Schon mit der ersten Pelagos FXD hat Tudor den Geschmack vieler Uhrenliebhaber getroffen. Jetzt legt der Hersteller mit einer “Alinghi Red Bull Racing Edition” nach und präsentiert einen Dreizeiger und einen Chronographen mit Carbon-Gehäuse. Doch das ist nicht der einzige Fakt, der diese Uhren so besonders macht.
Zu behaupten, dass Tudor in den letzten Jahren einen Lauf hatte was Neuvorstellungen angeht, ist sicher nicht allzu weit hergeholt. Allein bei der Watches & Wonders 2023 begeisterte die Schwestermarke von Rolex mit der nächsten Generation der Black Bay 41, die nun ein Manufakturwerk mit METAS-Zertifizierung besitzt. Auch die Black Bay 54 schlug unglaublich gut ein und vermutlich wollte man in der Schweiz an diesen Erfolg schlicht anknüpfen. Mit den zwei neuen Pelagos FXD Modellen zeigt die Manufaktur jetzt erneut, auf welch hohem Level an Uhrmacherkunst sie mittlerweile angekommen ist. Ein Blick auf die technischen Daten der Uhren spricht Bände.
Zahlen, Daten und Fakten
Uhrwerk
Werk: Automatikaufzug
Kaliber: MT5602 (Dreizeiger) bzw. MT5813 (Chrono)
Gangreserve: 70 Stunden
Kalenderanzeige: Datum (Chrono)
Funktionen: Chronograph
Gehäuse
Material: Carbon mit mattschwarzem Finish
Durchmesser: 42 mm (Dreizeiger) bzw. 43 mm (Chrono)
Dicke: 13,8 mm mit Band bzw. 12,6 mm ohne Band (Dreizeiger)
Lug-to-Lug: 51,5 mm (Dreizeiger)
Wasserdichtigkeit: 200 Meter
Krone: verschraubt und aus Titan
Glas: Saphirglas
Farbe: mattblau mit roten Akzenten
Stundenskala: Indizes
Zeigermaterial: Edelstahl
Zeigerfarbe: weiß
Farbe: blau mit rotem Akzent
Material: Textil
Anstoßbreite: 22 mm
Schließe: Stiftschließe mit Klettverschluss
Die Zifferblätter der Tudor Pelagos FXD Modelle
Die Zifferblätter beider Uhren sind in einem matten Blau gehalten und weisen rote Akzente auf. Einerseits dient diese kontrastreiche Farbgestaltung der einfachen Ablesbarkeit der Uhrzeit, denn genauso gehört sich das für eine Toolwatch. Andererseits spiegeln die Blätter die enge Kooperation und Verbundenheit zum Alinghi Red Bull Racing-Team wieder, denn beide Farbtöne entsprechen denen am Rumpf des Segelschiffes AC75. Generell macht Tudor keinen Hehl aus der Kooperation, denn auch auf der Rehaut zwischen 10 Uhr und 2 Uhr ist ein Alinghi Red Bull Racing Schriftzug zu lesen.
An den quadratischen Stundenindizes und dem Snowflake-Sekundenzeiger hat Tudor weiterhin festgehalten. Beide Merkmale stehen charakteristisch für die Marke und zieren auch das Zifferblatt der neuen Pelagos FXD Modelle. Wie schon bei der Pelagos 39 setzt der Hersteller zudem auch bei diesen Uhren auf Monoblock-Keramik, die sehr gut leuchtet, ohne Umrandung auskommt und gleichzeitig für einen individuellen Look sorgt. Bei der Chronographen-Variante befinden sich auf 3 Uhr und 9 Uhr die zwei Totalisatoren, während auf der 6 Uhr Position ein Datum positioniert ist. Der Dreizeiger besitzt hingegen kein Datumsfenster und überzeugt somit durch ein Zifferblatt mit perfekter Symmetrie.
Die Gehäuse der Tudor Pelagos FXD Modelle
Die Gehäuse beider Uhren bestehen aus mattschwarzem Carbon, wodurch sie sehr industriell gefertigt anmuten und ausgesprochen gut zu Tudors Slogan “Born to Dare” passen. Wie üblich bei den FXD-Modellen kommen auch die neuen Varianten der Racing Edition mit festangebrachten Bandstegen daher, was ein wesentliches Merkmal dieser Reihe ist. Die Lünette wiederum ist aus Titan gefertigt und besticht mit einer mattschwarzen Zahlenscheibe aus Carbon die mit reichlich Super-LumiNova ausgestattet ist. Sie ist beidseitig drehbar, rastet mit 60 Klicks und hat 120 Kerbungen. Wer einmal eine Lünette von Tudor gedreht hat, der weiß, von welch hoher Qualität diese in der Regel sind. Ich bin mir hier also ziemlich sicher, dass wir uns auf ein tolles Erlebnis freuen können.
