-Out; ein Zwischenstand bis hier

Im Jahre 1978 fusionieren die Adolf Schild S.A. und die ETA S.A. unter dem gemeinsamen Namen der ETA S.A.. 1984 schließt sich die FHF ebenfalls der ETA S.A. an. In etwa zeitgleich wird auch die EEM Teil der ETA S.A. und ist für die Fertigung elektronischer Uhrwerke in Swatch-Uhren zuständig. Von nun an verfügt die ETA S.A. in ihrer Gesamtheit über ein Marktmonopol und die Kapazität jedes Teil und jede Art Uhrwerk selber zu produzieren.

Dies soll später noch für reichlich Konflikte sorgen – Weiter geht’s! 

ETA IN DER MODERNE

Im Jahr 1985 beschäftigt die ETA S.A. über 4000 Mitarbeiter und produziert im September desselben Jahres die 10-millionste Swatch Uhr.

1987 ist die ETA S.A. maßgeblich für die Schöpfung und Geburt der FlikFlak Kinderuhren verantwortlich. In etwa diese Zeit fällt auch der erneute Wiederaufstieg des traditionellen Schweizer Uhrmacherhandwerks. Vermehrt liegt nun der Fokus wieder auf mechanischen Uhrwerken.

Swatch-Uhren werden ab 1991 ebenfalls mit mechanischen Uhrwerk angeboten. 

Dank einer neuartigen, vollautomatischen Montagekette fällt 1992 die 100-Millionen Marke an Swatch Uhren. Zu dieser Zeit werden die ausrangierten Produktionsstätten von Venus in Moutier wieder in Betrieb genommen. Auch der Chronographenhersteller Valjoux wird durch die SMH-Schirmherren aufgekauft und durch die ETA S.A. reaktiviert. Mit gemeinsamen Kräften produziert die ETA S.A. nun hochwertige Arbeitswerke, die sich großer Beliebtheit erfreuen und deckt vom Dreizeiger bis zum Schleppzeiger-Chronographen jede erdenkliche Sparte ab. 

Als die SMH 1998 in The Swatch Group Ltd. umbenannt wird, ist die ETA S.A. im wahrsten Sinne des Wortes der treibende Motor hinter den Zeitmessern des weltgrößten Uhrenherstellers. Die Firma liefert sowohl Einzelteile, als auch Ébauches, Werksbausätze und Komplettwerke. Auch erfreuen sie sich als Basiskaliber einer großen Beliebtheit bei vielen Herstellern, welche die Werke modifizieren und nach eigenen Ansprüchen ausbauen. Kaum ein Schweizer Uhrenhersteller – egal welchen Preissegments – hat(te) keine Uhr mit einem ETA-basierten Werk im Katalog.

Bildquelle: ETA S.A.

Im Jahre 2003 wird die ETA S.A. in ETA Manufacture Horlogère Suisse umbenannt. Zu einem Konflikt kam es, da, wie gesagt, viele kleinere und größere Marken außerhalb der Swatch Group auf die Werke der ETA S.A. angewiesen waren, welche inzwischen ein nahezu alleiniges Marktmonopol besaß. Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) verpflichtete die ETA deswegen vertraglich zur weiteren Belieferung von Dritten. Dies führte zu Spannungen und Überwerfungen, da die Swatch Group sich verpflichtet sah, die direkte Konkurrenz zu beliefern und den Preis dabei nicht selber regulieren konnte. Im Zuge dessen fand sich ein Aufstieg vieler kleiner Uhrenmarken, welche von diesem Abkommen profitierten und ETA-basierte Uhren zu sehr konkurrenzfähigen Preisen anbieten konnten.

Ein ab 2013 (bis 2019) geltendes Abkommen zwischen der Swatch Group und der Schweizer Wettbewerbskomission (WeKo) vereinbarte eine fortgeführte Lieferung von Uhrwerken an Dritte, jedoch mit einer stetigen Reduktion des Volumens. So wurde durch stetigen Abbau gewährleistet, dass Dritte sich nach Alternativen zu ETA-Kalibern umsehen konnten und die Möglichkeit hatten, ihre Produktion umzustellen.

