
Wenn von Fliegeruhren die Rede ist, werden schnell Ikonen wie etwa die Breitling Navitimer oder die IWC Big Pilot genannt. Neben diesen Klassikern gibt es aber auch Modelle, die sprichwörtlich unter dem Radar fliegen, dafür aber nicht dem Mainstream entsprechen und mit besonderen Komplikationen, Materialien oder Farben punkten können. Fünf solcher Fliegeruhren in verschiedenen Preisregionen stelle ich dir heute vor.
Sie alle eint, dass sie von namenhaften Schweizer Herstellern gefertigt werden und mit einer hervorragenden Verarbeitungsqualität glänzen können. Natürlich sind auch besondere Ausführungen bekannter Modelle dabei, die jedoch deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommen. Wenn du also auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Fliegeruhr bist, dann lies an dieser Stelle einfach weiter. Wir legen direkt los und starten mit dem absoluten Preis-Leistungs-Killer dieser Auswahl.


1 | Hamilton Khaki Aviation Pilot Day Date Auto
Die Hamilton Khaki Aviation Pilot Day Date Auto mit einem wunderschönen olivgrünen Zifferblatt (Referenz: H64635560) ist eine Hommage an das goldene Zeitalter der Luftfahrt und bringt alles mit, was echte Liebhaber von einer modernen Fliegeruhr erwartet: hervorragende Ablesbarkeit, robuste Technik und ein Design, das Tradition mit zeitgemäßem Charakter verbindet. Ein echter Hingucker sind die riesigen, skelettierten Schwertzeiger, die, genau wie die Ziffern und Indizes, weiße Super-LumiNova aufweisen. So lässt sich die Uhrzeit auch bei Nacht stets gut ablesen.
Wer bei der Hamilton Khaki Aviation Pilot Day Date Auto zuschlägt, kauft zugleich auch ein Stück der langen Geschichte, die den Hersteller mit der Fliegerei verbindet. Was kaum jemand weiß: Vor mehr als einem Jahrhundert war es eine Fliegeruhr von Hamilton, die die erste amerikanische Luftpost zwischen Washington D.C. und New York begleitete. In den 1930er-Jahren wurde die Marke zudem offizieller Zeitnehmer der damaligen vier größten Verkehrsfluggesellschaften. Aber zurück zur Uhr.

Angetrieben wird sie vom zuverlässigen H-30 Automatik-Kaliber mit stolzen 80 Stunden Gangreserve, das durch einen Glasboden sichtbar ist. Die Day-Date-Anzeige auf 3 Uhr verleiht ihr zusätzliche Alltagstauglichkeit. Das Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 42 Millimetern und einer höhe von 12,1 Millimetern ist durchweg satiniert und passt an viele Handgelenke. Ein weiterer Pluspunkt ist die verschraubte Krone, die für eine Wasserdichtigkeit von 100 Metern sorgt, auch wenn das braune Lederarmband keineswegs zum Schwimmen und Tauchen einlädt. Für eine Fliegeruhr ist dieser Wert aber nach wie vor nicht selbstverständlich.
Die Hamilton Khaki Aviation Pilot Day Date Auto (Referenz: H64635560) hat einen Listenpreis von 1.075,00 Euro (Stand: Juni 2025).


2 | Longines Spirit Pioneer Edition
Die Longines Spirit Pioneer Edition (Referenz: L3.829.1.53.2) setzt ein Statement, das für Pioniergeist und technische Exzellenz am Handgelenk steht. Mit ihrem markanten 42 Millimeter Titan-Gehäuse (Höhe: 16,5 Millimeter / Lug-to-Lug: 51,4 Millimeter), dem tiefschwarzen Zifferblatt und der quietschgrünen Leuchtmasse auf Ziffern, Indizes und Zeigern strahlt sie Entschlossenheit und Extravaganz aus.
Die wohl einmalige Farbkombination ist jedoch nicht nur ein optisches Highlight, sondern verleiht dem Zeitmesser auch eine klare Ablesbarkeit – ganz im Sinne klassischer Fliegeruhren. Dass Longines bei dieser Chronographen-Ausführung zusätzlich auf eine Datumsanzeige verzichtet, sorgt für eine kompromisslose Symmetrie. Auf der Haben-Seite stehen dafür ein kratzfestes Saphirglas, eine verschraubte Krone und 100 Meter Wasserdichtigkeit.

Im Inneren des Chronos arbeitet das COSC-zertifizierte Automatik-Kaliber L888.4 mit Säulenrad, Silizium-Spirale und einer Gangreserve von 66 Stunden bei einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunden. Hinzukommt ein schwarzes Synthetikarmband mit passenden grünen Ziernähten und Dornschließe. Ein verschraubter Titanboden rundet das gelungene Gesamtpaket ab und macht die Longines Spirit Pioneer Edition zu einem Modell, das sein historisches Erbe mit modernster Technik und einem mutigen Design verbindet – gedacht für Enthusiasten, die das Fliegeruhren-Genre neu denken möchten.
Die Longines Spirit Pioneer Edition (Referenz: L3.829.1.53.2) hat einen Listenpreis von 4.500,00 Euro (Stand: Juni 2025).