Der geschlossene Gehäuseboden ist mit einem gravierten Alinghi Red Bull Racing Logo verziert und verschraubt. Um das Eindringen von Wasser ins Innere des Gehäuses muss sich bei den neuen Pelagos FXD Modellen niemand sorgen machen. Mit einer Wasserdichtigkeit von 200 Metern sind beide Uhren sogar zum Tauchen geeignet und können im Alltag zu jedem Anlass getragen werden. Generell ergibt sich aus dem farblich leicht unterschiedlichen Erscheinungsbild der Materialen Carbon und Titan ein schönes Zusammenspiel, dass diese Zeitmesser trotz der vollständigen Satinierung nicht langweilig erscheinen lässt. Tudor hat hier alles richtig macht und setzt weiterhin auf den Einsatz von innovativen Materialen.
Das Armband der Tudor Pelagos FXD Modelle
Bei den Textilarmbändern kann Tudor ebenfalls wieder brillieren. Seit 2010 werden diese in Frankreich auf Jacquardwebstühlen aus dem 19. Jahrhundert gewoben und von einem Unternehmen mit dem Namen Julien Faure aus der Region Saint-Étienne hergestellt. Die Bänder gelten unter Uhrenliebhabern seit jeher als sehr hochwertig und zählen zu den besten am Markt. Bei den neuen Pelagos FXD Modellen setzt Tudor auf eine marineblaue Variante mit roten Akzenten, einer “D” Stiftschließe aus Titan und einen Klettverschluss. So passen sie an viele verschiedene Handgelenksgrößen und erweisen sich als äußerst bequem und widerstandsfähig.
Die Werke der neuen Tudor Pelagos FXD Modelle
Der neue Dreizeiger der Tudor Pelagos FXD Familie wird vom Manufakturkaliber MT5602 angetrieben. Hergestellt wird dieses von Kenissi, einem Werksproduzenten, der zu 80 Prozent Tudor gehört und am Schweizer Standort Le Locle in demselben Gebäude ansässig ist. Dank einer Siliziumspiralfeder ist das Werk nicht nur sehr robust und langlebig, sondern auch gegen Magnetismus geschützt. Die Gangreserve beträgt wochenendsichere 70 Stunden und auch die Präzision kann sich sehen lassen. Wie von Tudor gewohnt ist es COSC-zertifiziert und läuft mit einer Abweichung von -2 bis +4 Sekunden pro Tag. Mühe hat sich der Hersteller auch bei der Verzierung gegeben, denn die Oberflächen des Werkes sind abwechselnd sandgestrahlt und poliert. Leider werden wir diesen Anblick jedoch nicht allzu oft genießen können, sorgt doch ein geschlossener Gehäuseboden für Sichtschutz.
In der Chronographen-Variante der TUDOR Pelagos FXD Sonderedition arbeitet dagegen das Kaliber MT5813 mit ebenfalls 70 Stunden Gangreserve. Anders als beim Dreizeiger setzt Tudor hier aber seit einiger Zeit auf eine Kooperation mit Breitling und nutzt als Basis das B01 Chronographen-Werk. Auch dieses besitzt eine Siliziumspiralfeder, ist COSC-zertifiziert und somit sehr präzise. Obendrein lässt es das Herz von Uhrenliebhabern dank eines Säulenrades und einer vertikalen Kupplung höherschlagen. Tudor investiert aber auch selbst noch Eigenleistung in das Werk und übernimmt die Verzierung der Oberflächen und auch die Regulierung selbst. Der Pelagos FXD Chronograph hat ebenfalls einen verschlossenen Gehäuseboden, weshalb das Werk auch bei diesem Modell wahrscheinlich nur dein Uhrmacher irgendwann einmal zu sehen bekommt.
Meine Meinung zu den neuen Tudor Pelagos FXD Modellen
Die Neuvorstellungen von Tudor halte ich für sehr gelungen. Mit den Pelagos FXD Modellen setzt die Marke ihren Weg konsequent fort und begeistert weiterhin mit innovativen Materialen, hochpräzisen Uhrwerken und unglaublich attraktiven Listenpreisen. Insbesondere der Chrono ist in meinen Augen ein Gewinn für Tudor und auch uns Uhrenliebhaber. Wer einen solchen des Herstellers tragen wollte, war bislang auf die Vintage inspirierten Black Bay Chronographen angewiesen. Diese Lücke ist nun geschlossen, denn die Pelagos FXD ist auch in der Variante durch und durch modern gestaltet.
Bleibt am Ende nur die Frage, ob man sich mit dem doch recht offensiven Red Bull Branding anfreunden kann. Die Marke mit dem roten Bullen ist im Sport durchaus umstritten und dennoch glaube ich, dass das eine rein persönliche Entscheidung ist. Schließlich sind Kooperationen zwischen Luxusuhrenherstellern und Unternehmen nicht unüblich. IWC und der Autotuner AMG arbeiten seit Jahren zusammen und auch Tag Heuer kooperiert mit Porsche. Einen Vorwurf kann man Tudor daraus meiner Ansicht nach also nicht machen.
Wie gefallen dir die Neuvorstellungen von Tudor? Würdest du eher zum Pelagos FXD Chronographen der “Alinghi Red Bull Racing Edition” greifen, oder doch den Dreizeiger bevorzugen. Schreib mir deine Meinung unter diesen Beitrag in die Kommentare. Solltest du dich für eine der Uhren interessieren, dann schicke uns eine Nachricht an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin beraten dich gerne.
Luca Cordes
Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)
Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.
Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!
Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.
Dein Luca