Als 2019 die Vereinbarung zwischen der Swatch Group und der WeKo erfüllt war, trat ein Lieferverbot für ETA an Dritthersteller in Kraft. So sollte beispielsweise der Uhrwerkshersteller Sellita gestärkt werden, welcher auf der Basis von ETA-Kalibern mit abgelaufenen Patenten ebenbürtige Uhrwerke entwickelte. Aktuell schwelt weiterhin ein Streit zwischen der WeKo und der Swatch Group. Laut Angaben der Ersteren hat sich die marktbeherrschende Stellung der ETA nicht in dem Maße reduziert, wie die WeKo es für nötig befunden hätte. Die Swatch Group sieht sich bevormundet und von der WeKo übergangen. Man möchte doch bitte den Uhrenherstellern die Entscheidung darüber lassen, vom wem sie ihre Werke beziehen möchten, so sagte man. Erschwerend dazu kommt, dass auch viele Hochkaräter der Richemont-Gruppe oder der LVMH auf die Werke – zumindest für viele Einsteigermodelle der Marken – angewiesen sind.

Ein vorläufiges Ergebnis wurde jedoch im Juli 2020 erzielt: Die ETA muss weder Lieferverpflichtungen, noch Lieferbeschränkungen nachkommen oder erfüllen. 

Swatch-Chef Nick Hayek hatte im selben Jahr mehrfach betont, dass man bestehende Verträge erfülle aber langfristig kein Interesse mehr daran hat, die direkte Konkurrenz mit Uhrwerken zu beliefern. So dürfte man in Zukunft seltener Uhrwerke von ETA bei Marken außerhalb der Swatch-Group finden – so meine bescheidene Prognose. Sellita hat sich zwar zu einem ebenbürtigen Marktrivalen entwickelt, hat aber ebenfalls die Preise angezogen. Wohl auch in dem Wissen und der Antizipation der Sachlage rund um die Swatch Group und ETA. 

Deswegen beklagen insbesondere kleinere Microbrands und Start-Ups einen deutlichen Preisanstieg für zugekaufte ETA-und Sellita-Kaliber. 

Der Markt für Japaner wie Seiko und Miyota oder Schweizer wie STP, Swisstech oder Soprod steht nun weit offen, um die hart umkämpfte Preissparte bis ca. 500 € abzudecken. Parallel dazu beobachte ich verstärkt Versuche von Marken, welche bisweilen ETA-Kaliber außerhalb der Swatch Group nutzten, den Weg in Richtung der eigenen Manufaktur zu gehen. So beispielsweise Oris. Denn wie wir alle wissen: Mit jeder Tür, die sich schließt öffnet sich eine neue. Man darf also weiterhin gespannt in die Zukunft blicken. 

Longines Hydroconquest
beworbener Magazin-Beitrag

Ein erster Nachtrag – Die verschiedenen Klassifikationen der ETA-Werke:

Alle Werke von ETA werden in vier Stufen angeboten: Standard, Elaboré, Top und Chronomètre.

Die erheblichen Unterschiede zwischen den einzelnen Klassen liegen in der Regulierung, der Federqualität und in der Stoßsicherung. So können sich ETA-Kaliber in Eisteigermodellen der Swatch Group, aber auch in Luxusuhren mit Chronometerzertifikat finden. Beispielsweise unterscheiden sich die Unruhspiralen. Finden sich in Eisteigermodellen Nivarox-Unruhfedern, verbauen hochklassige Varianten temperaturausgleichende Anachron-Federn. Unterschiede in den Metalllegierungen finden sich auch in den Antriebsfedern. Während sich in Standard- und Elaboré-Kalibern Nivaflex NO-Federn finden, bedienen sich Uhrwerke der Top- und Chronomètre-Klassen Nivaflex-NM-Federn. 

Ein zweiter Nachtrag – Ein persönliches Plädoyer für Werke von der Stange:

Ihr merkt also: ETA ist nicht gleich ETA und auch nicht automatisch minderwertiger als ein Manufakturkaliber. Im Gegenteil: Dank langjähriger Erfahrung sind ETA-Kaliber robust, zuverlässig, durchdacht und ausgefeilt. Zudem sind sie dank ihrer Verbreitung und der jahrelangen Monopolstellung innerhalb der Uhrenindustrie von jedem Uhrmacher zu reparieren und erfreuen sich in der Regel einer längeren Garantieleistung als ihre „Kollegen“ aus den Manufakturen dieser Welt. Gleiches (oder Ähnliches) gilt übrigens auch für Sellita, Seiko, Miyota und Co.

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Severin Giesswein

Severin Giesswein ist seit Frühjahr 2020 als freier Mitarbeiter für ALTHERR tätig. Hauptberuflich in der Medizin beschäftigt, verfasst er in regelmäßigen Intervallen den ALTHERR Sekundenstopp – eine Übersicht über alle Neuigkeiten der Uhrenindustrie und moderiert als Host die zugehörige ALTHERR Sprechstunde live auf YouTube. Seine Begeisterung für Armbanduhren teilt er zudem auf Instagram unter @derwerkstudent.

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