3 | IWC Pilot´s Watch Automatic 41 Top Gun Mojave Desert
Die IWC Pilot’s Watch Automatic 41 ist Uhrenliebhabern bestens bekannt. Die Top Gun Mojave Desert (Referenz: IW328106) stellt jedoch eine besondere Variante dar, die selbst viele Sammler nicht auf dem Schirm haben. Das wunderschöne sandfarbene Keramikgehäuse der Fliegeruhr misst 41 Millimeter im Durchmesser und 11 Millimeter in der Höhe und erinnert an die staubige Hitze der kalifornischen Mojave-Wüste, in der auch das Top-Gun-Trainingszentrum der US Navy liegt.
Das Material, das gebacken wird, ist aber nicht nur optisch ein Hingucker, sondern überzeugt auch mit extremer Widerstandsfähigkeit und Kratzfestigkeit. Der Gehäuseboden und die Krone sind derweil aus Titan gefertigt. Das reduzierte und farblich perfekt abgestimmte Zifferblatt ist dank der arabischen Zahlen, die mit Super-LumiNova in einem dunklen Sandton ausgestattet sind, recht gut ablesbar. Eine Datumsanzeige bei 3 Uhr unterstreicht zudem die Alltagstauglichkeit der Uhr.

Gelungen ist auch das Kautschukarmband mit Dornschließe. Es greift den stilprägenden Farbton erneut auf und sorgt für ein stimmiges Gesamtdesign. Trotz des verschlossenen Gehäusebodens muss sich aber auch die feine Mechanik nicht verstecken. Im Inneren der Pilot´s Watch Automatic 41 Top Gun Mojave Desert arbeitet das IWC-Automatik-Manufakturkaliber 32111 mit einer Gangreserve von satten 120 Stunden bei 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Letztendlich bringt diese Uhr alles mit, was Liebhaber der Marke IWC so lieben – nur eben in einem völlig neuen Gewand.
Die IWC Pilot’s Watch Automatic 41 Top Gun Mojave Desert (Referenz: IW328106) hat einen Listenpreis von 9.000,00 Euro (Stand: Juni 2025).

4 | Zenith Pilot Big Date Flyback
Die Zenith Pilot Big Date Flyback (Referenz: 03.4000.3652/21.I001) ist in meinen Augen eine der spannendsten Neuinterpretationen einer Fliegeruhr der letzten Jahre. Mit ihrem kraftvollen 42,5 Millimeter Edelstahlgehäuse, dem auffälligen Panoramadatum bei 6 Uhr und der Chronographen-Komplikation mit Flyback-Funktion ist sie alles andere als zurückhaltend. Hinzukommen ein schwarzes Zifferblatt mit Linienstruktur, farbige Akzente und die übergroßen arabischen Zahlen, die mit weißer Super-LumiNova versehen sind.
Diese Uhr strahlt pure Funktionalität aus und bleibt dabei ästhetisch kompromisslos – fast wie die klassischen Cockpitinstrumente in einem Flugzeug. Im Inneren der Zenith Pilot Big Date Flyback werkelt mit dem eindrucksvoll verzierten El Primero 3652 eines der legendärsten Automatikwerke der Uhrengeschichte – präzise, schnellschwingend (36.000 a/h) und mit 60 Stunden Gangreserve sowie der bereits erwähnten Flyback-Funktion ausgestattet.

Dieses Feature, das ursprünglich für Piloten entwickelt wurde, erlaubt das sofortige Neustarten des Chronographen mit nur einem Tastendruck – ein technisches Highlight, das den Zeitmesser nicht nur für Aviatik-Fans, sondern auch für Liebhaber durchdachter Mechanik besonders macht. Das schwarze Kautschukarmband mit Faltschließe und der Glasboden bringen schlussendlich eine moderne Note in diese gelungene Komposition, die noch immer ein echter Geheimtipp in der Kategorie Fliegeruhren ist und sich dank einer Wasserdichtigkeit von 100 Metern auch für den Alltag eignet.
Die Zenith Pilot Big Date Flyback (Referenz: 03.4000.3652/21.I001) hat einen Listenpreis von 12.300,00 Euro (Stand: Juni 2025).

5 | Sinn 103 ST Ty Hd Limitierte Edition
Die Sinn 103 St Ty Hd Limited Edition (Referenz: 103.211) ist eine jener Uhren, die auch Kenner überrascht. Die Modellreihe 103 ist längst eine Legende unter Fliegerchronographen – robust, funktional, kompromisslos. Doch genau hier hebt sich diese limitierte Sonderedition mit ihrem polierten 41 Millimeter Edelstahlgehäuse und einer Bauhöhe von 14,8 Millimetern deutlich ab.
Auf nur 1.000 Exemplare weltweit begrenzt, verbindet sie das bewährte technische Konzept der 103 mit einer angepassten, faszinierenden Ästhetik. Das mattschwarze Zifferblatt der Uhr fängt das Licht auf elegante Weise ein und verleiht dem Chronographen verbunden mit den roten Farbakzenten eine beeindruckende Tiefe. Zusammen mit den elfenbeinfarbenen und mit Leuchtmasse versehenen Indizes und Zeigern, sowie der innenliegenden Tachymeterskala und dem Fliegerdrehring entsteht ein stimmiger Vintage-Look, der dennoch absolut zeitgemäß erscheint.

Auch technisch hat die Sinn 103 St Ty Hd Limited Edition fast alles, was das Herz eines Uhrenliebhabers höherschlagen lässt. Unter dem verschraubten Gehäuseboden arbeitet mit dem Sellita SW510 M ein Handaufzugs-Chronographenkaliber mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Die Gangreserve gibt der Hersteller leider nicht an. Hinzukommen eine verschraubte Krone, 200 Meter Wasserdichtigkeit und ein Acrylglas. Auf eine Tages-Datumsanzeige verzichtet Sinn hingegen bewusst. Dafür komplettiert ein grünes Lederarmband mit roten Ziernähten diese besondere Ausführung der 103, die vielleicht einmal zu einem begehrten Sammlerstück werden wird.
Die Sinn 103 St Ty Hd Limited Edition (Referenz: 103.211) hat einen Listenpreis von 2.590,00 Euro (Stand: Juni 2025).
Welche dieser fünf Fliegeruhren hat dich am meisten überrascht? Schreib es mir unter den Beitrag in die Kommentare. Wenn du einen der Zeitmesser einmal an deinem eigenen Handgelenk erleben möchtest, dann schicke uns eine Email an [email protected]. Die Kolleginnen und Kollegen in Berlin und Köln beraten dich gerne persönlich auf deinem Weg zur Traumuhr.

Luca Cordes
Kannst du dich noch an deine allererste Armbanduhr erinnern? Bei mir war es eine Scout mit einem wunderschönen blauen Zifferblatt. Ich war vielleicht zwölf oder 13 Jahre alt und liebte diese Uhr. Ich trug sie immer und zu jedem Anlass – bis sie mir während des Sportunterrichts gestohlen wurde. Vielleicht ist in genau diesem Verlust meine spätere Leidenschaft für das Sammeln von mechanischen Uhren begründet. Doch genug mit den Geschichten aus meiner traurigen Kindheit ;-)
Mein Name ist Luca Cordes, ich bin 31 Jahre alt, komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und lebe seit mittlerweile mehr als sieben Jahren in Berlin. Hier arbeite ich als Business Ghostwriter, Medientrainer, Autor und Berater. Bei ALTHERR bin ich für den Bereich „Text“ verantwortlich und werde dich ab sofort mit erstklassigen Inhalten rund um die Welt der Uhren versorgen. Jede Woche kannst du dich auf Neuvorstellungen, Reviews und viele weitere spannende Themen im ALTHERR Magazin freuen.
Weißt du, worüber ich mich freuen würde? Wenn du einen Kommentar unter meinen Beiträgen hinterlässt, wir in den Austausch treten und auch hier den sowieso schon starken Community-Gedanken von ALTHERR fortführen! Ich empfinde es als großes Glück, unsere Begeisterung für Luxusuhren gemeinsam ausleben zu können. Und wie sagte einst schon der Philosoph Albert Schweitzer: „Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
In diesem Sinne freue ich mich von dir zu lesen!
Wenn du mehr über meine Arbeit bei ALTHERR erfahren und wissen möchtest, mit welchen spannenden Uhren ich mich gerade beschäftige, dann folge mir auf Instagram @hestyleswatches.
Dein Luca
Hi Luca,
naja, ich kannte ehrlich gesagt nur 3 der Fünf Uhren. Sinn wird von mir wenig betrachtet, weil ich mit der Marke nichts anfangen kann.
Die Longines kannte ich in der Form wirklich noch nicht, aber die Uhr sieht sehr interessant aus. Ein Grund mal wieder nach Köln zu fahren.
Die IWC, da habe ich bereits ein Pondon für und die Farbgebung der Top Gun holt mich auch nicht wirklich ab.
Die Hamilton hatte ich so schon einmal an einem Handgelenk gesehen und ja doch, auch eine Uhr, die man sich mal ums Handgelenk legen sollte.
Von allen am meisten abgeholt hat mich die Zenith. Zum einen ist es der Flyback zum anderen aber auch die Farbgebung der Uhr. Auch finde ich das Werk in der Uhr sehr ansprechend.
Auch die Longines ist einen genaueren Blick wert. Nur ob ich auch hier mit dem Titan klarkomme wird erst ein Anlegen der Uhr zeigen können. Titan ist für mich ja mittlerweile so ein Thema für sich.
Hallo Mirko,
sehr gut, dann habe ich mein Ziel zumindest fast zur Hälfte erreicht haha. Die Zenith finde ich auch sehr spannend, da sie nicht unbedingt wie eine typische Fliegeruhr aussieht. Und dann noch die Flyback-Funktion – das absolute Highlight! Zum Thema Titan: Ich finde solche Uhren immer total spannend. Zur Wahrheit gehört aber auch: Bisher hat es keine Titan-Uhr in meine private Sammlung geschafft. Ich hoffe aber, dass sich das bald ändert 😉